Nachdem hier ja auch schon der Artikel von Murillo Bustamante diskutiert wurde scheint sich nun auch Royce Gracie gegen die Gracie University zu stellen:
http://www.bjjee.com/featured/royce-...types=og.likes
Nachdem hier ja auch schon der Artikel von Murillo Bustamante diskutiert wurde scheint sich nun auch Royce Gracie gegen die Gracie University zu stellen:
http://www.bjjee.com/featured/royce-...types=og.likes
Geändert von jkdberlin (18-03-2014 um 07:50 Uhr)
Ich weiß zwar auch nicht, was ich von Online-Gürtelvergaben halten soll und finde Training mit einem richtigen Trainer, der Fehler sieht und korrigiert auch besser, aber wenn man keine Möglichkeit hat BJJ in der Nähe zu trainieren oder es nur als Ergänzung betrachtet ist die Gracie Online University doch sicher nicht schlecht, zumal ich gehört habe, die Videos seien sehr detailliert.
Unterricht von einem guten Lehrer in persona zu erhalten, ist der effizientere Weg zu lernen ("priceless"). Die unter dem zeitlichen Aspekt betrachtete, wohl unbestreitbar effizienteste Art der Wissensvermittlung geschieht im Privat- und/oder Kleingruppenunterricht, da hier das Augenmerk des Trainers auf alle Kleinigkeiten und Details ausgerichtet ist. Eine sofortige Korrektur und frequentierte "live evaluation" ermöglichen den Goldstandard. Open Mat und Gruppenunterricht sind in Sachen Auswahl und Variation von Sparringpartnern best practice. Daran sollte es nichts zu deuteln geben.
Es gibt eigentlich keine "online-belts", da lediglich der input über digitale Medien erfolgt, die Leute sich jedoch sowohl neben, als auch auf der Matte echt Mühe geben zu lernen und nichts geschenkt bekommen! Das Gegenteil ist eher der Fall! Die Vor- als auch Nachbereitung der TE nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, da man als Student einer solchen Online University/Academy nicht das Privileg genießt, mal eben "unvorbereitet" am regulären Unterricht teilzunehmen, ohne sich zuvor bereits theoretisch intensivst mit der Materie auseinandergesetzt zu haben. Die Nachbereitung beinhaltet die Analyse (Evaluation) der eigenen Unzulänglichkeiten (technische Mängel, schwache "Reflexe" bzw. Reaktionsmuster, usw.) evtl. per Videoanalyse (Abgleich mit dem technischen Leitbild) und/oder feedback der "inhouse"-Trainingspartner – ein Punkt, der sonst vom professionellen Trainer in Ausübung seiner Kontrollfunktionen geleistet wird. Im Falle des online students fällt dieses feedback vom Profi in den meisten Fällen weg (Ausnahmen vorbehalten! vgl. Jason Scully). Zudem sind per Ferndiagnose (visuelle Fehlererkennung) feinere adjustments über kinästhetische, statico-dynamische, taktile, sprich "feeling" und anders geartete Formen der Wahrnehmung des Trainers (the sixth sense!) nicht möglich.
Gracie Combatives umfasst ein äußerst rudimentäres Grundlagenrepertoire ohne Techniken unter Einbezug des Kimono/Gi. Es werden einzelne technische Übungen (technical slices), als auch Drills in Kombination sowie Reaktionsschulung in einem rein kooperativen setting geübt (siehe "fight simulation drills"/"reflex development drills"). Demnach kein Sparring!
Die Reise hin zum "echten" Blaugurt unter der Flagge der Gracie University beginnt meines Erachtens, in Abgleich mit diversen didaktischen Marschrouten im Grappling/BJJ, unter Einsatz von Sparring (focus sparring) und einer Methode genannt "rapid mastery drills" (level 1 opponent = strong opponent, level 2 = smart/intelligent opponent, level 3 oppenent = striking opponent) erst im Master Cycle Blue Belt Stripe 1 Programm (BBS1). Der Student wird schrittweise (lineare Progression) an die Belastung unter "realistischen" Bedingungen (bzgl. des ihm entgegengebrachten Widerstandes) herangeführt bis sein aktuelles Fertigkeitsniveau an seine Grenzen stößt. Auch die Verwendung des Kimono/Gi setzt an dieser Stufe der Entwicklung des Students ein. Er wird neben dem Primärziel "self defense" auch zunehmend mit sportiven Elementen des BJJ konfrontiert.
Genauere Details bzgl. der Gürtelvergabe (belt promotion) kann man diesem vid entnehmen -
http://www.kampfkunst-board.info/for...-belts-163465/
Es werden lediglich der "fake" bluebelt als Abschluss des Combatives Programms, als auch die stripe-Prüfungen zwischen den Farben via "video evaluation process" vergeben. Purple, brown und natürlich selbstredend blackbelt müssen vor Ort in Person abgelegt werden!
Es wäre sinnvoll eine Graduierung, welche auf diesem Wege erarbeitet wurde, über Wettkämpfe (competition) zu validieren.
Ryron und Rener unterstreichen folgende Aspekte ihrer innovativen, obgleich z. T. zurecht kritisch beäugten bzw. in Fachkreisen (BJJ Community) heiß diskutierten Form der Wissensvermittlung- als auch Verifizierung, wie folgt:
- "linear progression" vs. "random order"
- "overall" vs. "specialized" education
- "group class" vs. "private class" instruction
- "complementary sources of instruction (online learning programs)"
- "robot mindset" vs. "scientific approach"
- "student of principles" instead of "student of techniques"
Und du bist der Pressesprecher, oder was?
Was ist ein "fake" Bluebelt?
Onlinekurse von jedem anderen Anbieter werden hier regelmäßig in der Luft zerrissen, und zwar zu Recht. Ich find's schade, dass die Gracies sich zu so einer Geldmacherie herablassen, und das sage ich, obwohl ich z.B. den Rener eigentlich super sympathisch finde.
Nö, ich finde nur das Thema recht interessant und gedachte etwas Sachliches beisteuern zu können Also, nichts für ungut!
In diesem Fall handelt es sich um eine Graduierung, welche nicht den konventionellen Anforderungen einer Vielzahl von Professoren innerhalb des BJJ Genüge trägt.
Die Instructionals sind top notch! Ich teile zu Teilen deine Ansicht, wie ersichtlich aus meinem comment hervorgeht. Allerdings gibt es immer mehrere Perspektiven aus der man eine Angelegenheit wie diese betrachten kann.
Sorry ich kann mir auch stundenlang Filme über die Handhabung und Umgang mit Handfeuerwaffen anschauen oder Call of Duty spielen.. ein guter Schütze werd ich dadurch aber auch nicht.
Das gleiche gilt für Sexfilme
No shit, Sherlock.Zitat von Biomech242
Bin hier zwiegespalten.
Den Kurs mag ich. Die Online Gürtelvergabe nicht.
Sie haben einen logisch struktureirten Lehrplan (schon mal nicht selbst verständlich). Sie haben auch eine Methode wie dieser Lehrplan unterrichtet werden soll (Reihenfolge, Wiederholung).
Der Programm hat den Nachteil, dass es man bei einem unkooperativen Partner schnell in die Röhre kuckt. Wobei ich da auch nur die Combatives kenne, den Master Cycle habe ich mir nie angesehen.
Ich denke ganz ehrlich, dass eine lässt sich ohne das andere eben schlecht verkaufen.
Die Leute geben Geld dafür aus, ein System mit Graduierungen zu lernen und sie wollen am Ende eben auch eine haben, kann ich verstehen.
Auch für die Verbreitung des BJJ lässt sich der Nutzen nicht ganz abstreiten.
Die Idee, so wie ich sie verstanden habe ist ja, dass es bei mir in der Ecke keine Möglichkeit gibt BJJ zu trainieren und seien wir ehrlich, auch in Deutschland ist das Vielerorts noch so.
Also suche ich mit Kumpels ne "Garage" auf, mach das Online-Curriculum, lerne im besten Fall noch Judo/Ringen etc. nebenher und werde am zum Schluss mit dem Blue-Belt belohnt.
Mit dieser Graduierung ist es dann sicher einfacher Neulingen zu vermitteln, dass man überhaupt Training geben "darf".
Das man sich darüber hinaus über Seminare/Lehrgänge/weiter entfernte Vereine zusätzlichen Input holt sollte eigentlich Selbstverständlich sein aber man hat zumindest einen Grundstein gelegt.
Der User MichiAlemaoJiu-jitsu hat hier(http://www.kampfkunst-board.info/for...ml#post3143725) schön beschrieben, wie aus daraus etwas wirklich tolles erwachsen kann.
nun hab ich mich doch mal angemeldet um mal meine Meinung zu diesem Thema (Gracie University - nicht das mit den Schützen) abzugeben:
Ich bin absoluter BJJ Neuling und schwer begeistert. Ich finde mein Training super, habe nette Mittrainierende und einen (wie ich finde) guten Tainer. Allerdings ist das Training nur 2 mal pro Woche und gerade mir als Neuling stellen sich dabei und vor allem hinterher immer noch viele Fragen. Während des Trainings werden die meist beantwortet, die hinterher hab ich aber bis zum nächsten Mal oft nicht mehr so präsent (bin halt schon alt).
Auf der Suche nach Lehrmaterial bin ich hat auch auf die Combatives gestossen und finde die super! - sehr strukturiert und gut erklärt.
Würden die das Training mit einem Trainer ersetzen? Niemals, denn gerade als Anfänger würde man doch eher schwerlich mitbekommen welche technischen Feinheiten man gerade übersehen hat, dass kan einem mE wirklich nur ein "höherer" während der Anwendung zeigen.
Das sollen die aber auch nicht. Ich sehe die eher als Nachschlagewerk um eventuelle Unklarheiten zu beseitigen bzw. beim nächsten Training gezielter nachfragen zu können. und dafür find ich die super!
Würde ich einen "Online-Blaugürtel" tragen? Im Leben nicht!
Das wär mir viel zu peinlich, wenn ich dann als "Blaugurt" von meinen evtl. noch Weissgurt tragenden Kollegen regelmäßig vorgeführt werde.
Den Blaugurt gibts wenn mein Trainer das für richtig hält (also frühestens in drei Jahren oder so).
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