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Thema: Paleo on TEDx

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  1. #1
    Pustekuchen Gast

    Standard

    @simplizius
    Denkst du denn, ich liege mit meiner Einschätzung der gemeinsamen Basis in den zwei Paleolagern richtig ?
    Es scheint immerhin eine etwas klarere Linie zwischen den pro / contra Taubes-Verfechtern zu geben - Stephan Guyenet zB scheint ja ein großer Taubes Kritiker zu sein. Nur am Rande, hast du mitbekommen, dass er ein kommerzielles Affiliate program hat? Es ist definitiv schwer die Motive der Nahrungs- "Gurus" zu ergründen!

    Das große Rätsel, welches sich mir einfach nicht erschließen will, ist die Wahl der Epoche, die für uns Menschen am gesündesten gewesen sein soll.

    Irgendein Anthropologe meint, von Fleisch kriegt man Arteriosklerose und Gallensteine und schließt daraus, dass der viel Fleisch gegessen hat.
    Später kommen dann Leute und sagen: guck, vom Fleischessen kriegt man Gallensteine und Arteriosklerose, der Ötzi ist der Beweis.

  2. #2
    Pustekuchen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dietrich von Bern
    Ist es denkbar dass die mächtige Agrarindustrie gegen schädliche trends "wissenschaftlich aufklärt"?
    Ich denke es ist einfacher und lukrativer, mit dem Trend zu schwimmen und ein passendes Produkt herauszubringen - siehe das von simplizius erwähnte Proteinpulver von Sisson!

  3. #3
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pustekuchen Beitrag anzeigen
    @simplizius
    Denkst du denn, ich liege mit meiner Einschätzung der gemeinsamen Basis in den zwei Paleolagern richtig ?
    wenn man den Nenner klein genug mach, dann findet man bei allen Ernährungslehren eine gemeinsame Basis.

    z.B. "Iss gesund!", da kriegt man sogar Veganer und Paleo unter einen Hut.

    Für micht ist Deine gemeinsame Basis zu klein, da die eben auch Durch Vollwertkost oder Rohkost umgesetzt wird und da die nötige Abgrenzung fehlt, um als Definition zu gelten.

    die Idee der Paleo-Diet ist für mich klar:
    Ernähre Dich so, wie es die Leute im Paläolithikum bzw. Jäger und Sammler
    ernähr(t)en.
    Zurück geht diese Idee lt. Wikipedia auf Walter L. Voegtlin, den wohl mangels Blog keine Sau kennt.
    Für mich ist diese geprägt durch Lorain Cordain:

    The Paleo Diet is based upon eating wholesome, contemporary foods from the food groups our hunter-gatherer ancestors would have thrived on during the Paleolithic era, the time period from about 2.6 million years ago to the beginning of the agricultural revolution, about 10,000 years ago. These foods include fresh meats (preferably grass-produced or free-ranging beef, pork, lamb, poultry, and game meat, if you can get it), fish, seafood, fresh fruits, vegetables, seeds, nuts, and healthful oils (olive, coconut, avocado, macadamia, walnut and flaxseed). Dairy products, cereal grains, legumes, refined sugars and processed foods were not part of our ancestral menu.
    Get started with the Paleo Diet and live the Paleo Lifestyle.


    Dass wir die Nahrungsmittel unserer Vorfahren nicht mehr finden (das war ja ein Kritikpunkt in dem Eingangsvideo) ist dem auch klar:

    The Paleo Diet is based upon everyday, modern foods that mimic the food groups of our pre-agricultural, hunter-gatherer ancestors.
    >>>Und da beginnt das Interpretations-Problem:

    Kurt Harris hat das Milchprodukt Butter als Ersatz von Tierfett eingeführt, da er sagte, dass die negativen Eigenschaften der Milch aus dem Milchprotein herrühren. Das Ganze hat er wenigstens noch Paleo 2.0 genannt, also Paleofood + ungefährliches modern Food.
    Mark Sisson meint nun wohl Fleisch oder Fisch durch überteuertes Molkeisolat ersetzen zu können und nennt das allerdins Primal Blueprint.<<<

    Lorain Cordain setzt auf mageres Fleisch (auch darauf bezieht sich wohl das hier diskutierte Video) wobei Jäger-Völker vor allem auch Fett und Organe gegessen haben. Siehe das Pemmikan der Nordamerikanischen Indianer, dass aus Fett mit Trockenfleisch und ein paar Beeren besteht.

    Im Gegensatz zu Cordain erlaubt Staffan Lindeberg, der ja selbst forschend tätig ist, auch kohlenhydratreiche Wurzeln wie Kartoffeln und Süßkartoffeln und kommt so eher auf einen höheren KH-Anteil wie Cordain.

    Gemeinsam ist Cordain und Lindeberg allerdings der Verzicht auf Getreide, Hüslenfrüchte, Milch.


    Zitat Zitat von Pustekuchen Beitrag anzeigen
    Es scheint immerhin einetwas klarere Linie zwischen den pro / contra Taubes-Verfechtern zu geben -
    Stephan Guyenet zB scheint ja ein großer Taubes Kritiker zu sein.
    Weder Gary Taubes noch Stephan Guyenet scheinen mir Vertreter von Paleo-Food zu sein, auch wenn deren Ansätze eventuell im Rahmen einer Paleodiät umgesetzt werden können.
    (Wenn da Personen/Namen im Mittelpunkt eines Streits stehen und nicht bestimmte Hypothesen, deutet für mich darauf hin, dass es mehr in Richtung Religion geht.)


    Zitat Zitat von Pustekuchen Beitrag anzeigen
    Das große Rätsel, welches sich mir einfach nicht erschließen will, ist die Wahl der Epoche, die für uns Menschen am gesündesten gewesen sein soll.
    innerhalb der Altsteinzeit (2,5 Mio. Jahre) hat sich der moderne Mensch entwickelt und ca. 180.000 Jahre als Jäger und Sammler gelebt.
    Seit ca. 12.000 Jahren lebt der Mensch sesshaft, seit ca. 10.000 Jahren baut er Getreide an, seit ca. 8.000 Jahren betreibt er Viehzucht.
    d.h. allein Homo Sapiens hat sich ca. 20 mal solange als Jäger und Sammler ernährt, als als Ackerbauer und Viehzüchter.
    Die Protagnisten der Paleoernährung weisen auf Fossilienfunde hin, die auf einen körperlichen Verfall bei der Übergang zur Jungsteinzeit hindeuten:

    Nach Erkenntnissen der Paläopathologie führte die so genannte Neolithische Revolution zu einer erhöhten Säuglingssterblichkeit, einer Zunahme von Infektionskrankheiten, einer deutlich niedrigeren Lebenserwartung und einer verringerten Körpergröße. Auch Knochen- und Zahnschäden nahmen zu.[5] „Paradoxerweise führte also eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion zu Mangelerscheinungen; und die 'landwirtschaftliche Revolution' im Neolithikum (…) zu einem Rückschritt in der Gesundheit.“[5]
    Steinzeiternährung ? Wikipedia

    Das Anführen der Erwachsenen-Laktose-Toleranz als Beispiel für eine genetischen Anpassung innerhalb kurzer Zeit (wird ja auch in dem Eingangsvideo erwähnt)überzeugt mich nicht.
    Schließlich ist nahezu jeder Mensch bei der Geburt laktosetolerant.
    Die Fähigkeit ist also schon vorhanden, die genetische Anpassung besteht lediglich darin, dass die Fähigkeit im Alter nicht abgeschaltet wird.
    Eine neu vorhandene Fähigkeit zu entwickeln, um mit Antinährstoffen bzw. Nährstoffmangel umzugehen dauert wohl länger.


    Darüber hinaus gibt es Erfahrungen mit heutigen Jäger-Sammler-Völkern, die von Zivilisationskrankheiten nahezu frei sind, aber mitteflristig erkranken, wenn die auf moderne Kost umsteigen.

  4. #4
    Pustekuchen Gast

    Standard

    Hier noch ein Beitrag, der im groesseren Rahmen zu dem Eingangspost passt:

    The Strength of Evidence Podcast Episode 4 – The Paleo Diet

  5. #5
    Pustekuchen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von simplizius
    Seit ca. 12.000 Jahren lebt der Mensch sesshaft, seit ca. 10.000 Jahren baut er Getreide an, seit ca. 8.000 Jahren betreibt er Viehzucht.
    Hier noch etwas, worauf ich gerade zufaellig gestossen bin:
    Prehistoric man ate flatbread 30,000 years ago

    Mit Bezug auf das Video meine ich, dass die historisch-archaeologische Grundlage der Palaeo-Diaet nicht so eindeutig sind.

  6. #6
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pustekuchen Beitrag anzeigen
    Hier noch etwas, worauf ich gerade zufaellig gestossen bin:
    Prehistoric man ate flatbread 30,000 years ago
    .
    Naja, Rohrkolben sind zwar in der gleichen Ordnung, wie modernes Getreide, aber eventuell nicht ganz das Gleiche.

    Zitat Zitat von Pustekuchen Beitrag anzeigen
    Mit Bezug auf das Video meine ich, dass die historisch-archaeologische Grundlage der Palaeo-Diaet nicht so eindeutig sind.
    das ist klar, (man kann sich auch in der Altersbestimmung vertun) die haben sicher auch Eicheln und Bucheckern gegessen, falls vorhanden.
    Auf jeden Fall - das steht ja in dem Artikel und wird auch in dem Video erwähnt- hat man sich früher von weitaus mehr Spezies ernährt, als heute:


    The wide size range and the different morphologies of the starch grains recovered (at two of the sites) suggest that they were used for grinding more than one plant species and possibly for other purposes,"

  7. #7
    Pustekuchen Gast

    Standard

    hat man sich früher von weitaus mehr Spezies ernährt, als heute:
    Dem steht aber die grosse Abhaengigkeit von den Jahreszeiten und den lokalen Umstaenden gegenueber, soll heissen, es gab bestimmte Dinge ja nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten zu essen. Ich schaetze, ueber bestimmte Zeitraeume gab es auch eine recht begrenzte Auswahl.

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