Hallo,
auch wenn spät, so doch mein Senf zur Thematik:
Ich sehe die Problematik ähnlich, wie oben zitiert. So, wie ich das Arnis bzw. die FMA kennengelernt habe und auch heute noch sehr schätze, waren dies wenige Grundtechniken bzw. Schläge und Blocks - später dann Konterangriffe - mit dem Stock auf verschiedene Extremitäten, die endlos kombiniert werden konnten. Womit sich ein Kampfsystem ergeben hat, welches einen Anwender recht zügig kämpferisch tätig werden lassen könnte.
Die boxerischen Elemente bzw. die Arbeit mit der Hand oder Faust hat sich dann automatisch aus den Drills ergeben und Situationen mit der Stockarbeit ergeben. Was Hebel und Würfe angeht haben dies nur die Fortgeschrittenen trainiert und hier auch eher aus "akademischen" Interesse, denn wegen einer möglichen Anwendung auf der Straße. An erster Stelle bzw. an der Stelle der Funktionalität stand das Sparring von erster Stunde an und spätestens hier haben sich die zahlreichen Ziertechniken, Entwaffnungen, Hebel und was es da noch so alles gibt recht schnell zur simplen Anwendung hin selektiert. Genau hier sehe ich persönlich auch nach wie vor das Herz der FMA: Schnelle und effektive Anwendung ohne trad. Geschmuse oder sonstiges fernöstliches Getue.
Von daher empfinde ich den Graduierungs- und Prüfungshype macher Verbände (z. B. die Jungs von D. Knüttel) einfach nur an den Haaren herbeigezogen und dem Grundgedanken der FMA fremd.
Wie schon R. Presas sagte: "Do not merely combine techniques. Encourage the individual student to adapt arnis principles to his own feel for each technique. The method should suit the person and not the other way around."
LG
Günther