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Thema: Wortschöpfungen - wozu?

  1. #16
    m.l.l. Gast

    Standard

    Das stimmt.

    Mir ging es um den Fall, wenn das Bezeichnete genau so kurz greift wie die Bezeichnung.

    "Erkenntnisboxen" ist schon ein dicker Hund, finde ich. Das hat bei mir den Eindruck erweckt, dass dort so ein Fall vorliegt. Wahrscheinlich nicht in Reinform, sondern in Mischung mit meinen Punkten 1 und 2, möglicherweise auch mit 3.

    Mein vierter Punkt war nicht gerade ein Glanzlicht deutscher Sprache. Muss mal wieder in Wolf Schneiders Deutsch für Profis reinlesen. Passt zum Thema, Empfehlung an alle, die es noch nicht kennen.

  2. #17
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von m.l.l. Beitrag anzeigen
    Muss mal wieder in Wolf Schneiders Deutsch für Profis reinlesen.
    dessen Autor sich - passend zum Thema - als "Universalspezialist" bezeichnet..

  3. #18
    Registrierungsdatum
    31.08.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    20.068

    Standard

    Wortneuschöpfungen sind einfach normales Verhalten von Menschen, das gibt es in jeder Sprache und in allen Ländern. Kreative Menschen möchten sich halt "verewigen", das geht prima über ein erfundenes Wort.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  4. #19
    gasts Gast

    Standard

    Ich bin ganz froh darüber, dass man für neue Worte vor Gebrauch nicht bei irgendeiner EU-Behörde die Zulassung beantragen lassen muss.

  5. #20
    AndyLee Gast

    Standard

    Ich kann nur für die Bedeutung "Selbstwirkung" bzw. "Seltbstwirkungsprinzip" bzw. "Selbstwirksamkeit" sprechen... eben keine Eigenkreation (darauf lege ich Wert!) sondern - sofern man im Zeitalter der neuen Medien diese auch nutzt - ein durchaus gängiger Begriff dafür, Echos (z. B. Motivation, Engagement u. Kreativität) in jemanden entstehen zu lassen.

    Kampfsportmässig erklärt: Ein Kampfsportler ist unmittelbar am Steuerungsprozeß seiner sportlichen Perspektive/Karriere beteiligt, weil er sie selbst direkt steuert. Dafür benötigt er a) die Unterstützung eines Trainers und b) den äußeren Rahmen.

    In vielen Kampfkünsten bzw. Kampfsportarten übrigens nicht möglich, da allein die Struktur Meister - Schüler (also der "äußere Rahmen") deutlich einschränkt.

  6. #21
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    wozu Neuschöpfungen auch taugen hat Huxley in seiner brave new world beschrieben: eine Form von Verdummung ist geplant.
    Andererseits bauchen gewisse Gruppen ihre eigene (Geheim)Sprache um sich so vom Rest der dummen Gesellschaft abheben zu können. Wir haben das sogar mit universitären "Fragmenten" eines Professors gemacht. Nach der Reduktion auf eine gängige deutsche Sprache und dem Streichen von Wiederholungen und Selbstverständlichkeiten blieb von seinem 10 Seiten Elaborat eine dünne dreizeilige Allerweltseinsicht übrig.

  7. #22
    washi-te Gast

    Standard

    Ein Begriff beschreibt im Idealfall das Wesen eines Gegegnstandes, seine unveräußerlichen Eigenschaften. Dennoch werden heutzutage häufig Begriffe eingeführt, um die Kommunikation zu erschweren. Otto Normalus soll nicht verstehen, worum es geht. Beispiele hierfür sind die "Unwörter des Jahres". Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS): Unwörter des Jahres

    (ich würde "Unworte" schreiben, aber scheinbar ist es so richtig)

    Diese Wörter werden häufig pejorativ oder euphemistisch eingesetzt. "Intelligente Wirksysteme" z.B. bezeichnet eben Waffen, die nur Menschen töten, das Gerät aber schonen.

    Was das Wort "Gutmensch" betrifft, dessen Bedeutung Terao schon treffend erläuterte, so muß man sagen, daß dieser Begriff sogar in "wissenschaftlichen" Publikationen neoklassischer Ökonomen auftaucht. Da scheint jedes Mittel recht.

  8. #23
    washi-te Gast

    Standard

    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    dessen Autor sich - passend zum Thema - als "Universalspezialist" bezeichnet..
    Ein Oxymoron.

  9. #24
    panzerknacker Gast

    Standard

    wow, hier kommt ja ganz heftig humanistische Bildung hervorgekrochen

    da bin ich dann total falsch hier

  10. #25
    AndyLee Gast

    Standard

    Na - ich weiß nicht, wie es euch geht: Zuerst wird man gefragt, was eigentlich mit einem Wort gemeint ist, obwohl sich zumeist der Sinn eines Wortes - sofern man der deutschen Sprache mächtig ist - selbst erschließen lässt. Erklärt man es, ist oft zu hören: "... achso - DAS - ja, DAS gibt es bei uns auch - natürlich.."

    Danach entstehen bei mir Zweifel über die Lese- und Verständnisfähigkeiten derjenigen, die zuvor ein Wort nicht verstanden haben und - sich ertappt gefühlt - plötzlich das Verständnis in Person sind. Kurz darauf lese ich häufig die zunächst als "erfunden" dargestellten Worte in mannigfaltigen Kopierversionen, wobei dann wiederum der Sinn der Wörter ins ad absurdum gesteigert werden.

    Wir haben uns für das Wort "Selbstwirkungsprinzip" - das es bereits gibt - entschieden, weil es genau das erklärt, was es erklären soll, ohne groß umschrieben werden zu müssen.

    Will sagen: Alles macht Sinn - man muss nur Wissen, was das Wort "Sinn" bedeutet

  11. #26
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Wortneuschöpfungen sind einfach normales Verhalten von Menschen, das gibt es in jeder Sprache und in allen Ländern. Kreative Menschen möchten sich halt "verewigen", das geht prima über ein erfundenes Wort.
    Sehe ich genauso.

    Ich kann nicht nachvollziehen, warum hier viele Leute Wortneuschöpfungen insgesamt verdammen. Sicher gibt es darunter selten dämliche wie z.B. "Erkenntnis-Boxen" aber für eine lebende Sprache ist es doch völlig normal, dass sie sich mit der Zeit weiterentwickelt. Dazu gehört nunmal, dass auch neue Wörter dazukommen. So hat Luther z.B. folgende Wörter erfunden: Denkzettel, Feuereifer, Herzenslust, Morgenland, Bluthund, Machtwort, Schandfleck, Lästermaul, Lockvogel, Gewissensbisse und Selbstverleugnung. Die sind heute ganz normale Begriffe der deutschen Sprache.

    Hätte es zu Luther's Zeiten schon ein KKB-Forum gegeben, hätten die Vorfahren jener User, die hier in diesem Fred die Wortneuschöpfungen insgesamt unmöglich finden, wahrscheinlich auch Begriffe wie "Lästermaul" und "Schandfleck" verteufelt. Die sagt man nämlich, wie den Begriff "Gutmensch" auch nur zu Leuten, die man nicht wirklich toll findet.

  12. #27
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    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    Ein Begriff beschreibt im Idealfall das Wesen eines Gegegnstandes, seine unveräußerlichen Eigenschaften. Dennoch werden heutzutage häufig Begriffe eingeführt, um die Kommunikation zu erschweren. Otto Normalus soll nicht verstehen, worum es geht. Beispiele hierfür sind die "Unwörter des Jahres". Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS): Unwörter des Jahres

    (ich würde "Unworte" schreiben, aber scheinbar ist es so richtig)

    Diese Wörter werden häufig pejorativ oder euphemistisch eingesetzt. "Intelligente Wirksysteme" z.B. bezeichnet eben Waffen, die nur Menschen töten, das Gerät aber schonen.

    Was das Wort "Gutmensch" betrifft, dessen Bedeutung Terao schon treffend erläuterte, so muß man sagen, daß dieser Begriff sogar in "wissenschaftlichen" Publikationen neoklassischer Ökonomen auftaucht. Da scheint jedes Mittel recht.
    Ich finde überhaupt nicht, dass die Unwörter die Kommuniktaion erschweren - im Gegenteil. Als jemand, der fast täglich mit der S-Bahn am Stuttgarter Hauptbahnhof aussteigen muss, finde ich auch die Wortneuschöpfung "Wutbürger" einfach herrlich. Und ja, das ist auch ein Unwort , trotzdem finde ich es einfach passend.

    Die Unwörter heißen ja nicht Unwörter, weil sie die Kommunikation erschweren, sondern weil sie für etwas unerfreuliches /negatives stehen. Oder täusche ich mich da?

  13. #28
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Helmut Gensler Beitrag anzeigen
    wozu Neuschöpfungen auch taugen hat Huxley in seiner brave new world beschrieben: eine Form von Verdummung ist geplant.Andererseits bauchen gewisse Gruppen ihre eigene (Geheim)Sprache um sich so vom Rest der dummen Gesellschaft abheben zu können. Wir haben das sogar mit universitären "Fragmenten" eines Professors gemacht. Nach der Reduktion auf eine gängige deutsche Sprache und dem Streichen von Wiederholungen und Selbstverständlichkeiten blieb von seinem 10 Seiten Elaborat eine dünne dreizeilige Allerweltseinsicht übrig.
    In der Tat, hübsch zweischneidig.
    Ohne Neuschöpfungen im Laufe der Zeit würden wir heute keinen "Wortschatz" haben sondern weiterhin "uga, ich Adam" (oder etwas in der Art sagen )
    Das heißt die Weiterentwicklung einer Sprache auch durch Neologismen ist ein Zeichen von Intelligenz.
    Auf der anderen Seite :
    Man kann damit auch Schindluder treiben und dann haben wir die Aussage verifiziert : Siehe Dinger wie "Gesichtsgulasch" etc. Kein neuer Inhalt sondern nur ein abwertende , beleidigende Umschreibung.

  14. #29
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Talisker Beitrag anzeigen
    Die Unwörter heißen ja nicht Unwörter, weil sie die Kommunikation erschweren, sondern weil sie für etwas unerfreuliches /negatives stehen. Oder täusche ich mich da?
    Die Unwörter heißen Unwörter, weil die Haltung, die sie ausdrücken, negativ gesehen wird, bzw. weil sie dazu dienen, als angemessen angesehene Haltungen zu diffamieren.

  15. #30
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    Zitat Zitat von AndyLee
    Ich kann nur für die Bedeutung "Selbstwirkung" bzw. "Seltbstwirkungsprinzip" bzw. "Selbstwirksamkeit" sprechen... eben keine Eigenkreation (darauf lege ich Wert!) sondern - sofern man im Zeitalter der neuen Medien diese auch nutzt -
    https://www.google.de/#q=Seltbstwirkungsprinzip hmm... ein großes Echo an Quellen, selbst wenn man bedenkt das Google nicht alles kennt...einfach umwerfend wer alles das Wort schon im Netz verbreitet hat.


    Gruß
    Alfons.
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    ...Dosenbier und Kaviar...

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