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Thema: Ju-Jutsu warum ständig ein neues Ausbildungsprogramm?

  1. #31
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DerLenny Beitrag anzeigen
    Das Problem hier kann sein, dass manche Landesverbände es meinen besser zu wissen, und die PO auf Landesebene ergänzen und einschränken.

    Das geht soweit, dass Hebel und Würfe, die laut PO die Kriterien des Prüfungsfachs erfüllen, in manchen Ländern nicht bei der Prüfung gezeigt werden können. Und solange aus der Ebene noch/schon Probleme gibt, ist kaum vorstellbar, dass es auf Vereinsebene klappt.
    Dafür muss man nicht mal in die Landesverbände schauen, selbst von Bezirk zu Bezirk wird die PO z.T. anders ausgelegt.

    Es fühle mich immer ein bisschen an die Kultusministerien der Länder erinnert, die ja auch immer darauf beharren unbedingt ihr eigenes Ding machen zu müssen.


    Nein. Hier sind IMO zwei Fehler enthalten. Zum einen ist JJ kein offenes System. Auch wenn du eigentlich alles machen kannst, wird dadurch dieses "alles" kein Teil des JuJu.
    Auch ist nicht der Grund fürs schlechte Training.
    Hier kommt es halt wieder auf die Sichtweise an und wir sind uns da ja Einig geworden, dass wir uns nicht Einig sind.

    Das schlechte Training kommt durch die schlechten Trainer. Die schlechten Trainer sind die Folge von einer oder zwei Generation (achtung jetzt kommt wieder reinen JuJu Trainings.
    Prinzipiell stimme ich dir eigentlich zu, denn ein große Problem des JJ war immer schon, dass es an einem stabilen Fundament mangelt.
    Die angesprochenen schlechten Trainer, gehen wohl ihrerseits auch wieder auf schlechte Trainer aus ihren Anfangszeiten zurück.

    Nehmen wir doch mal als Beispiel, einen Trainer der ersten Generation.
    Der hatte vielleicht einen Dan im Judo und hat all sein Wissen über Atemi, Waffen, usw. aus Videos, Büchern und einigen Lehrgängen, evaluiert und getestet wurde eigentlich nichts.
    Nun unterrichtet er seine Schüler und diese übernehmen alles ungefragt und ungeprüft. Irgendwann werden aus diesen Schülern evtl. auch wieder Lehrer und der Kreislauf schließt sich.
    Schlechtes JJ ist also quasi vererblich.

    Jetzt nehmen wir aber z.B. mal meine Schüler, die haben eine gute Atemi, weil ich aus dem MT, MMA, Boxen gutes Atemi kann und sie können Werfen, weil ich selbst lange Judo gemacht habe. Sie können inzwischen auch gut mit Stock/Messer umgehen, weil ich mir die Mühe gemacht habe, mich in diesem Bereich sehr intensiv beim FMA fortzubilden.

    Meine Leute trainieren z.T. auch "nur" Ju Jutsu, trotzdem denke ich, dass sie irgendwann wenn sie selbst Trainer sind, ihren Schülern ein "gutes" JJ weitergeben können.
    Ich denke du wirst bei deine Leute, zu deiner JJ Zeit, die selben Ziele verfolgt haben.

    Weil JuJu eben kein System ist, sondern eine Sammlung machen die Leute was sie wollen. Meist wollen sie aber Sachen, bei denen sie "gut aussehen" also wird Zeug geübt, bei dem die Chancen für Fehler gering sind, folglich wird das Niveau sinken.
    ...
    Wer nur JuJu trainiert... jo, der macht halt irgendwas. Meist nachdem der "Trainer" mal kuz nen Blick ins 1x1 geworfen hat, um zu prüfen, was die Leute denn noch nicht gemacht haben.
    Was du da schreibst beobachte ich auch immer wieder. In der Regel in Vereinen in denen "die Prüfung" das oberste Ziel des Trainings darstellt.
    Es geht im Prinzip nicht darum Kämpfen zu lernen bzw. sich Verteidigen zu können, das Hauptziel ist, wie du so treffen anmerkst, gut aus zu sehen.

    Meist kommt in solchen Vereinen Sparring/Randori überhaupt nicht oder nur sehr eingeschränkt vor.
    Es findet keine Evaluierung statt, ob man das gelernt eigentlich auch wirklich anwenden kann und entsprechend wird geglaubt, dass man echt was drauf hat.
    Mache ich aber jetzt Sparring und merke, "Verdammt, ich kann ja garnix!" dann fange ich evtl. an, das Ganze noch mal zu überdenken.
    Oder ich höre mit dem Sparring auf und rede mir ein, "Draußen auf der Straße ist das ja ganz was anderes." kommt auch oft genug vor.

    Ich frag mich ja ehrlich gesagt, wie das in einem so "freien" System mit den Prüfungen laufen soll. Wie prüft denn ein Prüfer, der selbst, sagen wir, mit den FMA nie was am Hut hatte und das kaum kennt, jemanden, der das zur Basis "seines" Systems erwählt hat? Kann der überhaupt erkennen, was die Bestimmungsstücke sind, um auf FMA basierende Abwehren als brauchbar einzustufen? Hier wird doch immer wieder kritisiert, wenn "Außenstehende", die ein System nie selbst trainiert haben, sich anmaßen, die "Effektivität" von Demos dieses Systems zu beurteilen. Genau das ist aber doch eine Situation, in der sich ein überregionaler JuJu-Prüfer ständig befindet.
    Im Prüfungsprogramm steht was gezeigt und im 1x1 steht was dabei eingehalten werden muss, eigentlich ganz einfach.

    Die Tücke liegt jetzt aber im Detail, wie DerLenny schon richtig schreibt, zählt im der Realität das, was der/die Prüfer sehen wollen und so explizit ist das 1x1 leider auch nicht.
    Jeder Prüfung kann also sehr unterschiedlich ablaufen, was ich leider schon selbst des Öfteren, am eigenen Leib erfahren durfte.
    Was bei dem einen Prüfer erlaubt oder auch gern gesehen ist, bringt dir beim andern eine Ermahnung ein.

  2. #32
    DerLenny Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Bero Beitrag anzeigen

    Jetzt nehmen wir aber z.B. mal meine Schüler, die haben eine gute Atemi, weil ich aus dem MT, MMA, Boxen gutes Atemi kann und sie können Werfen, weil ich selbst lange Judo gemacht habe. Sie können inzwischen auch gut mit Stock/Messer umgehen, weil ich mir die Mühe gemacht habe, mich in diesem Bereich sehr intensiv beim FMA fortzubilden.


    Meine Leute trainieren z.T. auch "nur" Ju Jutsu, trotzdem denke ich, dass sie irgendwann wenn sie selbst Trainer sind, ihren Schülern ein "gutes" JJ weitergeben können.
    Und da liegt IMO der Trugschluss.
    Sagen wir mal du hast 450 Stunden in (MT, MMA, Boxen), weitere 450 Stunden Judo und noch mal 450 Stunden FMA ( entspricht in etwa 5 Jahren bei 2 Einheiten die Woche). Was man so als Mindestzeit ansehen könnte, um genug Erfahrung zu haben, um das Wissen weiterzugeben.

    Wenn deine Schüler jetzt ebenfalls 450 Stunden trainieren - wie viel Wissen aus jedem dieser Gebiete haben sie erhalten? Insbesondere da es ja noch andere Gebiete im JJ gibt.

    Wie kannst du erwarten, dass sie mit 450 Stunden JuJu, die deutlich weniger fokussiert, deutlich "knuffiger" sind auf den gleichen Level kommen wie du mit mindestens der dreifachen Zeit?

    Wenn sie das nicht tun, warum meinst du, dass sie es schaffen auf Dein Level zu kommen?

    Und genau das, was du gesagt hast ist der Punkt. Du bist ein JuJu-Typ. Dann bist du zum Judo um werden zu lernen. Und zum MMA, Boxen, MT um Schlagen, Treten und den Übergang zum Werfen zu lernen. Und zum FMA um zu lernen mit dem Stock umzugehen.
    Genau die Dinge, die du eigentlich (nach deiner eigenen Ansicht) ja bereits in ausreichender Menge im JuJu hättest lernen sollen.

    Und genau das ist das Problem...

  3. #33
    Bero Gast

    Standard

    Ich habe Judo, MT, MMA trainiert bevor ich ins JJ kam und Boxen hab ich 2 Jahre parallel gemacht.
    Nur mit dem FMA habe ich mich dann während meiner JJ-Zeit ganz gezielt auseinandergesetzt, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass mir hier an Wissen mangelte.
    Das lag vor allem daran, dass mein Trainer noch eine Ju Jutsuka der "alten" Schule ist und ich mit der Aikido-Waffenabwehr (wenn man das so nenne kann), nie viel anfangen konnte.

    Was deine Beispielrechnung angeht, so ziehst du hier falsche Schlüsse.
    Ich glaube nicht, dass meine Schüler 450St (um beim Beispiel zu bleiben) brauchen, um in allen Distanzen fit zu werden.
    Sie brauchen genau so viel Zeit einen spezifischen Bereich zu erlernen, wie sie sie im jeweiligen "Spezialsystem" auch bräuchten.

    Daher auch das oft gerügte schlechte JJ, wenn ich alles nur ein bisschen mache und vor allem nichts praktisch Anwende, dann kann ich am Ende gar nix.
    Darum bin ich auch der Meinung, dass JJ nicht wirklich etwas für Jedermann ist. Ohne einschlägige Erfahrungen steht mir als Neuling eine sehr, sehr lange Lehrzeit bevor.
    Entsprechend entsetzt es mich auch immer wenn ich höre, dass Sportkameraden ohne jede Vorerfahrung, nach 5 Jahren ihren Dan ablegen.

    Mein Ziel ist es einfach nur, die Schüler an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen und sie in allen Bereichen und Distanzen, möglichst gut auszubilden.
    Sie lernen meine Definition von JJ und sollen sich daraus irgendwann ihr JJ, mit Techniken und Prinzipien die für sie funktionieren, erstellen.
    Darum lege ich auch so viel Wert auf Sparring und Randori, denn nur so lernt man sein Können wirklich einzuschätzen.

    Naja, soviel zu meiner Sichtweise auf das was ich unterrichte.
    Wie schon geschrieben würde mich interessieren wie du rückblickend beurteilst, was du deinen Leuten damals im JJ beigebracht hast.

    Sagst du heute, dass du denen damals etwas Falsches Vermittelt hast? Hast du ihnen eigentlich Kempo gezeigt und es JJ genannt?
    Woher hast du dein Wissen und Können aus anderen Bereichen gehabt, die Kempo nicht abdeckt, die du aber trotzdem lehren "musstest"?

    Gerade weil du mal geschrieben hast, dass du schon an dem Punkt warst wo ich jetzt bin, wäre so ein Rückblick für mich sehr Spannend.
    Das meine ich jetzt absolut ernst, mich würde wirklich interessieren, wie du deine Zeit als JJ-Trainer inzwischen bewertest.

  4. #34
    Ascaron Gast

    Standard

    Bero, du hast nicht zuuufälliger Weise deine Schule in oder um Augsburg?
    Wäre ja zu schön einen Trainer wie dich hier zu haben!

    Und nein, das war keine Ironie.

  5. #35
    Exodus73 Gast

    Standard

    Wenn ich mir hier die Kommentare so durchlese und mal wirklich drüber nachdenke wie ´s bei mir war und wie ich zum JJ gekommen bin etc. würde ich Bero schon in einigen Aspekten zustimmen. Insbesondere dass das JJ nicht wirklich etwas für jedermann ist - es aber gerne so "verkauft" wird! Und das es von großem Vorteil ist voher schon etwas anderes gemacht zu haben, wie bei Bero auch wars bei mir seit dem 16 LJ Atemi-Lastige KK/KS-Arten.

    Aber Lenny hat auch nicht so ganz unrecht, der durchschnittliche JJka kommt wenn er wirklich ein anwendbares JJ lernen will früher oder später nicht umher seine Mankos (wo auch immer die individuell liegen) auszugleichen... bei mir war es z.B. das Besuchen von zig Lehrgängen zum Thema Stock/Messer aus allen möglichen Stilrichtungen und dem parallelen Training einer sog. modernen SV (Alpha-Combat) über 2 Jahre. Die letzte zeit besuche ich anderen Orts das MMA-Training bzw. LL um mein Manko am Boden zu beheben. Die Lehrgänge die eigentlich im JJ zu diesem (und anderen) Zwecke(n) angeboten werden sind zwar nicht unbedingt schlecht bzw. teilweise sogar sehr gut - reichen aber nicht unbedingt für jeden aus um evtl. Schwachstellen auszubügeln.

    JJ ist halt nix was man mal eben nebenbei lernen kann - zumindest meine Meinung!

  6. #36
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    Standard

    Zitat Zitat von Exodus73 Beitrag anzeigen
    JJ ist halt nix was man mal eben nebenbei lernen kann - zumindest meine Meinung!
    Da biste nicht allein mit deiner Meinung!!!

  7. #37
    DerLenny Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Exodus73 Beitrag anzeigen
    JJ ist halt nix was man mal eben nebenbei lernen kann - zumindest meine Meinung!
    Da biste nicht allein mit deiner Meinung!!!
    Oder es ist etwas, was man nebenbei lernen sollte. Als Zusatz zu einem anderen System (FMA, Judo, what ever). Derzeit wird es ja gerne andersrum gemacht. Man nimmt das Stückwerk als Hauptstil und versucht die Bereiche, wo der eigene Trainer die größten Lücken hat (oder die man vertiefen möchte) durch andere Stile aufzupolieren.
    Warum nicht direkt einen Stil machen, der sich auf den eigenen Schwerpunkt konzentriert, und den Rest via JJ abdecken?
    Da im JJ inzwischen ja wirklich fast alles irgendwie drin ist, kann man seinen Stil einfach weitermachen und um anderes Zeug im JuJu ergänzen.

    SV Schwerpunkt? Ab ins KM/Alpha/KFS/what ever - und JJ für den Rest.
    Du magst Fancy Kicks und Akrobatik? TKD/ Capoeira und JJ für den Rest.
    Bodenknuddler? Ringen,Judo, BJJ, LL und JJ für den Rest.
    Waffen? FMA und JJ für den Rest

    Wobei dann evtl. die Frage aufkommt warum man nicht einfach einen Grapplingstil (Judo, BJJ, LL, Ringen) mit einem anderen Stil nach Vorliebe (FMA, Boxen, KM, MMA, etc.) kombinieren sollte.

  8. #38
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    Standard

    Hm, kommt ja auch drauf an, wie intensiv man sein JJ vermittelt bekommt.
    Wenn es so gelehrt wird, dass man bei den Spezialisten zumindest recht gut mithalten kann, dann ist es mMn richt vermittelt worden.

  9. #39
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Exodus73 Beitrag anzeigen
    Aber Lenny hat auch nicht so ganz unrecht, der durchschnittliche JJka kommt wenn er wirklich ein anwendbares JJ lernen will früher oder später nicht umher seine Mankos (wo auch immer die individuell liegen) auszugleichen...
    Ich gebe Lenny in diesem Punkt sogar absolut recht und das nicht nur auf den "durchschnittlichen" JJ-ka bezogen, sondern auf jeden.
    Die gewaltige Bandbreite von dem was das JJ enthält, kann kein Trainer dieser Welt in allen Bereichen zu 100% abdecken.
    Das ist einfach nicht möglich und wer sich so etwas einredet macht sich selbst und noch schlimmer, seinen Schülern, etwas vor.
    Es gibt immer Leute die etwas besser können und es ist keine Schande dies einzugestehen und von ihnen zu lernen.

    Wenn jetzt also ein Ju Jutsuka der Meinung ist, in einem Teilbereich mehr Input zu benötigen und er holt sich dieses außerhalb seines Vereines (ob jetzt per Lehrgang oder eine zweite KK/KS), dann ist dies nicht nur löblich, es zeigt auch genau die Art von Eigeninitiative, die meiner Meinung nach jeder gute JJ-ka braucht.

    Dies anzuerkennen ist auch kein Zeichen von Schwäche des JJ. Ganz im Gegenteil, die Offenheit ist eine seiner Stärken und sorgt dafür das es sich immer weiter entwickelt.

    Oder es ist etwas, was man nebenbei lernen sollte. Als Zusatz zu einem anderen System (FMA, Judo, what ever). Derzeit wird es ja gerne andersrum gemacht. Man nimmt das Stückwerk als Hauptstil und versucht die Bereiche, wo der eigene Trainer die größten Lücken hat (oder die man vertiefen möchte) durch andere Stile aufzupolieren.
    Warum nicht direkt einen Stil machen, der sich auf den eigenen Schwerpunkt konzentriert, und den Rest via JJ abdecken?
    Da im JJ inzwischen ja wirklich fast alles irgendwie drin ist, kann man seinen Stil einfach weitermachen und um anderes Zeug im JuJu ergänzen.
    Was man jetzt mit was kombiniert und in welcher Konstellation es trainiert wird, ist meiner Meinung nach eine viel zu individuelle Fragestellung, um irgendeine pauschale Aussage treffen zu können.
    Das hängt einfach von zu vielen Faktoren ab:

    -Wofür trainiere ich, SV, Wettkampf, schöne Bewegungen, Wellness, usw.?
    -Welche "Disziplin" (Boden, Waffen, Atemi, etc.) mag ich am liebsten?
    -Welches Angebot gibt es in meiner Nähe?
    -Wie viel bin ich bereit zu bezahlen?
    -Wie viel Zeit habe ich?
    -Wie weit darf der Verein weg sein?
    -Um welche Urzeit und an welchem Tag kann ich trainieren?
    -Wie ist Trainingsgruppe zusammengestellt?
    -Wie gut ist mein Trainer?
    -Wie ist das Niveau der Gruppe?
    -usw.

    Da muss jeder seine eigene Entscheidung treffen aber diese Fragestellung sagt nichts darüber aus, ob Ju Jutsu jetzt gut oder schlecht ist.

    Am Ende zählt doch immer nur die ultimative Weisheit: "Es kommt auf den Trainer an."

    Bero, du hast nicht zuuufälliger Weise deine Schule in oder um Augsburg?
    Danke für das Kompliment, aber nein, Augsburg ist für mich so ziemlich das andere Ende Deutschlands.

  10. #40
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    417

    Standard

    Als KK- Anfänger hat man i.d.R. aber von nix eine Ahnung und erhält durch DJJV- JJ erst mal einen Überblick über das, was es alles gibt. Und in vielen Regionen ist DJJV- JJ weit verbreitet, so dass es für viele Erwachsene, die irgend eine Sportart im Kampfsportbereich suchen, erst mal eine interessante, vielseitige und auch preiswerte Möglichkeit ist. Wer dabei bleibt, wird nach einer Weile in der Regel von ganz allein merken, dass der Trainer eben nicht alle Bereiche können kann usw.

    Zum eigentlichen Titelthema: ich finde das jetzige PP nicht ganz schlecht, weil es in weiten Teilen auf einander aufbaut, es ist aber zu inkonsequent:
    - es soll kein Ausbildungsprogramm sein, baut aber auf einander auf
    - es soll bis zum 3. Dan das ganze Spektrum abdecken, so wird es gezwungenermaßen zum "Sammel- Jutsu)
    - die Trainer haben oft eine andere Meinung zu den einzelnen Punkten des PP, müssen dann aber den Prüflingen etwas beibringen, wohinter sie selbst nicht stehen, nur damit der Prüfling besteht (ab 2. Kyu, weil dann außerhalb des Vereines)
    - usw.
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  11. #41
    soto-deshi Gast

    Standard Ju-Jutsu warum ständig ein neues Ausbildungsprogramm?

    Hallo Bero,
    hallo alle zusammen,

    Du hast Deinen Text mit diesen Zeilen begonnen:

    [QUOTE]
    Zitat Zitat von Bero Beitrag anzeigen
    Ich habe Judo, MT, MMA trainiert bevor ich ins JJ kam und Boxen hab ich 2 Jahre parallel gemacht.
    In unserem Verein kamen einige Leute, die keine Erfahrung in einer anderen Kampfkunst hatten. Nur das Ju-Jutsu und nur unsere Trainer aus dem Ju-Jutsu, oder Erfahrungen im Rahn Jiu-Jitsu.
    da spielen dann genau die Gründe eine Rolle, warum nur das Ju-Jutsu 1X1 und eventuell die neuen DVD die große Rolle spielen.
    Wer aus dem Judo kommt, dem sind Schärpenhaltegriff, Schulterhaltegriff, oberer Vierpunkthaltegriff, bekannt. Das wurde ins Ju-Jutsu 1X1 übernommen und ich kann mich gut erinnern, wie der Trainer die Fotos betrachtete und dann begannen wir mit dem Üben.

    Daher habe ich das Buch und auch den Lehrgang mit Erich Reinhardt, am Anfang vorgestellt.
    Ju-Jutsu bestand aus Techniken aus dem Karate, Judo, Jiu-Jitsu Erich Rahn und auch dem Versuch Aikido-Techniken einzubauen.
    Das haben Heim und Gresch im Auftrag des DJB getan und so Ju-Jutsu aus Büchern anderer Kampfkünste zusammengestellt, indem von da und da eine Technik entnommen wurde.

    Jetzt werden im neuen Ju-Jutsu 1X1 Techniken aus dem FMA, kannte ich aus dem Combat Arnis vorgestellt, nur 8 Angriffe und dazu genau vorgeschrieben Angriff- und Verteidigung. Was ich davon halte, nur nach einem kurzen Wochenlehrgang bei dem auch Combat Arnis unterrichtet wurde - Nichts!

    Wie soll ein Ju-Jutsu-ka verstehen, wie die Techniken im Arnis, Escrima, usw. aufgebaut sind, ohne vorher die " Grundausbildung " durchlaufen zu haben?
    Ist doch mit Aikido Techniken ähnlich, wie kann ich Aikido in 2o Minuten lernen oder Karate-Techniken in einer halben Stunde?

    Wenn ich mir eingestehe, keine Kampfkunst kann alle Bereiche abdecken, wobei im Judo schon einiges drin ist. Aber kein Judo-ka kann die Beintechniken eines Karate-ka oder Taekwondo-in, beim Combat Arnis oder Escrima ist es ähnlich.

    Will ich alles unterrichten?
    Daher war meine Eingangsaufforderung, zuerst das " Alte " richtig beherrschen und erkennen, ich kann die Vereinstrainer nicht überfordern. Denn die machen das nur nebenbei, haben nicht die Zeit sich ständig neue Techniken aus anderen Stilarten, in einem anderen Verein anzueignen. Wobei sich einige Trainer dann verirrt haben und in der neuen Kampfkunst geblieben sind.
    War nur mein Gedanke.
    soto

  12. #42
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    Standard

    Jetzt werden im neuen Ju-Jutsu 1X1 Techniken aus dem FMA, kannte ich aus dem Combat Arnis vorgestellt, nur 8 Angriffe und dazu genau vorgeschrieben Angriff- und Verteidigung. Was ich davon halte, nur nach einem kurzen Wochenlehrgang bei dem auch Combat Arnis unterrichtet wurde - Nichts!
    (hervorhebung durch mich)
    das ist nur zur hälfte korrekt. es stimmt, das die PO 8 angriffe mit dem stock fordert (ausserdem noch angriffe mit messer und kette). doch die wahl der verteidigung ist frei. sie muss nur den prinzipien entsprechen (eigensicherung, kontrolle über den waffenführenden arm, nicht den rücken zuwenden, etc.) und den anforderungen aus der PO. diese steigen allmählich vom grün zum schwarz an.
    welche technik, taktik, kombination du verwendest steht dir in der prüfung frei.

    in der prüfung selber kommt es dann natürlich noch einmal auf den prüfer/die prüfer an .

  13. #43
    soto-deshi Gast

    Standard Ju-Jutsu warum ständig ein neues Ausbildungsprogramm?

    Hallo big x

    im Ju-Jutsu 1x1 finden sich die 8 Angriffs- und 8 Verteidigungstechniken und damit wird der Trainer ohne Erfahrung in einer philippinische Kampfkunst allein gelassen.
    Zu den Angriffen mit Messer und Kette, möchte ich mich überhaupt nicht äußern.
    Im Buch von Christian Braun, wird der Versuch unternommen, dem " normalen Ju-Jutsu-ka " durch Fotos und kurzen Text, einige Beispiele für diese Techniken zu vermitteln.
    Nur macht Christian Braun, wie sicher bekannt ist sein eigenes Ding im philippinischen Stock- Kampf. Er hat einiges auf Lehrgängen gelernt, nur kann das auch jeder Trainer, zeitlich bewerkstelligen?

    Es kommt mir manchmal so vor, Du gibst einem Karate-ka ein Kata-Buch und dann soll er selber daraus alle wichtigen Details erkennen und noch die SV-Techniken erahnen, die vorhanden sein könnten.
    Das verstehe ich nicht unter einem System das für die Selbstverteidigung erdacht wurde.

    .
    welche technik, taktik, kombination du verwendest steht dir in der prüfung frei.

    in der prüfung selber kommt es dann natürlich noch einmal auf den prüfer/die prüfer an
    Ist da nicht ein Widerspruch!
    Der Prüfer wird sich auf das Ju-Jutsu 1x1 berufen, das ist Prüfungsstoff.
    Oder was auf dem Vorbereitungslehrgang, ist bei uns Pflicht , für die Prüfung eingeübt wurde.

    Habe ich dann wirklich gut ausgebildete, neue " schwarze Gürtel ", oder doch nicht???

    Nur eine kleine Bemerkung zu Deinen Zeilen, sind meine Ansichten.
    soto

  14. #44
    DerLenny Gast

    Standard

    Jo, aber bei den Stockangriffen ist die Abwehr frei, solange die Kontrolle des Waffenführenden Armes gegeben ist.

    Da es aber keine objektiven Bewertungsgrundlagen gibt, bewertet jeder Prüfer nach Bauchgefühl. Und dann ist es oft auch egal ob das Zeug tut (oder nicht), sondern wichtiger, ob der Prüfer es mag ( oder nicht ).

  15. #45
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    Zitat Zitat von soto-deshi Beitrag anzeigen
    im Ju-Jutsu 1x1 finden sich die 8 Angriffs- und 8 Verteidigungstechniken und damit wird der Trainer ohne Erfahrung in einer philippinische Kampfkunst allein gelassen.
    Nachdem soviel abstraktes über Waffenabwehr im JJ beschrieben wurde, denke ich mich mal dazu einzubringen.

    Das Programm (Stock und Messer) wurde damals so beschrieben, dass nicht unbedingt nur FMA Leute sich dort wiederfinden. Die Terminologie wurde deshalb benutzt, so dass sich auch JJ-ka, die andere Waffensysteme und -abwehrformen gelernt hatten sich dort wiederfinden sollten. Sich nur auf den FMA Bereich zu konzentrieren, war nicht Sinn und Zweck gewesen.

    Ich vermittle im Training und auf JJ-Lehrgängen die Waffenabwehr sowie den Einsatz nicht Systemorientiert (FMA System, - stil), sondern Bewegungsorientiert. Wenn man Systemorientiert auf JJ-Lehrgängen vermittelt, kann man auch direkt zu dem jeweiligen System hingehen. Das hat meiner Meinung nach auf einem JJ-Lehrgang nichts zu suchen.

    Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, aus einem System etwas herauszunehmen und so zu vermitteln, dass man auch mitkommen und verstehen kann.

    [SIGPIC][/SIGPIC]

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