Da wir schon den Tan Sao besprechen.
Hier noch ein anderes Thema.
(Sicherlich genauso oft schon da gewesen. Aber neue Meinungen gibt es bestimmt auch hierzu.)
In manchen deutschen Videoclips sieht man die Schüler endlose "Ketten"-Fausstoß-Salven abfeuern. Im Stand und mit Schritten.
(Immer mehr Schulen scheinen davon aber inzwischen Abstand zu nehmen, da es sich offensichtlich als wenig sinnvoll erwiesen hat.)
Zum Abschluss der Siu Nim Tao werden unzählige Fauststöße ausgeführt und dabei versucht möglichst viele in einer Sekunde zu schaffen.
Auf eine ordentliche (Schlag)Krafterzeugung wird häufig kein Wert gelegt.
Eine sehr beliebte Übung scheinen "Ketten"-Fauststoß-Salven mit Vorwärtsschritten zu sein.
Die Idee hinter dieser Übung, das Körpergewicht zu nutzen, wird sehr oft nicht ordentlich trainiert. Meist erfolgt nur jeder dritte Stoß zum richtigen Zeitpunkt (wenn überhaupt).
Meine erste Lehrerin erklärte, dass es so etwas wie einen "Ketten"-Fauststoß im Ip Man Wing Chun nicht gibt.
Die Fauststöße am Ende der Siu Nim Tao stellen ein Prinzip dar.
Meine jetzige Lehrerin praktiziert auch gerne viele (schnelle) Fauststöße, versucht dabei aber äußerst genau auf die Krafterzeugung zu achten. Endlos-Serien im Stand oder mit Vorwärtsschritten gibt es bei ihr auch nicht.
Das finde ich soweit in Ordnung - ich halte allerdings die Aussage: "Es gibt keinen Ketten-Fauststoß." für richtig.
Wie wird das in euren Schulen praktiziert/gelehrt?
Warum hat sich das oben genannte - in meinen Augen falsche - Verhalten so stark in Deutschland verbreiten können?
Schönes Wochenende
Yen Li