Ziel des Aufwärmens ist es, die Sekretion der Gelenke zu optimieren und den Blutfluss in der Muskulatur zu steigern. Stretchen ist dabei eher kontraproduktiv, weil es den Muskeltonus senkt und ATP verbraucht, das dann beim Krafttraining fehlt. So sinkt die Leistungsfähigkeig und damit die Effektivität des Reizes und steigt das Verletzungsrisiko. Man sollte sich also locker bewegen, moglichst ohne zu früh Belastungsspitzen zuzulassen (je nach Trainingszustand kann also Joggen mit seinen Stoßbelastungen zu viel sein) und den Puls langsam hochbringen. Vielgelenkige Ganzkörperbelastungen sind vorzuziehen, Ruderergometer fördern die Ellenbogen- und Schultersekretion zB. deutlich mehr, als Laufen oder Radeln. Nach so einem allgemeinen Aufwärmen kann man noch mal spezifische Jointmobility machen, also zB. Arme/schulter/ellenbogen/handgelenkkreisen, Dislocators etc., alles immer locker und nicht ruckartig, das Training kommt erst noch!
Je nach Trainingsansatz macht man dann als dritte Stufe noch Aufwärmsätze an der Zielübung mit 50, 60% des Gewichts des ersten Arbeitsatzes.
Stretching ist wichtig, sollte aber nicht unmittelbar vor oder nach intensiven anderen Einheiten gemacht werden, sondern lieber gesondert. So bekommt es auch die Aufmerksamkeit, die es verdient. Wenn es aber garnicht anders geht, würde ich lieber nach dem Krafttraining locker stretchen, als garnicht oder davor. Evtl. hilft eine Runde Foamrolling zwischen KT und Stretching etwas, die Muskeln zu lockern, damit sie nicht so heftig auseinandergerissen werden und sich die KT-bedingten Microverletzungen darin nicht noch weiter vertiefen.
Btw. empfiehlt sich auch für Frauen, frühzeitig an freien Gewichten anstatt an Maschinen zu trainieren, sobald eine gewisse Eingewöhnung ins KT eingetreten ist
Freie Gewichte haben übrigens auch meist eine Dehnungskomponente; wenn über die ganze Rom.gearbeitet wird, wird diese auch vergrößert.