Ich kenne mich zuwenig mit Sport BJJ aus, um dazu was sagen zu können, aber wa ich mir vorstellen könnte ist einfach, das durch die Verbreitung des BJJ, komplett neue Strukturen entstanden sind.
Während früher jeder der BJJ gemacht hat, doch irgendwie immer erst einmal das Konzept BJJ vs. andere Stile erlebt und erlernt hat und diese Oldschool Vale Tudo Schiene im Vordergrund stand, gibt es halt heute Schulen und Lehrer und Wettkämpfer, die halt Ihren Fokus komplett auf Sport BJJ gelegt haben.
Ich meine 1996 z.B. waren Leute wie Royler Gracie, Fabio Gurgel und Mario Sperry die Sieger des Mundial und gleichzeitig haben alle auch MMA, bzw. oldschool NHB Fights gemacht, klar das die eine andere BJJ Struktur haben, als jemand der von Anfang an, nur auf die Auslegung der sportlichen Regeln trainiert.
Wie gesagt, ich bin kein Experte für Sport BJJ, von daher kann ich nicht soviel dazu sagen.
Tschüß
Björn Friedrich
Hey Björn, bin zwar deiner Meinung, was die Schwachsinnigkeit solcher Kämpfe wie Keenan/Myao angeht, allerdings sehe ich die Vergangenheit etwas anders.
Insbesondere die Guard hat sich doch so stark weiter spezialisiert, dass man mit den Techniken von 1980 da nicht mehr weit kommt. Zumindest nicht der durchschnittliche Wettkämpfer dieser Tage hätte doch sicher einige Probleme gegen eine moderen Sport-Guard zu passieren.
Nicht, dass es nicht möglich wäre auch heute noch mit Techniken zu gewinnen, die sehr geradeaus sind, aber ich glaube die Medaillenträger von damals hätten gegen die Top 10 von heute zu 90% grosse Schwierigkeiten.
Das ist doch eine logische Folge reglementierter Wettkämpfe. Eher erstaunlich, dass es so lange gedauert hat mit der Spezialisierung.
Das Beste an dem Video sind die Zuschauer
Das sieht immer genial aus in Abu Dhabi.
Das glaube ich gerne, das man mit den alten Techniken, keine sportlichen Wettkämpfe auf hohem Niveau mehr gewinnt, das ist ja die Spezialisierung.
Das was BJJ ausmacht ist halt die Anwendbarkeit im realen Kampf und ich denke, das man halt mit den modernen Moves, diese Anwendbarkeit verliert.
Natürlich ist modernes Sport BJJ besser für den sportlichen Wettkampf, deshalb ist es ja entstanden, aber dadurch verliert man eben die alte Basis die für den realen Kampf so wichtig ist.
Tschüß
Björn Friedrich
Vielleicht gibt's auch Menschen, die sicher mehr für moderne Wettkämpfe als für old-school Techniken für die SV interessieren. Wer sich für old-school Jiu-Jitsu interessiert, sollte imho eher beim MMA anzutreffen sein (das hat sich ja auch stark entwickelt) als auf BJJ-Wettkämpfen. Das Internet, SMS,... sind auch primär nicht für das entwickelt worden, wozu es heutzutage am meisten genutzt wird.
Das ist doch sonnenklar wieso die Jungs das heute oft so machen ?
Im Rahmen des Regelwerkes ist es eben so das man mit 90ger Jahre oldschool BJJ keinen Blumentopf mehr gewinnt.
Das ist halt weil man nicht schlagen darf.
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Hm, habe mir gerade überlegt, vielleicht ist auch die Zeit einfach vorbei, weil eben aufgrund der Entwicklungen mit BJJ, UFC, MMA etc. heute keine BJJ vs Boxen, BJJ vs Ringen, BJJ vs Karate usw. Vale Tudo-Fights mehr sinnvoll sind. Ernsthaft, geht ein reiner BJJler in einen MMA-Kampf wird er schwer Land sehen (BJJ ist ein großes Tool, klare Sache, ist kein Diss), nach modernem Regelwerk kann er viele Dinge eben nicht mehr machen, die er in den 90ern noch durfte. Und es fehlt auch das Stil vs Stil, da meistens im MMA eben BJJ ein wichtiges Werkzeug ist, man kann also nicht mehr wie früher die Leute Gracie-mäßig am Boden überfordern.
Vielleicht ist aufgrund der Entwicklungsschritte diese Zeit einfach vorbei? Vielleicht weint man da nostalgisch der Vergangenheit hinterher, so wie der D-Mark oder dem Marlboro-Mann. Vielleicht sollten Kämpfer, die den Status im "Sport"-BJJ nicht mögen einfach zum MMA wechseln mit starker BJJ-Basis? Nur als Ideen.
Gerade aufgrund der engen Verbindung des BJJ mit MMA sehe ich die Situation weitaus weniger duester als hier im Topic beschrieben. Nach meinem empfinden wird doch in fast jedem MMA-Gym und teilweise auch bei BJJ-Teams "BJJ fuer MMA" mit allem was dazugehoert (Distanz schliessen, schlagfeste Guard, etc.) trainiert.
Das passiert im Grunde mit jeder Wettkampfsportart. Sobald die Systeme für den sportlichen Zweikampf entschärft werden, findet automatisch eine Spezialisierung statt. Die scharfen "Techniken" wie auch der Mind diese im Ernstfall einzusetzen, gehen komplett verloren.
Hatte mal das Vergnügen mit einem alten Fuchs zu trainieren (6er Dan JJ). Und wenn man mal unter der Perspektive rollt, wo alles erlaubt ist (Augen, Unterleib, Hals-Schläge), dann merkt mal mal, wie unfähig sport bjj geworden ist.
Grüße Sekretär
naja wieso sollte es da dem bjj anders ergehen als z.b. dem judo oder dem tkd ? da wurd der fokus ja auch verschoben und raus kam etwas mit dem die meisten eher unzufrieden sind was die effektivität (in realen situationen etc.) angeht
Die Frage ist ja auch ob Keenan das in einem MMA Kampf auch machen würde. Beherrscht er das Oldskool Pass-Mount-Submit auch und nutzt die DLR nur weil es bei seinen langen Beinen besonders gut geht oder weil es weniger Kraftaufwändig ist und überhaupt.
Eine weitere Frage, die mich im Bereich NHB interessiert: Ist die DeLaRiva gegen einen stehenden Gegner sehr viel schlechter geeignet, als die "alte" Open Guard? Bei der Open Guard ist man sehr beweglich, kann schnell aufstehen und Leg und Upkicks verteilen. Bei der DeLaRiva ist man unbeweglicher, kann dafür ein Bein und die Hüfte kontrollieren, ist knapp unter dem Schwerpunkt und kann den Gegner gut runterbringen und Leg und Upkicks gehen auch noch mit einem Bein. Es geht mir nicht um SV sondern mehr um MMA nach alten Regeln mit "alles geht".
Hat da jemand Erfahrungswerte?
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