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Thema: Wortschöpfungen - wozu?

  1. #1
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    Standard Wortschöpfungen - wozu?

    Welchen Sinn macht es? Hier mal 2 Beispiele:

    Selbstwirkungsprinzip
    Quelle:http://www.sai-fon.de/index.php/sai-...nfo/unser-team im Absatz: Was uns antreibt

    Erkenntnisboxen + Intensiv-Karateka
    Quelle:Shoto-Kempo-Kai vorletzter und letzter Absatz


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  2. #2
    m.l.l. Gast

    Standard

    1. Unklarheit der Gedanken oder mangelhaftes Ausdrucksvermögen.

    2. Verkürzen von Info-Texten, indem man auf assoziative Schlagwörter setzt, anstatt die Assoziationen bzw. Bedeutungen ausführen zu müssen.

    3. Hoffnung, dass der Leser die Schlagwörter als eine Art Fachterminus betrachtet und deshalb nicht hinterfragt, ob es das überhaupt gibt bzw. es so möglich ist.

    4. Glaube an die Reduktion der realen Vorgänge und Gegenstände, die manche Wortreduktionen abbilden und widerspiegeln. (Dieser Satz ist ein Beispiel für Punkt 2 )
    Geändert von m.l.l. (18-04-2014 um 11:43 Uhr) Grund: Ergänzung

  3. #3
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    Manche Wortneuschöpfungen sind auch originell und bereichern die Sprache, wie z.B. Gutmensch, Gutmenschentum.

    Mir macht es Spaß, mich mit der deutschen Sprache zu beschäftigen. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass es das Gegestück für hungrig -> satt, bei durstig -> xxx nicht gibt? Da könnte man doch ein neues Wort erfinden. Ein Adjektiv dafür wie man sich fühlt, wenn man seinen Durst gestillt hat.

    Ich hab auch eine Idee für eine Wortneuschöpfung: verglimpfen. So viel ich weiß, gibt es nur das Wort "verunglimpfen", was ja soviel wie beleidigen, miesmachen. kränken bedeutet. Verglimpfen müsste daher das Gegeteil bedeuten also loben, achten, wertschätzen.

    Die Werbung ist ja auch bekannt für Wortneuschöpfungen, wie z.B. Frühstück-Ceralien, Fleckenmagnet, Nährschutzlotion.

  4. #4
    m.l.l. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Talisker Beitrag anzeigen
    Manche Wortneuschöpfungen sind auch originell und bereichern die Sprache, wie z.B. Gutmensch, Gutmenschentum. [...]
    Klarer Fall von:

    Zitat Zitat von m.l.l. Beitrag anzeigen
    [...]
    3. Hoffnung, dass der Leser die Schlagwörter als eine Art Fachterminus betrachtet und deshalb nicht hinterfragt, ob es das überhaupt gibt bzw. es so möglich ist.

    4. Glaube an die Reduktion der realen Vorgänge und Gegenstände, die manche Wortreduktionen abbilden und widerspiegeln. [...]

  5. #5
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    Zitat Zitat von m.l.l. Beitrag anzeigen
    Klarer Fall von:
    Nö, ist es nicht.

  6. #6
    panzerknacker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Talisker Beitrag anzeigen
    ....
    Mir macht es Spaß, mich mit der deutschen Sprache zu beschäftigen. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass es das Gegestück für hungrig -> satt, bei durstig -> xxx nicht gibt? Da könnte man doch ein neues Wort erfinden. Ein Adjektiv dafür wie man sich fühlt, wenn man seinen Durst gestillt hat.

    ....
    wenn man Talisker heißt, sollte man wissen, was das Gegenteil von durstig ist ....

    voll

    @topic was m.l.l. meint

  7. #7
    Sven K. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Talisker Beitrag anzeigen
    Manche Wortneuschöpfungen sind auch originell und bereichern die Sprache, wie z.B. Gutmensch, Gutmenschentum.

    Mir macht es Spaß, mich mit der deutschen Sprache zu beschäftigen. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass es das Gegestück für hungrig -> satt, bei durstig -> xxx nicht gibt? Da könnte man doch ein neues Wort erfinden. Ein Adjektiv dafür wie man sich fühlt, wenn man seinen Durst gestillt hat.

    Ich hab auch eine Idee für eine Wortneuschöpfung: verglimpfen. So viel ich weiß, gibt es nur das Wort "verunglimpfen", was ja soviel wie beleidigen, miesmachen. kränken bedeutet. Verglimpfen müsste daher das Gegeteil bedeuten also loben, achten, wertschätzen.

    Die Werbung ist ja auch bekannt für Wortneuschöpfungen, wie z.B. Frühstück-Ceralien, Fleckenmagnet, Nährschutzlotion.
    Sitt ? Wikipedia

  8. #8
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    War nur ein Vorschlag, der sich nie durchsetzte und auch nicht in den Duden aufgenommen wurde, ist ein recht kontroverses Thema.
    (Link)

    m.l.l. hat es treffend formuliert, bei Interesse könnte ich nachschauen, wo ich die Unterlagen dazu, aus dem Bereich der germanistischen Linguistik, rumfahren habe. Eig. sind alle Wörter möglich, sie müssen sich nur im alltäglichen Sprachgebrauch durchsetzen; weshalb es auch nicht einfach ist etwas als grammatisch zu bezeichnen.

    LG

  9. #9
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    Zitat Zitat von panzerknacker Beitrag anzeigen
    wenn man Talisker heißt, sollte man wissen, was das Gegenteil von durstig ist ....

    voll
    Das habe ich befürchtet, dass es so einen Kommentar dazu gibt.

  10. #10
    Terao Gast

    Standard

    Faust:

    Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.

    Mephistopheles:

    Das ist noch lange nicht vorüber,
    Ich kenn es wohl, so klingt das ganze Buch;
    Ich habe manche Zeit damit verloren,
    Denn ein vollkommner Widerspruch
    Bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Toren.
    Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
    Es war die Art zu allen Zeiten,
    Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
    Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
    So schwätzt und lehrt man ungestört;
    Wer will sich mit den Narrn befassen?
    Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
    Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.


    Nö, ist es nicht.
    Doch, ist es. Gerade "Gutmenschentum" ist ein hervorragendes Beispiel. Ein rein pejorativ verwendeter Begriff ohne scharfe Definition, der ausschließlich als Fremdbezeichnung benutzt wird und nur dazu dient, gegenüber den so Bezeichneten einen vagen Eindruck von Naivität, Verblendung, Besserwisserei, Scheinheiligkeit, Dummheit, Doppelmoral und Arroganz hervorzurufen. Beliebtes Totschlagargument ohne den geringsten inhaltlichen Mehrwert. Und hochproblematisch, weil es Fragen auf eine moralische Ebene zieht, gleichzeitig aber jede moralische Argumentation dagegen von vornherein zunichte macht.

  11. #11
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    @ Terao:
    Genau deshalb ist "Gutmensch(entum)" kein gutes Beispiel. Wie du selbst schreibst, ist der Begriff eher negativ besetzt. Da man ja einen Menschen, den man wirklich gut findet, eben gerade nicht als "Gutmensch" bezeichnet, ist dies hier auch kein Fall von abbilden und widerspiegeln, wie von m.l.l. und dir behauptet wird.

    Aus diesem Grund - also dass der Begriff das Gegenteil von dem suggeriert, wie er verwendet wird - wird er wohl auch kaum dazu benutzt worden sein, um irgendwelchen Lesern vorzugauckeln, es handele sich hier um einen Fachbegriff.

  12. #12
    Terao Gast

    Standard

    Nein, aber es wird sehr wohl vorgespiegelt, dass der Begriff eine Bedeutung habe und einen etwas über seine Umwelt erkennen lasse... nämlich, dass die so Bezeichneten voll doof sind und man mit denen gar nicht erst zu diskutieren braucht.

    In dem Kontext wird auch ein weiterer Zweck von Wortneuschöpfungen klar: Sie dienen der Versicherung der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und der Abgrenzung gegenüber Nichtzugehörigen. Sekten etwa entwickeln zu diesem Zweck regelrechte eigene "Sprachen", bestehend nicht nur aus neugeschaffenen, sondern auch bekannten, aber mit neuen Bedeutungen belegten Wörtern. Damit ist eine Verständigung mit Nichtmitgliedern über die Kernkonzepte der Sekte überhaupt nicht mehr möglich, Kritik von außen wird in ihr Gegenteil verkehrt, und eigene Konzepte können von außen gar nicht mehr kritisiert werden.

    Die gute alte Dialektik: Sprache kann ebenso als Werkzeug der Kommunikation verwendet werden, wie als Werkzeug zu ihrer zielsicheren Verhinderung.

  13. #13
    Schnitzelsekt Gast

    Post

    Die beste Neukreation bzw.Kombination von bestehenden Worten kommt von Stromberg: "Gesichtsgulasch"

  14. #14
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    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Nein, aber es wird sehr wohl vorgespiegelt, dass der Begriff eine Bedeutung habe und einen etwas über seine Umwelt erkennen lasse...
    Jeder Begriff hat eine Bedeutung, das haben Begriffe so an sich. Du hast doch die Bedeutung des Begriffes in deinem vorigen Beitrag sehr gut erklärt. Und in diesem Beitrag erklärst du plötzlich, dass er keine Bedeutung habe, sondern dies nur vorspiegelt. Also für mein Verständnis widerspricht sich das.

    Aber wenn es dir so wichtig ist, dass der Begriff "Gutmensch" tatsächlich nur ein Abbild ist und somit unter "spiegeln" subsumiert werden kann, meinen Segen hast du. Ich werde mich jetzt nicht mehr dagegen wehren.

  15. #15
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von m.l.l. Beitrag anzeigen
    4. Glaube an die Reduktion der realen Vorgänge und Gegenstände, die manche Wortreduktionen abbilden und widerspiegeln.
    ist das nicht die Grundlage jeglicher Begriffsbildung?

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