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Thema: Personal Defense Readiness Recap III mit Tobias Brodala (Bonn, 25.01.2014)

  1. #1
    derLichtschalter Gast

    Standard Personal Defense Readiness Recap III mit Tobias Brodala (Bonn, 25.01.2014)

    Nun schon vor ein paar Wochen hatte ich Gelegenheit, am 3. PDR Recap mit Tobias Brodala teilzunehmen. Ursprünglich hieß es zwar, das Recap sei eher für PDR/SPEAR-erfahrene Leute geeignet, letztlich wurde der Kreis der Adressaten aber auch auf relative Neulinge wie mich erweitert.
    Tatsächlich fuhren wir aus Trier zu viert nach Bonn und hatten somit auch eine recht kurzweilige Anfahrt. Das Recap fand in der Gymnastikhalle des Haus Venusberg statt - eine kleine, leider akustisch und heizungstechnisch suboptimale Räumlichkeit. Aber wer will schon rumheulen.

    Das Seminar war nämlich geil. Tobias hatte die bevorstehenden vier Stunden in fünf Blöcke unterschiedlicher Länge aufgeteilt.

    Im ersten, nur kurzen Block, übten wir ein paar kurze Drills, um die bei diesem Recap essentiellen Prinzipien "Outside 90" und "Splayed Fingers" einzuüben und damit Erfahrungen zu sammeln. Effektiv geht es da um den Winkel, in dem Unter- und Oberarm zueinander stehen müssen, um den perfekten Kompromiss zwischen Stabilität und Gummiband-artiger Flexibilität zu gewährleisten. Das übten wir dann noch ein mit dem "Saving Private Ryan Drill", bei dem ein Gegner aus der Mount versucht, ein fiktives Messer mit beiden Händen entsprechend der einschlägigen Szene aus dem namensgebenden Film einzusetzen.

    Im zweiten Block ging es dann um den "Close Quarter Combat Stance", eine Art Kampfhaltung, die gleichermaßen Flexibilität, Schutz und "Indizierung" gewährleistet. Letzteres beschrieb Tobias recht anschaulich mit dem Piepen eines Apache Helikopters bei der Zielerfassung. Die Zielerfassung wird in unserem Fall eben umgesetzt durch die unterschiedlich weit nach vorne ausgestreckten Hände.

    Im dritten Block standen dann "Spear Strengthening Drills" an. Im Grunde versuchten wir nun, das in den vorhergehenden Blöcken eingeübte unter etwas mehr Druck zu festigen.

    Im vierten Block übten wir verschiedene Drills gegen "Bearhug" und "Tackle" (beides von vorne) in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Intensitäten von langsam bis schnell in Richtung Full Force, dazu kamen noch mehrere "Duck Under Drills", unter anderem auch mit einem Dritthelfer. Gerade letztere Drills fand ich (nicht nur konditionell) ausgesprochen spannend. Interessant war durchaus noch der "Mirror Drill". Dabei stehen sich die Übenden zunächst gegenüber und legen die Handflächen aneinander (als würde man vor einem Spiegel stehen und die Handflächen des Spiegelbilds berühren). Sodann schlägt einer der beiden bspw. einen rechten Haken - im Seminar simuliert durch einen rechten Haken hinter (!) den Kopf, weitergeführt zum Schwitzkasten. Die Verteidigung bestand wieder aus dem vorher gelernten.

    Im fünften Block übten wir dann eine Verteidigung gegen einen (ungeübten) "Single Leg Takedown". Das war auch die explizite Vorgabe. Mit einem professionellen Single Leg Takedown muss man durchaus anders umgehen. Tobias' Idee dahinter ist allerdings tatsächlich der verzweifelte Gegner, der in letzter Not nach dem einzigen Grashalm greift, den er noch zu fassen bekommt: mein Bein. Das war aber auch in Richtung Grappling durchaus interessant, weil das Prinzip einfach richtig ist: 1. Gegner von oben belasten und 2. Beine außer Reichweite bringen. Richtig ausgeführt küsst der Gegner im Ergebnis den Boden - wir hatten glücklicherweise Matten zur Verfügung.

    Da gegen Ende noch Zeit zur Verfügung stand, mussten wir eine Entscheidung fällen: Wir hatten die Wahl, das Thema des Tages noch weiter zu vertiefen oder eine Vertiefung des Messerseminars zu bekommen. Die Mehrheit war für Messer. Da gings dann an die Wände. Mit dem Rücken zur Wand und mit Messer an der Kehle blöde Sprüche an den Kopf geworfen zu bekommen, ist noch kein wirkliches Szenario-Training. Aber geht schon in die Richtung. Und das ist echt mal gewöhnungsbedürftig. Aber spannend.

    So im Ganzen war das einfach nur ein geiler Trainingstag. Ich hab echt viel mitgenommen, was ich wieder - und ich betone das echt gerne - gut in mein bestehendes "System" einbauen kann. Das finde ich gerade das spannende an PDR/SPEAR: Die gezeigten Drills und Techniken ermöglichen mir, in eine Situation zu kommen, in der ich meine bereits vorhandenen Fähigkeiten einsetzen kann, da ich bspw. im Judo selten dazu komme, solche "initialen" Situationen zu üben - einen Takedown aus dem Clinch kriege ich aber wiederum ganz gut hin...
    Zum Essen und Debrief konnten wir auch diesmal wegen der bevorstehenden langen Rückfahrt nicht bleiben, schade eigentlich. Vielleicht ein anderes Mal.

    Vielen Dank an Tobias und Mr.Fister, der natürlich auch vor Ort war.

  2. #2
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    Standard Mirror Drill Highlight

    Vielen Dank für das tolle Feedback.

    Auch wenn es nun schon etwas länger her ist, gibt es nun doch noch ein kurzes Ausschnittvideo. Thema ist der Mirror Drill, Tony Blauers Antwort auf die physiologische Schrecksekunde des Menschen. In jedem Kurs "Praktische Gewalthandhabung" stellt dieser Drill das motorische Lernziel des erstes Tages dar. Es geht darum, das Waffensystem Mensch in seinem kleinsten gemeinsamen Nenner mit Gefahr und Gewalt kennenzulernen und wieder zurück in die Offensive zu finden - taktische Imperative schließen sich daran an.


  3. #3
    derLichtschalter Gast

    Standard

    Super Video, Tobias. Da sieht man nun auch mal, was ich oben versucht habe, zu erzählen

  4. #4
    Daniel G. Gast

    Standard

    Was erschreck' ich mich denn da am Anfang so übertrieben vor'm Combat Stance?

    Cooles Video und geiler Drill.

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