Ahoi,
ich habe mir viele Threads in diesem Forum durchgelesen und dabei fiel mir auf, dass sich einige über die lange Dauer und Intensität lamentieren, welche es braucht, um das Karate als Instrument der Selbstverteidigung einsetzen zu können. Eigentlich geht eine starke Unsicherheit durch die Reihen der Karatekas und das erstaunt mich.
Die Diversitäten einiger Stile und deren Interpretation durch entsprechende Lehrer, sowie der Willen, der Verstand und der Körpereinsatz des Karatekas, sind erstmals ausschlaggebend, um einen Stil, Kampf- und Strassentauglich zu machen. Ganz egal ob man Karate, Ju Jutsu, Wing Chun, Muay Thai, Kickboxen oder sonstwas ausübt - der Stil selbst steht nie als Garantie für die Effektivität. Er kann einfach nur realitäts- bezogener oder fremder, als andere Systeme sein.
Es liegt in der Natur des Karate, dass einem fortgeschrittenen Karateka eine massive Vielfalt an perfekten Techniken abverlangt wird - die Anzahl derer ist gross, da die Kampfkunst selbst ziemlich komplett ist, obwohl sie sich vorab als eine Perkussions-Technologie versteht. An Komplexität der Techniken gemessen, steht Karate ziemlich weit vorne.
Karate ist auf solche Extreme konzipiert, derer man nur gerecht werden kann, wenn man mindestens seine 5-7 Jahre hart trainiert hat. Nach zwei Jahren Karate, hat man aber das Rüstzeug, um auf der Strasse bestehen zu können! Bei dieser Entwicklung spielt die Wahl des Stiles, des Lehrers und der Einsatz des eigenen Willens, Verstandes und des Körpers, die wichtigste Rolle. Ist diese Konstellation vorhanden, kann man in dieser kurzen Zeit ein gefürchteter Kämpfer werden. Legt man nochmals mindestens 3-5 Jahre drauf, zeigt sich erst die grosse Stärke des Karate, zu anderen Kampfkünsten. Wo andere Systeme stehen bleiben, macht Karate seine Extreme zur Realität. Soviel zu meiner Ansicht über das Karate.
Was meint Ihr zum langen Weg des Karate?