Etwas hat irgendetwas in mir berührt und es befruchtet: ein Wort, eine Idee, ein Bild, eine Bewegung. Und es hat sich ein kleiner Keim gebildet, der unmerklich wuchs und wuchs .....
Bei mir war es plötzlich da. Ich hatte vorher wochenlang mit neuen Ideen experimentiert ..... – und fast wie im Fieber – über taoistische Ideen meditiert, die ich mit unseren abendländischen, also griechischen, kontrastierte, um sie besser zu verstehen. Nachts war ich oft bis zu 20mal kurz aufgewacht, um das Gedachte aufzuschreiben und dann weiterzuschlafen. Und eines Morgens beim Lehrgang war es da und verließ mich nicht mehr. Stattdessen wurde es täglich klarer und stärker, so dass ich oft glaubte, es müsse mir das Herz zum Platzen bringen, so übervoll war es.
Hatte ich vorher Kraft gebraucht, um zu siegen, so reicht nun die Schwere meiner fallenden Hand. Wo ich noch Tage vorher zu Schnelligkeit und List greifen musste, um mich gegenüber meinen jüngeren Meisterschülern überlegen zeigen und fühlen zu können, kann ich mir seitdem jede Zeit der Welt leisten und wie Wasser in die offenbarte Lücke fließen.
Wie lange es gedauert hat, bis ich es endlich bekam? ....
Viele, viele Jahre, Jahrzehnte ...
Und ich bin irgendwie froh, dass es nicht schneller ging, denn mein Ego hätte mit der dann wie ein unerwarteter Lottogewinn auftauchenden Überlegenheit nicht umgehen können.
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