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Thema: Die Angst vor dem Rollen

  1. #1
    Cillura Gast

    Standard Die Angst vor dem Rollen

    Huhu ihr Lieben, ich bins wieder mal

    Ich hab mal ne Frage an die Trainer/Kindertrainer unter euch. Ich habe in meiner Gruppe ein Kind, das hatte sich in der Schule mal beim Rollen (Purzelbaum) verletzt. Die Verletzung schien wohl auch nicht ganz ohne gewesen zu sein, da es lange Zeit keinen Sport machen durfte und auch die HWS nicht belasten sollte. Sei es wie es sei, mittlerweile ist alles wieder ok und er hat vor einiger Zeit auch bei uns ganz neu mit Kampfsport begonnen. Er darf alle Fallübungen mitmachen - das habe ich extra mit den Eltern abgeklärt. Er macht auch alle Fallübungen (bis auf Vorwärtsfallschule) sehr gut und scheint auch nicht unbegabt für Bewegungen zu sein. Auch macht er generell einen sehr fröhlichen, lebhaften und aufgeschlossenen Eindruck auf mich. Er ist auch sehr interessiert daran, Kampfsport zu erlernen und fragt auch gern und viel, wenn es die Zeit zulässt. Alles in allem ein super Schüler, der alles was man zeigt und erklärt, voller Wissensdurst aufsaugt. Ich gebe zu, der Bub ist mir sehr sympatisch – auch wenn man eigentlich alle Kids gleich gern haben sollte. Aber bin auch nur ein Mensch

    Ja, worauf ich eigentlich hinaus will: Der Bub hat wegen seines Unfalls sehr großen Respekt vor der Vorwärtsfallschule. Was das angeht, lernt er auch nur sehr langsam. Einfach weil er sich nicht getraut vorwärts zu rollen. Da ist irgendwie ne Blockade, die das verhindert. So oder so ähnlich hat er es selbst formuliert und dabei sah er ziemlich frustriert aus. Ich hab ihm gesagt, dass er sowas nicht erzwingen kann und Geduld haben muss. Dass das nur mit viel Übung weggeht und es nicht schlimm ist, wenn er für die Vorwärtsrolle etwas länger braucht, als für das Erlernen der anderen Rollen. Ich habe ihm auch verschiedene Übungsformen für die Vorwärtsfallschule gezeigt und stehe auch immer neben ihm, wenn er die Rolle übt. Rein von der Ausführung her, macht er das auch alles richtig – wenn auch langsam. Das habe ich ihm auch gesagt. Dennoch ist er sehr frustriert, was das Rollen angeht – oder besser, was seine Angst vorwärts zu Rollen angeht.

    Ich denke Ruhe und Geduld sind in diesem Fall noch der beste Rat. Aber vielleicht hat jemand ja noch einen Tipp, der dem Bub helfen könnte.

    Schon mal Danke an alle

    Grüße, Cill

  2. #2
    Westerwälder97 Gast

    Standard

    puhh - ich bin doch kein Einzelfall

    Ich habe auch totalen Schiß mich einfach mit dem Kopf zuerst Richtung Boden zu stürzen. Rückwertsrolle geht problemlos hab auch keine Angst vor irgendwelchen Verletzungen und aus dem Knien heraus kann ich auch vorwärtsrollen alles kein Problem aber irgendwie hab ich ne Blockande wenn's darum geht aus dem stehen - oder noch schlimmer aus dem Sprung- mich abzurollen egal wie unbegründet dämlih das ist es geht einfach nicht. Das war auch schon immer so das konnte ich mit 4 nicht mit 10 nicht und jetzt immer noch nicht.

    Wenn sich hier irgendeine Lösung finden sollte hilft das ja vlt auch mir

  3. #3
    Jiu95 Gast

    Standard

    hm bin zwar kein Trainer, aber in unserem Verein übt man es immer erst aus der Hocke oder auf Knien und dann auf der Weichbodenmatte, wenn man sich nicht traut, denn da tut selbst ein Kopfsprung kaum weh

    hoffe konnte helfen

  4. #4
    Cillura Gast

    Standard

    Wir üben zunächst aus der Hocke. Leute, die Probleme haben sich rund zu machen, üben bei uns auch erst auf den Knien. Bei dem Bub bin ich sogar noch einen Schritt nach hinten gegangen und habe ihm noch eine Vorstufe der Rolle gezeigt, bei der man zunächst die Schulter auf den Boden legt (Kopf zur Seite) und dann eine winzig kleine Rolle macht. Auch eine Variante, bei der man unter seiner eigenen Achsel durchgreift (mit dem Kopf folgen) war mit dabei. Alles sehr bodennahe Übungen, bei denen man sich rund machen muss. Am Freitag sind wir auch mal mit Pezzi-Bällen gerollt. Auch das hat er sehr gut gemacht. Dennoch hat er Angst, sich auf die Rolle einzulassen.

    Eine Weichbodenmatte haben wir leider nicht. Aber ich denke auch nicht, dass so eine Matte bei diesem Problem hilft. Er stößt ja nicht mit dem Kopf auf, sondern hat Angst vorn über zu rollen. Die Ausführung der Rolle ist aber korrekt.

  5. #5
    Jiu95 Gast

    Standard

    hm....

    wie lange sind die Probleme denn schon vielleicht muss er erst noch Vertrauen in die Rolle finden, dass ihm nichts passiert

  6. #6
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jiu95 Beitrag anzeigen
    hm....

    wie lange sind die Probleme denn schon vielleicht muss er erst noch Vertrauen in die Rolle finden, dass ihm nichts passiert
    Seit er bei uns ist. Aber wie schon geschrieben, er hatte zuvor nen Unfall durch den Purzelbaum in der Schule. Wie lange das her ist, weiß ich allerdings nicht. Aber seit ich ihn kenne, hat er schon dieses Problem mit der Vorwärtsrolle. Geht nun auch schon paar Monate 2 Mal die Woche bei uns ins Training. Fallschule ist jede Stunde Teil des Trainings. Er rollt auch schon sehr gut und die Ausführung ist korrekt, aber er hat immer noch Angst.

  7. #7
    Jiu95 Gast

    Standard

    ein paar Monate......

    dann würde ich noch etwas abwarten

    Bei uns ist ein älterer Herr (um die 50), der vor etwa 1,5 Jahren angefangen hat und auch tierische Angst hatte, aber 2 mal die Woche Fallschule (wie bei euch auch) und in etwa einem Jahr hat er die Angst verloren

    ansonsten würden mir nur harte Mittel einfallen

  8. #8
    mykatharsis Gast

    Standard

    Ich fürchte, es wird ihm niemand helfen können seine Angst zu überwinden. Das ist ein psychische Sache, um die es keine Wege gibt.

    Allerdings sehe ich jetzt nicht, wo das Problem mit dem langsamen Heranführen an die Vorwärtsrolle liegt. Man kann die quasi in Zeitlupe fast Schritt für Schritt ausführen. Knie, Ohr an den Boden legen, Popo hoch, über die Schulter abrollen. Vielleicht fehlt dann der Schwung gleich wieder aufzustehen, aber was solls? Da man bei dieser Form der Ausführung niemals wirklich fällt, sollte das eigentlich angstfrei durchführbar sein.

  9. #9
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von mykatharsis Beitrag anzeigen
    Ich fürchte, es wird ihm niemand helfen können seine Angst zu überwinden. Das ist ein psychische Sache, um die es keine Wege gibt.

    Allerdings sehe ich jetzt nicht, wo das Problem mit dem langsamen Heranführen an die Vorwärtsrolle liegt. Man kann die quasi in Zeitlupe fast Schritt für Schritt ausführen. Knie, Ohr an den Boden legen, Popo hoch, über die Schulter abrollen. Vielleicht fehlt dann der Schwung gleich wieder aufzustehen, aber was solls? Da man bei dieser Form der Ausführung niemals wirklich fällt, sollte das eigentlich angstfrei durchführbar sein.
    Ja, das denke ich auch. Ich denke auch, dass sich der Bub da viel zu sehr den Kopf drüber zerbricht. Die Ausführung an sich ist wirklich schon gut. Das ist einfach nur Kopfsache bei ihm. Na ich werd ihm noch mal gut zureden. Er hat doch alle Zeit der Welt die Rolle zu lernen. Irgendwann wird die Angst weg sein. Ich werd ihm am besten mal vor Augen führen, was er schon alles an Fallschule gelernt hat, seit er bei uns anfing. Vielleicht hellt ihn das ja bisl auf.

  10. #10
    Jiu95 Gast

    Standard

    Ja das ist wohl das beste...

    Viele verstehen nicht, dass man Jahre braucht um eine Kampfkunst einigermaßen zu beherrrschen und wollen alles sehr schnell

  11. #11
    Stefan1990 Gast

    Standard

    Ich hatte meine Bande, um sie an das Fallen zu gewöhnen, eine Zeit lang persönlich mit Kata-Guruma eingeworfen. Kontrolliert und aus der Hocke versteht sich Aber der Erfolg war ganz passabel

    Jedenfalls haben sie gemerkt, dass Fallen nicht so weh tut, wie anfangs gedacht... und möglicherweise kann der Kleine so seine Blockade überwinden. Sofern er mit so einer Methode einverstanden ist - andernfalls geht die Aktion vllt nach hinten los.

  12. #12
    Cillura Gast

    Standard

    Ja, ich fürchte die "Holzhammer"-Methode ist nicht ganz so passend für den Bub. Ich denk dann lieber doch Schritt für Schritt. Kontrollierte Würfe lässt er auch mit sich machen. Aber ich denke Kata Guruma ist dann doch bisl viel für ihn. Naja, kommt Zeit kommt Rat. Heut hat er wieder viel geübt und er macht sein Zeug auch gut. Ich denke warten wird das beste sein Trotzdem danke für die vielen Antworten

  13. #13
    JotBot Gast

    Standard

    Ich kenne solche Blockaden auch. Es geht dabei in erster Linie um Angst. Und dadurch wird es zu einer vorwiegend psychischen Angelegenheit.

    Die Angst-Verknüpfung zu lösen, die Assoziation der Übung mit der schlimmen Erfahrung aufzuweichen und schließlich zu ersetzen mit der angenehmen Erfolgs-Erfahrung, der Erfahrung Kontrolle ausüben zu können, das ist das Ziel.

    Holzhammer-Methoden sind in der Regel nicht erfolgreich *und* lösen - selbst bei dem seltenen Erfolg - dann die Angst nicht vollständig auf.

    Geduld ist hier tatsächlich oberstes Gebot, dann wenn der Junge merkt, dass man ungeduldig wird, dann kommt nur nochmals Angst hinzu.

    Immer wieder Vormachen, Begleiten und loben (angemessen, nicht übertrieben!) sind meines Erachtens nach die Schlüsselelemente. Ab einem gewissen Alter kann auch das gemeinsame Betrachten/Bewusstmachen und Besprechen der Angst viel erreichen.

    Bei meinen eigenen Kindern bin ich mit der folgenden Erklärung ganz gut gefahren:
    Es gibt (grob gesehen) zwei Sorten Ängste. Einer sollte man gehorchen. Z.B. wenn man Angst davor hat Heroin zu probieren. Oder wenn man schon 270 kmh fährt, eh schon schlottert und trotzdem 300 fahren will. Hier gegen die Angst zu handeln hat nichts mit Mut zu tun. Die zweite Sorte Angst ist die, durch die man durch muß! Soll ich das Mädel fragen ob es mit mir "gehen" will? Soll ich zu der Prüfung gehen? Usw.

    Letztlich muß der Junge selber entscheiden, welche Sorte Angst vorliegt: die, der man folgen sollte oder die, durch die gegangen werden muß. Wenn er DAS entschieden hat, wird er entsprechend handeln! Davon bin ich überzeugt.

    Finde ich im Übrigen toll, wie Du das angehst!

  14. #14
    Cillura Gast

    Standard

    Das Thema Angst / Mut anzusprechen, ist vielleicht in der Gruppe generell mal ne gute Idee. Davon könnten auch die anderen profitieren. Gerade auch, weil sie sich mit "Mutproben" auch gern mal beim Pratzen-Springen überbieten wollen. Da muss man als Trainer dann auch stark aufpassen, dass die Rollen wirklich passen und kein Übermut dazu kommt oder sich einer zu sehr mitziehen lässt, und es aber nicht ordentlich kann. Naja, egal. Soll nicht Gegenstand der Diskussion werden. Kinder

    Ich werde dem Bub einfach weiterhin die Möglichkeit geben, in seinem Tempo zu Lernen und zu Probieren und ihm auch paar spielerische Varianten der Rolle zeigen (Pezziball etc.). Als Trainer kann ich ihm ohnehin nur den Weg zeigen und ihn ermutigen ihn zu gehen. Letztlich gehen muss er ihn selbst.

    Danke für eure Antworten. Hat schon viel geholfen mal drüber zu schreiben und die Sache mal zu Papier zu bringen um richtig drüber nachzudenken.

  15. #15
    Jiu95 Gast

    Standard

    sind Pezzibälle diese großen Schwangerschaftsbälle aus Gummi?


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