Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Zeige Ergebnis 16 bis 25 von 25

Thema: "Lazy Guard" - kennt ihr das?

  1. #16
    Registrierungsdatum
    17.10.2010
    Alter
    36
    Beiträge
    188

    Standard

    Das beschriebene Problem ist mir in meinen 15 Jahren Judo gar nicht begegnet.
    Ich könnte mir vorstellen, dass es damit zusammenhängt,
    dass wir allein siegbringende Techniken gelernt haben und sowas wie guard passes entstanden automatisch im Randori durch die Erfahrung,
    schließlich muss man ja irgendwie zum Hebeln etc kommen.
    Haben das noch andere hier so erlebt?

  2. #17
    Registrierungsdatum
    29.12.2006
    Ort
    im Nordwesten
    Alter
    49
    Beiträge
    2.534

    Standard

    Hast Du es geschafft, im Judo 15 Jahre systematischem Ne waza und Bodenrandori aus dem Weg zu gehen?

    Ausserdem:
    Der exakt gleiche Effekt existiert auch im Tachi waza (für nicht-Judoka: standup). Ich würde es da "lazy grip/ lazy position" taufen.

    Also nein, ich habe das NICHT so erlebt.
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  3. #18
    Dean12 Gast

    Standard

    So, heute konnte ich meine neu gewonnenen Erkenntnisse endlich einmal im Sparring umsetzen. Leider haben meine Kraft und Zeit nur noch für eine (sehr intensive) Runde gereicht, bei der wir uns am Ende auf ein Unentschieden geeinigt haben. Ich habe zwar Guard-Pulling betrieben (unter anderem), dieses Mal aber keine halben Sachen gemacht, sondern aus allen Rohren geschossen, wenn ich unten lag. Insgesamt habe ich mich aber auch sehr bemüht, in dominante Positionen zu gelangen. Tatsächlich war es so (wie ich schon an anderer Stelle gelesen habe), dass ich den Kampf als weniger anstrengend empfunden habe als normalerweise, wenngleich dieser eine unheimliche Dynamik und Geschwindigkeit besaß. Meine Atmung war nach dem Kampf wirklich wieder sehr schnell auf einem normalen Level. Und: Es hat so auch bedeutend mehr Spaß gemacht. Natürlich ist ein einziger Kampf nicht repräsentativ und man muss die strategische Umstellung (wenn man Lazy Guard denn als Strategie bezeichnen will ) erst noch lernen, aber ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft sehr davon profitieren werde.

  4. #19
    Droom Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dean12 Beitrag anzeigen
    Ich würde eher sagen, man sollte mit "so viel Energie wie nötig" kämpfen, nicht mit "so viel Energie wie möglich".

    Das versuche ich ja, aber ab wann merke ich denn wenn ich zu wenig Energie genommen habe? Genau immer dann wenn ich tief in der K*cke stecke und es schon zu spät oder zumindest extrem anstrengend ist mich da wieder raus zu holen... ^^

    Das selbe auch beim Submitten selber. Versuche mit zu wenig Kraft wie irgend nötig chokes anzusetzen und durchzusetzen, das mag ja auch bei Anfängern oder Leuten die gerade nicht aufpassen funktionieren, aber in der Regel ist nen gleichstarker Gegner dann ruck zuck raus und ich habe erst gar nicht die Möglichkeit mit mehr Energie nachzujustiren.

  5. #20
    Dean12 Gast

    Standard

    Ich glaube, du hast meinen Beitrag nicht genau verstanden. Ich habe geschrieben, dass man mit "so viel Energie wie nötig" arbeiten sollte. Das heißt: Du investierst die Energie, die von Nöten ist, um das Ziel zu erreichen, das du erreichen willst - und das ist in der Regel viel Energie. Die Ausnahme bilden hier natürlich (wie du selbst auch schon sagtest) die Kämpfe gegen absolute Neulinge beziehungsweise gegen Leute, deren technisches Niveau im Allgemeinen sehr viel geringer ist als unser eigenes. Aber es kann selbstverständlich nicht unser Anspruch sein, diese Gruppe von Kämpfern zu dominieren. Wir wollen uns mit Kämpfern messen, die sich auf unserem eigenen oder auf einem höheren technischen Niveau befinden. Und solche Kämpfer wird man nicht besiegen, indem man halbherzig arbeitet. Wir müssen immer damit rechnen, dass die Arbeit, die wir nicht verrichten, von unserem Gegner verrichtet wird - wenn auch in einer anderen Form.

    Beispiele:

    - Ich habe meinen Gegner nicht energisch genug in meiner Guard kontrolliert (ich habe meine Arbeit, die Kontrolle in der Guard, nicht verrichtet), weswegen diesem der Durchbruch gelungen ist. (er hat seine Arbeit, den Durchbruch der Guard, verrichtet)

    - Ich habe meinen Choke nicht mit der nötigen Portion Nachdruck angesetzt (ich habe meine Arbeit, meinen Gegner zu submitten, nicht verrichtet), weswegen meinem Gegner der Escape gelungen ist. (er hat seine Arbeit, den erfolgreichen Escape, verrichtet)

    Letzteres ist das Beispiel, das du selbst angeführt hast. Du sollst keine Energie "nachjustieren", du sollst deine Arbeit verrichten - und dafür die Energie aufwenden, die notwendig ist. Sofern dir dies nicht von Anfang an gelingt, so weißt du zumindest nach einigen gescheiterten Versuchen, wie viel Kraft in einem solchen Fall von Nöten ist, damit dein Gegner nicht so einfach fliehen (und damit seine Arbeit verrichten) kann.

  6. #21
    Registrierungsdatum
    17.10.2010
    Alter
    36
    Beiträge
    188

    Standard

    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Hast Du es geschafft, im Judo 15 Jahre systematischem Ne waza und Bodenrandori aus dem Weg zu gehen?
    Nein, aber anscheinend hast du es geschafft, dem 2. Satz meines Beitrages aus dem Weg zu gehen.
    Unser Verein konzentriert sich auf Wettkampf, und da muss man nun mal aktiv arbeiten.

  7. #22
    Registrierungsdatum
    29.12.2006
    Ort
    im Nordwesten
    Alter
    49
    Beiträge
    2.534

    Standard

    Zitat Zitat von JuJon Beitrag anzeigen
    Nein, aber anscheinend hast du es geschafft, dem 2. Satz meines Beitrages aus dem Weg zu gehen.
    Unser Verein konzentriert sich auf Wettkampf, und da muss man nun mal aktiv arbeiten.
    Nett formuliert und ja: hab ich wohl zu schnell drübergelesen.
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  8. #23
    Droom Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dean12 Beitrag anzeigen
    Du sollst keine Energie "nachjustieren", du sollst deine Arbeit verrichten - und dafür die Energie aufwenden, die notwendig ist. Sofern dir dies nicht von Anfang an gelingt, so weißt du zumindest nach einigen gescheiterten Versuchen, wie viel Kraft in einem solchen Fall von Nöten ist, damit dein Gegner nicht so einfach fliehen (und damit seine Arbeit verrichten) kann.
    Das Ding ist ja, das man häufig selbst beim selben Gegner und beim selben Choke bei weitem nicht die selbe Energie braucht. Wenn ich z.B. direkt perfekt im Brabo oder Sidechoke lande ist das ganze recht kraftsparend zu beenden, aber wenn mein oder sein Arm auch nur 0,5cm verschoben ist, benötigt man direkt das vielfache der vorherigen Energie.

    Werde aber versuchen mir gerade bei sowas eine "Ganz oder gar nicht"-Mentalität anzueignen, wenn ich was ansetze dann auch um mit dem Willen es 100% durch zu bringen und nicht bei moderatem Widerstand schon direkt auf ne andere Idee zu switchen und dann am Ende mit leeren Händen da zu stehen. Das heißt natürlich nicht das ich wie nen bekloppter z.B. bei der Guillotine meine Arme ermüde, wenn ich merke das es echt nicht geht dann such ich mir ne Alternative aber halt erst nachdem ich es WIRKLICH versucht habe. Das selbe bei Sweeps und Co


    Glaube der ein oder andere guckt sich dieses lockere spielerische auch von seinem Trainer ab (ist zumindest bei mir so), aber der kann es ja auch nur bei einem machen weil er technisch weit überlegen ist

  9. #24
    Dean12 Gast

    Standard

    Da hast du absolut recht. Den technischen Aspekt, also inwieweit ich eine Technik überhaupt beherrsche beziehungsweise im Kampf anwenden kann, habe ich wohl unbewusst ausgeklammert. Wahrscheinlich ist man gut beraten, wenn man die Worte aus meinem Eingangspost erst einmal nur auf die Guard anwendet - da passen sie nämlich am Besten zu. In Positionen, in denen ich selbst unterlegen bin, würde ich die Sache sogar wieder ein wenig relativieren. Wenn mein Gegner mich beispielsweise in der Side Mount hat, so sollten die eigenen Handlungen wohlüberlegt sein, da es unheimlich zermürbend sein kann, gegen diese Position zu arbeiten. Unter Umständen kann mein Gegner sogar genau darauf pochen, um dann in einem Moment der Verwirrung und Erschöpfung in die Full Mount zu gehen oder den Submission zu suchen.

    Das ist aber nur meine Whitebelt-Meinung, da wissen die Experten sicherlich mehr.

  10. #25
    Kniehkigg Gast

    Standard

    haha, guter Beitrag. Ich hab mich selbst sofort wiedererkannt. Das erste was ich meist mache ist meinen Sparringspartner in die Guard zu nehmen. Natürlich mit dem Hintergedanken, ihn im richtigen Moment in den triangle oder armbar zu nehmen was meist nicht passiert . Der psychologische Hintergrund ist echt gut beschrieben, man wartet ab und lauert auf den richtigen Moment. Man möchte auch nichts riskieren, lieber auf Sicherheit spielen.

    Bei gleichschweren/erfahrenen Sparringspartnern wird es mir denke ich leichter fallen diese Denkweise aufzugeben.
    Bei ungleich schwereren Leuten die mit hohem Krafteinsatz sparren tue ich mir allerdings schwer. Beim letzten Mal hat mein Guardgame da nämlich einigermaßen hingehauen, ich hab ihn zermürbt und hatte ihn fast im triangle- möglicherweise aber auch nur ein glücklicher Einzelfall dass es da so lange geklappt hat, ich weiß es (noch) nicht. Durch meine langen Beine und Arme klappt eine enge Guard bei mir ganz gut. Was würdet ihr in solchen Fällen machen- schwerer und "kraftvoller"? Lieber open guard und riskieren dass man in eine sidemount kommt?
    Das Problem ist, denke mal grade bei Anfängern, dass man noch zu wenig Übung hat sich aus solchen Positionen zu befreien.
    Wenn auf mir so ein 110kg Bär liegt komme ich atm meist nicht raus. Höchstens durch Glück wenn ich in die Halfguard switchen kann oder so.

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antonio Peinado "Batista" - 2 technik videos - butterfly guard
    Von WWJJS im Forum Videoclips Grappling
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 16-04-2012, 21:24
  2. Wer kennt "Steve Materkowski" & "Phil Elmore"?
    Von defensiv im Forum Offenes Kampfsportarten Forum
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 01-01-2011, 17:59
  3. Grappling Seminar "Passing the Guard" mit Frank Stäblein
    Von CopeTheUnknown im Forum Termine & Infos zu Lehrgängen und Seminaren
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 19-12-2009, 15:52
  4. Suche "BLUE MAXX" oder "Guard" SV-Vollschutzanzug
    Von Wado-Man im Forum Kauf, Verkauf und Tausch
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 26-01-2005, 11:56
  5. Kennt jemand "Hare Okure Ryu""
    Von bettina im Forum Offenes Kampfsportarten Forum
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 01-10-2001, 17:08

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •