in letzter Zeit interessiere ich mich sehr fürs Baji Quan. Dazu hätte ich einige Fragen bezüglich verschiedener Stile.
Ist das grundsätzliche Prinzip bei den verschiedenen Baji Stilen gleich? Also das "durchdringen" oder das gradlinige reingehen in den Gegner?
Gibt es hier in der Hauptsache traditionelle Stile oder haben das auch schon Leute in Formen verpackt die einfach hübsch für den Wushu Wettkampf aussehen?
?? Die Wu Familie scheint auch einige ihrer Schüler auf Sanda Wettkämpfe zu schicken. Irgendwo auf der Homepage wird in einem Video darüber etwas gezeigt. Schlecht sieht der Schüler dabei nicht aus.
In Frankreich gibts wohl ne Gruppe die das üben. Hat jemand mit denen Kontakt?
Ist Baji "einfach" zu lernen? Damit meine ich, man trainiert bei einem Lehrer einen Monat täglich und hat dann für den Rest des Jahres was, auf dem man bis zum nächsten Treffen alleine aufbauen kann? Oder ist das Käse?
Wushuisiert bekommt man das wohl auch. Der Mann in dem Chang-Long-Video kommt aus dem Wettkampf-Wushu, ist aber meinem Empfinden nach sehr gut und auf einem guten Weg. Sauber, knallt ordentlich, und kein Posturing. Ich denke aber, dass man um gutes Baji zu entwickeln zu diesem Training im Video noch ein gut Maß an Qigong bzw. Taiji-artigen Übungen wie die Senkong-Übung machen muss, damit die Innere Kraft wirklich sicher stimuliert wird. Das geht sonst nur über das Stampfen, und das kann länger brauchen und sich nicht voll entwickeln. Das hängt dann auch vom Boden ab, der muss im richtigen Maß schwingen. Beton oder Erde ist zu knüppelhart dafür, der im Video trainiert auf einem Holz-Schwingboden (alte Turnhalle) mit Sand drauf, aus gutem Grund.
Ob alle Baji-Substile das gleiche machen würde ich nicht unterschreiben wollen.
Ansonsten, es ist halt "Arbeit". Für Sportler ist es nicht zwingend schwer zu lernen, für Nichtsportler möglicherweise schon. Die Übungen sind aber schön straight-forward, insbesondere wenn man das Stampfen richtig raus hat. Das was der da im Video macht, sollte zusammen mit sehr langsamen Taiji-Kurzformen oder der Senkong-Übung (Forensuche) zusammen ausreichen.
Dazu kommen aber noch Partnerübungen die man braucht, wofür man einen ordentlichen Partner bräuchte. Das sind Rammübungen wo man sich nach einem Schritt in der Mitte trifft (ab 6:22, der Rest ist nicht immer gleich gut):
Baji eignet sich eigentlich sehr gut zum "Selbststudium", wenn man ordentlich guten Zugang zu Bewegungen hat. Ich würde einen Kurs bei Adam Hsu empfehlen, wenn ich wüsste ob der noch unterrichtet. Ansonsten vielleicht mal King Li Yen versuchen zu kontaktieren (Jing Li Yan). Gibt aber sicher noch diverse andere gute Lehrer, die kenne ich nur nicht alle, bzw. kann mich an die Namen nicht mehr erinnern.
interessant, dass der Mann aus dem modernen Wushu kommt. Das was er macht hinterlässt auf jedenfall den Eindruck bei mir er könnte damit so einige Leute einstampfen.
Zur Senkong Übung werd ich mich informieren.
Kann man diese Partnerübungen nicht auch an einem eher flexiblerem Baum ausführen den man mit ein paar Lagen dickem Stoff umwickelt?
Danke für den Hinweis zu dem Lehrgang in Hamburg. Habe mir mal dieses Video von ihm angeschaut.