Cinco Teros (wörtlich "fünf Strikes", auch unter den Begriffen zerreiben, zermalmen, dreschen bekannt) ist eine alte klassische Arnis-Escrima Form, die endemisch im nördlichen Luzon in der Provinz Pangasinan zuhause ist. Obwohl in Filipino Martial Arts (FMA) Kreisen als kampferprobtes System bekannt, ist es nicht leicht, einen authentischen Cinco Teros Experten heutzutage zu finden. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Cinco Teros nicht sehr beliebt innerhalb des FMA-Mainstream ist, weil es auf den ersten Blick zu einfach aussieht (es gibt nur fünf Schläge in diesem Stil). D.h. fehlt der extravagante Reiz der besser bekannten Arten von Arnis-Escrima-Kali. Ein einfaches System aber bedeutet nicht dass es an Potenz fehlt.
In Pangasinan den alten Tagen, nannten die Einheimischen die Kämpfer Gubadors oder Cinco Teros-Krieger. Die Modalität der Ausbildung im Cinco Teros früherer Tage bestand ausschließlich mit der Einzel-Klinge mittels einer Länge von ca. 26-28 Inches. Viele heutige Stile, die innerhalb der FMA praktiziert werden, sind sehr blumig und von der ursprünglichen Form stark verändert worden. Cinco Teros System Klinge, dass auf einfache effektive Techniken basiert ist genau dass Gegenteil von anderen Arnis- und Escrimasysteme, die auf zwölf und mehrere Angriffswinkel basieren. Die fünf Cinco Teros Angriffsziele sind oft ausreichend für die Entwicklung von kämpferischer Effizienz. Jene Aussage stimmt mit der Meinung des FMA Gelehrten Pedro Reyes Cinco Teros überein. Sein Artikel "The Mystic Circle von Cinco Teros" (Rapid Jour*nal Journal Vol. 12 Nr. 4 Ausgabe Nr. 46), stellt den umfassendsten Artikel zum Thema dar. Obwohl Cinco Teros nur Angriffe und Verteidigung aus fünf Richtungen eindrillt, bedeutet dies nicht, dass der Stil nur fünf Techniken von Angriff und Verteidigung hat. Das wäre, als würde man sagen das man Menschen in zwei Geschlechter, männlich oder weiblich, einordnen kann und es nur zwei Personen, auf der ganzen Welt gibt.
Die Techniken des Cinco Teros sind problemlos von Klinge auf Stock übertragbar. Viele Escrimadore kümmern sich nicht, welche anatomischen (Lage und Struktur von Körperteilen) Punkte und was dahinter steckt, mit dem Stock zu treffen, aber in Cinco Teros ist dies essentiell. Wir schlagen mit dem Stock, als ob wir tatsächlich eine Klinge benutzen. Diese wirklich kräftigen Schläge mit dem Stock in Cinco Teros übertragen auf die Klinge ist verheerend. Im Gegensatz zu anderen FMA-Stilen gibt es im Cinco Teros keine aufwendige Beinarbeit. Die Dynamik unserer Fußarbeit gleicht dem einfachen Winkeln nach vorne, dass in früheren Tagen ebenso lineare Schritte beinhaltete, so wie es Don Nicolas Tamariz in seinem u.g. Manuskript beschreibt. Wahrscheinlich damals je nach Distanz.
Leider wurde von diversen Vorfahren alles nur mündlich weiter getragen, weswegen historische Aufzeichnungen über die Geschichte des Cinco Teros gänzlich fehlen. In einigen Artikeln wurde postuliert, dass spanisches Fechten den Stil beeinflusste. Da die Region Pangasinan unter den frühen spanischen Besatzer eine Hochburg auf den Philippinen war, hält diese Behauptung einen Anflug von Gültigkeit.
Es existiert eine spanische Handschrift, die ziemlich gleiche Techniken gegenüber dem Cinco Teros enthält. Das Manuskript, offenbar der Cartilla y Luz de la Verdadera Destreza, wurde von Don Nicolas Tamariz, einem spanischen Schwertkämpfer sowie ein Beamter der Stadt von Sevilla, im Jahr 1696 geschrieben.
Das Manuskript in seinem ursprünglichen Spanisch findet man im Internet:
http://mac9.ucc.nau.edu/manuscripts/Tamariz1.PDF
übersetzt, liest es sich:
"Wie viele Möglichkeiten gibt es, zu verletzen? Laut Don Luis fünf. Welche sind diese? Der Mittelschnitt diagonal nach unten, der Mitte umgekehrter Schnitt, der diagonale Schnitt nach oben, der umgekehrte diagonale Schnitt, und der schädigende Schub." Es gibt jedoch heute vielfältige Muster für die Streiks, je nach dem Lehrer und dessen System. Jedoch soll Cinco Teros wie ja o.g. in der Provinz Pangasinan entsprungen sein, dass sehr wahrscheinlich ein "X"-Muster beim Angriff auf den Gegner, nutzt.
Trotz alldem ist es sehr interessant, sollte die Übersetzung Wahrheit besitzen. Es gibt vielleicht keine schlüssigen Beweise wie spanische Schwertkampf-Techniken oder Grundsätze von der einheimischen Bevölkerung aufgenommen wurden, jedoch eine faszinierende Verknüpfung oder ein erstaunlicher Zufall ist dies allemal. Ein Aspekt das der spanische Schwertkampf, dem Cinco Teros sehr ähnlich scheint ist das Konzept der Kreta, die in dem Manuskript beschrieben ist und angeblich nicht in andere Formen des Europäischen Schwertkampfes verwendet wird. Es ist im Grunde die Verwendung von Körper und Schwert-Winkel, kombiniert mit der Beinarbeit, in einer immer wiederkehrenden Kombination, um sich mit einem Gegner zu befassen, deren Konzepte ganz ähnlich dem heutigen FMA sind. Das könnte erklären warum FMA keine Ähnlichkeit mit anderen Künsten der europäischen Schwertkultur aufweist. Also gibt es sehrwohl definitiv vage Hinweise auf spanische Einflüsse in der FMA. Ein Argument gegen den Einfluss ist natürlich, dass der Autor der über La Destreza geschrieben hat, hoch gebildet war. Aber die Philippiner wurden früher häufig im Zusammenhang mit den Massen verglichen und wie diese so etwas gelernt haben könnten, steht nach wie vor im Raum. Es wäre zu beantworten, warum spanische Schwertkämpfer ihre Techniken sowie Wissen mit Bürgerlichen teilen sollten. Alle Theorien und Prinzipien von Cartilla y Luz en la Verdadera Destreza wurden für die hochgebildete bzw. der oberen Kruste bestimmt. Es würde Sinn machen, wenn einige Schwertkämpfer Rebellen gewesen wären, oder die Region in denen sie lebten, unter ständigem Beschuss von Banditen waren, weshalb es erforderte ihre Kampftechniken dem gemeinen Volke weiter zu vermitteln, um den nötigen Selbstschutz schnell zu erstellen. Es existiert jedoch kein historischer Bericht darüber. Um eine klare Vorstellung von der Geschichte des Cinco Teros zu bekommen, kann ein wahres Minenfeld sein
Ich bin kein Gelehrter oder Historiker und es könnte dies alles nur auf reine Spekulation aufgebaut sein. Aber für manche die ebenfalls etwas Licht ins dunkle streuen möchten, macht dies Sinn. Das Manuskript Cartilla y Luz en la Verdadera Destreza besitzt viele mathematische, philosophische und metaphysische Erklärungen, die einfache Bürger nicht verstehen würden. Ich denke, dass nur die praxisorientierten Techniken herausgenommen wurden, die Grundlagen dessen was als effektiv betrachtet wurde. Den Bürgerlichen wurden sehr wahrscheinlich die fünf Streiks beigebracht. Denn langsam fängt man an, ein Bild in seinem Kopf zu sehen. Es ist das Ende des 16. Jahrhunderts, die spanischen Fechter, des Manuskripts von Don Nicolas Tamariz mächtig und geübt, erkennen, dass die Region von Plünderern und Piraten aus den nördlichen Meeren heimgesucht werden, weil diese ihr Versteck, eine Küstenstadt Namens Linguisten gewählt haben. Die Spanier erkennen, dass sie in der Unterzahl sind und ihre Kraft nicht ausreichend ist, so wenden sie sich an die Einheimischen um sie herum. Natürlich basiert das alles auf reine Vermutung, aber, so what.....
Leider erfinden viele skrupellose Menschen innerhalb der FMA die abstrusensten Fantasie-Geschichten und geben es als Tatsache aus. Viele FMA Geschichten haben so viel Legenden und Spekulationen, dass historische Berichte sehr erfrischend wären. Fakt ist jedoch - in der Vermittlung gibt es so gut wie keine bekannten philippinischen Stile, bei dem ein FMA-System den Minimalismus auf seine Art lehrt. Ein langwieriger Lehrplan wäre zur genannten Zeit unpraktisch gewesen, da sich der Großteil der Ausbildung nur auf eine primäre Klingenwaffe konzentrierte. Ein weiterer Grund für die Verfolgung der minimalistischen Ausbildung war ja auch, auf dem Schlachtfeld zu überleben.