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Thema: Wortschöpfungen - wozu?

  1. #31
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    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    Die Unwörter heißen Unwörter, weil die Haltung, die sie ausdrücken, negativ gesehen wird, bzw. weil sie dazu dienen, als angemessen angesehene Haltungen zu diffamieren.
    Zumindest den Begriff „Wutbürger“ empfinde ich nicht als diffamierend. Er steht ja auch dafür, dass selbst angepasste und konservative Leute sich nicht mehr alles von der Obrigkeit gefallen lassen und dagegen aufbegehren. Viele der S21-Gegner in Stuttgarter bezeichnen sich selbst so und sind stolz drauf. Aber vielleicht ist das Empfinden im Rest der Republik - was den Wutbürger betrifft - tatsächlich ein anderes.

  2. #32
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Talisker Beitrag anzeigen
    Zumindest den Begriff „Wutbürger“ empfinde ich nicht als diffamierend. Er steht ja auch dafür, dass selbst angepasste und konservative Leute sich nicht mehr alles von der Obrigkeit gefallen lassen und dagegen aufbegehren. Viele der S21-Gegner in Stuttgarter bezeichnen sich selbst so und sind stolz drauf. Aber vielleicht ist das Empfinden im Rest der Republik - was den Wutbürger betrifft - tatsächlich ein anderes.
    Ursprünglich stand der dafür, dass sich ein Bürger unangemessen verhält, indem er wütend wird und demonstriert.
    Insbesondere indem er egoistisch bestehende Zustände erhalten will (konservativ) und gegen den "Fortschritt" (Bahnhof vergraben) stellt.
    Durch diese Interpretation wird das von Dir beschriebene Verhalten "sich nicht mehr alles von der Obrigkeit gefallen lassen und dagegen aufbegehren" diffamiert.

  3. #33
    AndyLee Gast

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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    https://www.google.de/#q=Seltbstwirkungsprinzip hmm... ein großes Echo an Quellen, selbst wenn man bedenkt das Google nicht alles kennt...einfach umwerfend wer alles das Wort schon im Netz verbreitet hat.


    Gruß
    Alfons.
    Self fulfilling prophecy - was man nicht finden will, findet man nicht. Bei dem folgenden Links findest du u. a. auch eine Definition aus dem Jahr 1977 (!) >> Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitsprinzip

    Bin mir unsicher, was am Thema wirklich diskussionswürdig ist. Letztlich geht es doch nur darum, mit einem Wort einen Absatz zu erklären, bzw. sich diesen zu ersparen. Dabei findet man Beispiele, die hervorragend passen oder nicht. Jeder behält dabei die freie Entscheidung, ob er/sie ein Wort benutzt oder nicht. Und manchmal hat so etwas tatsächlich auch mit Bildung zu tun. Auch die kann sich jeder bekanntlich selbst antun oder es lassen. Nur mit weinen ála "...mimimi... böses Wort ....mimimi...verstehe ich nicht..." sollte man sich - zwecks Blamage - dann eher zurückhalten

  4. #34
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Bin mir unsicher, was am Thema wirklich diskussionswürdig ist.
    In meinem Job gehört der Begriff "Selbstwirksamkeit" zum ganz selbstverständlichen Wortschatz. Und aufgrund des emanzipatorischen Potentials des Individuums, auf das dieser Begriff - aus meiner Sicht - sehr anschaulich hinweist, ist es eines meiner "Lieblingsworte".

    Auch beim Üben eines budô halte ich das Bewußtmachen, Erlangen und Verstärken der Selbstwirksamkeit für einen der wichtigsten Aspekte. Ich vermute, daß genau das für eine sehr große Anzahl der Übenden sogar die Hauptmotivation ist.

    Nichtsdestotrotz erlebe ich im Rahmen von Fobis immer wieder, daß dieser Begriff erstens als Kunstwort bzw. recht neue Wortschöpfung empfunden wird. Und daß sein Bedeutungsgehalt nicht unmittlbar bzw. intuitiv erfaßt wird.
    Ich habe daher versucht, mir die Benutzung abzugewöhnen. Denn obwohl ich das Wort selbsterklärend finde und obwohl ich weiß, daß es eine eingeführter Begriff ist, ist die Wahrnehmung der Teilnehmenden tatsächlich eine ganz andere.
    Schade eigentlich.

    @ Helmut Gensler:

    Du erzählst diese Anekdote mit den leeren Worten eures Profs ja relativ häufig. Für mich selber gehört es zu den interessantesten und prägendsten Erfahrungen meines - allerdings ja noch nicht so sehr langen - Lebens, daß und wie unterschiedliche Sprachen unterschiedliche Bedeutungsgehalte, Lebensgefühle oder Weltsichten transportieren können.
    Und ich habe immer wieder erlebt, daß es Aspekte gibt, die sich in einer Sprache ausdrücken lassen, in einer anderen aber nicht.

    Daß man ein Fremdwörterlexikon benutzen kann, um das Ansagen der Uhrzeit Nobelpreis-verdächtig klingen zu lassen, das ist wohl jedem klar. (Es gibt genaud dazu ja sogar "umgekehrte" Wörterbücher von Normal~ in Fremdwort.)
    Spannend wird es aber, wenn man erlebt, daß in einer Fachsprache aber tatsächlich Aspekte und Inhalte aussagbar werden, die ohne diese Fachsprache schlicht nicht veralisiert werden könnten.

    Von daher warne ich davor, daß Kind mit dem Bade auszuschütten ...

  5. #35
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    Zitat Zitat von AndyLee
    ...Selbstwirksamkeit...Selbstwirksamkeitsprinzip.. .
    sind nicht die Worte um die es ging; sondern um Selbstwirkungsprinzip. Das Wort wird auf der von mir zitierten web-Seite verwendet, die beiden anderen Worte nicht. Dort wird auch nicht erklärt das Selbstwirkungsprinzip gleichbedeutend mit Selbstwirksamkeit und/oder Selbstwirksamkeitsprinzip seien. Bitte nicht deine Infos mit dem Ursprungstext vermischen. Wenn ich einen Text lese muß ich mit den dort gegebenen Worten klar kommen.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  6. #36
    Helmut Gensler Gast

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    Und ich habe immer wieder erlebt, daß es Aspekte gibt, die sich in einer Sprache ausdrücken lassen, in einer anderen aber nicht.
    Das ist unbestritten wahr.
    Für mich stellen sich die Fragen " will ich mit meinen Formulierungen bei meinem Kommunikationspartner eine Diskussion anregen oder meinen Standpunkt klären? Soll er das sofort verstehen können oder verwende ich dazu eine eigene Herrschaftssprache mit neuen Fachausdrücken ? Selbstverständlich sind einige neue Bezeichnungen unumgänglich, um neu gefundene Zusammenhänge oder Kriterien zu benennen und zu umschreiben.
    Mit "Selbstwirksamkeit" habe ich keinerlei Probleme.

  7. #37
    AndyLee Gast

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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    sind nicht die Worte um die es ging; sondern um Selbstwirkungsprinzip. Das Wort wird auf der von mir zitierten web-Seite verwendet, die beiden anderen Worte nicht. Dort wird auch nicht erklärt das Selbstwirkungsprinzip gleichbedeutend mit Selbstwirksamkeit und/oder Selbstwirksamkeitsprinzip seien. Bitte nicht deine Infos mit dem Ursprungstext vermischen. Wenn ich einen Text lese muß ich mit den dort gegebenen Worten klar kommen.
    Gruß
    Alfons.
    Lesen bildet Alfons. Die Links, die ich gab, bilden eine gute Grundlage, um zu verstehen, dass es um Prinzipien geht.

    Meine Philosophie der Weitergabe unserer Absichten, Angebote und Interaktionen umfasst und bedient weit mehr, als das kampfsportmäßige Vokabular - in dem viele kleben bleiben (wollen), vllt der Traditionserhaltung wegen? Vielleicht habe ich auch nur den Gegenstand Sprache aufgrund meines Jobs anders ausgelotet? Deine Motivation bleibt mir hier allerdings absolut unverständlich. Anstatt bei mir das betreffende Wort zu erfragen (wohlwissend, dass ich der Verfasser bin), wertest du es hier öffentlich ab und suchst damit die Konfrontation. Klug finde ich das nicht.

    Ich verstehe die Diskussion über Wortkreationen auch nur im Kontext gewisser intellektueller Fähigkeiten, Sprache allgemein zu verstehen bzw. verstehen zu wollen. Letztlich muss jedes zusammengesetzte Wort irgendwann als Kreation begonnen und sich im Laufe der Zeit ver-sprachlicht haben. Ob es z. B. so ein Wort, wie Cerealien auch mal in unser Sprachgebrauch schafft - wer weiß? Letztlich ein Produkt von Werbestrategen. Mir gefällt das Wort überhaupt nicht, ich weiß aber, was damit gemeint ist. Mehr Gedanken mache ich mir darüber dann nicht.

    Reicht das nicht... oder mal anders - vllt. kreativer - gefragt: was für Alternative gibt es zu Wortkreationen eigentlich?

  8. #38
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    1.873

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    Sprache lebt und entwickelt sich,alles andere wäre einfach nur traurig...

  9. #39
    Terao Gast

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    Zitat Zitat von HAZ3 Beitrag anzeigen
    Sprache lebt und entwickelt sich,alles andere wäre einfach nur traurig...
    ...und nicht jede Entwicklung ist eine gute oder wünschenswerte, und die wird dann entsprechend kritisiert. Alles andere wäre nur traurig...

  10. #40
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    Die Unwörter heißen Unwörter, weil die Haltung, die sie ausdrücken, negativ gesehen wird, bzw. weil sie dazu dienen, als angemessen angesehene Haltungen zu diffamieren.
    Nein, es geht eben gerade NICHT um eine normative Vorgabe, bzw. die Kritik an Wörtern, die die als angemessen angesehene Haltung kritisieren, sondern darum, selber kritisch diskutiert zu werden:

    Die Aktion „möchte auf öffentliche Formen des Sprachgebrauchs aufmerksam machen und dadurch das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. Sie lenkt daher den sprachkritischen Blick auf Wörter und Formulierungen in allen Feldern der öffentlichen Kommunikation, die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen.“ Da die Benennung der Wörter und Unwörter des Jahres „in erster Linie als Anregung zu mehr sprachkritischer Reflexion“[2] dient, stellt gerade die kritische öffentliche Diskussion einen Erfolgsfaktor der Juryarbeit dar.
    Unwort des Jahres (Deutschland) ? Wikipedia

  11. #41
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Nein, es geht eben gerade NICHT um eine normative Vorgabe, bzw. die Kritik an Wörtern, die die als angemessen angesehene Haltung kritisieren, sondern darum, selber kritisch diskutiert zu werden:

    Dass der Wikipediaautor die Kritik an manchen Entscheidungen/Begründungen als Erfolg umdeutet, ändert an den festgelegten Auswahlkritierien für die Unwörter nichts.

  12. #42
    AndyLee Gast

    Standard

    Wer entscheidet eigentlich letztlich, welches Wort/ welche Wortkreation richtig oder falsch ist? Ich weiß nicht, wie es euch geht... diese Unwörter interessieren mich einfach nicht. Mein Sprachgebrauch ist so, wie er ist. Finde ich ein Wort toll, weil es mir z. B. die Erklärung eines Romans erspart, benutze ich es. Klingt ein Wort z. B. dämlich, benutze ich es nicht.

    Will sagen: Sind wir es letztlich nicht selbst, die entscheiden, was benutzt oder genutzt werden und entscheiden wir letztlich nicht, ob wir etwas lesen oder nicht und haben wir letztlich nicht auch selbst die Möglichkeit, nachzufragen, wenn uns etwas interessiert, wir es aber bis dato nicht ganz verstanden haben?

    Warum also immer nach außen schauen, wenn innen doch schon alles fest eingerichtet ist...?

  13. #43
    Onkel_Escobar Gast

  14. #44
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    Die Unterteilung in "benutze ich weil's klingt" und "benutze ich nicht weil's doof klingt" reicht doch völlig. Ich benutze ständig Wortkreationen die vermutlich auch schon andere benutzt haben, eben zum Beispiel erst "gutmenscheln" für "waaaaah, ihr habt ihm seine Rechte nicht korrekt in seiner Sprache vorgelesen!!!!" bei der Verhaftung eines Serienmörders mit der Axt in der Hand über einer Leiche.

    Wie oben schon erwähnt, wenn's sonst keiner benutzt stirbt es aus, alles ok.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  15. #45
    Terao Gast

    Standard

    "gutmenscheln" für "waaaaah, ihr habt ihm seine Rechte nicht korrekt in seiner Sprache vorgelesen!!!!" bei der Verhaftung eines Serienmörders mit der Axt in der Hand über einer Leiche.
    Das fiele für mich unter "Rechtsstaatlichkeit, die sich auch wegen irgendwelcher Serienmörder nicht selbst aufgibt".

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