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Thema: Shotokan Karate und Taekwondo

  1. #1
    TaekwondoLoverin ♥ Gast

    Question Shotokan Karate und Taekwondo

    Hallo zusammen,

    ich bin 16 Jahre alt, trainiere inzwischen 10 Jahre Taekwondo (DTU/WTF) und habe den 1. Dan. Bei einem kampfsportoffenen Turnier letztes Jahr sind mir die Karate-Katas aufgefallen, die denen im Taekwondo ja von den Techniken her schon sehr ähnlich sind. Damals ist mir die Frage gekommen, wie ich mich wohl beim Karate so anstellen würde. Gestern habe ich mich noch etwas genauer informiert und einen Verein in meiner Nähe gefunden, der Shotokan Karate unterrichtet. Möchte auf jeden Fall gerne ein Probetraining absolvieren und könnte mir auch gut vorstellen dort evtl. anzufangen. Taekwondo möchte ich natürlich weitertrainieren und auch weiter aktiv an Formen-Meisterschaften teilnehmen.

    Nun meine Frage: Habt ihr mit sowas bereits Erfahrungen gemacht? Lernt man Karate mit Taekwondo-Vorkenntnissen wirklich leichter/schneller oder verwirrt es einen evtl. eher, wenn man beides trainiert (z.B. aufgrund von ähnlichen aber nicht exakt gleichen Techniken)?

    Danke schon mal für eure Antworten

    Liebe Grüße
    TKDLoverin

  2. #2
    odayaka Gast

    Standard

    Mach, worauf DU Spaß hast! Das kann ich Dir nur sagen. Lass DIr von keinem sagen, was DU kannst oder nicht kannst.
    Mit TKD als Hintergrund hast Du eine super Grundlage. Technisch ist TKD natürlich etwas anders, aber Du wirst schnell die Unterschiede spüren.
    Hast ja nen Dan und bist entsprechend vorgebildet.
    Da TKD ursprünglich ja vom Karate abstammt (weißt Du sicher), sind natürlich auch die Kata bzw. Techniken ähnlich. Die Poomse (glaube die) sind ja u.a. aus den Heian/Pinan-Kata geschaffen worden.

  3. #3
    Bubatz Gast

    Standard

    Also, ich habe mal eine Weile beides zusammen gemacht und es war, ehrlich gesagt, keine gute Erfahrung. Die beiden KKs sind sich zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber wegen der vielen kleinen Unterschiede, auf die von beiden Seiten immens Wert gelegt wird, kriegt man echt die Krise. Beispiel Fußstellung: Beim Karatetritt Standfuß 90 Grad drehen, beim TKD-Tritt 180 Grad. Beim Karate auf dem Standfuß fest stehen, beim TKD auf den Fußballen gehen. Einzeltechnikbeispiel: Beim Mawashi Geri: Knie erst seitlich hoch, dann rum. Beim Dollyo Chagi: Knie erst vorn hoch (wie beim Ap-Chagi bzw. Mae Geri), dann Hüfte eindrehen zum Roundhouse. Uswusf. Ich habe damals Karate wieder aufgehört (obwohl mir die japanischen Sachen KKs eigentlich mehr liegen), weil es mich einfach zu sehr verwirrt hat und ich am Ende das Gefühl hatte, gar keine Technik mehr wirklich "richtig" zu machen.

  4. #4
    TaekwondoLoverin ♥ Gast

    Standard

    Zitat Zitat von odayaka Beitrag anzeigen
    Mach, worauf DU Spaß hast! Das kann ich Dir nur sagen. Lass DIr von keinem sagen, was DU kannst oder nicht kannst.
    Mit TKD als Hintergrund hast Du eine super Grundlage. Technisch ist TKD natürlich etwas anders, aber Du wirst schnell die Unterschiede spüren.
    Hast ja nen Dan und bist entsprechend vorgebildet.
    Da TKD ursprünglich ja vom Karate abstammt (weißt Du sicher), sind natürlich auch die Kata bzw. Techniken ähnlich. Die Poomse (glaube die) sind ja u.a. aus den Heian/Pinan-Kata geschaffen worden.
    Okay, dankeschön für dein nettes Feedback.



    Zitat Zitat von Bubatz Beitrag anzeigen
    Also, ich habe mal eine Weile beides zusammen gemacht und es war, ehrlich gesagt, keine gute Erfahrung. Die beiden KKs sind sich zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber wegen der vielen kleinen Unterschiede, auf die von beiden Seiten immens Wert gelegt wird, kriegt man echt die Krise. Beispiel Fußstellung: Beim Karatetritt Standfuß 90 Grad drehen, beim TKD-Tritt 180 Grad. Beim Karate auf dem Standfuß fest stehen, beim TKD auf den Fußballen gehen. Einzeltechnikbeispiel: Beim Mawashi Geri: Knie erst seitlich hoch, dann rum. Beim Dollyo Chagi: Knie erst vorn hoch (wie beim Ap-Chagi bzw. Mae Geri), dann Hüfte eindrehen zum Roundhouse. Uswusf. Ich habe damals Karate wieder aufgehört (obwohl mir die japanischen Sachen KKs eigentlich mehr liegen), weil es mich einfach zu sehr verwirrt hat und ich am Ende das Gefühl hatte, gar keine Technik mehr wirklich "richtig" zu machen.
    Genau das was du beschreibst hatte ich befürchtet Wie lange hast du TKD und Karate zsm trainiert? Du hast auch zuerst TKD gemacht? War es von Anfang an verwirrend oder wurde es das erst mit der Zeit und den steigenden Anforderungen? Btw, bei was geht man beim TKD auf den Fußballen? o.O

  5. #5
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Ich kann dir nur folgendes aus meiner eigenen Erfahrung berichten: kämpferisch hat mich das Karate erweitert. Kicks weitestgehend bei behalten und mit Shotokan typischen Sachen erweitert.

    Bei kata habe ich wiederum Probleme gehabt, da die kleinen TKD Eigenheiten schwer abzustreifen waren.

    ABER probier einfach beides eine Zeit und entscheide dann.

    Gruß
    KeineRegeln

  6. #6
    Ricki72 Gast

    Standard

    Hallo TKDLoverin,
    ich mache erst seit einem Jahr Karate und haben gerade den gelben Gurt.
    Davor habe ich keinen Kampfsport gemacht.
    Von meiner Seite aus kann ich keine Erfahrung berichten.
    Aber ich weiss von meinem Trainer, Shotokan 5. Dan, daß er früher in jungen Jahren TKD gemacht hat, bevor er zum Karate übergegangen ist.
    Er findet Karate viel besser. Er meint im Karate werden die Techniken viel genauer geübt und öfter wiederholt, als im TKD. Das würde man auch bei den Vorführungen erkennen.

    Ich verstand nicht so recht, was er meinte, jedoch:
    Letzten Sommer war ich auf einem Stadtfest und da gab es u.a. eine Vorführung einer TKD Schule. Ich muss ehrlich sagen, das hat sehr dilletantisch ausgesehen. Bis auf die Darbietung der Schwarzgurte (die schon beachtlich war), war der Rest ziemlich fragwürdig. U.A. hat so ein Rotgurt ca. 30 Mal auf 3 übereinanderliegende Bretter eingeschlagen, ohne sie zu brechen. Dann wurde eins weggenommen und er durfte noch 5-6 Mal auf 2 Bretter hauen, bis die endlich brachen. Der Typ stand danach etwas hinten in der Reihe und hielt verkrampft seine rote, schmerzende Hand fest.
    Also um Jemanden vom Kampfsport abzuraten war diese Show sehr geeignet.

    Mag natürlich sein, daß ich zufällig die "montags-" Vorführung der schlechtesten TKD- Schule Deutschlands gesehen habe. Aber ich musste an die Worte meiner Trainers denken .

  7. #7
    Bubatz Gast

    Standard

    Zitat Zitat von TaekwondoLoverin ♥ Beitrag anzeigen
    Wie lange hast du TKD und Karate zsm trainiert? Du hast auch zuerst TKD gemacht? War es von Anfang an verwirrend oder wurde es das erst mit der Zeit und den steigenden Anforderungen? Btw, bei was geht man beim TKD auf den Fußballen? o.O
    Das ist jetzt schon 20 Jahre her. Ich habe TKD zuerst gemacht, etwa drei Jahre, und war damals glaube ich 5.Kup (ich weiß, ich hätte da nach drei Jahren schon weiter sein müssen, aber mir waren die Prüfungen damals nicht besonders wichtig). Dann folgte die Zeit mit zusätzlichem Training beim Shotokan, das war so etwa ein dreiviertel Jahr bevor ich mich dann entschied, beim TKD zu bleiben. (Ich mochte beim TKD vor allem das Sparring mit der Schutzausrüstung, das gab's beim Shotokan leider nicht).

    Die Probleme bzw. Verwirrung gab es bei mir von der ersten Stunde an - ich dachte erst, ich könnte mich drauf einstellen, nach dem Motto "heute sind wir beim Karate, da mache ich den Tritt eben so" - aber da habe ich mich getäuscht. Meine Techniken wurden eher immer unsauberer.

    PS: Zu TKD und Fußballen ... hmm, wir haben meine ich damals beim Tritt immer die Ferse des Standfußes etwas vom Boden gelöst, insbesondere beim Pratzentraining und beim Sparring - aber vielleicht hat der Karatetrainer mich ja ganz zu Recht dafür getadelt.

  8. #8
    Brazilian_Kick Gast

    Standard

    Hallo TKDLoverin,

    ich habe 10 Jahre DTU/WTF-Taekwondo gemacht und habe dann mit Kyokushin-Karate angefangen, dass ich jetzt ca. seit 12 Jahren mache. Beides gleichzeitig habe ich ungefähr 5 Jahre trainiert.

    Meine Erfahrung ist, das es eigentlich nicht zusammenpasst. Wie schon Vorredner erwähnt haben, gibt es kleine Unterschiede in Bewegungen, wie Techniken ausgeführt werden. Allerdings ist es nie schlecht, mal Cross zu trainieren. Also schau dir Karate mal an. Aber ich würde mich dann für einen Stil entscheiden.

    Ich habe dann mit TKD aufgehört, weil ich persönlich Kyokushin-Karate für den kämpferisch stark überlegenen Stil halte.

  9. #9
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    Du solltest es ausprobieren.

    Mein Tipp:
    Empty your cup! Geh mit weißem Gürtel zum Karate und versuche alles als Anfänger / neu zu lernen. Ist schwer, klappt aber evtl. besser als ständig zu denken, dass es ja anders richtiger ist.
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  10. #10
    Cillura Gast

    Standard

    Probieren geht über Studieren.

    Wir haben bei uns im Karate auch einige Leute aus dem TKD. Bei den Technik-Ausführungen denke ich mir auch manchmal ... what the hell Aber da ich nicht weiß wie die Techniken im TKD aussehen müssen, sag ich nix dazu. Mein Trainer korrigiert geduldig in Richtung Karate. Ist dabei aber auch nicht so pingelig, dass die anderen die Lust am Training verlieren. Bisher hat sich jedenfalls noch keiner beschwert, dass er total verwirrt ist. Etwas ja, aber nicht so, dass sie total frustriert sind. Gerade auch die Sache mit den Tritten ist bei uns sehr relativ. Wenn der TKD-Mann dich mit seinen Tritten durch die Halle treibt, dann nölt da definitiv keiner rum, dass die Ferse auf dem Boden bleiben soll.

  11. #11
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    1.524

    Standard

    Ich habe beides über einige Jahre parallel betrieben und hatte keine Probleme damit. Jedoch ist TKD nicht gleich TKD. Wenn Dir Formen wie:
    Pyong A(h)n 1-5 = Heian 1-5
    Chul Gi 1-3 = Tekki 1-3
    Pal Sek = Bassai
    Sip Soo = Jitte
    bekannt sind oder bei euch gelehrt werden gibt es sicherlich keine Probleme.

    Im Freikampf wirst Du Dich jedoch erheblich umstellen müssen - aber auch das ist möglich

    Die Stellungen in den meisten Karatestilen sind i.d.R. erheblich tiefer als im TKD.

    "Werf nicht gleich die Flinte ins Korn" wenn Dir ein Verein nicht gefällt.
    Um das Mögliche zur erreichen, musst du das Unmögliche versuchen!

  12. #12
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    4.519

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    Ich denke das geht. Gerade bei den Tritten wirst du es einfach haben, musst sie eben nur etwas anpassen.

    Du musst ja auch nicht alles 1:1 annehmen. Als Schwarzgurt im TKD kann man schon verstehen wenn du ein wenig dein eigenen Mix machen willst. Ich kann mir vorstellen das es Karate Trainer gibt die nachvollziehen können das du "Cross-Training" machst.

    Gerade im Shotokan werden die Katas tiefer gestanden und sich zackiger, "abgehackter" anfühlen.

    Beim Karatetritt Standfuß 90 Grad drehen, beim TKD-Tritt 180 Grad.
    Nö, es ist selbstverständlich das ich den Standfuß bei einigen Tritten 180 Grad drehe, anders geht nicht und würde mir schaden. Da kann der Karate Trainer meckern was er will. Nur weil alte Japaner das früher und auf Fotos so gemacht haben muss ich das nicht nachmachen.

  13. #13
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    4.519

    Standard

    ich dachte erst, ich könnte mich drauf einstellen, nach dem Motto "heute sind wir beim Karate, da mache ich den Tritt eben so" - aber da habe ich mich getäuscht.
    Das macht auch keinen Sinn. Ein erwachsener Mensch hat das Recht und einen großen Nutzen seinen eigenen Weg zu definieren. Das was am besten für dich funktioniert aus beiden Welten annehmen.
    Wenn man neu in einem Dojo ist, lieber etwas zurückhalten, aber seinen Weg nicht aufgeben. Wenn man die Leute und den Trainer angefreundet hat kann man immer noch sagen "Ich mache das so und so weil ... "

  14. #14
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    Zitat Zitat von Vegeto Beitrag anzeigen
    ...
    Wenn man neu in einem Dojo ist, lieber etwas zurückhalten, aber seinen Weg nicht aufgeben. Wenn man die Leute und den Trainer angefreundet hat kann man immer noch sagen "Ich mache das so und so weil ... "
    Da hilft evtl. der schwarze Gürtel bei der Argumentation, zumindest bei einigen Leuten die ich kennengelernt habe.

    Andererseits ist ein neuer Stil, der ähnlich Sachen macht, aber alles ein bischen anders, eine sehr gute Gelegenheit, die bisher gelernten Sachen zu hinterfragen.
    Da wird es sicher Ergebnisse in beide Richtungen geben: alt besser / alt schlechter. Kann auch sehr individuell sein, deswegen sollt man dem neuen eine Chance geben und sich bloß nicht einschränken durch: "Das habe ich schon immer so gemacht, das wird sich nie ändern." Wenn man so denkt, wird es sich auch nicht ändern...

    Die Frage ist, ob der neue Verein genug "Reality-Check"-Möglichkeiten bietet: Pratzen, unkooperative Partner, Freikampf, ...
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  15. #15
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    Beiträge
    844

    Standard

    Leuchtendes Beispiel eines TKDin, der sehr erfolgreich zum Karate gewechselt ist: Christophe Pinna. Allerdings auch ein Ausnahmetalent.

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