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Thema: *ing *ung und Taoismus

  1. #46
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    Ruhrpott Rep.
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    2.958

    Standard

    Daoismus und Wing Chun.. Wenn, dann versucht man sich den Prinzipien von nicht Kraft vs. Kraft.. Etc mit denen des Daoismus zu "verbinden". Mehr eigentlich erstmal nicht.
    Einige Linien praktizieren Zhang Zhuang Gong, wodurch man evtl auch noch etwas Praxis miteinander kombinieren kann.

    Die chinesischen kk verbinden gerne ihre Religionen und Urlaub chinesischen Gedanken miteinander und verflechten es so wie es ihnen passt.

    Das daodejing mit dem Verstand zu lesen wird nicht das ddj offenbaren.

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  2. #47
    YanCheng Gast

    Standard

    Ist ein Meister Konfuzianer, wird er seine konfuzianische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist ein Meister Daoist, wird er seine daoistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Buddhist, wird er seine buddhistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Christ, wird er seine christliche Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Moslem, wird er seine islamische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass keine religiöse Philosophie Pate stand bei der Entwicklung einer Kampfkunst, gleich welcher. Es sind für mich nur individuelle persönliche Auffassungen die nachweisen sollen, dass nicht gegen die eigene Religion verstoßen wird.

    Kampfkunst richtet sich immer auf die Anwendung der eigenen Ressourcen (Beweglichkeit und Denken) und nicht nach Philosophien. Es gibt im Kampf nur eine Philosophie: Bereit sein zu sterben und dann zusehen zu überleben.

    Das ist meine Auffassung.

    Gruß, Yancheng

  3. #48
    Registrierungsdatum
    23.10.2004
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    798

    Standard

    Als jemand, der in China Wing Chun lernt, kann ich sagen, dass KEIN Sifu, den ich kenne, in irgend einer weise über Philosophie in seinem Wing Chun spricht.

    Es gibt keine Erklärungen, die in irgend einer weise mit Umsetzung "taoistischer Prinzipien" zu tun haben...

    Von daher würde ich sagen, dass YanCheng's Meinung spot on ist.



    MfG

  4. #49
    rudongshe Gast

    Standard

    Zunächst mal bieten die Begriffe der chinesischen Philosophie eine Möglichkeit zu kommunizieren - yin, yang, voll, leer, qi ....

    Teile der westlichen Philosophie nutzen andere - Kraft, Energie, Winkel ...

    Ich habe tatsächlich auf einen Rat hin mit Taichi Chuan angefangen, um das Dao zu erfassen

    Jetzt beschäftige ich mich mit dem Dao ... kaum noch.

    Vielleicht war dies das Ziel des Ratschlags?

  5. #50
    WT-Herb Gast

    Standard

    Hallo Leute,

    Kampfkunst und Philosophie, das ist so eine Sache wie mit dem Pferd und dem Ei (oder war’s ‘ne Henne?). Jedenfalls werden “die Kämpfer”, die ein System erdachten, nicht unbedingt <die> Philosophen gewesen sein.

    Andererseits ist Kultur und Philosophie eng miteinander verwurzelt nicht voneinander isoliert zu betrachten. So bestimmt das Denken auch das Handeln in den Kampfkünsten. Wer sich die Leitmotive der Kampfkünste genauer anschaut, wird entdecken können, dass sie ihren Ursprung in der Philosophie haben, was aber nicht bedeutet, dass sie den Gründern gegenwärtig waren, als sie über die Methode des Kampfes sich Gedanken gemacht haben. Vielmehr scheint es so zu sein, dass die Kultur zur Prägung der Prinzipien beigetragen hat, indem sie den Kämpfer in den Zwang stellte, systematisch zu handeln, um erfolgreich zu handeln. Und es ist nun einmal die Eigenart einer Systematik, einer Logik zu folgen, welche dem Denken entfießt, welches durch Kultur geprägt ist.

    Philosophische Modelle, die Wirkungszusammenhänge mit Prinzipien erklärten, beispielsweise, indem sie dem erfolgreichen Handel ein bestimmtes Verhalten gegenüber stellten (begrüße den (Kunden), der kommt / begleite den (Kunden) ein Stück, der gehen will...) so ist diese Logik auf andere Wechselwirkungen zu übertragen. Es ist die Eigenart der Philosophie, keine direkten Bezüge zu liefern, sondern übergeordneten Zusammenhängen eine Struktur zu verleihen, eine Erklärung. Insofern denke ich, dass „nach dem“ eine Kampfkunst etabliert wurde, sie hinsichtlich ihrer Logik betrachtet wurde und zur Formulierung dieser Komplexität sich Bildern bedient wurden, die schon formuliert vorlagen... (Nimm auf, was kommt....). Diese Vorgehensweise vereinfacht das Vermitteln/Übertragen/Weiterreichen der Kampflogik an Schüler, wie auch die Konservierung des „Gedankens“, der dem System zugrunde lag.

    Philosophie und Kampfkunst haben zueinander gefunden, haben sich gegenseitig entdeckt und inspiriert und haben in einer Art gegenseitigen sich auf die Schulterklopfens das Denken des Einen in der Realität des Anderen entdeckt und beschrieben.


    Gruß, WT-Herb

  6. #51
    Terao Gast

    Standard

    Philosophie und Kampfkunst haben zueinander gefunden, haben sich gegenseitig entdeckt und inspiriert und haben in einer Art gegenseitigen sich auf die Schulterklopfens das Denken des Einen in der Realität des Anderen entdeckt und beschrieben.
    ...und wenn sie nicht gestorben sind, dann klopfen sie noch heute.
    Wir sollten hier mal dringend ne Märchensteuer einführen.

  7. #52
    VlesSchaf Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Wir sollten hier mal dringend ne Märchensteuer einführen.

  8. #53
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    Standard

    Zitat Zitat von YanCheng Beitrag anzeigen
    Ist ein Meister Konfuzianer, wird er seine konfuzianische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist ein Meister Daoist, wird er seine daoistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Buddhist, wird er seine buddhistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Christ, wird er seine christliche Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ist der Meister Moslem, wird er seine islamische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.

    Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass keine religiöse Philosophie Pate stand bei der Entwicklung einer Kampfkunst, gleich welcher. Es sind für mich nur individuelle persönliche Auffassungen die nachweisen sollen, dass nicht gegen die eigene Religion verstoßen wird.

    Kampfkunst richtet sich immer auf die Anwendung der eigenen Ressourcen (Beweglichkeit und Denken) und nicht nach Philosophien. Es gibt im Kampf nur eine Philosophie: Bereit sein zu sterben und dann zusehen zu überleben.

    Das ist meine Auffassung.

    Gruß, Yancheng
    Endlich mal jemand der n' Durchblick hat.

    Gruß Nohands
    .
    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

  9. #54
    Incognibro Gast

    Standard

    Zitat Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
    ...


    Wer sich die Leitmotive der Kampfkünste genauer anschaut, wird entdecken können, dass sie ihren Ursprung in der Philosophie haben, was aber nicht bedeutet, dass sie den Gründern gegenwärtig waren, als sie über die Methode des Kampfes sich Gedanken gemacht haben.

    ...
    Gruß, WT-Herb
    Herb erfindet seine Synthax jeden Tag neu.

    Philosophie muss ja mindestens ins Spiel gekommen sein als jemand der aus welchen Gründen auch immer Kämpfen konnte, sich entschieden hat es jemand anderem beizubringen. Das gleicht ja einer Abgabe von Macht, sehr un-primitives Verhalten. Da muss ja schon ein komplexeres Denkmodell dahinter stehen als fressen und gefressen werden.

  10. #55
    Terao Gast

    Standard

    Philosophie muss ja mindestens ins Spiel gekommen sein als jemand der aus welchen Gründen auch immer Kämpfen konnte, sich entschieden hat es jemand anderem beizubringen. Das gleicht ja einer Abgabe von Macht, sehr un-primitives Verhalten. Da muss ja schon ein komplexeres Denkmodell dahinter stehen als fressen und gefressen werden.
    Quark. Koalitionen zu schmieden und dafür zu sorgen, dass die eigenen Leute auch stark genug sind, um einem nützlich zu sein, braucht weder ein komplexes Denkmodell noch eine wie auch immer geartete "Philosophie".

    Viel komplexer schon, Leuten, die nicht persönlich an einen gebunden sind, etwas gegen Bezahlung beizubringen. Das Denkmodell dahinter ist allerdings ein merkantiles, kein philosophisches.

  11. #56
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    10.119

    Standard

    Zitat Zitat von Incognibro Beitrag anzeigen
    Herb erfindet seine Synthax jeden Tag neu.
    Heute schon völlig anders als noch vor drei Monaten

    _

  12. #57
    Incognibro Gast

    Standard

    Joghurt. Eine Koalition schmieden ist in der Tat nicht besonders neu, Affen tun das auch.
    Aber jemand anderem Know-how abzugeben was ihn eventuell befähigt meinen Platz einzunehmen ist doch definitif ein risiko.
    Wenn du einem Beta-Affen deine Alpha-skills gibts und er putscht dich und wird Alpha dann ist das ne doofe Sache.
    Auf der anderen Seite, Wissen vorenthalten ist auch ein komplexes Denkmuster.
    Ich dreh mich im Kreis.. You won the Internet Terao

  13. #58
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Incognibro Beitrag anzeigen
    Joghurt. Eine Koalition schmieden ist in der Tat nicht besonders neu, Affen tun das auch.
    Aber jemand anderem Know-how abzugeben was ihn eventuell befähigt meinen Platz einzunehmen ist doch definitif ein risiko.
    Wenn du einem Beta-Affen deine Alpha-skills gibts und er putscht dich und wird Alpha dann ist das ne doofe Sache.
    Auf der anderen Seite, Wissen vorenthalten ist auch ein komplexes Denkmuster.
    Ich dreh mich im Kreis.. You won the Internet Terao
    Neenee. Deine Richtung ist doch schon ganz spannend. Genau deswegen wird das "letzte, höchste Wissen" ja auch nur an die ganzganz loyalen Meisterschüler weitergegeben. So weit, so machtpolitisch. Am besten erst auf dem Sterbebett an den direkten Nachfolger.
    Zumindest im Mythos der KKs, wodurch es doch sowas wie ne "Philosophie" (bzw., bekanntlich gerne verwechselt, ne "Ideologie") wird...
    Jetzt dreh ich mich im Kreis.

  14. #59
    Incognibro Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Neenee. Deine Richtung ist doch schon ganz spannend. Genau deswegen wird das "letzte, höchste Wissen" ja auch nur an die ganzganz loyalen Meisterschüler weitergegeben. So weit, so machtpolitisch. Am besten erst auf dem Sterbebett an den direkten Nachfolger.
    Zumindest im Mythos der KKs, wodurch es doch sowas wie ne "Philosophie" (bzw., bekanntlich gerne verwechselt, ne "Ideologie") wird...
    Jetzt dreh ich mich im Kreis.
    Wir sind also Zen-Praktizierende


  15. #60
    Spieltheoretiker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jesper Lundqvist Beitrag anzeigen
    Als jemand, der in China Wing Chun lernt, kann ich sagen, dass KEIN Sifu, den ich kenne, in irgend einer weise über Philosophie in seinem Wing Chun spricht.

    Es gibt keine Erklärungen, die in irgend einer weise mit Umsetzung "taoistischer Prinzipien" zu tun haben...

    Von daher würde ich sagen, dass YanCheng's Meinung spot on ist.



    MfG
    Hallo Jesper Ich finde deinen Sifu hier schon sehr philosophisch und er benutzt auch Begriffe aus der taoistischen Gedankenwelt. ab Min 8:40
    oder so

    Sifu Sergio interview with Sifu Wong Nim Yi of Mai Gei Wong wing chun kung fu - YouTube

    Bruce Lee ist ein weiterer ing unler mit philosphischen Hintergrund und hat viele Zen Bilder und daoistische Ideen vermittelt.

    NAch dem was ich weiß war auch Yip Man ein sehr philosophischer Mensch und beschäftigte sich mit daoistischen Philosophie Zweigen. usw. usf.

    Leung Ting hat sogar Bücher über daoistische Qigong Systeme verfasst.

    Viele Kungfu Leute z.B. arbeiten auch als bonesetter oder benutzen TCM, die unweigerlich mit Daoistischen Ideen verbunden sind.

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