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Thema: Homöopathie

  1. #1516
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    Standard Homöopathie

    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Fazit:

    Die Allgemeinheit/ Gemeinschaft der Gesetzlich Krankenversicherten wird durch die Homöopathie keinesfalls belastet.
    ...

    Fazit:

    Dass Ärzte Homöopathie primär wegen finanziellen Anreizen praktizieren, ist nach Faktenlage falsch.
    Wenn man „alternative Fakten“ ala Trump mit berücksichtigt dann vielleicht, wenn man sich an tatsächliche Fakten hält, liegst Du in beiden Fällen vollkommen daneben, warum und wieso wurde Dir entsprechend hier schon aufgezeigt.

    Keine Ahnung was Du Dir davon versprichst dann vollkommen haltlose Behauptungen wiederholt als vermeintliche Fakten darzustellen.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  2. #1517
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ja natürlich, ich bin an Ergebnissen interessiert, und nicht so sehr daran, auf welchem Weg das Ergebnis erreicht wird.
    Das steht Dir natürlich frei, allerdings hatte ich konkret gefragt, wie denn ein Therapeut oder ein Patient entscheiden soll, ob die Besserung der Beschwerden auf Verum-Effekt, Placeobo-Effekt oder Spontanheilung zurückzuführen ist.
    Da ist "mir egal, Hauptsache geheilt" natürlich nicht geeignet, diese Frage zu beantworten und auch nicht die im Raum stehende Frage, ob Homöopathie eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus entfaltet.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wenn's der Placeboeffekt tut und es geht nachher wieder gut - was will man mehr? Wenn's ein anderer Effekt ist, und es geht nachher wieder gut - was will man mehr? Hauptsache, es geht gut.
    Das ist eine Frage der Perspektive und des Ziels.
    Im Einzelfall ist das dem Betroffenen - außer Terao viellleicht - zunächst wohl wurscht, warum es besser geht, Hauptsache es geht besser.
    Aus der Sicht eines Gesundheitswesens, ist es natürlich wünschenswert, dass man standardisierte Verfahren hat, mit denen man vorhersagbare Wirkungen erzielt.
    Und-dass man aus komplexen Verfahren/Stoffen die einen Effekt zeigen, das Verum, das die Wirkung verursacht, extrahiert.
    Z.B. die Salicylsäure aus Weidenrinde, Statine aus Rotschimmelreis oder Lysergsäurediethylamid aus Mutterkorn.
    So kann die Therapie standardisiert, vereinfacht, durchschaubarer, kontrollierbarer und eventuell nebenwirkungsfreier gestaltet werden.
    Falls klar ist, dass es bei der Wirkung der Homlopathie keinen Unterschied gibt, zwischen Zuckerkügelchen/Alkohol ohne Zusatz, und Zuckerkügelchen/Alkohol ohne Zustatz, wobei der fehlende Zusatz aufwendig hergestellt und per Verdünnung wieder entfernt wurde, könnte man sich z.B. die aufwendige Herstellung und Verdünnung sparen....
    Auch für den Betroffenen ist es vielleicht ganz interessant, ein Mittel zu haben, das sicher gegen seine Beschwerden wirkt, die könnten ja wieder kommen.
    Wenn er dann einen konditionierten Placeboeffekt hat, kein Problem, aber wenn das Mittel gar nicht gewirkt hat, sondern er ein Leiden hat, dass wellenförmige Verläufe aufweist und er das Mittel gerade in einer Besserungsphase nimmt, wird er irrtümlich annehmen, das hätte was mit der Besserung zu tun.


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Bei den ca 200 Fragen der homöopatischen Anamnese dürftest du grösste Mühe haben, nur schon zwei Leute zu finden, die 80% Übereinstimmung haben. Geschweige denn Leute, wo das Beschwerdebild 99% oder mehr Übereinstimmung hat, da musst du wohl wirklich sehr sehr viele Leute interviewen, um da vernünftig Paare bilden zu können.
    na also, dann ist es wohl, entgegen Deiner Behauptung weiter vorne, doch nicht so leicht, die Verumwirkung eines solchen Verfahrens im Goldstandard der evidenzbasierten Medizin zu überprüfen?
    Natürlich gibt es auch niedriger Evidenzgrade, bis hin zu Expertenmeinung, das hat dann aber mit Naturwissenschaft weniger zu tun, sondern wäre eher der eminenzbasierten Medizin zuzuschreiben...

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    und wie gesagt: das Gespräch selbst kannst du nicht verblinden. Alle wissen, ob sie mit jemandem geredet haben und falls ja, worüber. und die therapeutischen Effekte, die so ein Gespräch schon hat - wie will man die isolieren?
    Wenn es um den Verumeffekt des verordneten Heilmittels geht, dann ist ein Effekt des Gespräches dem Placeboeffekt zuzuordnen.
    Der Gesamteffekt einer Intervention setzt sich zusammen aus Spontanheilung + Placeboeffekt + Verumeffekt.
    Wenn man das Gespräch als Bestandteil der therapeutischen Intervention betrachtet, dann könnte man natürlich bestimmte Gesprächsformen miteinander in der Wirkung vergleichen. Z.B. ein Gespräch über das Wetter, mit einer Anamnese...

  3. #1518
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    Da lese ich nun raus, dass zumindest die interviewte Medizinerin Homöopathie angewendet hat, weil die an die Wirkung glaubte und nicht, weil sei möglichst viel Geld scheffeln wollte.

    Das größte Missverständnis von Homöopathen und ihren Patienten ist, dass sie die Globuli für Arzneimittel halten.
    […]
    früher hätte ich jeden in der Luft zerrissen, der die Homöopathie als Glaubenslehre bezeichnet.

    Vielleicht sollte man in einem Medizinstudium mehr Grundlagen kritischen naturwissenschaftlichen Denkens vermitteln..

  4. #1519
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Das steht Dir natürlich frei, allerdings hatte ich konkret gefragt, wie denn ein Therapeut oder ein Patient entscheiden soll, ob die Besserung der Beschwerden auf Verum-Effekt, Placeobo-Effekt oder Spontanheilung zurückzuführen ist.
    Gar nicht.

    Wenn es ein Therapeut schafft, einigermassen zuverlässig und regelmässig erwünschte Effekte zu erzielen, wenn möglich nicht begleitet von unerwünschten Effekten, reicht mir das schon. Der Rest sind intellektuelle Etiketten. Das kann interessant sein, denen nachzuforschen, hat aber für die Praxis nur eingeschränkte Relevanz.

    Spielt es denn eine Rolle, ob eine Flüssigkeit verschrieben wird "das hier ist eine mächtige Magie, die Entzündungsdämonen vertreibt, drei Mal täglich auf die Wunde geben", oder ob dieselbe Flüssigkeit erklärt wird mit "das ist ein Desinfektionsmittel, das tötet Bakterien, drei Mal täglich auf die Wunde geben"? ein Mittel funktioniert immer, egal, welches Modell als Erklärung benutzt wird. Solange die Anwendung korrekt ist, funktioniert es. völlig wurst, was man begleitend dazu denkt oder auch nicht. Praxis ist relevanter als Theorie.




    Da ist "mir egal, Hauptsache geheilt" natürlich nicht geeignet, diese Frage zu beantworten und auch nicht die im Raum stehende Frage, ob Homöopathie eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus entfaltet.
    stimmt.


    Aus der Sicht eines Gesundheitswesens, ist es natürlich wünschenswert, dass man standardisierte Verfahren hat, mit denen man vorhersagbare Wirkungen erzielt.
    "Den Wirkmechanismus kennen" ist was ganz anderes als "ein standardisiertes Verfahren haben" - was die Homöpathie ja hat. Anamnese, wie ein Mittel ausgewählt wird, ist ja alles im Detail beschrieben und auch vorgeschrieben.

    Wobei es nicht unbedingt besser ist für den Patienten, wenn es zu sehr standardisiert ist - oft ist die Standardisierung nur besser (also leichter zu handhaben) für Leute, die Statistiken erstellen wollen, und die einigermassen vergleichbare Datensätze wollen.


    Falls klar ist, dass es bei der Wirkung der Homlopathie keinen Unterschied gibt, zwischen Zuckerkügelchen/Alkohol ohne Zusatz, und Zuckerkügelchen/Alkohol ohne Zustatz, wobei der fehlende Zusatz aufwendig hergestellt und per Verdünnung wieder entfernt wurde, könnte man sich z.B. die aufwendige Herstellung und Verdünnung sparen....
    offenbar ist's aber doch nicht genau dasselbe.

    zumindest nicht für die vielen vielen Leute, die homöpathische Behandlungen und Medikamente grösstenteils selbst bezahlen, und offenbar zufrieden sind damit.


    Auch für den Betroffenen ist es vielleicht ganz interessant, ein Mittel zu haben, das sicher gegen seine Beschwerden wirkt, die könnten ja wieder kommen.
    Wenn man erst mal so ein Röhrchen hat mit einem Mittel, das reicht meist für den ganzen Rest des Lebens, wenn man nicht grad eine Grossfamilie versorgen will...


    Wenn er dann einen konditionierten Placeboeffekt hat, kein Problem, aber wenn das Mittel gar nicht gewirkt hat, sondern er ein Leiden hat, dass wellenförmige Verläufe aufweist und er das Mittel gerade in einer Besserungsphase nimmt, wird er irrtümlich annehmen, das hätte was mit der Besserung zu tun.
    Das mit "Beschwerde kommt, Beschwerde geht, Beschwerde kommt, Beschwerde geht" ist nun sehr typisch für viele schulmedizinische Behandlungen (Entzündug, Antibiotika, später wieder Entzündung, Antibiotika, etc etc) - während Homöopathika es oft schaffen, eben diese Entzündung, die mit Antibiotika wellenförmig immer wieder mal auftaucht, ein für allemal zu erledigen.

    nein ich hab da auch keine wissensaahftliche Studie dazu, aber eine Fülle von entsprechenden Anekdoten zu finden ist leicht, und ja, für mich hat das durchaus auch ein Gewicht.




    na also, dann ist es wohl, entgegen Deiner Behauptung weiter vorne, doch nicht so leicht, die Verumwirkung eines solchen Verfahrens im Goldstandard der evidenzbasierten Medizin zu überprüfen?
    ich habe nie behauptet ,es sei leicht.

    Ich habe nur gesagt, es sei grundsätzlich möglich. aber ebenfalls habe ich immer auch gesagt, dass es gewisse praktische Hindernisse gibt, eben z.B. den riesigen Aufwand, um überhaupt halbwegs ähnliche Diagnosen zu finden. und zwar ähnlich im sehr feinen homöopatischen Raster, nicht ähnlich gemäss dem viel gröberen schulmedizinischen Raster.


    Wenn es um den Verumeffekt des verordneten Heilmittels geht, dann ist ein Effekt des Gespräches dem Placeboeffekt zuzuordnen.
    In der Klinik ist es die Behandlung als Ganzes - mit Gespräch, mit der Gabe eines Mittels - die den Effekt auslöst.

    Wenn man so tut, als ob allein die Gabe des Mittels den Effek tauslöst - ohne die bewusstseinsverändernden Wirkungen eines Gesprächs, das aber obligatorisch zu gehört, zu berücksichtigen - gibt es eine Verfälschung.

    Wenn man wissen will, ob Homöopathie in der Praxis funktioniert, muss man schon die Homöopathie, die auch tatsächlich angewendet wird, überprüfen - und nicht ein künstliches Konstrukt, das man zu Zwecken der Standardisierung speziell entwirft, was unter Umständen mit den klinischen Realitäten nichts bis wenig zu tun hat.



    Wenn man das Gespräch als Bestandteil der therapeutischen Intervention betrachtet, dann könnte man natürlich bestimmte Gesprächsformen miteinander in der Wirkung vergleichen. Z.B. ein Gespräch über das Wetter, mit einer Anamnese...
    kann man schon, aber verblinden kann man trotzdem nicht. Es wissen immer alle Bescheid darüber, welche Gespräche stattgefunden haben oder auch nicht.
    unorthodox

  5. #1520
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Das mit "Beschwerde kommt, Beschwerde geht, Beschwerde kommt, Beschwerde geht" ist nun sehr typisch für viele schulmedizinische Behandlungen (Entzündug, Antibiotika, später wieder Entzündung, Antibiotika, etc etc) - während Homöopathika es oft schaffen, eben diese Entzündung, die mit Antibiotika wellenförmig immer wieder mal auftaucht, ein für allemal zu erledigen.

    nein ich hab da auch keine wissensaahftliche Studie dazu, aber eine Fülle von entsprechenden Anekdoten zu finden ist leicht, und ja, für mich hat das durchaus auch ein Gewicht.
    Homöopathika schaffen erwiesenermaßen für sich betrachtet erst einmal überhaupt nichts.
    Hahnemann konnte es seinerzeit einfach nicht besser wissen aber auch die Sache mit dem angeblichen Gedächtnis des Wassers ("Okay, Wirkstoff gar nicht nachweisbar aber sein Einfluss auf das Wasser wirkt noch nach.", die man nach wie vor hilfesuchend zur Erklärungszwecken heranzieht, ist schlichtweg nicht nur nicht haltbar sondern sogar nachweislich falsch.

    Die Theorie der vermeintlich wahren Heilsbringer widerspricht schlichtweg dem, was bereits bekannt ist und es hat auch einen Grund, warum Wasser flüssig ist (kleiner Tip: es liegt nicht daran, dass es "gelernte" starre Formen annimmt und beibehält bei Zimmertemperatur). Insbesondere bei getrockneten Zuckerkügelchen wäre das angebliche Vorhandensein eines Wassergedächtnisses sowieso völlig unerheblich, denn aufgesprühtes Wasser, was man wegtrocknen lässt o.ä. kann dann ja allein aufgrund seines Fehlens im "Präparat" nicht durch ebendieses Präparat wirken. Klar, ein Kügelchen ohne den Hauch einer Spur des Wirkstoffs und ohne wenigstens einen ganz kleinen Teil des ursprünglichen Trägerstoffs Wasser könnte natürlich schon helfen, müsste man dann halt noch das "Zuckergedächtnis" mit heranziehen.


    Mich persönlich erschreckt es ja immer wieder, woran man selbst heute in unserer angeblich ach so aufgeklärten Zeit noch so alles glaubt und krampfhaft festhält (inklusive irgendwelcher Götter, die je nach religiöser Ausrichtung angeblich GANZ KONKRET vorgeben, wie wir zu leben haben - wobei ich den im Gegensatz dazu viel harmloseren Gedanken, dass es IRGENDEINE hlöhere Macht oder so etwas ähnliches geben könnte, durchaus nachvollziehen kann).


    edit (Nachtrag):
    Interessant fand ich übrigens den Hinweis einer Chemikerin (keine Ahnung, ob jemand den Youtubeclip hier schon irgendwo verlinkt hatte), dass wir tagtäglich viele Stoffe, die man in der Homöopathie erst mühsam potenziert verabreicht sowieso schon täglich unbemerkt in zwar immer noch superkleinen aber eben weitaus höheren als den homöopathisch potenzierten Dosen einnehmen, was wiederum das Jonglieren mit viel kleineren ("passend dosierten"/nicht nachweisbaren) Mengen ad absurdum führt.
    Geändert von shinken-shôbu (22-06-2019 um 09:04 Uhr)

  6. #1521
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    dass wir tagtäglich viele Stoffe, die man in der Homöopathie erst mühsam potenziert verabreicht sowieso schon täglich unbemerkt in zwar immer noch superkleinen aber eben weitaus höheren als den homöopathisch potenzierten Dosen einnehmen, was wiederum das Jonglieren mit viel kleineren ("passend dosierten"/nicht nachweisbaren) Mengen ad absurdum führt.
    Aber da wurde halt nicht draufgeklopft.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  7. #1522
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Spielt es denn eine Rolle, ob eine Flüssigkeit verschrieben wird "das hier ist eine mächtige Magie, die Entzündungsdämonen vertreibt, drei Mal täglich auf die Wunde geben", oder ob dieselbe Flüssigkeit erklärt wird mit "das ist ein Desinfektionsmittel, das tötet Bakterien, drei Mal täglich auf die Wunde geben"?
    Ja.
    Das nennt man Placeboeffekt.
    Da spielt auch die Farbe des Mittels eine Rolle und der Preis.
    Wenn es sich um ein Mittel mir Verumeffekt handelt, dann spielt es natürlich eine Rolle dass es irgendjemand gibt, der tatsächlich die Wirkzusammenhänge kennt, weil ja irgendjemand das Mittel herstellen oder weitere entwickeln muss.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ein Mittel funktioniert immer, egal, welches Modell als Erklärung benutzt wird. Solange die Anwendung korrekt ist, funktioniert es. völlig wurst, was man begleitend dazu denkt oder auch nicht. Praxis ist relevanter als Theorie.
    Nur das Verum funktioniert unabhängig von den Begleitumständen. (Der Placeboeffekt ist ja gerade der Effekt der Begleitumstände.)
    Natürlich kann es Dir egal sein, wie Dein Computer und das Internet funktioniert, wenn Du weißt, wie Du es anwenden musst.
    Wenn es aber niemanden gibt, der weiß, wie das funktioniert, dann guckst Du in die Röhre.
    Dann kannst Du Dir einen Stein anmalen, so dass er wie ein Tablett aussieht und auf die Knöpfe drücken...die Wirkung eines wirklichen Tabletts mit Internetverbindung wirst Du allerdings nicht erzielen.

    Auf den Samoainseln haben die Einheimischen nicht begriffen, was es mit den Flugzeugen auf sich hat, die während des Krieges landeten und ihnen alle möglichen herrlichen Dinge brachten. Und jetzt huldigen sie einem Flugzeugkult. Sie legen künstliche Landebahnen an, neben denen sie Feuer entzünden, um die Signallichter nachzuahmen. Und in einer Holzhütte hockt so ein armer Eingeborener mit hölzernen Kopfhörern, aus denen Bambusstäbe ragen, die Antennen darstellen sollen, und dreht den Kopf hin und her. Auch Radartürme aus Holz haben sie und alles mögliche andere und hoffen, so die Flugzeuge anzulocken, die ihnen die schönen Dinge bringen. Sie machen alles richtig. Der Form nach einwandfrei. Alles sieht genau so aus wie damals. Aber es haut nicht hin. Nicht ein Flugzeug landet.“

    – Richard Feynman: Cargo Cult Science. Eröffnungsrede des California Institute of Technology zum Semesterbeginn 1974

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    "Den Wirkmechanismus kennen" ist was ganz anderes als "ein standardisiertes Verfahren haben" - was die Homöpathie ja hat. Anamnese, wie ein Mittel ausgewählt wird, ist ja alles im Detail beschrieben und auch vorgeschrieben.
    Der von JKDBerlin zitierte Kritiker meinte in dem verlinkten Tweet, man könne bei der Auswahl einem komplizierten esoterischen Verfahren folgen oder eine Münze werfen.
    Letzteres wäre wohl irgendwie Betrug.
    Falls es aber in der Wirkung keinen Unterschied macht, ist Ersteres natürlich Zeitverschwendung.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wobei es nicht unbedingt besser ist für den Patienten, wenn es zu sehr standardisiert ist
    Ich hab ja auch geschrieben für das Gesundheitswesen. Also viele Patienten.
    Auch die wissenschaftlich orientierte Medizin geht übrigens den Weg zu mehr Individualisierung, wenn man auf genetische bedingte Unterschiede in der Wirksamkeit von Medikamenten eingeht.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    offenbar ist's aber doch nicht genau dasselbe.

    zumindest nicht für die vielen vielen Leute, die homöpathische Behandlungen und Medikamente grösstenteils selbst bezahlen, und offenbar zufrieden sind damit.
    da müsste man mal testen, ob die weniger zufrieden sind, wenn man ihnen Alkohol und Zuckerkügelchen einfach so verkauft. Natürlich ohne es ihnen zu sagen.

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wenn man erst mal so ein Röhrchen hat mit einem Mittel, das reicht meist für den ganzen Rest des Lebens, wenn man nicht grad eine Grossfamilie versorgen will...
    woher willst Du denn, beim nächsten Auftreten ähnlicher Beschwerden, ohne ausführliche Anamnese eines ausgebildeten Fachmenschen, wissen, ob es sich wirklich um das gleiche Symptombild handelt und Du auch tatsächlich das gleiche Medikament brauchst?
    Eine Großfamilie kann man schon gleich gar nicht versorgen, denn die Mitglieder müssen ja individuell betrachtet werden....
    (Und verflüchtigt sich nicht mit der Zeit die aufgebrachte Heilungsinformation?)


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Das mit "Beschwerde kommt, Beschwerde geht, Beschwerde kommt, Beschwerde geht" ist nun sehr typisch für viele schulmedizinische Behandlungen (Entzündug, Antibiotika, später wieder Entzündung, Antibiotika, etc etc) - während Homöopathika es oft schaffen, eben diese Entzündung, die mit Antibiotika wellenförmig immer wieder mal auftaucht, ein für allemal zu erledigen.

    nein ich hab da auch keine wissensaahftliche Studie dazu, aber eine Fülle von entsprechenden Anekdoten zu finden ist leicht, und ja, für mich hat das durchaus auch ein Gewicht.
    Das kann man jetzt glauben, oder auch nicht....
    Ich bezog mich allerdings auf Krankheiten, die auch unbehandelt entsprechende Verläufe zeigen.


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wenn man so tut, als ob allein die Gabe des Mittels den Effek tauslöst - ohne die bewusstseinsverändernden Wirkungen eines Gesprächs, das aber obligatorisch zu gehört, zu berücksichtigen - gibt es eine Verfälschung.
    damit sagst Du, dass ein homöopathisches Medikament, also das Mittel selbst, keine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus hat.
    Dann kann man sich das Klopfen, Schütteln und Verdünnen auch sparen und dem Patienten - nach korrektem bewusstseinsveränderndem Gespräch und Ermittlung eines passenden Mittels - auch einfach unbehandelte Zuckerkügelchen geben.
    Natürlich ohne dass Therapeut oder Patient davon wissen.
    Was halt Betrug wäre...

  8. #1523
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    Homöopathika schaffen erwiesenermaßen für sich betrachtet erst einmal überhaupt nichts.
    Hahnemann konnte es seinerzeit einfach nicht besser wissen aber auch die Sache mit dem angeblichen Gedächtnis des Wassers ("Okay, Wirkstoff gar nicht nachweisbar aber sein Einfluss auf das Wasser wirkt noch nach.", die man nach wie vor hilfesuchend zur Erklärungszwecken heranzieht, ist schlichtweg nicht nur nicht haltbar sondern sogar nachweislich falsch.

    Die Theorie der vermeintlich wahren Heilsbringer widerspricht schlichtweg dem, was bereits bekannt ist und es hat auch einen Grund, warum Wasser flüssig ist (kleiner Tip: es liegt nicht daran, dass es "gelernte" starre Formen annimmt und beibehält bei Zimmertemperatur). Insbesondere bei getrockneten Zuckerkügelchen wäre das angebliche Vorhandensein eines Wassergedächtnisses sowieso völlig unerheblich, denn aufgesprühtes Wasser, was man wegtrocknen lässt o.ä. kann dann ja allein aufgrund seines Fehlens im "Präparat" nicht durch ebendieses Präparat wirken. Klar, ein Kügelchen ohne den Hauch einer Spur des Wirkstoffs und ohne wenigstens einen ganz kleinen Teil des ursprünglichen Trägerstoffs Wasser könnte natürlich schon helfen, müsste man dann halt noch das "Zuckergedächtnis" mit heranziehen.


    Mich persönlich erschreckt es ja immer wieder, woran man selbst heute in unserer angeblich ach so aufgeklärten Zeit noch so alles glaubt und krampfhaft festhält (inklusive irgendwelcher Götter, die je nach religiöser Ausrichtung angeblich GANZ KONKRET vorgeben, wie wir zu leben haben - wobei ich den im Gegensatz dazu viel harmloseren Gedanken, dass es IRGENDEINE hlöhere Macht oder so etwas ähnliches geben könnte, durchaus nachvollziehen kann).


    edit (Nachtrag):
    Interessant fand ich übrigens den Hinweis einer Chemikerin (keine Ahnung, ob jemand den Youtubeclip hier schon irgendwo verlinkt hatte), dass wir tagtäglich viele Stoffe, die man in der Homöopathie erst mühsam potenziert verabreicht sowieso schon täglich unbemerkt in zwar immer noch superkleinen aber eben weitaus höheren als den homöopathisch potenzierten Dosen einnehmen, was wiederum das Jonglieren mit viel kleineren ("passend dosierten"/nicht nachweisbaren) Mengen ad absurdum führt.
    Danke für den Beitrag.
    Ich hab echt mal ganz mutig hier auf den Homöopathie Thread drauf geklickt und dachte mir schon, das ich mich dann bestimmt nur unglaublich aufrege. Dein Beitrag hat das verhindert. Ich kann dem nur in Gänze zustimmen. Mein erster und letzter Beitrag in diesem Bereich des Forums, wurde übrigens gelöscht.

    Homöopathie ist halt die "no touch Kampfkunst" der Medizin.

    *scroll scroll scroll* oh discipula auch anwesend, au backe

  9. #1524
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    Einfach mal runterfahren und Homöopathie und Burnout vermeiden.
    Was und wem die Kasse so alles was zahlt und zahlen sollte:
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  10. #1525
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von TREiBERtheDRiVER Beitrag anzeigen
    ...
    Homöopathie ist halt die "no touch Kampfkunst" der Medizin.

    *scroll scroll scroll* oh discipula auch anwesend, au backe
    Made my day - both; thx.

  11. #1526
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Natürlich ohne dass Therapeut oder Patient davon wissen.
    Was halt Betrug wäre...
    Der Therapeut dürfte es schon wissen - er darf es gegenüber dem Patienten nur nicht laut aussprechen.

    Wir durften damals im Schulsanitätsdienst logischerweise keine echten Medikamente - nicht mal eine Aspirin - ausgeben.

    Insofern haben wir 100% der Wehwehchen, Kopfschmerz oder Übelkeit ggf. mit Zitronensaftkonzentrat (in einer anderen Flasche als handelsüblich) und etwas Zucker sowie 20 Minuten ausruhen auf der Liege erfolgreich behandelt.

    Ganz ohne klopfen, schütteln und Quantenphysik und für den Bruchteil der Kosten von Globuli - Homöopathie „light“ sozusagen.

    Und wenn man gewollt hätte wäre die Zitrone dann ja sogar noch nachweisbar gewesen.

    Wer heilt hat bekanntlich recht - also vergesst Globuli, kauft Zitronensaft.
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  12. #1527
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    Ich habe mich durch die letzten 10 Seiten Homöopathie gearbeitet und mir ein paar Stichpunkte gemacht:


    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ich verstehe immerhin soviel von Naturwissenschaft, um zu wissen, dass
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Wir wissen noch längst nicht alles über die Natur.
    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Die Quantenphysik bietet zumindest Ansätze, die den Wirkmechanismus der Homöopathie erklären könnten.
    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Möglichkeiten zu negieren, die vllt. schon morgen gesichertes Wissen sind.
    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    es lässt jede eigene Geistesleistung und gesunde Skepsis gegenüber dem herrschenden System vermissen.
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Genaue Kenntnis von Mechanismen ist oft nicht erforderlich, um erfolgreich zu handeln.
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ich bin Pragmatikerin, nicht Ideologin.
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    und gerade wenn man sich mal versucht, mit den Konzepten der Physik nach Einstein etwas vertraut zu machen,
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ein typischer Fall wäre Ohrenschmerzen bei Kindern, [...]. Homlöopathie scheint da oft zu helfen, und zwar nachhaltig, dass es nicht immer wieder aufflammt.
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    wenn ich irgend eine Studie lese,
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ich weiss auch nicht (im Detail), wie Computer und Internet funktionieren - macht nichts
    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    man kann grundsätzlich alles evidenzbasiert prüfen, auch die Homöopathie


    Kennt jemand gute Eso Foren wo man mehr so Zeugs lesen kann? Oder kennt jemand "Beweis Videos das Homöopathie wirklich wirkt"? Ich finde sowas ab und zu durchaus unterhaltend, wenn es auf diese ganz spezielle Art abläuft. Bei Flat-Earthlern, Chemtrails, 9/11, Mondlandungs Fake, no touch martial arts, Impfgegner, Nazi Flugscheiben & Co bin ich eigentlich soweit durch. Homöopathie könnte sich vielleicht lohnen. Aber wo gibt's gutes Zeugs?

    lg

  13. #1528
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von TREiBERtheDRiVER Beitrag anzeigen
    ...Aber wo gibt's gutes Zeugs?
    Na hier .

  14. #1529
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    Lad dir einen P*rno runter!
    Da sind die Dialoge ähnlich gescheit.
    Also ... hab ich mir sagen lassen.

  15. #1530
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    @Damiano
    Da Du anderen zwar PN schickst, selbst aber den Empfang blockierst:

    Ok - Deine (geistige) Kapitulation ist hiermit akzeptiert.

    Solltest Du aber weiterhin Unsinn im Forum schreiben - egal ob jetzt dazu wie man bei MM gelistet wird, Homöopathie oder anderen - sein mir nicht böse, wenn ich das auch weiterhin richtig stellen werden.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

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