Dai Gokyo Würfe
Hier kommt die Sammlung von rambats Erklärungen der Gokyo des Judo.
Dai Gokyo Würfe
Hier kommt die Sammlung von rambats Erklärungen der Gokyo des Judo.
Ok, bei UNS geht es nicht mit dem De-Ashi-Barai los, sondern mit dem Uki-Goshi.
Wir können mit diesem Wurfprinzip anfangen - oder mit einem anderen.
Liegt an euch.
Da du die Arbeit machst, mach es wie es dir am liebsten ist. Also Uki-Goshi.
Vielen Dank nochmal. Das ist viel Schreibarbeit und Zeit, die du hier investierst. Wir sagen leider nicht oft genug danke, hier im Forum.
Bitte nur Fragen zum Thema stellen. Keine Smalltalks und Ausschweifungen oder Kritikpunkte. Macht das alles per PN oder im anderen Thema.
Jetzt bin ich überrascht ... passiert nicht oft, daß jemand mal danke sagt ...
Ok, also Uki-Goshi.
Ist ein sehr einfacher Wurf und einer meiner absoluten Lieblingswürfe.
Ich gehe am Ende dann auch auf die Unterschiede zwischen Uki-Goshi und O-Goshi ein - und die sind riesig ...
Es wird nicht ausbleiben, daß ich auch auf Fehler eingehe, die bei diesem Wurf gern gemacht werden. Ich möchte von vornherein klarstellen, daß ich damit niemanden persönlich angreifen will.
Mir geht es NUR darum, den entsprechenden Wurf (hier nun Uki-Goshi) so einfach und effektiv wie möglich werfen zu können.
Die Würfe sind in der Gokyo (egal ob alt oder neu) ein einziges Durcheinander, finde ich. Daher halte ich es für sehr gut, wenn du die nach Euren Wurfprinzipien neu ordnest und das hier so darstellst.
Einen besseren Beginn als mit Uki-Goshi kann ich mir übrigens kaum vorstellen.
Uki-Goshi:
Wurfausführung rechts:
Gehen wir für das bessere Verständnis davon aus, daß beide Judoka auf dem Zifferblatt einer großen Uhr stehen, ok?
Tori (der Werfende, auch wenn das keine korrekte Übersetzung ist) steht mit dem Rücken zur "6", und Uke (der Übungsdummy) steht mit dem Rücken zur "12".
Los geht's ...
Im Gegensatz zum O-Goshi, bei dem Tori die eigene Hüfte weit entfernt von Uke drehen kann und ein Kontakt erst im Augenblick des Wurfes entsteht, ist Uki-Goshi von Anfang an auf engsten Kontakt ausgelegt.
OHNE sich in irgend einer Weise zu drehen, geht Tori mit dem linken Bein einen Schritt zurück (Richtung "6") und zieht dabei seinen Gegner an sich heran.
Beide stehen nun in einer Art knappen "Schrittstellung".
Zum "Heranziehen":
Tori zieht Uke extrem nah an sich heran, bis enger Brust- und Bauchkontakt entsteht. (rechte Brustseite Toris an rechter Brustseite des Uke).
Dabei schlägt Tori zur Verstärkung seinen rechten Arm unter Ukes Achsel um Ukes Hüfte herum.
Tori schiebt nun den eigenen Bauch ein ganz klein wenig nach vorn.
Damit (und DAS ist das entscheidende Kriterium des Uki-Goshi!) ist Uke an Toris Brust "gefesselt" und kann sein eigenes RECHTES Bein (das ja Toris linkem Bein folgen mußte) nicht wieder zurückziehen.
Denn er steht ja nun durch Toris Zug (Rückwärtsgehen und Zug mit den Armen) auf eben diesem Bein.
Er ist auf Tori regelrecht "draufgelaufen".
Uki = "aufschwimmen" ...
Zum Eindrehen:
Nun entlastet Tori sein hinteres, LINKES Bein (auf dem er steht) durch bloße, sehr kleine Gewichtsverlagerung auf sein vornstehendes RECHTES Bein.
Dieses befindet sich in der Regel zwischen Ukes Füßen.
Uke steht in "Schritt-Stellung", rechts relativ weit vorn und links relativ weit hinten.
Tori verlagert NICHT sein ganzes Gewicht gegen den Uke!
Nur die Beine wechseln sich als "Stand- und Drehbein" ab.
Nun - ohne den Zug seiner Hände auch nur einen Moment zu lösen - dreht Tori trotz des sehr engen Kontakts zu Uke seine Hüfte derart, daß sein LINKES (nunmehr entlastetes Bein) in einer kleinen Kreisbewegung (gegen den Uhrzeigersinn) hinter sein rechtes Bein schwingt (Richtung "3" und weiter Richtung "12".
Toris linker Fuß wird nicht allzu weit von Toris rechte Fuß aufgesetzt.
Ideal ist ein hüftbreiter Stand.
Da er Uke dabei nicht freigibt, nicht lockerläßt, sondern einen hohen "Anpreß-Druck" aufrechterhält, wird Uke UM TORIS HÜFTE herumgehebelt.
Es reißt ihn weg.
Wird Uki-Goshi korrekterweise so ausgeführt, kann der Gegner nicht (wie leider oft zu sehen) mit dem rechten Bein um Tori "herumtanzen".
Er hat dazu gar keine Gelegenheit.
Uki-Goshi ist prinzipiell (bei Rechtsausführung) ein Wurf gegen das VORN stehende rechte Bein des Gegners.
Zur Gokyo allgemein:
Hmmm ...Die Würfe sind in der Gokyo (egal ob alt oder neu) ein einziges Durcheinander
Nöö.
Man darf nur nicht linear denken.
Nachdem ich das vor Jahren mal in einem anderen Forum erklärt hatte, wußten es dort plötzlich alle und hatten es auch schon immer gewußt ...
Stell dir die Gokyo am Besten wie eine große Sphäre, eine große Kugel vor.
In dieser Kugel befinden sich 40 Wurfprinzipien, die auch als Kugeln gesehen werden können.
Diese 40 Kugeln sind durch Fäden miteinander verbunden.
Nicht jede Kugel mit jeder anderen, aber viele Kugeln mit vielen anderen.
Man kann nun von JEDER dieser Kugeln zu JEDER anderen kommen.
Entweder direkt oder über einen Umweg über höchstens zwei andere Kugeln.
Du kannst also an jeder beliebigen Stelle in diese Sphäre einreten und sie erkunden ...
Mit Hilfe der methodische Reihen.
Die Gokyo ist orthogonal angeordnet.
Im Grunde eine unglaublich geniale Sache ...
Verstehst du nun, warum man ALLE diese 40 Wurfprinzipien tatsächlich OHNE GROSSEN AUFWAND anwendungsbereit erlernen kann?
Alles andere würde ja auch Kanos oberstem Judo-Prinzip "Seiryoku Zen'yo" (minimaler Aufwand bei maximalem Nutzen durch perfektes Ausnutzen unserer begrenzten Energie) zuwiderlaufen.
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann habe ich auch den Uki-Goshi bisher immer falsch gemacht - aber das bin ich ja langsam gewohnt hier.
Wie wahrscheinlich viele, so habe ich mich immer aus der Ausgangsstellung halb gegen Uke eng eingedreht und ihn dann über die rangepresste Hüfte gezogen. Also kein vorbereitendes Zurückgehen mit links und an die Brust Ranziehen. Ich erkenne aber, dass nach dieser Vorbereitung das Herumhebeln um die Hüfte im Zuge des "Tenkans" (Gewichtsverlagerung auf rechtes Bein und dann linkes Bein von 6 nach 12) viel eleganter und einfacher ist als das übliche "Rüberziehen" (mit der typischen Tanzerei beim nicht kooperativen Uke).
Das fängt schon mal gut an, danke!
Edit: Das mit der "Gokyo-Kugel" ist mir im Moment noch zu hoch - gibt's dazu irgendwo eine Zeichnung?
nöö.das mit der "gokyo-kugel" ist mir im moment noch zu hoch - gibt's dazu irgendwo eine zeichnung?
Aber demnächst (ab Juni, vorher schaffe ich das nicht) ein Video vom Uki-Goshi.
Da wir uns das ja gemeinsam erarbeiten wollen:
Überlegt bitte mal, wie und vor allem WOHIN ihr eure LINKE Hand (die ja den Ärmel des Gegners gegriffen hat) bewegen müßt, um ihn in der beschriebenen Weise an eure Brust fesseln zu können ...
Nöö.
Seht ihr, das ist eines der großen Probleme, wenn man solche Dinge schriftlich zu erklären versucht ...
Auf der Matte würde ich euch das jetzt einmal zeigen, und alles wäre klar.
Na gut, ehe wir hier das lange Rätselraten beginnen ...
Ihr habt mit eurer linken Hand den rechten Ärmel des Gegners von UNTEN in Höhe seines Ellbogens gefaßt (eine längere Faßart hin zum Handgelenk erschwert den Uki-Goshi, ist aber für andere Würfe sinnvoll).
Nun stellt euch vor, daß ihr mit der linken Hand einen Telefonhörer zum linken Ohr führt.
Richtig!
Gegen Druck nach oben kann man sich mit den Armen nicht sonderlich gut verteidigen.
Hilft vor allem, wenn der Gegner "stemmt" und euch mit steifen Armen auf Abstand halten will.
Hebt ihr also seinen rechten Arm in der hier beschriebenen Weise an, muß er seinen Griff meist lösen - und damit ist sein rechter Arm, der den Wurf verhindern könnte, aus dem Spiel.
Probiert es aus ...
Noch eins - dieses Anheben erfolgt, wenn ihr ihn auf euch zu zieht, um ihn zu fesseln.
Nur so kriegt ihr euren rechten Arm problemlos unter seiner Achsel durch.
Und durch das Anheben seines rechten Arms (bis auf Höhe eures linken Ohrs, das ist kein Witz!) bei eurem gleichzeitigen Schritt nach hinten rennt der Gegner auf euch drauf.
Und so könnt ihr an eure Brust "fesseln".
Und dann eindrehen ...
Aus Uki-Goshi ergeben sich sehr, sehr viele andere Würfe, deshalb ist es extrem wichtig, diesen Wurf zu verstehen und ihn anwenden zu können.
Ok, das probiere ich morgen gleich mal aus (da treffe ich mich mit ein paar Leuten zum freien Üben). Freu mich auch schon auf das Video.
Ich warne euch! Das macht süchtig. Tom verführt euch gerade auf die dunkle Seite.
Ich kann wirklich nur empfehlen, auf einen Lehrgang zu fahren. Vieles wird extrem simpel, wenn man es einmal live gezeigt bekommt.
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