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Thema: Wenn einer die ganze Gruppe stört ....

  1. #1
    Cillura Gast

    Standard Wenn einer die ganze Gruppe stört ....

    Liebe KKB Jammer-Ecke …

    ich muss mich mal wieder an euch wenden, weil ich sonst durchdrehe und mir nur unnötig nen Kopp mache. Ihr kennt mich ja mittlerweile. Eigentlich erwarte ich auch nicht wirklich eine Lösung … wie immer halt

    Wir haben da so nen Bub in der Kinder-JJ-Gruppe, der kriegt es einfach nicht auf die Reihe, normal mit seinen Trainingskameraden umzugehen. Da fliegen ständig Beleidigungen durch die Gegend und sobald ihm irgendwas nicht passt schreit er gleich quer über die ganze Matte. Aber alles ohne direkten wirklichen Grund. Der steht halt mal so da und wenn einer neben ihn geht, dann wird der eben mal schnell beleidigt. Wenn es einem andern dann zu bunt wird und der ihn dann wegen den Beleidigungen wegschubbst, heißts dann gleich „Trainer, der hat mich angegriffen....“. Er provoziert mit Absicht und grinst dann blöd, wenn es Anschiss gibt. Egal ob es ihn oder die anderen trifft.

    Team-Spiele gehen mit ihm auch gar nicht. Beispiel von gestern: Möhrenziehen ... „Ach lasst den doch los, der kann doch nichts“ ... „Nein haltet mich fest, die ziehen mich sonst raus.“ Wie kann man denn auf die Idee kommen, andere anzustacheln seine Team-Kameraden hängen zu lassen und sich dann dafür ereifern, dass das Team einen selbst beschützen soll. Häää? Das ist mir völlig unbegreiflich. Die anderen Kinder in seinem Alter sind doch auch nicht so.

    Naja, wie dem auch sei. Wenn der Bub da ist, dann geht’s rund und eigentlich ist auch nicht wirklich an normales Training zu denken. Er macht schon weit länger als ich Kampfsport und hat es aber immernoch nicht begriffen, dass man mit anderen respektvoll umzugehen hat. In meiner Gruppe ist er erst seit Anfang des Jahres und er beschert mir mehr graue Haare als alle anderen. Auch mehrfache Gespräche mit dem Jungen und auch seiner Mutter haben nichts genutzt. Er ist verwöhnt ohne Ende und kriegt alles in den Allerwertesten geschoben. Ehrlich gesagt erwarte ich von einem 11-Jährigen zumindest das Vorhandensein von grundlegendem Anstand.

    Neuerdings kommt auch die Frage auf, wann er seine nächste Prüfung (gelb-orange) machen darf. Meine Antwort „Sobald er im Training zeigt, dass er respektvoll und höflich mit den anderen Kindern umgehen kann.“ Gesagt hab ichs ihm schon mehr als oft und ehrlich gesagt, hab ich so langsam keinen Bock mehr, es noch öfter zu wiederholen. Technisch betrachtet hat er den Stoff der nächsten Prüfung locker drauf, aber zwischenmenschlich ist er … entschludigt bitte den Ausdruck … ein Sacktreter. Und ehrlich gesagt widerstrebt es mir, jemanden der derart undiszipliniert, respektlos und unhöflich ist, zu einer Prüfung zuzulassen.

    Also sorry fürs Jammern. Ich musste das mal sagen. Evtl. hat ja der ein oder andere noch eine hilfreiche Meinung zu der Sache. Im Moment bin ich total angepisst.

  2. #2
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    20.068

    Standard

    Kann ich verstehen. Aber sowas entsteht nur aus einer grossen inneren Unzufriedenheit, und aus dem Imitieren von "Vorbildern", auch in negativer Hinsicht. Wenn Vater, Mutter oder andere Verwandte ein Ar$ch sind und damit super gut dastehen, macht er es nach. Oder wenn man ihn damit immer doof aussehen lässt, und er das gleiche dann auswärts mit jedem anderen zum Ausgleich macht.

    Letzten Endes braucht man für so eine Situation eine Psychotherapie, auch wenn man sie nicht so nennt. Wenn man das kann, prima, wenn nicht, wird es nicht ganz einfach. Entweder löst man das kreativ-intuitiv durch positive Beeinflussung (ich würde ihm z.B. mal unter vier Augen die Frage stellen, ob sein Leben immer so weiter gehen soll, und ob er damit glücklich ist, weil man es sich selbst einfach nicht vorstellen kann dass man so glücklich sein könnte), oder man löst es formal indem man ihn halt immer wenn er diese "Strategie" einsetzt mit anderen um Selbstachtung zu streiten sofort in die Ecke setzt, 5 Minuten Zeitstrafe. Und keine Prüfung, solange er damit nicht aufgehört hat. Ich würde ihm trotzdem sagen, dass wen auch immer er nachmacht ein schlechtes Vorbild ist. Allerdings erfordert das, dass er eine Alternativmethode lernt mit der er sein Selbstbild aufrecht erhalten kann, und die wäre dass ich ihm erkläre dass er gar nicht die Zustimmung anderer Menschen braucht um sich in Ordnung zu fühlen. Man ist gut, wenn man selbst meint dass man es ist, da braucht man dann auch keinen mehr fragen. Und dann braucht man auch nicht mehr mit anderen darum zu streiten. Die wichtigste Anerkennung ist, dass man sie sich selbst gibt. Man darf sich auch selber lieben, dann braucht man nicht immer jemand anderen fragen ob er das mal machen könnte. Das ist ein Trick auf den leider viele Menschen nie kommen.

    Man kann natürlich auch diese Logik der Gefühle ignorieren und formal agieren.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  3. #3
    Cillura Gast

    Standard

    Tjaaa … Psychologisch werd ich mal gar nichts probieren. Mal abgesehen davon, dass ich mich mit sowas ohnehin nicht auskenne, habe ich auch gar keine Zeit und Lust noch mehr Energie in den Bub zu stecken. Da gibt es Kids, die meine Aufmerksamkeit wesentlich mehr verdient haben. Er hat seine Ansage und weiß, wann er Prüfung machen darf. Wenn er sich nicht anpasst hat er eben Pech gehabt. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass er mit so einer Art überhaupt irgendwo weiter kommt und Freunde findet. Zumal es so viele Leute gibt, die gern mal zulangen, wenn sie blöd angemacht werden, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ihm mal einer so richtig auf die Fresse haut. Hab ich ihm auch schon gesagt (nur etwas netter formuliert). Aber es scheint ihn nicht wirklich zu interessieren.

  4. #4
    DerUnkurze Gast

    Standard

    Dann wirf ihn lieber raus bevor es dazu kommt. Wenn du keine Zeit ihn ihm investieren willst, er die Gruppe nur stört und zwitracht verbreitet, wirf ihn raus bevor schlimmeres passiert.

  5. #5
    Chrizzt Gast

    Standard

    Was kam denn beim Gespräch mit der Mutter raus? Also nur falls du das hier überhaupt öffentlich reinstellen willst. Wenn nicht, habe ich dafür natürlich Verständnis.

  6. #6
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    Standard

    Nö, er hat nur nicht die nötigen Fähigkeiten um sowas umzusetzen, bei bekloppten Eltern ja kein Wunder. Kinder denken sich ja sowas nicht aus, die werden so von ihrem Umfeld gemacht. Und da ein leider richtig grosser Prozentsatz von Eltern nur über die biologische Qualifikation verfügt, aber nicht für 2 Cent in der Lage ist ihre Kinder nicht zu kaputten Primeln zu "erziehen", kommt sowas halt öfter vor als nötig.

    Ein positiver Versuch dauert fünf Minuten. Wenn man die nicht hat oder nicht kann, dann sollte man es auch nicht anders (sprich mit Druck Wut Aggression etc. pp.) versuchen, sondern einfach nur formal. Er "stört", ab auf die Strafbank. Vor Erziehung mit auffe Fresse sollte es eher dahin gehen, dass man ihn zu seinem eigenen Schutz dann lieber aus dem Verein nimmt, soviel Fairness sollte man haben.

    Ich habe mal von einem 13jährigen in einem "Ghetto" in einem Bericht gesehen, dass der sich mit Gewaltfantasie gegenüber einer ruhigen "netten" Reporterin nur so überschlagen hat. Die hat nix gesagt sondern nur da gesessen. Nach ein paar Minuten hat er plötzlich von sich aus was völlig anderes gesagt, nämlich dass er das eigentlich auch sch**** findet, und lieber endlich seinen Schulabschluss hätte und ne Lehrstelle. Da war dann nix mehr mit Gewalt, einfach nur weil die 10 Minuten ohne Gegenhalten zugehört hat.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  7. #7
    Cillura Gast

    Standard

    @DerUnkurze
    Hab ich auch schon überlegt. Muss ich mal mit dem Cheftrainier drüber reden. Das Thema war bei dem Bub auch schon mal auf dem Tisch. Ein klein wenig ists auch besser geworden. Aber nicht so, dass man sagen kann: "ja, ich denk der hats gecheckt"

  8. #8
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    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    Ein klein wenig ists auch besser geworden. Aber nicht so, dass man sagen kann: "ja, ich denk der hats gecheckt"
    Das heisst aber, dass da eine Entwicklung eingetreten ist. Möglicherweise braucht es da einfach ein wenig Geduld.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  9. #9
    Sensei-T Gast

    Standard

    "Was du nicht willst, das man dir tu, das für auch keinem andern zu!", sagte mein Oma früher mal zu mir.
    Ein Satz, der mich ein Leben lang begleitet, und der auch gestern erst wieder über meine Lippen kam, als ich in etwa dasselbe mit zwei Jungs aus meiner Gruppe erlebte, wie du beim Training. Das fing schon beim Aufwärmen an und ging bis zum Ende. Hab sie mir dann geschnappt und gefragt: "Warum?" Wat meinste was kam... Genau: "Der hat mich beleidigt.", der anderen: "Der hat angefangen!". Ich meinen Spruch aufgesagt und mit auf den Heimweg gegeben: "Wenn ihr versteht, was damit gemeint ist, dürft ihr wieder kommen."

    Bin auch nicht psychologisch "angehaucht", und Prüfung macht bei uns auch keiner von den beiden auch wenn der Papa von einem der beiden dann wieder Sturm läuft

    Also: Kopf hoch und dich selbst nicht klein kriegen lassen!

  10. #10
    Sensei-T Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Das heisst aber, dass da eine Entwicklung eingetreten ist. Möglicherweise braucht es da einfach ein wenig Geduld.
    Oder er hatte einfach nur den ein oder anderen guten Tag bzw. die Zündscnur für das Dynamit war nicht im Training.

  11. #11
    Cillura Gast

    Standard

    Nunja. Er hat sich zumindest mittlerweile so weit unter Kontrolle, dass er die andern Kids nicht mehr bei der Fallschule derart ablenkt, dass sie sich verletzen könnten. Das hatte er auch schon drauf und da hab ich ihn auch direkt rausgeschmissen mit einem Monat Trainingsverbot, weil er trotz mehrfacher Ermahnung nicht reagiert hat. Danach ging's ein paar Stunden ganz gut und derartigen Blödsinn macht er auch nicht mehr. Aber nen richtigen Durchbruch seh ich da noch nicht.

    Details zu den Gesprächen lass ich mal weg. Teilweise kommt Unterstützung, teilweise kommt aber auch "mein Sohn macht sowas nicht". Dass er's dennoch macht, sehe ich leider im Training.

    Prüfung gibts auch erst bei ordentlichem Benehmen. Da hab ich auch den Cheftrainer hinter mir. Und da kann sich auch die Mutti beim Chef so viel beschweren wie sie will. Naja, ich werde das mal noch etwas beobachten.

  12. #12
    Eskrimador Gast

    Standard

    Zu den Aufgaben eines guten Trainers gehört es auch Personen des Trainings zu verweisen und aus der Gruppe zu entfernen.

    Der Trainer muss seriös und sicher hinter Regeln und angedrohten Sanktionen stehen, um seine Glaubhaftigkeit zu behalten.

    Wer stört wird beim ersten Mal vewarnt, beim zweiten Mal verwiesen, beim dritten Mal rausgeworfen .... davon abgesehen hat der gelegentliche Rauswurf eines Störenfriedes auch eine reinigende Wirkung auf den Rest

    So alle 2 Jahre kommt es im Schnitt bei mir vor, dass einer die Grenzen nicht akzeptieren will oder kann, oder von vorne herein falsch bei mir ist (dies aber aus eigenem Antrieb nicht erkennt).

    Davon abgesehen ist es auch ungemein erleichternd, wenn die "Pflaume" endlich weg ist, einfach ein gutes Gefühl.

    Training muss Spass machen, für alle Beteiligten.

    LG

  13. #13
    Papatom Gast

    Standard

    Hi,
    so sehe ich das auch. Du machst ja immer recht viel und bist sehr engagiert. Du hast mit dem Jungen mehrfach geredet. Mit den Eltern. Was willst Du noch tun? Du bist ja "nur" Trainerin.

    Ich kenne das von uns auch. Da ist auch einer, der stört. Unser Trainer hat sich den mal zu Brust genommen und ein klares Gespräch mit ihm geführt. Dabei zwar versucht zu verstehen wieso weshalb warum, hat aber unmissverständlich klar gemacht, dass die Gruppe Priorität hat und das Training nicht leiden darf/ wird. Aktuell ermahnt er ihn 1x und dann schmeißt er ihn raus. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ihm nahegelegt wird, nicht mehr zu trainieren, wen er sich nicht ändert.

    Ja, der hat auch eine schwere Kindheit, geschiedene Elern, gemobbt in der Schule usw. Aber man muss sich auch mal klar machen, man kann nicht jeden retten. Irgendwan haben Training und Gruppe Vorrang...

    Es kann nämlich auch mal passieren, dass Leute wegbleiben, weil die Spaß am Training haben wollen.......

    Grüße

  14. #14
    Cillura Gast

    Standard

    Wird wohl über kurz oder lang auf sowas hinauslaufen. Und da kann er ne schwere Kindheit haben wie er will. Das ändert nichts daran, dass er sich zu benehmen hat. Besonders, wenn er es schon mehr als oft gesagt bekommen hat. Ich hab ja für vieles Verständnis und bin generell auch nicht für absoluten Gehorsam und Strammstehen im Training und mach gern auch mal Blödsinn mit. Aber irgendwo hörts dann auch mal auf. Wir haben noch genug andere, denen man eher nicht den Rücken zudrehen sollte. Aber die sind wenigstens nett zueinander und sehen es auch ein, wenn was nicht so toll war und machen den gleichen Mist nicht zwei mal.

    Wird Zeit dass ich noch mal mit dem Cheftrainer rede. Dann finden wir auch ne Lösung, die allen hilft. Auch wenn es Schade ist, dass einer wegen so nen Mist gehen muss.

  15. #15
    Papatom Gast

    Standard

    Hi,
    da Du aber erwähnst, dass er mehr Typ verzogenes Einzelkind als vernachlässigter Straßenschläger ist, halte ich Konsequenz für ein gutes Signal. Wenn das Korrektiv nicht vom Elternhaus kommt (leider) dann wenigstens durch das Umfeld....


    Gruß

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