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Thema: Seppuku

  1. #1
    Dampfhämmerlein Gast

    Standard Seppuku

    hi,

    habe gerade einen Samuraifilm gesehen, und da kam mir die Frage auf, wie die sich auf den Selbstmord vorbereitet haben ?

    1.) Gibt es da diverse Meditationstechniken, Mantren,etc. gegen die Schmerzen oder sowas in der Art bzw. waren da Substanzen erlaubt.

    2.) Warum wurde das Tanto mit Papier umwickelt ?

    3.) Welche Schnitttechniken wurden da angewandt, war das Ryu-Abhängig

  2. #2
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Wat zu lesen.
    Seppuku - Wikipedia, the free encyclopedia
    Ich empfehle übrigens unter den entsprechenden Namen und Begriffen wieter zu googeln, dann wird´s eigentlich erst interessant.

  3. #3
    Registrierungsdatum
    23.09.2009
    Ort
    CH-Basel
    Beiträge
    2.728

    Standard

    Welche Schnitttechniken angewandt wurden? Welche meinst du? Die des Seppuku-sha oder die des Kaishakunin?

    Es gibt div. ryûha welche verschiedene Ausführungen für den Kaishakunin bereithalten. Allerdings muss ich dich enttäuschen, falls du nach Seppuku ryûha suchst...

    Falls dich das Thema ernsthaft interessiert: Es gibt EIN hervorragendes Buch darüber, und erst noch auf Deutsch (aus dem Französischen).

    Maurice Pinquet - Der Freitod in Japan. Ein Kulturvergleich
    Das Buch ist etwa zwanzig Jahre alt.
    Hier eine ZEIT-Rezension davon: Maurice Pinguets eindringliche Studie über den Freitod in Japan: Der Kaiserschnitt des Samurai | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 30/1992
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  4. #4
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von KAJIHEI Beitrag anzeigen
    interessant, einerseits aktive Sterbehilfe:

    The principal and the kaishakunin agreed in advance when the latter was to make his cut. Usually dakikubi would occur as soon as the dagger was plunged into the abdomen. The process became so highly ritualised that as soon as the samurai reached for his blade the kaishakunin would strike. Eventually even the blade became unnecessary and the samurai could reach for something symbolic like a fan and this would trigger the killing stroke from his second. The fan was likely used when the samurai was too old to use the blade, or in situations where it was too dangerous to give him a weapon in such circumstances.[8]
    andererseists ziemlich hart drauf:

    A specialized form of seppuku in feudal times was known as kanshi (諫死, "remonstration death/death of understanding"), in which a retainer would commit suicide in protest of a lord's decision. The retainer would make one deep, horizontal cut into his stomach, then quickly bandage the wound. After this, the person would then appear before his lord, give a speech in which he announced the protest of the lord's action, then reveal his mortal wound.

  5. #5
    Terao Gast

    Standard

    andererseists ziemlich hart drauf:
    Naja, ist doch eigentlich vergleichbar mit Leuten, die sich heutzutage aus Protest selbst anzünden. Muss einem halt sehr, sehr wichtig sein.

  6. #6
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ryoma Beitrag anzeigen
    Welche Schnitttechniken angewandt wurden? Welche meinst du? Die des Seppuku-sha oder die des Kaishakunin?

    Es gibt div. ryûha welche verschiedene Ausführungen für den Kaishakunin bereithalten. Allerdings muss ich dich enttäuschen, falls du nach Seppuku ryûha suchst...

    Falls dich das Thema ernsthaft interessiert: Es gibt EIN hervorragendes Buch darüber, und erst noch auf Deutsch (aus dem Französischen).

    Maurice Pinquet - Der Freitod in Japan. Ein Kulturvergleich
    Das Buch ist etwa zwanzig Jahre alt.
    Hier eine ZEIT-Rezension davon: Maurice Pinguets eindringliche Studie über den Freitod in Japan: Der Kaiserschnitt des Samurai | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 30/1992
    Das Buch ist wirklich gut, blos für Einsteiger in die japanische Kultur viel. etwas schwer.
    Was mich daran bis heute stört "; "Freitod", nun ja, freiwillig war da häufig nichts mehr.

  7. #7
    bugei Gast

    Standard

    Um nochmal auf die andere Frage des TE zurückzukommen: Warum wurde die benutzte Klinge umwickelt? Das muß ja einen Grund gehabt haben, und ich kann mir nicht recht vorstellen, daß es (nur) daran lag, daß der Seppuku-sha vermeiden wollte, sich in die Finger zu schneiden.

  8. #8
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Naja, ist doch eigentlich vergleichbar mit Leuten, die sich heutzutage aus Protest selbst anzünden. Muss einem halt sehr, sehr wichtig sein.
    Die verbrennen sich alerdings meist am Ort des Protestes, und gehen nicht erst brennend zum Bürgermeister.

    Zitat Zitat von bugei Beitrag anzeigen
    Um nochmal auf die andere Frage des TE zurückzukommen: Warum wurde die benutzte Klinge umwickelt? Das muß ja einen Grund gehabt haben, und ich kann mir nicht recht vorstellen, daß es (nur) daran lag, daß der Seppuku-sha vermeiden wollte, sich in die Finger zu schneiden.
    auf Wikipedia ist ein Bild, da fasst der Seppuku-sha schon gleich bei der Klinge an.:


  9. #9
    Sensei-T Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bugei Beitrag anzeigen
    Um nochmal auf die andere Frage des TE zurückzukommen: Warum wurde die benutzte Klinge umwickelt? Das muß ja einen Grund gehabt haben, und ich kann mir nicht recht vorstellen, daß es (nur) daran lag, daß der Seppuku-sha vermeiden wollte, sich in die Finger zu schneiden.
    Wenn man dem hier glauben schenken darf...

    When a white sheet was spread on outside, and the samurai had put on the finest cloth he had, he took his slightly round knife from it's beautiful scabbard and put on a paper or cloth around it. This was to prevent the blood coming out and ruining the visual aesthetics of the event.
    EDIT: Und was ist hiermit???

    Die Schnitttechnik des Sekundanten ist in die 7. Kata der Seiza-Formen des Muso Jikiden Eishin Ryu, einer Schwertkampfschule, eingegangen und heißt dort Seiza Nanahomme Kaishaku. Sie wird nur geübt, aber weder bei Prüfungen noch zu Demonstrationszwecken gezeigt.
    , Quelle: Seppuku - Kyffhäuser Karate Dojo

  10. #10
    Terao Gast

    Standard

    Man stellt sich das vielleicht auch zu einfach vor: Wenn Du ein Kurzschwert am Griff fasst, hast Du zum Durchziehen einen blöden Hebel, wenn Du`s nicht gerade bis zur Wirbelsäule durchstößt. Da ist ein kurzes Fassen (=soweit hinter der Spitze, wie`s halt reingehen soll) wesentlich einfacher. Und mit durchschnittenen Fingersehnen lässt sich auch nicht gut weiterschneiden. Von daher ergibt die Papierwicklung schon einen Sinn.

    Im Shinto gibts doch auch diese weißen Papiergirlanden. Und Weiß ist, soweit ich weiß(), in Japan auch traditionell mit dem Tod assoziierte Farbe (wie bei uns Schwarz). Vielleicht hats auch symbolische Bedeutung?

  11. #11
    Dampfhämmerlein Gast

    Standard

    also meine frage betrifft die schnitttechniken des ausführenden, da hab ich unterschiedliches gelesen, unter anderem auch 2 schnitte über kreuz, und eine kurve in den tanden (also ist es korrekt dass man sich da "nur" den halben bauch aufgeschlitzt hat )

    aber hauptsächlich frag ich mich wie die cool geblieben sind und kein schmerz gezeigt haben, haben die da meditiert oder kiloweise opium gefressen `?

  12. #12
    fujikomma Gast

    Standard

    Wenn ich den Wikipedia-Artikel richtig behalten habe wurde Seppuku nicht immer von heut auf morgen verübt sondern es gab gewisse Vorlaufzeiten Wochen und Monate zur Vorbereitung..
    Viel interessantere Frage:Bei Änderung der politischen Lage konnte Seppuku-Kandidat sagen: Nö mach isch nischt!Weil meine Fraktion letzlich gewonnen hat und der Sieger bestimmt die Regeln äh schreibt die Geschichte? In"Shogun" gibt es ja eine ähnliche Fragestellung.
    Ich kann mir vorstellen das Gleichrangige oder Höhere den Selbstmordkandidaten bitten konnte,dieses Unternehmen sein zulassen damit das Gesicht gewahrt werden konnte.

  13. #13
    Dampfhämmerlein Gast

    Standard

    ich glaub das war denen egal, wenn die sich gekränkt,etc. gefühlt haben, dann haben die es einfach gemacht. Nach dem 2. WK haben sich ja auch reihenweise offiziere gekillt, obwohl der kaiser es untersagt hat.

  14. #14
    Macabre Gast

    Standard

    "In der Edo-Zeit nahm die Zahl der Rōnin aufgrund des starren Ständesystems Shinōkōshō und der strengen Gesetze immer mehr zu. In den früheren Zeiten konnten Samurai ihren Herren wechseln, einen anderen Beruf ergreifen oder Angehörige anderer Stände heiraten. In der Edo-Zeit hingegen war das den Samurai verboten und sie konnten sich nur einem anderen Herrn anschließen, wenn ihr früherer Herr ihnen das erlaubt hatte. In der japanischen Kultur wurden die Rōnin als ehrlos angesehen und waren Ziel von Hohn und Satire. Ihr Ehrenkodex verlangte von den Samurai Seppuku (die rituelle Selbsttötung) zu begehen, wenn sie ihren Herrn verloren oder sonst ein Leben in Schande führten.

    Oft war ein Rōnin an seiner Frisur zu erkennen. Im Gegensatz zu einem Samurai trug er die Haare nicht streng gelegt bzw. rasierte sich nicht die Stirn (Chonmage).

    Einer der berühmtesten Rōnin war Miyamoto Musashi, ein berühmter Schwertkämpfer. Er schrieb auch Das Buch der fünf Ringe.

    Der Rōnin Iwasaki Yatarō legte 1873 den Grundstein für das Handels- und Firmenimperium Mitsubishi."


    Ronin ? Wikipedia

  15. #15
    Naniwonai Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Macabre Beitrag anzeigen
    Ihr Ehrenkodex verlangte von den Samurai Seppuku (die rituelle Selbsttötung) zu begehen, wenn sie ihren Herrn verloren oder sonst ein Leben in Schande führten.
    Das Problem an dieser Aussage ist das da kein Beleg dafür angegeben ist welcher der vielen verschiedenen Ehrenkodexe zu welcher Zeit den gemeint ist.

    "Ihr Ehrenkodex" -> Diese Formulierung setzt ja voraus das der Samurai einen hat. Im gleichen Atemzug des Artikels wird aber von Miamoto Musashi gesprochen der im Zuge seines Lebens mehrmals seinen Herren gewechselt hat und auch längere Perioden seines Lebens Ronin war ... sprich arbeitslos ... und er hat sich nicht wegen irgend einem Ehrenkodexes gleich umgebracht.

    Des weiteren wurde der Akt des Seppuku um seinem Herren in den Tot zu folgen auch ziemlich zeitig von der Edo-Regierung unter Strafe gesetzt.
    Also der sich selbst entleibte konnte natürlich nicht bestraft werden, dafür wurde dann aber sein gesamter eigener Haushalt mit Verwandten entlassen, enteignet und entehrt per Gesetz.

    Das ist auch der Grund warum Tsunetomo Yamamoto, der Verfasser des Hagakure nach dem Tod seines Herren ins Kloster ging und sich nicht den Bauch Aufschnitt obwohl er es sich doch so sehr wünschte ...

    Gruß Nani

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