Sorry jetzt versteh ich Dich nicht - Du schreibst ja selbst das die Programme schon vom Ansatz her anderst sind!
Wie kann es da keine Unterschiede geben?
Das Training ist schon von der Idee anders!
Ju gibt Techniken und Aufgaben direkt vor - Jiu fordert individuelle Lösungen!
An sich kann man Jiu 5.Dan machen ohne je z.B. ein Hüftwurf gezeigt zu habe - weil die Technik einem einfach nicht liegt. Bei Ju muß man Techniken trainierten welche vielleicht überhaupt nicht für einen geeignet sind - dafür entdeckt man dann das manches doch für einen geeignet ist
Jiu kann wie Ju aussehen aber auch ganz anders - da jeder Schüler/Trainer sein Programm umsetzen kann - so kann eine Jiu Prüfung z.B. grün von 4 Leuten vollständig anders sein sogar so dass keiner nicht ein mal die gleiche Grundtechnik macht.
Bei einer Ju Prüfung zu grün ist doch vieles gleich.
Vorteile hat beides - also warum nicht beides trainierten?
Aber in der Praxis hast Du wohl Recht - jemand der Ju macht wird wohl leider selbst bei der Jiu Prüfung Ju-Jutsu machen.
Ob Prüfung in beiden Systemen Sinn macht - Nein aber es spricht auch nichts dagegen und sich mit beiden Ideen zu beschäftigen das macht Sinn (nicht am Anfang)
Ich glaube wir reden aneinander vorbei, weil wir eine andere Auffassung und Vorstellungen von JJ-Training haben.
Bei uns werden keine isolierten Techniken um ihrer selbst Willen trainiert.
Der wichtigste Punkt ist und bleibt immer die freie Anwendbarkeit. Also kann ich das was ich gelernt habe Einsetzen und wieder rum mit anderen verknüpfen.
Techniken machen nur im Zusammenspiel mit Prinzipien Sinn, alles andere ist Reckstangen-Ju Jutsu.
Ich will gar nicht abstreiten das solches Ju Jutsu existiert, leider ist dem so.
Allerdings enthält auch das Ju Jutsu Prüfungsprogramm mit, dem Punkt "freie SV", vorgegebene Angriffe. Das kann also eigentlich auch nicht als Ausrede herhalten.
Ein gut trainierter Ju Jutsuka muss entsprechend in der Lage sein, eine Jiu-Prüfung genau so zu bestehen, wie dies auch für den umgekehrten Fall gelten sollte. (mit entsprechender Vorbereitung)
Im Training selbst sehe ich allerdings keine Unterschiede, zumindest nicht wenn es "richtig" trainiert wird.
Deshalb wohl auch mein Einwurf, dass man sich mit zusätzlichen Jiu (Bzw. Ju) Graduierungen, eigentlich nur noch mal das selbe umbindet.
Einen Mehrwert kann ich dabei nicht erkennen, ist zumindest meine persönliche Meinung.
Da wäre es ja fast witzig, wenn einmal die kompletten Truppen durchtauschen würden. :-)
Sorry, das ist ne Binsenweisheit.
Ein guter Irgendwas wird immer die Prüfung in WasAnderem ablegen können- bei entsprechender Vorbereitung.
Und wenn es mal nicht klappt, dann war er entweder kein guter Irgendwas, oder die Vorbereitung hat nicht gestimmt...
Klar mit Training kann jeder von jedem System in einem anderen System Prüfungen machen - auch jemand aus dem Karate im Judo z.B.
Nur direkt ohne eben Vorbereitung könnte vielleicht ein Ju-Jutsuka wirklich eine Jiu-Jitsu Prüfung (nicht Dan) bestehen - andersrum eher nicht - was sich vielleicht so als Nachteil anhört aber meiner Meinung nach eher ein Vorteil ist - da im Jiu-Jitsu Programm mehr Zeit für freies Training bleibt als im Ju Programm.
Und auch wenn Du der Meinung bist Ju-Jutsu nicht technisch zu unterrichten – musst Du mit deinen Ju-Jutsu Schüler Techniken trainieren welche vielleicht überhaupt nicht für den Schüler umsetzbar sind.
Und genau das ist ein wesentlicher Unterschied!
Und das nach Prinzipien unterrichtet wird – sollte in jedem guten System so sein!
Egal ob Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Judo, Krav Maga, Modern Arnis usw…
Und genau das interessiert mich - dieses "nicht sollen" - ich frage mich, wie das inhaltlich begründet ist? Auf den ersten Blick erscheint es mir wie eine normativ-belegte Klausel mit Zeigefinger. Steckt dahinter die Idee einer Verneinung eines "Prüfungs-Tourismus" oder des Gedankens: "Da könnte ja jeder zu 'meiner' / 'unserer' Prüfung kommen?" Und im zweiten Gedanken: "Oh, verflixt, und auch noch bestehen."
Wenn du die Chance hast beides zu trainieren, wenn es Dir Freude bereitet und es keine Zeitprobleme gibt: mach es.
Im schlimmsten Fall hast einfach mehr Training, im besten Fall lernst was neues.
Die Kritik hier kommt IMO nur, weil du Prüfung statt Training geschrieben hast.
Das ist doch auch nicht so. Wer Ju-Jutsu oder Jiu-Jitsu in einem oder mehreren Vereinen des DJJV machen will, der kann das doch tun!
Auf dem jährlichen Bundesseminar in Bad Blankenburg ist es doch mittlerweile schon Tradition das sich Ju-Jutsuka einer Jiu-Jitsu Prüfung stellen und umgekehrt. Das läuft alles freundschaftlich und harmonisch ab.
Genau das meinte ich!
Das sehe ich nicht so, ich würde mir jetzt nicht unbedingt zutrauen mal eben mit ein bisschen Vorbereitung eine Shotokan, WT oder TKWD Prüfung zu bestehen.
Bei einer Jiu-Prüfung sähe die Sache schon anderes aus, da die freie Abwehr von Angriffen bei uns fest im Trainingsplan steht.
Diese Prüfungsform würde mir persönlich wohl sogar eher liegen, als die "erdachten" Ju-Abläufe.
Also erst einmal vorweg, ich mag das Jiu-Prüfungssystem und finde es insgesamt auch besser als das Ju-System, zumindest wie dieses im Gros umgesetzt wird.
Oft wird dort meiner Meinung nach zu viel Wert auf ein "schönes" Programm gelegt, während die freie Anwendung eher Stiefmütterlich behandelt wird.
Der oft angeführte Nachteil, dass ohne feste Technikvorgaben das Repertoire evtl. verkümmert weil man nur noch das macht was man toll kann, sehe ich im Ju Jutsu genau so.
Das Prüfungsprogramm besteht dann halt nur noch aus dem Alten + dem bisschen neuen Kram, was man zeigen muss.
Ich sage es allerdings noch einmal, wie viel Anteil das "reine" Prüfungstraining hat, ist von Verein zu Verein ganz unterschiedlich.
Bei uns macht es z. B. nur einen recht kleinen Teil aus. Die meiste Zeit trainieren wir alle zusammen und Anwendungsorientiert.
Prüfungstraining findet dann separat statt und soll zur intensiven Auseinandersetzung mit den Techniken genutzt werden. (Also Wo, Wie, Wann, Weshalb, ist die gezeigte Kombination sinnvoll?)
Wobei ich da überhaupt keinen Nachteil sehe. Nur wenn ich mich mit Techniken beschäftige und sie lerne/anwende kann ich feststellen, ob sie etwas für mich sind.Und auch wenn Du der Meinung bist Ju-Jutsu nicht technisch zu unterrichten – musst Du mit deinen Ju-Jutsu Schüler Techniken trainieren welche vielleicht überhaupt nicht für den Schüler umsetzbar sind.
Und genau das ist ein wesentlicher Unterschied!
Ich wurde oft dazu "gezwungen" mich mit Techniken auseinander zu setzen, die zumindest im ersten Augenblick nicht´s für mich wahren.
Manchmal erschloss sich mir ihr Nutzen gleich, manchmal nie und hin und wieder auch erst nach Jahren.
Ein gewisse Vielfältigkeit gehört für mich nun einmal auch zur "Kunst" in Kampfkunst und das bedeutet eben auch, sich mit Neuem zu beschäftigen.
Ein technischer "Horizont" gehört nun mal auch dazu und immer zu sagen: "Das ist nix für mich!", ist wohl er beste Weg auf der Stelle stehen zu bleiben.
So sieht es aus, wenn jemand gerne Ju und Jiu parallel machen möchte, nur zu.
Allerdings erschließt sich immer noch nicht der Sinn dahinter, sofern wir unterstellen, dass zumindest einer der Vereine gut zu meinen Interessen passt und ordentliches Training anbietet.
Es sei denn man braucht mehr Trainingsmöglichkeiten aber ansonsten würde ich mir persönlich wohl eher ein Fokussystem als Zweit-KK suchen, dass mit meinen momentanen Vorlieben harmoniert.
Muss aber natürlich jeder selber Wissen.
Dann fehlt da wohl die Vorbereitung, oder deine Koordination, Dehnung ist nicht auf dem Level.
Irgendwo gab es mal ein Video, wo sie eine Rhythm. sportgymnastin in 6 Wochen mit 4h Training am Tag auf ne Shotokan BB Prüfung vorbereitet haben. Zeitaufwand waren die Kata und die Begriffe, Kihon hätte sie recht schnell drauf...
Und sie hat bestanden.
War irgend so ne Reality TV Serie, kann sehen, ob ich den Libk noch auf FB finde.
Je nach Prüfer.Bei einer Jiu-Prüfung sähe die Sache schon anderes aus, da die freie Abwehr von Angriffen bei uns fest im Trainingsplan steht.
Diese Prüfungsform würde mir persönlich wohl sogar eher liegen, als die "erdachten" Ju-Abläufe.
Geändert von DerLenny (28-12-2013 um 15:55 Uhr)
Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was "mal eben" bedeutet.
Gib mit 6 Wochen a 4 Stunden, nen Privattrainer im gewünschten Stil, sowie ein festes Prüfungsprogramm und ich Tanz dir da was vor, dass es eine wahre Freude ist.
Ob ich dann aber das was ich da vorturne danach auch wirklich beherrsche, ist wieder eine andere Frage.
Ich bezog mich jetzt eher auf ein paar Trainingseinheiten als Vorbereitung und da wird's schon schwieriger.
Tja, und während ich mir bei den genannten Stilen da ganz ehrlich mehr Zeit erbitten würde, könnte ich so ne Jiu Prüfung mal eben aus dem Ärmel schütteln. (zumindest bis zum Dan, ab da bräuchte ich Zeit für die Kata)
Damit will ich aber um Himmels Willen das Jiu nicht schlecht machen, sondern nur verdeutlichen, dass sich das Training von Ju und Jiu überhaupt nicht unterscheiden muss. (es kann sich natürlich unterscheiden, wie überall im JJ)
Wenn dem Prüfer meine Art des JJ nicht gefällt, hab ich halt Pech.
Bei meiner Prüfung zum 1 Kyu hatte ich mal den kuriosen Fall, dass ich bei dem einen Prüfungsbester und bei dem anderen mit der schlechteste war. Da hatte ich damals wohl beide Extreme am Prüfertisch.
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