Seite 4 von 7 ErsteErste ... 23456 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 46 bis 60 von 99

Thema: Lügner?! how to handle? #Kind

  1. #46
    Silberpfeil Gast

    Standard

    Wenn man hier ein paar Leuten glauben darf, kann man ohne pädagogische Ausbildung oder engstem Bezug zum Kind (lass mich raten: ohne erziehungsberechtigt zu sein - drunter gehts auf keinen Fall, richtig?) mit Kindern überhaupt nicht "ernsthaft" reden.

    Die meisten würden sich wundern, wie einfach das geht und vor allem, wie viel aus Kindern heraussprudelt, wenn man ihnen nur mal eine zwanglose Möglichkeit dazu gibt.

    Probiers doch mal aus: Alles was du brauchst ist unbestimmte Zeit, eine ruhige Umgebung, lass alle Suggestivfragen stecken, bei Bedarf mit einem "warum?" weiter anstupsen und lass ihn nach dem Anwerfen mal frei nach seiner Schnauze erzählen. Die Themen darf er frei wählen.

    Schon aus der Art, wie und wie oft er Dinge und Zusammenhänge aus seiner Sicht schildert, bist du in der Lage, rauszufinden, was ihn beschäftigt, wie er denkt, und auf welcher Ebene er seine Handlungen begründet - allgemein und dann auch in diesem speziellen Fall des Lügenerzählens. Das ist der Punkt der dich letzten Endes interessiert, aber den du nicht forcieren darfst, weil er das dann natürlich merkt und dann für sich auf den Schluß kommen könnte, du bist gar nicht an ihm als Person interessiert, sondern nur an diesem Fehlverhalten.

    Konkret: Wenn du einen Assistenztrainer hast, soll der mal das Training leiten. Du gehst mit dem Jungen auf den Flur vorm Gym, lass die Tür auf, setzt euch so, dass ihr beide in die Halle und die Trainierenden euch sehen können, auf ne Matte fläzen, an die Wand lümmeln und los gehts. Am Anfang ist er vielleicht noch hibbelig, weil das was neues ist und er nicht weiß, was das soll, aber das gibt sich meist schnell.

  2. #47
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Silberpfeil Beitrag anzeigen
    Wenn man hier ein paar Leuten glauben darf, kann man ohne pädagogische Ausbildung oder engstem Bezug zum Kind (lass mich raten: ohne erziehungsberechtigt zu sein - drunter gehts auf keinen Fall, richtig?) mit Kindern überhaupt nicht "ernsthaft" reden.

    Die meisten würden sich wundern, wie einfach das geht und vor allem, wie viel aus Kindern heraussprudelt, wenn man ihnen nur mal eine zwanglose Möglichkeit dazu gibt.

    Probiers doch mal aus: Alles was du brauchst ist unbestimmte Zeit, eine ruhige Umgebung, lass alle Suggestivfragen stecken, bei Bedarf mit einem "warum?" weiter anstupsen und lass ihn nach dem Anwerfen mal frei nach seiner Schnauze erzählen. Die Themen darf er frei wählen.

    Schon aus der Art, wie und wie oft er Dinge und Zusammenhänge aus seiner Sicht schildert, bist du in der Lage, rauszufinden, was ihn beschäftigt, wie er denkt, und auf welcher Ebene er seine Handlungen begründet - allgemein und dann auch in diesem speziellen Fall des Lügenerzählens. Das ist der Punkt der dich letzten Endes interessiert, aber den du nicht forcieren darfst, weil er das dann natürlich merkt und dann für sich auf den Schluß kommen könnte, du bist gar nicht an ihm als Person interessiert, sondern nur an diesem Fehlverhalten.

    Konkret: Wenn du einen Assistenztrainer hast, soll der mal das Training leiten. Du gehst mit dem Jungen auf den Flur vorm Gym, lass die Tür auf, setzt euch so, dass ihr beide in die Halle und die Trainierenden euch sehen können, auf ne Matte fläzen, an die Wand lümmeln und los gehts. Am Anfang ist er vielleicht noch hibbelig, weil das was neues ist und er nicht weiß, was das soll, aber das gibt sich meist schnell.
    Bevor du immer wieder mit dem Kopp gegen die Wand haust und dir noch bleibende Schäden zuziehst, folgender Tipp: Lesen. Es geht hier nicht um "Kinder" und es hat ebenfalls niemand behauptet, man könne mit Kindern nicht reden. Das hier diskutierte Problem betrifft ein spezielles Kind mit speziellen Gegebenheiten.

    Was Kinder als solches anbelangt: Natürlich kann man mit Kindern reden. Man muss eben nur registrieren, dass man mit einem Kind redet und sich entsprechend auf die kindlichen Gegebenheiten einlassen. Kinder verfügen über ein begrenztes Vokabular und sind ihren Eltern, als auch Erwachsenen gegenüber, absolut loyal, was sie wiederum für Suggestivfragen absolut empfänglich macht.

  3. #48
    Silberpfeil Gast

    Standard

    Oje, stell dir vor, ich weiß auch, das wir hier über ein spezielles Kind reden. Stell dir weiter vor, dass wir alle (inklusive dir selbst) außer einer Person hier nichts näheres von dem Kind wissen. Frage dich mal, ob es dann möglich sein kann, dass alle anderen außer dieser einen Person hier spezielle Hinweise und Informationen geben können.

    Jetzt klar, weshalb ich von "Kindern" spreche, obwohl es hier um "ein spezielles Kind" geht?

    Aufgrunddessen verstehe ich nicht, wieso du dich zuerst

    Zu einem Gespräch mit dem Jungen kann ich nicht raten, es sei denn, man weiß, was man tut.
    so, aber allgemein dann so

    Natürlich kann man mit Kindern reden.
    zu der Gesprächsthematik äußerst.

    Davon abgesehen: er ist ein Junge, der Lügengeschichten erzählt: ergo, kann er erzählen? Ergo kann man ihn erzählen lassen? Was steht dagegen, ihm vielleicht mal zuzuhören? Es lässt sich vielleicht was rausfinden.

    Wieso muss man da so ein großes Brimborium drum machen und den Leuten Angst einjagen, die sich lediglich wundern und fragen, was bei ihm los ist. Alles was dazu nötig wäre, wäre ihn mal zu fragen, was bei ihm los ist. Und zuzuhören. Wie das laufen könnte hab ich beschrieben, so what?

  4. #49
    Registrierungsdatum
    12.04.2013
    Ort
    Norddeutschland
    Alter
    34
    Beiträge
    732

    Standard

    Silberpfeil, genau das habe ihc mit meinem Post gemeint:

    Einfach reden lassen aber vorher eine vernüntige Gesprächsumgebung schaffen. Wenn man gut mit Kindern kann brauch man keine päd. Ausbildung. Ich kenn genug Pädagogen die JAhre der Ausbildung auf dem Buckel haben und immer noch nicht mit Kindern können.

    Die beste Voraussetzung ist doch schon gegeben:
    Die Eltern sind im gleichen Sportverein/bzw. gut bekannt und das Kind redet selbstständig (auch wenn es Lügen sind).
    Mit vorher vernünftig durchdachten LEitfragen kann man, gesetz den Fall, man lässt das Kind erstmal reden, kann man das Ganze super lenken. Aber anstatt dem TE zu sagen "och lass das mal lieber wenn du keine pädagogische Ausbildung hast": TE MACH WAS!!! Probier es, was soll groß passieren? Kann nur besser werden, aber nichts tun ist der falsche Weg!

  5. #50
    AndyLee Gast

    Standard

    @Silberpfeil
    Ich kann zu einem Gespräch mit diesem Jungen nicht aus den schon besagten Gründen raten. Das lies bitte selbst noch einmal nach, alles immer und ewig wiederholen muss ich nun auch nicht.

    Ja, man kann mit Kindern reden. Hier wundert mich besonders deine Begriffsstutzigkeit - aber: das ist dein Problem.

    Es geht darum, dass man mit Kindern einfach nicht herum experimentiert und denkt, auch ohne päd. Ausbildung würde man verhaltensauffällige Kinder schon irgendwie hinbekommen, herumfuscht, wahrscheinlich noch größere Probleme produziert und dann - wie so oft - das Kind dafür verantwortlich macht und bestraft (z. B. raus schmeißt). Vllt. hat die Einsicht in solche Gegebenheiten auch etwas mit dem jeweiligen Bildungsniveau der Leute zu tun, die darauf schauen. In meiner Arbeit stelle ich immer wieder gerade bei "einfacheren" Menschen fest, dass im Bezug auf Kindern die Ansicht vertreten wird, dass diese einfach nur hören müssten, keine Ansprüche zu stellen haben, im Haushalt nützlich sein sollten und ansonsten keine Widerworte geben sollten. Wenn da etwas nicht passt, werden Kinder entsprechend "geradegebogen", wobei wir es dann mit KiWo-Meldungen zu tun haben.

    Wer als Erwachsener halbwegs seine Grenzen kennt, sollte entsprechend mit seiner Verantwortung gerade Kindern gegenüber bewusster umgehen. Klar gibt es die Menschen, die glauben, Kinder sind nichts anderes als Spielzeug und mit ihnen umzugehen, ist ein Kinderspiel, ganz leicht. Ich wünsche kein Kind auf solche Erwachsene zu stoßen.

    Kinder müssen ernst genommen werden und ernst nehmen bedeutet, z. B. zu registrieren, dass ein Kind etwas Besonderes hat und man sich fragen muss, ob man diesem gewachsen ist oder nicht. Ernst nehmen bedeutet aber auch, Grenzen aufzuzeigen, Konsequent zu sein um dem Kind auch eine Idee vom Erwachsensein geben zu können. Grundsätzlich ist ein ausgewogener Rahmen wichtig, also nicht plötzlich von einem Extrem aus lauter Hilflosigkeit ins andere schwenken (z. B. erst lieb, dann böse).

    Übrigens nehme ich an, dass der Trainer schon mit dem Jungen gesprochen hat - im Grunde hatte er es ja auch erwähnt. Sein Problem sind die Lügengeschichten in Verbindung mit der Entstehung von Gerüchten, was ich sehr gut nachvollziehen kann... wohl daher, da ich ganz viel mit ähnlichen Kindern zu tun habe, die dann allerdings professionell betreut werden. Wie gesagt: Niemand von uns ist Grenzenlos und sich Hilfe zu suchen, keine Schande.

    @AlexAikido
    Was kann ich mir denn unter "Leitfragen" vorstellen? Den Begriff kenne ich überhaupt nicht - hört sich aber gut an. Sollte wohl eher auch blenden, als inhaltlich vernünftig zu sein?

    Komische Sichtweise: Erst probieren... und wenn es dann dem Kind nichts bringt, wusste man es zwar schon vorher, weil man ja nachher immer schlauer ist, aber man selbst lernt ja immer dazu... wer weiß... vllt. wird man dann selbst ja doch noch Pädagoge?

    Und überhaupt: Wozu immer diese dämlichen Hinweise auf pädagogisches Fachwissen? Trainer wissen dass doch... Trainer sind ja doch eigentlich Psychologen, Pädagogen, Theologen, Therapeuten, Automechaniker, Bäcker, Reifenhändler, Mönche, etc. in einer Person, wissen daher eigentlich alles. Und wenn sie mal nichts wissen... scheiß egal: Dann wird eben kräftig experimentiert... wie du schon geschrieben hast: Was soll schon passieren? Eine absolut egoistische Denkweise, mit der du nicht deutlicher machen kannst, dass du hier das Kind völlig aus den Augen verlierst.

    Im Übrigen hat der Trainer nicht die Wahl, zwischen "etwas tun" und "nichts zu tun", sondern zwischen "richtigem und falschem Handeln". Irgendwie scheinen dir da die Sachvorgänge in ihrer Logik abhanden gekommen zu sein... das ist wie in der Kampfkunst: Ein adäquates Handeln - in welchem Kontext auch immer - erfordert ein tiefgreifendes Wissen über die Dinge. Hat man dieses Wissen nicht, kann man auch nicht adäquat Handeln.

    So z. B. kannst du bei einem Unfall auf ganz unterschiedliche Weise helfen: Einerseits könntest du die verletzten Personen direkt versorgen, andererseits Polizei und Krankenwagen zur Hilfe rufen, letztlich kannst du den Unfallort sichern. Man sieht: Auch hier muss nicht unbedingt am Menschen selbst "operiert" werden, um adäquate Hilfe zu leisten. Nichts zu tun hieße hier, das, was es ist: Entweder schaut man aus der Ferne zu oder fährt einfach weiter, nach dem Motte: Was interessiert es mich?

  6. #51
    Papatom Gast

    Standard

    Hi,
    oh, die übliche Standarddiskussion beim beliebten Kinderthema.

    Bevor man sich nun aber theoretisch die Köpfe einhaut könnte man auch mal überlegen, welche Möglichkeiten man als Trainer denn so hat.

    Wenn man erstmal nicht komplett das Training in den Vordergrund stellt und Interesse am Kind und seinem Problem hat, was kann man denn machen? Sollten die Eltern nicht mitziehen dann hat man via einem Pädagogen (& Co.) doch gar keinen Zugriff auf das Kind, da die Eltern in der Pflicht wären, aber u. U. eh die Ursache sind und daher nicht helfen (wollen/ können)

    Wäre also die Alternative für den engagierten Trainer, nichts zu tun. Ist das dann gewollt?

    Grüße

  7. #52
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Papatom Beitrag anzeigen
    Hi,
    oh, die übliche Standarddiskussion beim beliebten Kinderthema.

    Bevor man sich nun aber theoretisch die Köpfe einhaut könnte man auch mal überlegen, welche Möglichkeiten man als Trainer denn so hat.

    Wenn man erstmal nicht komplett das Training in den Vordergrund stellt und Interesse am Kind und seinem Problem hat, was kann man denn machen? Sollten die Eltern nicht mitziehen dann hat man via einem Pädagogen (& Co.) doch gar keinen Zugriff auf das Kind, da die Eltern in der Pflicht wären, aber u. U. eh die Ursache sind und daher nicht helfen (wollen/ können)

    Wäre also die Alternative für den engagierten Trainer, nichts zu tun. Ist das dann gewollt?

    Grüße
    Um es noch einmal deutlich zu machen: NICHTS TUN hieße, es einfach so zu belassen, wie es ist. NICHTS TUN habe ich daher als kein kluge Alternative ausgeschlossen.

    Wie ich bereits schrieb gibt es zum NICHTS TUN eine Alternative: Das RICHTIGE tun. Gute Frage: Was ist das RICHTIGE gegenüber NICHTS TUN? Das RICHTIGE zu tun wäre m. E., sich als Erwachsener (Trainer) zu fragen, welche realen Möglichkeiten man hat, um diesem speziellen Kind zu helfen und welchen persönlichen u. intellektuellen Grenzen man dabei unterliegt. Absolute Voraussetzung: Man ist Ehrlich zu sich. Hat man Möglichkeiten, sollte man diese - so gut es eben geht - nutzen. Hat man keine Möglichkeiten, sollte man die Verantwortung - wie es sich "gehört" - an die Eltern zurückgeben und ihnen verdeutlichen, dass ihr Kind im Training derart auffällig ist, dass sich ein Training in der Realität als kaum bzw. nicht möglich herausstellt. Zu diesem Vorgehen gehört dann auch die Konsequenz den Eltern die eigene Beobachtung/Beurteilung mitzuteilen, so z. B. dass hier evtl. Fachkräfte gefragt sind.

    Das jetzt mal so erklärt, dass wohl auch der letzte Leser hier verstehen muss, dass - wenn man als Trainer nicht an diesem Kind "herum-manipuliert" - es nicht gleich NICHTS TUN bedeutet, sondern lediglich auch RICHTIGES bzw. KLUGES TUN sein kann, weil man die Finger von etwas lässt, dass man nicht kennt und dessen Auswirkungen man nicht abschätzen kann.

    Ich hoffe also, dass ich dir nun sehr verständlich erklärte habe, dass der Trainer m. E. das RICHTIGE tun muss und NICHTS TUN m. E. dabei keine Alternative ist.

    Das ist so, wie im richtigen Leben - eigentlich selbsterklärend aber - dem Verständnis wegen - noch einmal für die Handwerker unter uns: Wenn ich z. B. meine Garage verputzen will und davon überhaupt keine Ahnung habe, kann ich mir sagen: Hmm... bevor ich Unmengen an Geld ausgebe, schaue ich doch einfach mal ins Internet, informiere mich, kaufe dementsprechend die Sachen ein und mache einfach. Also mache ich das, mit einem - mehr oder weniger - "guten" Ergebnis. Klug wäre das nicht, weil sicherlich die einen oder anderen Mängel zu sehen sind - aber man hätte Geld gespart. Ein Profi hätte das sicherlich besser gemacht, gebe es hier Schäden, müsste der Profi diese dann auch wieder weg machen. Nachteil: Profis kosten Geld. Die Alternative: NICHTS TUN. Dann bleibt die Garage so, wie sie ist. Nichts ändert sich, nichts kann sich ändern.

    Man sieht: Mit keiner Ahnung aber dennoch machen, kann man sicherlich etwas produzieren. Wenn man das Ergebnis tagtäglich ertragen kann, wäre das okay. Will mir hier nun ernsthaft jemand erzählen, gleiches könnte man mit Kindern veranstalten, also sich einfach mal so ein bisschen herumfragen, dann machen und schauen, was passiert? Wie würde man so ein Vorgehen in anderen professionellen Bereichen wohl bezeichnen?

    Die einfachste Variante: Als Kampfkunstexperte ist man multitalentiert - wie ich bereits oben beschrieb. Einfach machen, Kollateralschäden gehören schließlich zum Geschäft. Also mache ich "irgendwas", weil ich zwar keine Ahnung habe, was ich machen soll, dies aber nicht zugeben kann - schließlich bin ich Trainer/Meister. Was ist nun einfacher als Quatschen? Jeder kann das und mit einem Kind zu reden - mein Gott... wenn ich gut mit Erwachsenen reden kann, dann mit einem Kind erst recht. Wo soll es da zu Problemen kommen? Gespräche kann ich ja jederzeit abbrechen und wenn der dann flippt, schmeiße ich ihn einfach raus.

    Wie auch immer ein Trainer/Meister reagiert, er macht nichts falsch, weil er immer weiß, dass er nicht schuldig ist. "Er hat es ja nur gut gemeint und helfen wollen..." werden dann alle sagen. "Keine Angst, der beißt nicht, sondern will nur spielen..." würde ich da sagen.

    Im Übrigen werde ich mich an Grundsatzdiskussionen àla "Wie sinnvoll ist die Arbeit von Pädagogen im Gegensatz zu Laien" nicht mehr länger beteiligen. Laien zu erzählen, dass Feuer weht tut und sogar töten kann, ist einfach nicht möglich. Der Laie muss es selbst erfahren - ohne das, geht es nicht.

  8. #53
    Registrierungsdatum
    05.03.2012
    Alter
    45
    Beiträge
    2.138

    Standard

    Zitat Zitat von Papatom Beitrag anzeigen
    Bevor man sich nun aber theoretisch die Köpfe einhaut könnte man auch mal überlegen, welche Möglichkeiten man als Trainer denn so hat.
    Da legst du die Finger auf die Wunde.
    Das ein kleiner Junge lügt, wenn er mit der Welt nicht klarkommt, ist erst mal nichts ungewöhnliches. Die Frage ist, womit er ein Problem hat.

    Und wenn ich mir da von seinem "Trainer" solche Aussagen anschaue:
    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ich hab ihn einfach mal aus strafe für die nächsten 2 wochen in die jugendkurse gesteckt wo er unter den fittichen der "erfahrenen" ein paar auf die mütze bekommen soll.
    dann brauch ich keine Kristallkugel um zu vermuten, dass hier durchaus das Umfeld das Problem sein kann und nicht irgendeine psychische Störung bei dem Jungen vorliegt. Der braucht keine jahrelange Behandlung, sondern vermutlich nur eine Person, der er sein Vertrauen schenken kann, was bei solch einem "Trainer" vermutlich ausgeschlossen sein dürfte.

    Was soll der Kleine machen?
    Vater/Geschwister sind mit einem Trainer "familiär" befreundet, der ihn zum Verprügeln in ne andere Gruppe steckt. Zu wem soll er da bei Problemen gehen, wem sich anvertrauen? Etwa diesem "Trainer"?

    Kleine Kinder können sich nur begrenzt ausdrücken, aber in ihren Geschichten findest du häufig das berühmte Körnchen Wahrheit wieder. Der Junge braucht einfach nur jemandem, dem er vertraut und der bereit ist, ihm zuzuhören.

    Sein "Trainer" gehört offensichtlich nicht dazu.

  9. #54
    Registrierungsdatum
    12.04.2013
    Ort
    Norddeutschland
    Alter
    34
    Beiträge
    732

    Standard

    @Andy

    Leitfragen, das lieber Andy, sind keine leeren Phrasen, sondern ein Begriff aus der pädagogischen Diagnostik! Nur weil du etwas nicht kennst und es dir nicht in den Kram passt, heißt es nicht, dass es Blendwerk ist.
    Leitfragen sind grundlegende Fragen, auf die zurückgegriffen werden kann um ein Gespräch zur näheren Erfassung von Problemen zu führen. Die sind je nach Situation/Vertrauen zwischen Lehrer, Trainer und Kind unterschiedlich und müssen vorher genau auf die individuelle Situation ausgearbeitet werden.
    Sie dienen lediglich der Gesprächsführung!!!

    Im Gegensatz zu deinem "lieber nichts machen wenn du keine Ahnung hast", rate ich zu einem "Bereite ein Gespräch vor und führ es durch, wenn du meinst das du mit den gewonnen Infos nichts anfangen kannst, schließe dich mit weiteren Trainern/Lehrpersonen kurz". Der TE soll einfach, schon alleine weil er den Jungen besser und länger kennt als wir alle hier, etwas initiieren. Er soll nicht Therapeut spielen wenn er sich das nicht zutraut und weiß wie man das macht, er soll ganz einfach schauen, ob das Kind auf das Redeangebot eingeht. Ein normales Gespräch (wobei hiermit nicht die Intonation des "erwachsenen Gesprächs" sondern des REDEN LASSEN gemeint ist), kann auch schon bei 9 Jährigen eingesetzt werden um die Problemfelder auszuloten.

    Also tut mir leid, ich hoffe jetzt einfach mal das dein "Wozu immer diese dämlichen Hinweise auf pädagogisches Fachwissen?" ironisch gemeint ist. Trainer, so kenn ich das jedenfalls, haben im Normalfall schon mal was von Pädagogik gehört und sich damit aus eigenem Interesse auch auseinander gesetzt. In vielen Vereinen gibts hierzu sogar spezielle Schulungen. Ich hab nirgends gesagt, dass der TE jetzt ein Gespräch führen soll und dann nach Gutdünken drauf rum experimentieren darf was die Veränderung des, anscheinend störenden, Verhaltens angeht. Er soll lediglich AUSLOTEN wo das Problem liegt, weitere Schritte können wenn überhaupt erst NACH einem solchen Gespräch getroffen werden und sollten bei einer nicht ausgebildeten Person immer dazu führen, sich von außen auch mal Hilfe zu holen. Wie schon gesagt: bei einem geführten Gespräch in vernünftiger und angenehmer Atmosphäre passiert rein gar nichts außer das sich das Kind entweder öffnet oder aber nicht. Das hat nichts mit Egoismus und Kind aus den Augen verlieren zu tun.

    Es gibt kein richtig oder falsch was Pädagogik angeht solange man die Problemstellung des Kindes nicht kennt, auch hier wieder der Verweis auf ein vorher durchzuführendes GESPRÄCH! Das "Richtige" kann nach so einem Gespräch sein, dass der TE sich entweder a) professionelle Hilfe mit ins Boot holt b) erkennt, dass das Problem nicht zu schwerwiegend ist und mit den Eltern gelöst werden kann c) gar nichts tun nach dem Gespräch (je nach Situation). Ein Gespräch führen, die Problemfelder erkunden, hat nichts mit falschem HAndeln zu tun sondern mit dem Wunsch des TE die Gründe für das Verhalten des Kindes zu erkennen. Dir scheint was Pädagogik angeht anscheinend auch etwas an Logik abhanden gekommen zu sein, wenn du nicht zwischen einem erkundenden Gespräch und den nachfolgenden, evtl durchzuführenden, Handlungen unterscheiden kannst.


    Ein reines Gespräch oder das damit verbundene Zuhören kann oftmals schon einiges an Problemen lösen. Sollten noch Fragen zu "Leitfragen" oder so bestehen: Einfach fragen was das ist ohne "Nonsensbeschuldigung" hätte ausgereicht
    __________________

  10. #55
    Silberpfeil Gast

    Standard

    @Andy: Warum hab ich das nur erwartet: Ich rede hier nirgends von Therapie. Wie auch, ich kenn den Jungen doch nicht. Ich rede hier von Diagnostik, wortwörtlich aus meinem letzten Post: "Es lässt sich vielleicht was herausfinden." Soviel zum sinnerfassenden Lesen fremder Beiträge.

  11. #56
    Registrierungsdatum
    12.04.2013
    Ort
    Norddeutschland
    Alter
    34
    Beiträge
    732

    Standard

    Silberpfeil du hast meinen ellen langen, aufgebrachten Beitrag, gerade super zusammengefasst: Diagnsotik, mehr mein ich eigentlich auch nicht ^^

  12. #57
    gasts Gast

    Standard

    Es erscheint mir einleuchtend, dass jemand, der Kommunikations- und Verständnisprobleme zeigt, die Meinung vertritt, mit Kindern wäre nicht zu reden.

    Ein Handwerker muss in seiner Ausbildung zeigen, dass er ein vernünftiges Ergebnis abliefert. (Der wird später auch für Erfolg bezahlt)
    Muss auch ein Pädagoge in der Ausbildung zeigen, dass er Kindern helfen kann?


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    bisher sah das folgendermaßen aus
    -kannst dich wieder umziehen und an den ring setzen, heut guckst du nur zu...

    aber wie es das kindlein so will hieß es "mama, der trainer blablabla dann mußte ich am ring sitzen"
    Er musste also am Ring sitzen und hat zu Hause erzählt, er musste am Ring sitzen.
    Was ist daran gelogen? Das "Blablabla"?

    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    Er hat seiner Mutter erzählt, er würde beim Training von uns geschlagen werden, wenn er nicht gut genug ist und so einen Kram.
    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ich hab ihn einfach mal aus strafe für die nächsten 2 wochen in die jugendkurse gesteckt wo er unter den fittichen der "erfahrenen" ein paar auf die mütze bekommen soll.
    Ist das "auf die Mütze bekommen" metaphorisch gemeint, oder steht das hier für Schläge?

  13. #58
    Registrierungsdatum
    05.03.2012
    Alter
    45
    Beiträge
    2.138

    Standard

    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    Es erscheint mir einleuchtend, dass jemand, der Kommunikations- und Verständnisprobleme zeigt, die Meinung vertritt, mit Kindern wäre nicht zu reden.

    Ein Handwerker muss in seiner Ausbildung zeigen, dass er ein vernünftiges Ergebnis abliefert. (Der wird später auch für Erfolg bezahlt)
    Muss auch ein Pädagoge in der Ausbildung zeigen, dass er Kindern helfen kann?
    Das Problem ist, dass sich praktisch jeder in Deutschland "Trainer" nennen darf. Es gibt weder Kontrollen noch Vorgaben. Einen Background in Form einer pädagogischen Ausbildung/sozialen Beruf wirst du nur in Ausnahmen finden.
    Nimm einfach dieses Forum hier und lese mal quer über die Beiträge von den Leuten, die sich hier irgendwann mal als Trainer von Kids/Jugendlichen bezeichnet haben. Soziale Kompetenz, Fachwissen? Man könnte drüber lachen, wenn's nicht so tieftraurig wäre.

    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    Ist das "auf die Mütze bekommen" metaphorisch gemeint, oder steht das hier für Schläge?
    Ich denke in dem Kontext ist die Antwort klar.

  14. #59
    DeepPurple Gast

    Standard

    Also Schläge sicher nicht im Sinne von Verprügeln.....

    Aber ich finds auch nicht so die tolle Reaktion.

    Übrigens ist es von einem ehrenamtlichen Sporttrainer viel verlangt, pädago- gische Fähigkeiten zu haben...da haperst ja schon bei den ausgebildeteten Pädagogen.

    Die meisten Ehrenamtler tuen ihr bestes, vor allem im Kinder- und Jugendbereich.
    Es bringt nichts, auf denen rumzuhacken.

  15. #60
    Registrierungsdatum
    12.04.2013
    Ort
    Norddeutschland
    Alter
    34
    Beiträge
    732

    Standard

    Kelte, nicht jeder brauch eine päd. Ausbildung (im Sinne von umfassend). Manch ein studierter Pädagoge ist, gelinde gesagt, nicht zu gebrauchen.

    Es wäre schön, wenn es mehr "Professionalität" in den Kinder- und Jugendtrainings gebe, nur muss man dann damit rechnen, dass viele Jugendtrainer ihren Hut nehmen, weil die pädagogischen Ausbildungsmöglichkeiten einiges an Geld kosten würden. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld unser Lehrer im Dojo in Fortbildungen steckt, da grausts mir, das könnte ich momentan nicht so einfach.

    Das heißt natürlich aber nicht, dass eine mehr oder weniger gute Grundlagenausbildung nicht notwendig wäre. Nur müsste die Finanzierung immer vorab geklärt werden, denn vieles geht leider nicht ohne Geld -.-


    Ich hab ehrlich gesagt Respekt vor den Leuten, die ohne pädagogisches Vorwissen sich freiwillig und in den meisten Fällen unendgeltlich für den Jugend- und Kindertrainer melden.
    Inwiefern das Ganze dann zielgerichtete Ausbildung der Kinder ist, liegt immer an der Lehrperson, wenn jedoch Anfangs ein erfahrener Lehrer mit bei ist der drüber schaut und ein wenig Ahnung von Pädagogik hat und der neue Trainer sich pädagogisch fortbildet nach seinen Möglichkeiten (ja auch Pädagogikbücher eignen sich hierfür), begrüße ich das. Das "drauf rumhacken" bringt in den Fällen ehrenamtlichen Engagements eindeutig nichts. Schöner wäre, wenn diese Trainer dann auch mal Unterstützung von außen erfahren dürfen.

Seite 4 von 7 ErsteErste ... 23456 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Ist Jim Wagner ein Lügner?
    Von FrAgGlE im Forum Hybrid und SV-Kampfkünste
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 27-12-2010, 12:11
  2. Ist mein Meister ein Lügner ?
    Von neka im Forum Suche: Verein, Schule, Club, Trainingspartner, freie Gruppe
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 28-09-2008, 17:21
  3. tibetische mönche lügner?
    Von Fist of Fury im Forum Philosophie, Esoterik und Tradition
    Antworten: 87
    Letzter Beitrag: 11-03-2006, 20:51
  4. Bruce Lee war ein Lügner!?
    Von Mono im Forum Jeet Kune Do
    Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 18-01-2006, 09:57
  5. 2 Hot 2 Handle Maastricht
    Von tulch im Forum Eventforum MMA
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 21-12-2005, 10:30

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •