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Thema: Lernt man auch Deeskalation, Ruhe bewahren ...?

  1. #1
    Der Unbeugsame Gast

    Standard Lernt man auch Deeskalation, Ruhe bewahren ...?

    Hallo zusammen,

    wenn ich verbal angegriffen werde oder ich mich auch "nur" so fühle, wenn mich jemand beleidigt, ich mich in meiner Würde und meinem Stolz angegriffen fühle, sich jemand über mich lustig macht, mich und Aussagen von mir ins Lächerliche zieht, mich als dumm abstempelt, dann geh ich verbal ab wie das HB-Männchen.

    Teilweise bin ich aber auch so, wenn ich gar nicht direkt betroffen bin, sondern ein Dritter, für den ich dann Partei ergreife.

    Es gibt dann auch Situationen, in denen der Sender von ihm getätigte Aussagen gar nicht so gemeint hat, ich als Empfänger diese aber angreifend und entwertend verstanden habe.

    Ich ärgere mich dann jedesmal über solche verbalen Ausraster.

    Betonung liegt ganz klar auf "verbal". Ich werde nie handgreiflich!

    Ich möchte in solchen Situationen eben nicht mehr so verbal ausrasten und contenance bewahren. Auch, wenn ich wirklich direkt verbal angegriffen werde, auch mi Beleidigungen.

    Es muss doch irgendwie möglich sein, dass sowas an mir vorbeigeht oder ich ganz klar entscheiden kann, ob ich das jetzt an mich ranlasse oder eben nicht. Am besten natürlich nicht.

    Wenn ich nämlich beleidigt werde, kann ich auch schnell beleidigend werden, obwohl solche Kraftausdrücke nicht zu meinem gewöhnlichen primären Wort- und Sprachgebrauch zählen.

    Ich habe gehört, dass Polizisten Ju Jutsu lernen. Diese sind ja solchen Stresssituationen täglich ausgesetzt und diese können sich ja auch nicht auf das verbale Niveau ihrer Angreifer herablassen und müssen den Überblick und Ruhe bewahren.

    Bzgl. meiner o. g. Problematik, habe ich mir bereits psychotherapeutische Hilfe geholt. Mir wurde Kampfkunst empfohlen. Daher meine diesbzgl. Anfrage an euch.

    Ich freue mich auf eure Antworten.

    Vielen Dank im Voraus.

    Schöne Grüße

    DU

  2. #2
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    Standard

    Die Polizei lernt ja nicht Ju Jutsu zurvDeeskalation sondern um jemanden zu fixieren und in Gewahrsam zu nehmen. Deeskalation im Vorfeld übt man eher situativ und mit Psychologen oder entsprechend ausgebildeten Kollegen.
    Als Polizist sollte man außerdem ein dickes Fell haben und professionellen Abstand und auch wenn und das Blatt mit de n 4Buchstaben was anderes erzählen will die meisten verhalten sich auch so.
    Geändert von Franz (21-07-2013 um 09:31 Uhr)

  3. #3
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    Standard

    Kampfkunst lehrt Kämpfen in einem künstlerisch-gestalterischen Zusammenhang. Kampfsport lehrt Kämpfen mit einer Perspektive auf Leistung. Nichts von beiden hat einen direkten Bezug zu deiner Problemsituation.

    Was dein Therapeut offenbar möchte, ist, dass du in Bezug auf Konfrontationen resilienter, also widerstandsfähiger wirst, damit du es dir eher leisten kannst, ruhig auf solche Situationen zu reagieren.

    Das Problem dabei ist, dass Kampfsport- oder Kampfkunsttrainings nicht in diesem situativen Rahmen stattfinden. Gute SV Trainings schon. Davon gibt es recht wenige, aber doch einige. Mach dich vielleicht in dieser Richtung schlau und suche nach Anbietern, die (Streit-)Gespräche, verbale Konfliktphasen und subtile Aggression in ihr Training miteinbauen. Mach ein paar Probetrainings mit und entscheide dann, ob das, was du da erlebt hast, dein Problem irgendwie addressiert.

  4. #4
    Sven K. Gast

    Standard

    Es gibt auch im JJ einige die sich mit der Thematik befassen. Siehe z.B. hier
    http://www.kampfkunst-board.info/for...digung-158456/

    Wie "gehaltvoll" dies ist kann ich nicht beurteilen. Die Frage ist auch auf welchem Niveau man das erlernen möchte. Es gibt einige gute Bücher zum Thema Deeskalation/Gesprächsführung. Da sind auch einige gute Übungen drin.

  5. #5
    Terao Gast

    Standard

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gehts Dir gar nicht um "Deeskalation" im Sinne davon, jemand anderen möglicherweise von einem Angriff abzuhalten, sondern Dein eigenes Temperament zu zügeln. Speziell bei verbalen Anwürfen.
    Denke, da bist Du bei Antiaggressionstrainings aus dem psychotherapeutischen Bereich schon ganz gut aufgehoben. Die Empfehlung, zusätzlich KK/KS zu machen, kann da ergänzend hinzukommen. Für diese Zielvorstellung ist es eigentlich relativ egal, was Du genau machst. Geht wohl eher um Austoben, Konzentration auf das Wesentliche, Ausblenden von Störsignalen, Halten an Regeln auch in "brenzligen" Situationen. In der SV gehts wohl meist eher um das Kontrollieren eigener Ängste als um das Kontrollieren eigener Aggressionen.

    Denke, Brodala hats ganz gut getroffen: Probier einfach mal ein paar verschiedene Sachen bei Dir in der Umgebung aus, ohne Dich von vornherein zu sehr festzulegen. Du wirst selbst am besten merken, was Dir hilft. Und vor allem auch, was Dir Spaß macht: Nichts wird Wirkung erzielen, wenn Du nach 2 Monaten keine Lust mehr hast, hinzugehen. KKs wirken langfristig, oder gar nicht. Und ein über lange Zeit tief eingeschliffenes Verhalten ändert sich nicht von heute auf morgen.

  6. #6
    Der Unbeugsame Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Es gibt einige gute Bücher zum Thema Deeskalation/Gesprächsführung. Da sind auch einige gute Übungen drin.
    Kannst du mir bitte welche empfehlen?

    Danke.

    Gruß

    DU

  7. #7
    Der Unbeugsame Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    Kampfkunst lehrt Kämpfen in einem künstlerisch-gestalterischen Zusammenhang. Kampfsport lehrt Kämpfen mit einer Perspektive auf Leistung. Nichts von beiden hat einen direkten Bezug zu deiner Problemsituation.

    Was dein Therapeut offenbar möchte, ist, dass du in Bezug auf Konfrontationen resilienter, also widerstandsfähiger wirst, damit du es dir eher leisten kannst, ruhig auf solche Situationen zu reagieren.

    Das Problem dabei ist, dass Kampfsport- oder Kampfkunsttrainings nicht in diesem situativen Rahmen stattfinden. Gute SV Trainings schon. Davon gibt es recht wenige, aber doch einige. Mach dich vielleicht in dieser Richtung schlau und suche nach Anbietern, die (Streit-)Gespräche, verbale Konfliktphasen und subtile Aggression in ihr Training miteinbauen. Mach ein paar Probetrainings mit und entscheide dann, ob das, was du da erlebt hast, dein Problem irgendwie addressiert.
    Wahrscheinlich wird es diese Widerstandsfähigkeit sein, die gemeint ist.

    Ju Jutsu wird in der Nähe bei der Polizei im Verein angeboten.

    Etwas weiter weg gibts Kapap/Krav Maga. Kostet aber weitaus mehr.

  8. #8
    Der Unbeugsame Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gehts Dir gar nicht um "Deeskalation" im Sinne davon, jemand anderen möglicherweise von einem Angriff abzuhalten, sondern Dein eigenes Temperament zu zügeln. Speziell bei verbalen Anwürfen.
    Denke, da bist Du bei Antiaggressionstrainings aus dem psychotherapeutischen Bereich schon ganz gut aufgehoben. Die Empfehlung, zusätzlich KK/KS zu machen, kann da ergänzend hinzukommen. Für diese Zielvorstellung ist es eigentlich relativ egal, was Du genau machst. Geht wohl eher um Austoben, Konzentration auf das Wesentliche, Ausblenden von Störsignalen, Halten an Regeln auch in "brenzligen" Situationen. In der SV gehts wohl meist eher um das Kontrollieren eigener Ängste als um das Kontrollieren eigener Aggressionen.
    Ja, richtig.

    Hmmm ... bei mi in der Nähe gibts nur solch Seminare für bis zu 21jährige.

    Gibts darüber evtl. auch gut nd hilfreiche Bücher?

  9. #9
    Aranha_UNICAR Gast

    Standard

    mir hat meine kampfkunst in der hinsicht schon was gebracht. früher hab ich mich gern und lang und breit mit leuten verbal angelegt und rumgestritten, wenn ich der meinung war, das ich "recht" habe. vom grundsatz her bin ich immernoch derselbe, aber eine sache hat sich geändert. die frage "ist es das wert, jetzt deswegen zu streiten?" hab ich mir früher nicht so gestellt. wenn man sich in eine konfliktsituation begibt, dann ist man eben da drin. das kann unangenehm sein, wie du selber schreibst. durch capoeira hat sich verhalten verändert. man kriegt irgendwie das wieder ab, wie man sich verhält

  10. #10
    BUJUN Gast

    Standard

    Wenn du KS/KK wirklich ernsthaft trainierst und GUT darin bist ( wirst )
    gibt es keinen Grund mehr auf irgendwelche verbalen Anmachen einzugehen.

    Hat bei mir viele Jahre gedauert aber jetzt ist mir einfach das Risiko meiner
    möglichen überzogenen Tätlichkeit zu hoch - nur wegen Geschwätz.

  11. #11
    Phrachao-Suea Gast

    Standard

    Du kannst die "beste" und "geilste" KK / KS lernen wenn du nichts an deiner persönlichen Sichtweise auf solche "Angriffe" änderst wirst du immernoch abgehen wie nen HB-Männchen.

    Das hat nichts mit ner KK / KS zu tun.
    Es liest sich eher so das du unsicher bist in deinem Sein oder ein wenig zu weich und dir echt einfach alles ans Herz geht,für nichts und wieder nichts.

    Denn ich sage dir:
    Du wirst keine Buddha-Natur mit einer KK / KS lernen oder zu einer werden.

  12. #12
    Willi von der Heide Gast

    Standard

    Hallo erst einmal,

    daß wesentliche wurde ja schon von meinen Vorrednern gesagt. Such dir halt etwas wo du dich richtig verausgaben kannst. Nach dem Training bist du dann so müde, daß du garantiert nicht mehr " abgehst " wie das berühmte HB-Männchen.

    Selbiges ist nämlich - Gerüchten zufolge - am Herzkasper ( Rauchen + Streß ) eingegangen. O.K. andere sagen, die Werbung wurde einfach eingestellt ... aber meine Version gefällt mir besser.

    Das beim JJ ( DJJV ) auch Deeskalation gemacht wird, wußte ich gar nicht. Wahrscheinlich liegt es aber am Trainer ob so etwas gemacht wird.

  13. #13
    th.giese Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Das beim JJ ( DJJV ) auch Deeskalation gemacht wird, wußte ich gar nicht. Wahrscheinlich liegt es aber am Trainer ob so etwas gemacht wird.
    Was in DJJV-Vereinen alles gemacht wird hängt in der Tat ganz entscheidend vom Trainer ab! Davon ab wird beim DJJV erst seit ca. einem halben Jahr ein Gewaltpräventionstrainer bundesweit ausgebildet.
    Was dem TO aber als Kampfkunst weiterhelfen könnte ist Tai Chi und Qi Gong! Dort lernt man u.a. auch sich selbst runter zu fahren, damit solche Situationen mit verbalen Entgleisungen erst gar nicht entstehen.

  14. #14
    Willi von der Heide Gast

    Standard

    Zitat Zitat von th.giese Beitrag anzeigen
    Was dem TO aber als Kampfkunst weiterhelfen könnte ist Tai Chi und Qi Gong! Dort lernt man u.a. auch sich selbst runter zu fahren, damit solche Situationen mit verbalen Entgleisungen erst gar nicht entstehen.
    Hervorragende Idee

    Ich glaube, ich muß mir echt mal wieder JJ-Training anschauen. Ich habe die Vereine in meiner Nähe mal ein bißchen " beobachtet " und folgende Entdeckungen gemacht:

    Verein 1: 2 der Trainer trainieren BJJ nebenbei. Außerdem werden alle 2 Monate Referenten aus anderen Systemen eingeladen, bisher waren da:
    Krav Maga ( IKMF ), JKD, MMA, Boxen, FMA und was weiß ich noch ...

    Verein 2: Die beiden Trainer besuchen regelmäßig Seminare in den versch. Hybrid-Systemen. Alle 2 Wochen wird eine TE gemacht in der in Alltagskleidung trainiert wird. Auch Szenariotraining ( man höre und staune ) bei Wind und Wetter gehört bei denen dazu.

    Verein 3: Der eine JJ-Trainer ist der höchst graduierteste in der IKMF und hat neben dem 3. Dan im JJ auch eine Trainerlizenz für Thaiboxen. Der andere Trainer ist Polizeiausbilder und hat den 4. Dan.

    Verein 4: Hier haben fast alle Trainer neben der Dan-Graduierung, eine Graduierung in anderen Systemen. 2 im Doce Pares Eskrima. Außerdem gehört es schon fast zum guten Ton das JJ-Training mit Luta-Livre ( ELLO ) und Kickboxen ( WAKO ) zu kombinieren. Das ist MMA im Gi was die machen ! Bei LL-Training machen die nämlich nicht nur " Esportiva ", sondern auch
    " Vale Tudo ". Die Kickboxer nehmen auch an Turnieren teil, und meines Wissens nach gibt es auch Vollkontakt bei der WAKO
    ( bin ich mir jetzt nicht 100 % sicher ).

    Es tut sich einiges beim Ju-Jutsu - finde ich.
    Geändert von Willi von der Heide (23-07-2013 um 13:07 Uhr) Grund: FMA und nicht zweimal MMA ....

  15. #15
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Es tut sich einiges beim Ju-Jutsu - finde ich.
    Naja, ich denke mal die von dir beschriebenen Vereine gestalten nicht erst seit Gestern ihr Training auf diese Art und Weise.

    Die alte Weisheit das es im Ju Jutsu nun mal auf den Trainer ankommt, hat ja schon lange Bestand.
    Viele Vereine bieten schon seit langer Zeit sehr gutes Training an aber leider kommt Gefühlt auf jede gute Trainingsgruppe auch eine schlechte.

    Allerdings habe ich immer das Gefühl, dass die "nachrückende" JJ-Generation einfach offener ist und Strömungen aus anderen Richtungen bereitwilliger aufnimmt.
    Viele Prä-2000er Ju Jutsu-Trainer haben ja noch einen einschlägigen Judo/Karate Backround und haben ihr Training oft stark in die jeweiligen Richtungen orientiert.
    Die Chance sehe ich also eher darin sich vom Eingefahrenen zu lösen und generell offener zu sein.

    Ist jetzt aber eine rein subjektive Aussage, die ausschließlich auf meinen Erfahrungen beruht.

    Verein 3: Der eine JJ-Trainer ist der höchst graduierteste in der IKMF und hat neben dem 3. Dan im JJ auch eine Trainerlizenz für Thaiboxen. Der andere Trainer ist Polizeiausbilder und hat den 4. Dan.
    Meinst du evtl. Thias und Budzun vom Ju-Jutsu Dissen?

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