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Thema: Kostheimer Messerstecher

  1. #1
    Willi von der Heide Gast

    Standard Kostheimer Messerstecher


    Beim stöbern im Internet, habe ich etwas gefunden über die Kostheimer Messerstecher. Das waren Flößer in Mainz, die als Arbeitsgerät die " Distel " - offenbar eine Art Messer nutzten.
    Bei Streitigkeiten wurde dann häufig dieses Messer auch benutzt.

    Ich kenne zwar schon die Antwort: " Darüber ist nichts überliefert " .
    Ich versuche es aber trotzdem. Gibt es Abbildungen, Berichte ? Wann wurde das flößen eingestellt und hörten die Berichte über die Ausseinandersetzungen auf ?
    Ist der Begriff " Kostheimer Messerstecher " noch heute geläufig in Mainz ?
    Hat dieser Begriff Einzug ins kollektive Gedächtnis gehalten ?

    Ich fürchte, daß wenig bis gar nichts dabei herumkommt. Aber Ich versuche es trotzdem

  2. #2
    roberto Gast

    Standard

    Leider weiss ich dahingehend nichts, es wäre aber sehr interessant, mehr zu erfahren, zumal es ja deutsche Tradition darstellt.

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen

    Beim stöbern im Internet, habe ich etwas gefunden über die Kostheimer Messerstecher. Das waren Flößer in Mainz, die als Arbeitsgerät die " Distel " - offenbar eine Art Messer nutzten.
    Bei Streitigkeiten wurde dann häufig dieses Messer auch benutzt.

    Ich kenne zwar schon die Antwort: " Darüber ist nichts überliefert " .
    Ich versuche es aber trotzdem. Gibt es Abbildungen, Berichte ? Wann wurde das flößen eingestellt und hörten die Berichte über die Ausseinandersetzungen auf ?
    Ist der Begriff " Kostheimer Messerstecher " noch heute geläufig in Mainz ?
    Hat dieser Begriff Einzug ins kollektive Gedächtnis gehalten ?

    Ich fürchte, daß wenig bis gar nichts dabei herumkommt. Aber Ich versuche es trotzdem

  3. #3
    Registrierungsdatum
    04.06.2007
    Beiträge
    511

    Standard

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen

    Beim stöbern im Internet, habe ich etwas gefunden über die Kostheimer Messerstecher. Das waren Flößer in Mainz, die als Arbeitsgerät die " Distel " - offenbar eine Art Messer nutzten.
    Bei Streitigkeiten wurde dann häufig dieses Messer auch benutzt.

    Ich kenne zwar schon die Antwort: " Darüber ist nichts überliefert " .
    Ich versuche es aber trotzdem. Gibt es Abbildungen, Berichte ? Wann wurde das flößen eingestellt und hörten die Berichte über die Ausseinandersetzungen auf ?
    Ist der Begriff " Kostheimer Messerstecher " noch heute geläufig in Mainz ?
    Hat dieser Begriff Einzug ins kollektive Gedächtnis gehalten ?

    Ich fürchte, daß wenig bis gar nichts dabei herumkommt. Aber Ich versuche es trotzdem
    du hast wahrscheinlich vollkommen recht, das wird hier niemand ad hoc kennen. Man könnte solche Sachen in Archive, auch online rauskramen, dann ist aber die rage, warum machst du das nicht sleber
    Ich würde es mal eher in einem Anderen "Forum" versuchen. In regionalen Vereinen etc. da wirst du wahrscheinlich mehr Glück haben.

    in diesem Sinne
    viel Glück

  4. #4
    m.l.l. Gast

    Standard

    Da das KKB mit einem Kostheimer Messerexperten 'bewaffnet' ist, wird's eng, wenn hier keine Antwort kommt. Dann würd' ich allerhöchstens noch bei den Kulturanthropologen der JGU fragen. - Selbst in die Archive setzen? Viiiiiiiieeeel Spaß!

  5. #5
    Terao Gast

    Standard

    Ich steh ein wenig auf dem Schlauch. Deutsche Tradition? Bloß, weils unter den Burschen üblich war, Leute, mit denen sie Stress hatten, mit nem verfügbaren Arbeitsgerät zu pieksen?


    Bin mal gespannt, ob sie in 100 Jahren in Foren nach der alten "deutschen Tradition" des Hoyerswerdaer Baseballschlägerklatschens fahnden. Vielleicht gibts dann sogar Lehrer für sowas.

  6. #6
    roberto Gast

    Standard

    @Terao

    Du hast natürlich recht, ich hätte schreiben sollen, es könnte womöglich eine deutsche Tradition darstellen. Genaus könnte es aber auch nur Herumgestiche gewesen sein.

  7. #7
    itto_ryu Gast

    Standard

    Kostheimer Messerstecher ist mir Dank eines Kostheimer Messerstechers als Begriff bekannt Ist wohl heute noch ein geläufiger Begriff im Bezug auf die historischen Flößer.

  8. #8
    Tuborgjugend Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen

    Beim stöbern im Internet, habe ich etwas gefunden über die Kostheimer Messerstecher. Das waren Flößer in Mainz, die als Arbeitsgerät die " Distel " - offenbar eine Art Messer nutzten.
    Bei Streitigkeiten wurde dann häufig dieses Messer auch benutzt.

    Ich kenne zwar schon die Antwort: " Darüber ist nichts überliefert " .
    Ich versuche es aber trotzdem. Gibt es Abbildungen, Berichte ? Wann wurde das flößen eingestellt und hörten die Berichte über die Ausseinandersetzungen auf ?
    Ist der Begriff " Kostheimer Messerstecher " noch heute geläufig in Mainz ?
    Hat dieser Begriff Einzug ins kollektive Gedächtnis gehalten ?


    Ich fürchte, daß wenig bis gar nichts dabei herumkommt. Aber Ich versuche es trotzdem
    ja, das kennt man hier in Kostheim, aber auch in Mainz und Wiesbaden noch.

    Ich weiß nicht genau, ob es stimmt, aber man sagt auch, dass die Kostheimer Messerstecher die Messer am Hut versteckt hatten und so beim "Hände über den Kopf halten" das Messer zücken konnten.

    Dasselbe gilt für die Information, dass die Tradition des Messerstechens bis in die 1960er hinein noch in einigen Asi-Gegenden in Kostheim gepflegt wurde

    Auch denke ich mal, dass das Flößen von 1860-1890 an, als eine Zündholz- und eine Zellulosefabrik in Kostheim gebaut wurden, am bedeutendsten war. Wie lange das anhielt, kann ich nicht sagen

    Ich werd aber Montag nochma meinen Stiefvater fragen, was der noch so weiß. Falls bis dahin noch nicht alles beantwortet ist


    Edit: http://www.fr-online.de/wiesbaden/fl...0,3189270.html

    das Flößen ging wohl bis in die 1960er hinein un die Flößer hatten keinen guten Ruf

    "Im Rheingau hieß es dann: Nehmt die Wäsche und die Frauen rein, die Flößer kommen"

  9. #9
    Kannix Gast

    Standard

    Zitat Zitat von itto_ryu Beitrag anzeigen
    Kostheimer Messerstecher ist mir Dank eines Kostheimer Messerstechers als Begriff bekannt Ist wohl heute noch ein geläufiger Begriff im Bezug auf die historischen Flößer.
    Bitte: Kostemer Messerstecher

    Boardsprache

    @Threadersteller:
    Also für mich war "Kostheimer Messerstecher" eher was man leicht verächtlich, scherzhaft benutzt wenn einer aus Kostheim kommt. Mit der Bedeutung dass die KOstheimer schnell mit dem Messer bei der Hand sind, ähnlich wie die Zigeuner in Mombach. Ich würde jetzt keine Kunst dahinter vermuten sondern nur eine gewisses Gewaltverhalten vielleicht mit historischem Hintergrund von den Flößern wie erwähnt

  10. #10
    itto_ryu Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Bitte: Kostemer Messerstecher

    Boardsprache
    Das war ja nur die Tränsläischn für die Auswärtigen

  11. #11
    Willi von der Heide Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Ich würde jetzt keine Kunst dahinter vermuten sondern nur eine gewisses Gewaltverhalten vielleicht mit historischem Hintergrund von den Flößern wie erwähnt
    So in etwa, stelle ich mir das auch vor. Das es sich eher um eine Tradition der bewaffneten Auseinandersetzung handelt, bei der bestimmte Techniken zum Einsatz kamen. So wie Tuborgjugend das schrieb, daß das Messer wahrscheinlich am Hut versteckt wurde.

    Ist ja ähnlich wie mit den Schulen der Sinti/Roma, wo ja auch keine strukturierte Kampfkunst wie im Sinne der Asiatischen Kampfkünste dahintersteht. Also mit Gürtelprüfungen usw.

    Es gab hier ja mal einen Thread über eine angebliche finnische Kampfkunst. Das war jemand ( in Finnland ), der sich aber nur etwas selbst gebastelt hat. Tatsächlich gibt es aber eine (Un-)Kultur der bewaffneten Gewalt in Finnland.

  12. #12
    Registrierungsdatum
    30.08.2008
    Beiträge
    285

    Standard

    Im 19. und frühen 20. Jahundert, bis zum 2. Weltkrieg trieben die Flöser aus dem Bamberger Raum die Flöße den Main hinunter, in das große Sägerwerk Schollmeier. Aber auch in Kostheim gab es Flöser, denn die Firma Schollmeier war zu jener Zeit der größte Arbeitgeber.
    Das Flößermesser das auch Hirschfänger genannt wurde, war nicht nur ein Trachtenmesser, sondern diente in erster Linie als Arbeitswerkzeug und ständiger Begleiter. Vom Brot abschneiden bis zum Seil kappen, der Hirschfänger war der beste Freund des Flößers.

    Die Flöser die da aus dem mittleren Bayern zu uns herunter kamen, war ein sehr raues Völkchen und sobald der Alkohol auf der Musik ( Früher hieß es: "gehe merr uff die Musigg") in Strömen floss, wurden die Kostheimer Mädchen angemacht. Das schmeckte den Kostheimern überhaupt nicht und kam zu Messerstechereien. Ich weiß das alles von meinem Großvater mütterlicher seits, der auf der Musik und im Kino Klavier spielte.
    Eine Menge Kostheimer waren auch Mitglied im Athleten Club Kostheim, wo zusätzlich noch Ringen und Kraftdreikampf ausgeübt wurde. Also eine Kombi aus Ringen und Hirschfänger.
    Man konnte es durchaus als einfaches bürgerliches Messerkampfsystem betrachten. leider sind fast alle weg gestorben. Es gibt noch einen alten Ringer bei uns im örtlichen Ringerverein, der da bescheid weiß und mit dem ich in Verbindung stehe. Leider gibt es auch keine Aufzeichnungen nur mündlich überliefertes.
    Fakt ist: "Es beinhaltete keinen verspielten Duellkampf, sondern war eher auf aggressives Stechen programmiert, gepaart mit einigen Würfen aus dem Ringen, die aber nicht klassisch, sondern mehr funktionell angepasst wurden.
    Nach dem 2. Weltkrieg ebbte der Flöserbestand sukzessive ab, aber der Begriff "Kostemer Messerstecher" hält sich bis heute. Denn viele Kostheimer trugen und tragen auch heute noch ein Messer in der Tasche und ja, in üblen Kneipen wurde das Messer bis heute immer mal wieder gezogen. Nur wissen viele heutzutage nicht, dass die Flößer richtig gut und mit Struktur ihren Hirschfänger benutzten. In der Karnevalszeit wird jedes Jahr eine Flößersitzung abgehalten, die an unsere Tradition erinnert.

  13. #13
    roberto Gast

    Standard

    Zitat Zitat von borni Beitrag anzeigen
    Fakt ist: "Es beinhaltete keinen verspielten Duellkampf, sondern war eher auf aggressives Stechen programmiert, gepaart mit einigen Würfen aus dem Ringen, die aber nicht klassisch, sondern mehr funktionell angepasst wurden.
    Bei aller Güte, aber das Duellmesser ist vornehmlich auf Stiche in die Brust- und Herzregion spezialisiert. Dass ein Bewegungsspiel zur Verschleierung der Techniken vorhanden sein kann - absolut kein Muss! -, heisst nicht, es sei verspielt. Nur zur Klarstellung.

    LG,

    Roberto

  14. #14
    BloodRage Gast

    Standard

    Wäre cool wenn es so ne Art Tradition in Sachen "Kostemer Messerstecherei" geben würde, aber ich denke es ist eher so ein Begriff wie "Offebacher Messerstecher" oder "frankfurter Messerstecher". Also eher abfällig gemeint, daß jemand schnell mit dem Messer zur Hand ist.

  15. #15
    roberto Gast

    Standard

    Zitat Zitat von BloodRage Beitrag anzeigen
    Wäre cool wenn es so ne Art Tradition in Sachen "Kostemer Messerstecherei" geben würde, aber ich denke es ist eher so ein Begriff wie "Offebacher Messerstecher" oder "frankfurter Messerstecher". Also eher abfällig gemeint, daß jemand schnell mit dem Messer zur Hand ist.
    Das weiss man halt nicht, es wäre zumindest interessant, dahingehend etwas zu forschen. Im südlichen Europa waren es auch nicht die Adligen oder die Bourgeoisie, die sich dem Messer verschreiben hatte, es waren meist Männer aus "niederen Schichten" oder aus der Arbeiterschicht (z. B. Fuhrmänner, Hirten etc.). Wenn also jemand in Deutschland solch eine Tradition gehabt haben könnte, dann zählen Flößer gewiss dazu.

    LG,

    R.

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