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Thema: Selbstverteidigung verstehen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Och, vielen lieben Dank für das Feedback. Ich freu mich.

    Zitat Zitat von PaiLoung Beitrag anzeigen
    ich finde es allerdings schwer so etwas zu trainieren, da man so ein verhalten in erster linie nur erkennt wenn man erfahrung damit gemacht hat...
    Da gebe ich dir völlig Recht. Auch ein sehr gutes SV Training kann bestenfalls nur ein "sehr guter Betrug" sein, da es reale Erfahrungen natürlich nicht ersetzen kann. Insofern werbe ich tatsächlich mit einem sehr, sehr guten Betrug... whaaaaat??

    Was man durch ein sorgfältig geplantes Training, und dazu bedarf es schon etwas Geschick, aber machen kann, sind künstliche Erfahrungen bzw. das, was man im SPEAR System "mental blueprints" nennt - also mentale Blaupausen. Bisschen Erklärung dazu:

    Zeugen realer Gewalt sind nur in den seltensten Fällen unmittelbar nach dem Übergriff dazu in der Lage, eine kohärente Aussage zu machen. Regelmäßig merkt man schon bei den Erstgesprächen, dass mit jeder Antwort ein wenig nach Zusammenhängen gesucht wird bzw. das "Erlebte rekonstruiert" wird. Im Kopf sind das nach vielen Aussagen Betroffener eher Blitzgewitter von Eindrücken, Gefühlen und Bildern, Geräuschen, sogar Gerüchen usw. Und diese Phänomene kann man im Training "bekannt" machen, natürlich nicht lediglich über Stress. Tatsächlich verhindert in manchen Trainingsdesigns die hohe Geschwindigkeit oder Erregung das Kennenlernen und Analysieren dieser Eindrücke und es entstehen eben keine mentalen Blaupausen, sondern nur eine stolz geschwellte Brust, weil man wieder ordentlich ins Mett gehauen hat oder wurde. Dahinter steht halt eine andere Trainingsidee, namentlich die der Kombattanten - die erkennen ihren Widersachen bereits an der Kleidung, h.d. Uniform. Insofern ist beispielsweise der immer so hoch angespriesene "militärische Nahkampf" oder "militärische Kampftechnologie" ein Schuss neben das Ziel, wenn es um ein sinnvolles Training für die Wappnung vor Angst- und Gewaltmomenten im zivilen Alltag geht.

    Sinnvoll erdachte und an der Realität von (nicht nur tätlichen!) Übergriffen orientiere Übungen machen da ein ganzes Stückchen mehr Sinn. Naja und ganz ehrlich: Wenn ich die jetzt hier raushaue in schwarz auf weiß, dann gibt nächste Woche jeder Hinz und Kunz ein Seminar "behavioristischer Selbstschutz" und ich kann mir kein Bier mehr kaufen... Aber zum Glück gibt es ja noch diese Seminarreihe... wart mal... Die heißt "Praktische Gewalthandhabung" und wird von mir unterrichtet

  2. #2
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    Habs bei Facebook schon gesagt und sag´s hier gern wieder: Tolles Video!!

    Mir fällt jetzt spontan kein Video / keine Erklärung ein, die den Unterschied zwischen Kampfsport und Selbtschutz prägnanter vor Augen führt.

    Und genau wie auf Facebook schließe ich mich auch hier an.

    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen

    Dahinter steht halt eine andere Trainingsidee, namentlich die der Kombattanten - die erkennen ihren Widersachen bereits an der Kleidung, h.d. Uniform. Insofern ist beispielsweise der immer so hoch angespriesene "militärische Nahkampf" oder "militärische Kampftechnologie" ein Schuss neben das Ziel, wenn es um ein sinnvolles Training für die Wappnung vor Angst- und Gewaltmomenten im zivilen Alltag geht.

    Sinnvoll erdachte und an der Realität von (nicht nur tätlichen!) Übergriffen orientiere Übungen machen da ein ganzes Stückchen mehr Sinn.
    Und auch hier stimme ich aus vollem Herzen zu. Es ist halt ein gravierender Unterschied, ob man einen Soldaten auf einen Einsatz vorbereitet oder es darum geht Fritz Buchhalter darauf vorzubereiten, das er vielleicht irgendwann nach einem 10-Stunden-Tag auf dem Nachhauseweg (oder sonstwo) angegriffen wird. Von daher hat das ganze Military-Zeug mit ziviler Selbstverteidigung einfach nix zu tun.

    Viel Erfolg bei deiner Seminar-Reihe .

    Gruß, Mario

  3. #3
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    Dank dir, Mario.

    Viele Grüße in den nahen Norden.

  4. #4
    Primo Gast

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    Ich muss auch mal ein Kompliment aussprechen.

    Du produzierst echt gute und informative Videos. An deutschsprachigen Sachen gibts da nichts Vergleichbares.


    Gruss

  5. #5
    Dadu Gast

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    Sehr gutes Vid,
    für Menschen die noch nie schlechte erfahrungen gesammelt haben wird hier schön veranschaulicht was pasieren kann und wie es sich endwickelt.

    Jeder der schonmal eine negative Erfahrung hate, da klingeln wie hier schon beschrieben die Arlarmglocken wenn da nen halb nackter daherkommt mit ner flasche in der Hand!

    Danke fürs posten

  6. #6
    KingKong84 Gast

    Standard interessantes video

    das Video ist lehrreich gar keine Frage. Bedenken sollte man allerdings 2 wichtige Punkte:

    1. Wie bringst du das in einer Trainingszeit sagen wir mal für Jugendliche von 60 min. denen einfach & schnell bei?

    2. Wenn du alles wahrnimmst was um dich passiert & dich zu sehr reinsteigerst, dann könnte es sein, dass du dich selbst ein wenig verschließt. Abgesehen von der Szene wo ja eh kein anderer da ist u man vielleicht lieber seine Ruhe haben möchte. Wie würde das auf einer Party oder in der Disco aussehen? überall rumschauen möglicherweise sich unnötig reinsteigern obwohl möglicherweise alles ok ist. Paranoia könnte man davon werden. so sehe ich das zumindest.

    wichtig wäre ein angemessenes verhalten & mit sich selbst im Gleichgewicht sein.

  7. #7
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    Auf einer Party greift einen keiner plötzlich an und raubt einen aus. Aber auch auf ner Party kann man merken dass sich da gerade was anbahnt, weil paar Leute da sind die aggro werden oder bereits sind, und nach Opfern suchen. Wenn man sich da vorher abseilt oder zumindest weit genug weg von denen geht, spart das möglicherweise ein paar Zähne.

    Es geht darum, sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen, dass man in solchen Fällen a) reagieren kann, und b) dass man sich dafür nicht zu schämen braucht. Keiner muss sich doof finden, nur weil er im Bus vorne zum Fahrer geht wenn hinten ne komische Truppe geiler Jugendlicher rumhockt und schon laut "Spass" macht. Und es muss sich auch keiner doof finden wenn er sich schräg hinsetzt und so tut als lehnt er sich so an die Scheibe, damit er sieht wenn die von hinten kommen.

    Paranoid ist, wenn man sich ständig umsieht wenn man irgendwo lang läuft. Aber wenn man in ner Gasse geht und es kommen Schritte von hinten, ist man nicht paranoid nur weil man die Seite wechselt um sehen zu können wer da kommt. So fangen nämlich auch stinknormale Überfälle an, das muss nicht gleich Halloween sein. Hasse ma Feuer, kannze mir mal zeigen wo ich auf der Karte hin muss, kennze die hier die wollte sich hier mit mir treffen aber is nich da. Wenn man sich da vorher mal mit auseinandersetzt, fällt man schon mal auf die dümmsten Bauerntricks nicht mehr rein. Und das verhindert im Zweifel mehr als irgendwelche Entwaffnungstricks aus Lethal Weapon 4.
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  8. #8
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    Wenn du alles wahrnimmst was um dich passiert & dich zu sehr reinsteigerst, dann könnte es sein, dass du dich selbst ein wenig verschließt. Abgesehen von der Szene wo ja eh kein anderer da ist u man vielleicht lieber seine Ruhe haben möchte. Wie würde das auf einer Party oder in der Disco aussehen? überall rumschauen möglicherweise sich unnötig reinsteigern obwohl möglicherweise alles ok ist. Paranoia könnte man davon werden. so sehe ich das zumindest.
    Gerade da hilft ja, dass was hier als Raster benannt wurde. Als ich letzten Sonntag bei uns auf dem Pfarrfest zu Mittag gegessen hatte konnte ich mich ziemlich sicher fühlen früher Nachmittag, 60% Rentner, 40% junge Familien = geringe Wahrscheinlichkeit eines Angriffs, geringe (nicht keine!) Aufmerksamkeit. Vorletztes Wochenede auf dem Altstadtfest in Nürnberg sah dies wieder anders aus, viele, teils alkoholiserte Jugendliche d.h. hier war mehr Aufmerksamkeit erforderlich.
    Zum "7.Sinn" bzw. dem Wahrnehmen von Bedrohung ohne, dass einem die genaue Ursache bewusst ist mal ein Beispiel:
    Mit ca. 20 war ich mit einigen Kumpeln auf der Presirally (MC Veranstaltung auf den die Presi's sich besprechen). Obwohl wir regelmäßig auf derartigen Veranstaltungen waren, hatten wir alle irgendwie ein "ungutes" Gefühl. Es schien "etwas in der Luft zu liegen". Warum genau konnte keiner Sagen, aber wir entschlossen uns die Zelte auf dem Motorrad zu lassen und relativ früh wieder heimzufahren. Kurze Zeit später gab es eine Massenschlägerei bei der zwei Leuten durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurden.
    Mit Ufos hat / hatte das ganze nichts zu tun. Es geht/ging einfach darum, dass unsere Sinne gewisse Signale erfassen und diese im Unterbewußtsein verarbeiten (Laienhaft ausgedrückt).

    Im großen und ganzen hat Klaus das ja alles schon sehr gut erläutert.

  9. #9
    KingKong84 Gast

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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Auf einer Party greift einen keiner plötzlich an und raubt einen aus.

    du!? gerade dann passiert das schlimmste, wenn man nicht damit rechnet

    Aber auch auf ner Party kann man merken dass sich da gerade was anbahnt, weil paar Leute da sind die aggro werden oder bereits sind, und nach Opfern suchen. Wenn man sich da vorher abseilt oder zumindest weit genug weg von denen geht, spart das möglicherweise ein paar Zähne.

    sehe ich auch so.

    Es geht darum, sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen, dass man in solchen Fällen a) reagieren kann, und b) dass man sich dafür nicht zu schämen braucht. Keiner muss sich doof finden, nur weil er im Bus vorne zum Fahrer geht wenn hinten ne komische Truppe geiler Jugendlicher rumhockt und schon laut "Spass" macht. Und es muss sich auch keiner doof finden wenn er sich schräg hinsetzt und so tut als lehnt er sich so an die Scheibe, damit er sieht wenn die von hinten kommen.

    stimmt.

    Paranoid ist, wenn man sich ständig umsieht wenn man irgendwo lang läuft.

    nein, das ist die Bezeichnung für eine psychische Störung.
    zb auch Verfolgungsängste oder Verfolgungswahn.

    man kann sich in die SV reinsteigern wenn man es zu verbissen sieht & dann kann einiges schlimm verlaufen.

    Aber wenn man in ner Gasse geht und es kommen Schritte von hinten, ist man nicht paranoid nur weil man die Seite wechselt um sehen zu können wer da kommt. So fangen nämlich auch stinknormale Überfälle an, das muss nicht gleich Halloween sein. Hasse ma Feuer, kannze mir mal zeigen wo ich auf der Karte hin muss, kennze die hier die wollte sich hier mit mir treffen aber is nich da. Wenn man sich da vorher mal mit auseinandersetzt, fällt man schon mal auf die dümmsten Bauerntricks nicht mehr rein. Und das verhindert im Zweifel mehr als irgendwelche Entwaffnungstricks aus Lethal Weapon 4.
    stimmt.

  10. #10
    1789 Gast

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    .

  11. #11
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    Bin gerade beim Basteln einer Präsentation über dieses Video gestolpert.

    Da haben aber welche vor vier Jahren die Idee zum Video geklaut...


  12. #12
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    Fister hat's mir vor ein paar Monaten auch gezeigt. Na herzlichen Glückwunsch - da war einer massiv schneller

  13. #13
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    Jo, Leute. Das eingangs verlinkte Video ist ja nun schon was her. Klicksmäßig ist das damals so volles Rohr durch die Decke geschossen, dass ich auf die Idee gekommen bin, eine neue Folge rauszubringen. Zwar mehr so als Projekt für mich, aber ich bin doch schon ziemlich gespannt, wie das ankommt. Es ist knapp über zehn Minuten lang und um einiges aufwändiger produziert als das erste. Würde mich enorm freuen, ein paar Pointer zur Machart von denjenigen zu bekommen, die sowas spannend finden.

    Im Laufe dieser Woche wird das Video von einer Testgruppe bewertet. Wenn die das OK finden, kommt es dann zum Wochenende hier rein und auf die sozialen Plattformen. Die enthaltenen Tipps beziehen sich die Bereiche Dritthelferstrategien, Dynamik im SV-Kampf und auch irgendwie auf gewaltrelevante Erste Hilfe. Ich bin gespannt.

  14. #14
    zocker Gast

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    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    Fister hat's mir vor ein paar Monaten auch gezeigt. Na herzlichen Glückwunsch - da war einer massiv schneller
    Wichtig ist doch nur, dass dein video völlig unabhängig von dem vorigen entstanden ist.

    Das bürgt für originlität - und die ist m.w. ein wettbewerbsvorteil.

    Das a und o im geschäft,


    Gruss

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