@kanken:
Mal wieder super exakt auf den Punkt gebracht...
Herzlichen Dank
@kanken:
Mal wieder super exakt auf den Punkt gebracht...
Herzlichen Dank
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"Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)
Demnach sind also alle "Stile", dessen Prinzipien sich nicht zB auch auf den Bodenkampf übertragen lassen, unvollständig?
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich Gemeinsamkeiten Striking/Boden entdecke, aber so viel Deckungsgleichheit sehe ich da auch nicht, da viele Bewegungsmuster in der vertikalen doch ganz anders sind.
Oder meinst du das so, dass auf die "untersten Ebenen" geht, so dass man zB Schlag auf Halsschlagader mit dem entspr. Choke oder Tritt aufs Knie = Beinhebel verknüpft (gleiche Angriffspunkte), Kontrolle des eigenen Zentrums und das des Gegners, etcp... ?
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Die Prinzipien erklären wie welche Art von Kraft ausgeübt, wie sich bewegt wird.
Es geht eben gerade nicht um "Angriffspunkte" oder "Hebel", sondern, wie du schon schreibst auch eher um Dinge wie Zentrum und die Bewegung desselben.
Es ist völlig wurscht ob ich stehe oder liege, Waffen nutze oder nicht. Es ist alles dasselbe. Wenn man die Prinzipien verstanden hat (nicht nur geistig, sondern sie auch körperlich umsetzen kann), kann man sie universell einsetzen.
Grüße
Kanken
@ kanken: GROSSARTIG !!!!
@kanken
Super Beitrag, ganz meiner Meinung.
Das sind aber auch zwei paar Stiefel!
Wenn ich bewußt und ständig woanders (?) etwas so mache, daß es der Vorgabe nicht entspricht, dann werde ich mir zu Recht einen Rüffel einhandeln. In dieser Beziehung sind z. B. Kyokushinkas nicht ganz ohne.
Wenn ein alter Taekwondoin einfach immer wieder in seine alten Bewegungsmuster zurückfällt, und dies auch "weiß", dann ist das akzeptabel.
Es macht der Einzelfall. Stil hin oder her. Ernsthafte Karateka finden da immer einen Mittelweg.
Grüße
Solange man noch in der Shu-Stufe ist, ist Crosstraining kontraproduktiv und der Bedarf daran ein Zeichen, dass man einen oberflächlichen Lehrer hat, der keine Ahnung von den Prinzipien hat.
Wenn man die Shu-Stufe verlassen ist Crosstraining ein sehr sehr wichtiges Instrument und absolut nötig und wichtig. So kann man die Prinzipien noch einmal von anderen Seiten beleuchtet bekommen und einen weiteren Zugang dazu erhalten. Das kann aber nur funktionieren wenn sich zwei Leute begegnen die sich beide mindestens auf der Ha-Stufe befinden und die Prinzipien kennen und für sich neu entdecken. Am besten ist es jedoch wenn man einen Lehrer aus der Ri-Stufe einer anderen "Grundrichtung" findet. Solche Leute sind mit Geld nicht zu bezahlen...
Grüße
Kanken
Sehe ich anders. Gerade wenn der zB Karate-Lehrer oberflächlich ist - was man vlt. noch gar nicht bemerkt hat - kann es doch gerade helfen, sich diese Prinzipien woanders zu holen.
Ob das dann noch "Crosstraining" bleibt, weil man merkt, beim ersten Lehrer lernt man nix, sei mal dahingestellt...
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Wie gesagt, wer in der Shu-Stufe das Bedürfnis hat Crosstraining zu machen ist bei einem oberflächlichen Lehrer. Diese Hüpfen zwischen "KK" und sammeln von "Techniken", "Formen", "Konzepten" ist nutzloser Quatsch solange man nicht an die Essenz gelangt. Oberflächliches Lernen hier, oberflächliches Lernen dort, Leute in der Shu-Stufe hier, Leute in der Shu-Stufe dort. Alles Zeitverschwendung und Umwege.
Sicher, man hat oberflächlichen "Spaß", spielt ein wenig "Gewalt" und macht "freundschaftliches Sparring". Das ist alles nur ablenkender Blödsinn von den eigentlichen Prinzipien.
Warum soll ich meine Zeit mit einem oberflächlichen Lehrer verschwenden? Warum soll ich bei jemanden lernen, der mich nicht zur Essenz führen kann? Sicher, wenn es mir um "Spaß" und "Gemeinschaft" geht kann ich das machen, aber das hat in meinen Augen nichts mit Kampfkunst zu tun.
Wer wirklich lernen will sollte sich einen Lehrer suchen, bei dem er nicht das Gefühl hat Crosstraining machen zu müssen. Lehrer die das "verbieten" sind Scharlatane. Bei einem echten Lehrer hat man erst gar nicht das Bedürfnis. Keine KK ist besser oder schlechter als eine andere. Wie auch? Sie beruhen alle auf den gleichen Prinzipien. Echte Lehrer sehen diese Gemeinsamkeit.
Wenn man einem echten Lehrer gegenüber steht, in anfasst, mit ihm trainiert, weiß man was ich meine. Oberflächliche Kampfkunst ist in meinen Augen schlechter als gar keine Kampfkunst und Leute die das anbieten vergiften den Geist und den Körper dieser Schüler.
Wo man jedoch lernen will und was man lernen will muss jedoch jeder für sich selber entscheiden...
Um es klar zu sagen das ist meine PERSÖNLICHE Meinung, die auf meinen Erfahrungen beruht. Jeder darf gerne eine andere Meinung haben und über mich schimpfen und lästern, das berührt mich nicht.
Grüße
Kanken
Dann scheinen aus deiner Sicht mind. 90% aller KK-Lehrer nix zu taugen.
Nur wie findet man das heraus als Anfänger?
Aus meiner Sicht ist da gerade Crosstraining die Möglichkeit.
Sicher nicht im ersten Jahr einer KK, aber wenn sich dann irgendwann eine gewisse Unzufriedenheit einstellt, warum dann nicht was anderes ausprobieren - erstmal parallel. Und wenn man dann merkt, das neue Dojo/Verein/Club gefällt mir viel besser, dann wird halt gewechselt.
Was spricht dagegen - bzw. wie soll man es denn sonst machen? Gerade wenn man eben nicht das Glück hat, gleich an die richtigen zu geraten?
Du hast ja scheinbar das Glück gehabt, gleich als Jugendlicher (?) im richtigen Dojo zu landen.
Als ich mit jungen 35 mit Karate angefangen habe, bin ich zwar auch im richtigen Dojo gelandet, aber das war wegen USA-Aufenthalt auf ein Jahr begrenzt. Bei der Rückkehr nach D habe ich den Fehler gemacht und bin in das Dojo eine Bekannten gegangen, ohne mir die anderen anzusehen. Noch größerer Fehler: ich bin dort 2 Jahre geblieben. Dass das ein Fehler war, wurde mir als Anfänger eben erst innerhalb dieser 2 Jahre klar, man ist zunächst unsicher, redet sich dann Sachen auch schön. Aber jedesmal, wenn ich woanders trainiert hatte (LG, Dojobesuche), wurde die Unzufriedenheit größer.
Um mal kurz zum Thema zurückzukommen: in diesem Dojo hörte ich dann auch solche Sprüche wie "Das ist kein Shotokan!", und ich merkte schnell, dass es nicht half zu erklären "Das ist auch/anderes Shotokan!"...
Nach diesen 2 Jahren gab's einen Stadtwechsel, und vor irgendeiner Festlegung habe ich die 4 interessantesten Dojos/Vereine/Clubs erstmal ausprobiert, und dabei einen (aus meiner Sicht) richtig guten Krav Maga Lehrer gefunden. Durch den fing ich an, auch Karate besser "zu verstehen"...
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Ich weiß, dass meine Meinung vielen Leuten nicht gefallen wird, aber ich bin nicht dafür verantwortlich wenn sie in ihrem Denken und handeln so eingeengt sind. Wenn man einmal in dem System drinsteckt erarbeitet man sich rasch einen gewissen Status und je weiter man kommt desto schwieriger wird es sich einzugestehen in die falsche Richtung gegangen zu sein.
Sicher ist es schwierig für einen Anfänger zu erkennen welcher Lehrer etwas taugt und welcher nicht. Sicher kann ich mir andere Lehrer angucken weil ich mit meinem unzufrieden bin, bzw. weil mir etwas fehlt. Es bringt mir nur nichts die ganze Zeit um den Berg rumzulaufen ohne den Aufstieg zu machen. Für den Aufstieg braucht man jedoch jemanden der den Weg dahin kennt. Leider laufen sehr sehr viele um den Berg herum auf der Suche nach jemanden der weiß wie es zum Gipfel geht. Die meisten sind jedoch gerade auf dem dort unten glücklich und zufrieden und das ist schade...
Grüße
Kanken
Es ist mir ein Rätsel, wie man "Es gibt nur eine Kampfkunst" in einem Atemzug nennen kann mit "Wer mehr als ein System trainiert, ist Dilettant und wird es immer bleiben." Am Ende des Tages kommt es darauf an, was man aus SEINER Kampfkunst (nicht der des Lehrers) macht. Auf dem Weg dahin kann man immer einem einzigen System treu bleiben oder sich Input aus anderen Stilen holen. Das sagt erst einmal nicht viel aus.
Wieso darf dein Bergsteiger in seinem Leben grundsätzlich nur einen einzigen Berg erklimmen können? Woher immer diese erzwungene Exklusivität, diese kankhafte Elitenbildung? Wieso kann man nicht in einer Sache gut sein oder werden und sich auf dem Weg dahin trotzdem an anderen Dingen bereichern? Warum immer diese abfällige Friss-oder-stirb-Mentalität? Nicht ohne Grund haben die meisten Studiengänge ein Nebenfach.
Die kreuztrainierenden Leute, denen du unterstellst, immer unten am Berg zu bleiben und da glücklich zu sein, sind in meiner Erfahrung diejenigen, die i.d.R. die technisch deutlich besseren, aushaltenderen, interessierteren, begeisterungsfähigeren, aufopferungsvolleren, toleranteren [...] Kampfkünstler sind. Die hingegen, die Jahr und Tag immer nur dasselbe machen, treten oft auf der Stelle, werden unglaublich bornierte Egomanen oder versumpfen im Politikbrei ihrer Organisation.
lG
L.
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