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Thema: Aikido - aus der Sichtweise eines Großmeisters

  1. #1
    soto-deshi Gast

    Standard Aikido - aus der Sichtweise eines Großmeisters

    Hallo,

    jetzt habe ich doch schon viele Ansichten der Aikido-ka über Aikido gehört, was es sein soll und was nicht.
    Natürlich auch einige Videos angesehen, ...

    Nun möchte ich die Ansichten eines Aikido-ka, Christian Tessier, 7.Dan Aikido, Aikikai vorstellen:

    Ch. Tissier 7. Dan | Aikido & Kenjutsu mit Jean-Marie Milleville 5. Dan in Berlin Kreuzberg, Dojo am Südstern

    einfach nur mal lesen ohne Vorurteile.

  2. #2
    John.N Gast

    Standard

    Zitat Zitat von soto-deshi Beitrag anzeigen
    Hallo,

    jetzt habe ich doch schon viele Ansichten der Aikido-ka über Aikido gehört, was es sein soll und was nicht.
    Ob für die SV überhaupt nutzbar ? auch da viele verschiedene Ansichten.

    Nun möchte ich die Ansichten eines Aikido-ka, Christian Tessier, 7.Dan Aikido, Aikikai vorstellen:

    Ch. Tissier 7. Dan | Aikido & Kenjutsu mit Jean-Marie Milleville 5. Dan in Berlin Kreuzberg, Dojo am Südstern

    einfach nur mal lesen ohne Vorurteile.

    Zitat von Tissier:
    ,,Das sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt Menschen, die von Ki sprechen, andere hingegen praktizieren ein Aikido wie Watanabe Sensei. Er entwickelte etwas, wofür er sich besonders interessiert: Es ist keine Arbeit mit Ki, sondern eine des Vorwegnehmens, des Spürens, unabhängig davon, ob es einem gefällt oder nicht und ob es funktioniert oder nicht. Es funktioniert, solange es eine Absprache gibt. Aus der Perspektive der Kampfkunst funktioniert es hingegen nicht. Als ich in Japan war, habe ich viel mit ihm trainiert. Früher war er nicht so. Er verfügt ansich über solide Grundlagen, aber er wollte etwas anderes entwickeln. Ich glaube, wäre ich Vorsitzender einer Prüfungskommission, würde ich nicht akzeptieren, was er macht.
    ,,Nun, viele Menschen in aller Welt, die von Ki sprechen und stetig darauf Bezug nehmen, versuchen lediglich von ihrem Mangel an technischen Fähigkeiten abzulenken."
    Quelle: Ch. Tissier 7. Dan | Aikido & Kenjutsu mit Jean-Marie Milleville 5. Dan in Berlin Kreuzberg, Dojo am Südstern



  3. #3
    Terao Gast

    Standard

    Ich finde, das klingt alles sehr, sehr vernünftig. Ich glaube, mit dem Mann könnte ich.

  4. #4
    Captain Kürbis Gast

    Standard

    tissier über watanabe sensei " Als ich in Japan war, habe ich viel mit ihm trainiert. Früher war er nicht so. Er verfügt ansich über solide Grundlagen, aber er wollte etwas anderes entwickeln. Ich glaube, wäre ich Vorsitzender einer Prüfungskommission, würde ich nicht akzeptieren, was er macht."

    das ja mal ne ansage

  5. #5
    Registrierungsdatum
    22.07.2004
    Beiträge
    13.240

    Standard

    Ich hatte auch mal angenommen der allgemeine Konsens bei den Aikidokas wäre dass es nicht um SV und auch nicht ums kämpfen geht, sondern um eine persönliche Entwicklung. Mit der Antwort konnte ich gut umgehen.
    Aber nun hört man öfter das man auch damit in der SV kämpfen kann.
    Das stößt mir bei meinem begrenzten Horizont und subjektiven Erfahrungen ein bisschen auf. Ich bin nur auf(wenige) Schwarzröcke getroffen die nicht zu wissen schienen was kämpfen ist und ein Austausch mit einer anderen Ebene nicht machbar ist. Dann sehe ich hauptsächlich für mich eher belustigende Videos von Großmeistern wo mir als Haupterklärung gesagt wird dass ich ein bisschen zu doof bin um das zu kapieren. Da reduzier ich meine Meinung schnell auf: die können viel reden, aber ich kann sie umhauen.

  6. #6
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    tissier über watanabe sensei " Als ich in Japan war, habe ich viel mit ihm trainiert. Früher war er nicht so. Er verfügt ansich über solide Grundlagen, aber er wollte etwas anderes entwickeln. Ich glaube, wäre ich Vorsitzender einer Prüfungskommission, würde ich nicht akzeptieren, was er macht."

    das ja mal ne ansage
    Allerdings. Ich denke, bis sich ein sich eigentlich sehr stark am Japanischen orientierender Hochrangiger öffentlich(!) derart deutlich über einen anderen Hochrangigen seines Verbandes äußert, muss ihm schon mächtig was gegen den Strich gehen. Sieht so aus, als würde Tissier das Risiko, das solche (Irr?)wege für das Aikido bedeuten, keineswegs gering einschätzen. Er sorgt sich um die nächste Generation.

    Insgesamt für mich, zumal nach diesen sonderbaren Videos und Debatten der letzten Tage, ein sehr beruhigender Text. Schließlich gehören die Aikidoka als Betreibende eines anerkannten jap. Gendai-Budo ja für mich quasi zur Verwandtschaft.

  7. #7
    Captain Kürbis Gast

    Standard

    das problem mit der verwandschaft ist ja bekanntlich das man sie sich nicht aussuchen kann

    ich fand es aber auch sehr interresant zu lesen. kannte den besagten meister nicht und habe mir mal videos angeschaut, da geht einem aber auch echt die lunte an. http://www.youtube.com/watch?v=8L0dFcnux58

    uke 2 macht coole stunts

  8. #8
    Terao Gast

    Standard

    das problem mit der verwandschaft ist ja bekanntlich das man sie sich nicht aussuchen kann
    Nein, aber Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. So will ich meine Posts auch verstanden wissen.

  9. #9
    DerLenny Gast

    Standard

    Vor einigen Jahren war mal ein Lehrgang hier in der Gegend mit Herrn Tissier. War damals sehr skeptisch was das Zeug angeht, jung, dumm und unerfahren (jung bin ich heute nicht mehr).
    Jedenfalls hat er nen Uke gesucht, der einfach irgendwie mal angreifen soll. Ich hab mich gemeldet, nicht auf das Grinsen in den Gesichtern der Leute geachtet, angegriffen und war dann irgendwie ein paar meter von ihm entfernt auf meinem Rücken.

    Ich habe bis heute keine Idee wie ich von meinem Angriff in die Bodenlage gekommen bin

  10. #10
    Captain Kürbis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Nein, aber Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. So will ich meine Posts auch verstanden wissen.
    war auch eher ironisch gemeint mein kommentar

  11. #11
    Shugyo Gast

    Standard

    Tissier macht neben seinem Aikido schon fast genauso lange Kickboxen. Sollte man vielleicht nicht vergessen.

    Gruesse
    Geändert von Shugyo (02-08-2013 um 14:03 Uhr) Grund: Schreibfehler

  12. #12
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    ... kannte den besagten meister nicht ...
    Ich habe schon mit einigen Schülern von Watanabe sensei geübt. (Ich hatte in dem anderen thread am Rande schon einmal seinen Namen erwähnt, meine ich?)

    Mein Lehrer hat in seiner Zeit in Japan lange an Watanabe senseis privaten Klassen teilgenommen. Durch ihn kenne ich auch einige kleine Aspkete von dieser no-touch-Arbeit.

    Das, was Watanabe sensei zeigt, funkitoniert - wie ja auch Christian in dem Interview anmerkt - nicht durch ki. Es ist etwas grundlegend anderes, als das, was Takeda sensei offenbar zeigen möchte.
    Bei Watanabe geht es - sehr verkürzt formuliert - vor dem Hintergrund sehr "massiver", starker Waza um die Beeinflussung der Wahrnehmung des Angreifers.
    Wenn man das übt und erlebt ist es im Grundgedanken her ziemlich banal. Es sind zuächst erstaunlich simple Sachen: Erzeugen einer Ablenkung am Rande des Gesichtsfeldes, indem man z.B. (atemiartig) mit dem Großen Zeh "zuckt". Beinflussung des Gleichgewichts, in dem man sich als tori etwas zur Seite neigt und uke diese Verlagerung unbewußt nachvollzieht. (Das ist ein "Trick", den ich schon bei vielen Lehrern mit ganz unterschiedlichem Hintergrund kennengelernt habe.)
    Verkürzen oder Verlängern der Distanz zu uke, ohne(!) begleitende Abwehrbewegungen. (Total wahnsinnig eigentlich. Aber wenn es funktioniert fulminant.)

    Interessant wird dieses Video aus meiner Sicht vor allem, wenn man sich die Unterschiede zwischen den einzelnen uke anschaut. Und dabei auf ihre "Empfänglichkeit" für sensei Schaustellertricks achtet. Der zweite uke bewegt sich wahrscheinlich schon, wenn Watanbe die Augen bewegt. Der letzte versucht wirklich reinzukommen. Und die anderen mühen sich dazwischen ab.

    Ich selber erlebe es als Angreifer so, daß es meinem Lehrer gelingt, eine Lücke in meinen Angriff hervorzurufen. Eine zeitliche Verzögerung oder eine räumliche Öffnung. Durch diese Lücke kann er mich dann - ein Stück weit - manipulieren.
    Aus Erfahrung weiß ich, daß nicht aikidôka in einer solchen Situation nicht unbedingt rollen/fallen. Sondern dann eher z.B. das atemi mit den Zähnen auffangen. Es spielt also durchaus auch Konditionierung ein gewisse Rolle. Aber das ist ja auch bei anderen waza zuweilen so.

    Ansonsten muß man sich auch bei Watanabe darüber klar sein, daß diese äußere no-touch-Hülle einen sehr massiven, starken technischen Kern hat. Das aikidô, das er als kihon unterrichtet, ist sehr konsequent und gewissermaßen old-school.

    ---

    Was das Interview von Christian angeht: Für seine Aussagen zum Thema ki in diesem Interview, wie auch in dem das er mit Guillaume Erard geführt hat, hat er viel Prügel gezogen. Die Ki-Aikido-Fraktion in den USA war der Ansicht, es würde daraus deutlich werden, daß Christian von Ki und entsprechenda auch von AiKiDo nicht wirklich etwas verstehen würde.

    Für mich ganz persönlich war und ist seine Aussage, daß die Formen des aikidô, wenn sie "richtig" ausgeführt werden, die Blockaden lösen und dadurch den Fluß von ki ermöglichen und fördern, eines der grundlegenden Themen von Anfang an.
    Ich komme ja aus seiner Richtung und für mich war diese Aussage wesentlich spannender und bereichernder, als die scheinbare Effektivität seines aikidô. Und letztlich ist das, was Endo und Dan Harden unterrichten, nur eine Weiterführung dessen.

  13. #13
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    Standard

    Zitat Zitat von DerLenny Beitrag anzeigen
    Vor einigen Jahren war mal ein Lehrgang hier in der Gegend mit Herrn Tissier. War damals sehr skeptisch was das Zeug angeht, jung, dumm und unerfahren (jung bin ich heute nicht mehr).
    Jedenfalls hat er nen Uke gesucht, der einfach irgendwie mal angreifen soll. Ich hab mich gemeldet, nicht auf das Grinsen in den Gesichtern der Leute geachtet, angegriffen und war dann irgendwie ein paar meter von ihm entfernt auf meinem Rücken.

    Ich habe bis heute keine Idee wie ich von meinem Angriff in die Bodenlage gekommen bin
    Wie hast Du ihn denn angefriffen?
    Ich mein, hier in diesem Unterforum muß man das schon
    herausarbeiten, was da als Angriff bezeichnet wird.

    _

  14. #14
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    Standard

    Zitat Zitat von openmind Beitrag anzeigen
    Wie hast Du ihn denn angefriffen?
    Ich mein, hier in diesem Unterforum muß man das schon
    herausarbeiten, was da als Angriff bezeichnet wird.

    _
    Ich kenne es mit jeder Art von greifen und klammern.
    Weiß nicht mehr wie der Trainer auf dem Lehrgang hieß. Er hat auch Freiwillige gesucht, die nicht aus dem Aikido kamen.
    Bei schlagenden oder tretenden Angriffen bin ich immer in eine Art Closeline reingerannt.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Bei schlagenden oder tretenden Angriffen bin ich immer in eine Art Closeline reingerannt.
    HiHi, das heißt Clothesline. Wäscheleine macht in dem Zusammenhang mehr Sinn.
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

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