Seite 147 von 221 ErsteErste ... 4797137145146147148149157197 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 2.191 bis 2.205 von 3311

Thema: Homöopathie

  1. #2191
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ...nach dem, was ich bisher gsehen habe, gibt es wenig Studien, die die Gütekriterien für Homöopathie UND gleichzeitig die Gütekriterien für evidence based medicine erfüllen.
    nur entweder das Eine oder Andere.
    Kesse Annahme. Sagt wer?


    Dass da nichts schlaues rauskommen kann... wundert ja wohl keinen.
    Naja doch - mich z.B..



    Und begeisterte Anhänger scheitern daran, dass sie noch nicht mal verstehen was wissenschaftliches Arbeiten überhaupt bedeutet.
    Die Homöopathen, die ich kenne, haben alle einen Hintergrund entweder in Medizin oder in Naturwissenschaft. Also mit universitärem Doktortitel und so. Was also Leute sind, die schon mal was von Statistik gehört haben und damit umgehen können sollten.

    Die Annahme "die verstehen alle nichts von Statistik" steht auf eher wackligen Füssen.....
    Vielleicht "nicht ganz deckungsgleich" die beiden Aussagen. Zufällig?

  2. #2192
    Registrierungsdatum
    04.12.2013
    Beiträge
    6.477

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Die Homöopathen, die ich kenne, haben alle einen Hintergrund entweder in Medizin oder in Naturwissenschaft. Also mit universitärem Doktortitel und so. Was also Leute sind, die schon mal was von Statistik gehört haben und damit umgehen können sollten.

    Die Annahme "die verstehen alle nichts von Statistik" steht auf eher wackligen Füssen.
    Die formelle Qualifikation sagt da erst einmal überhaupt nichts aus. Auch studierte Personen können irgendwo dann mal falsch abbiegen bzw. den Pfad des gesunden Menschenverstandes verlassen. Wenn man sich bspw. Fr. Dr. rea. nat. Karin Lenger so anschaut:

    "So stellt sie es als wichtigen Fakt dar, dass die stehenden Wellen im Messraum die nachfolgenden Messungen stören würden. Sie habe daraufhin die Tür des Raums für jeweils 20 Minuten geöffnet. In dieser Zeit habe sich die stehende Welle verflüchtigt und die Messwerte seien danach wieder in Ordnung gewesen."

    https://www.psiram.com/de/index.php/...it_Teslaspulen


    Die sollte als Biochemikerin auch mal was von Physik gehört haben - hindert sie offensichtlich nicht daran Dinge in die Welt zu blasen die einfach vollkommener Humbug sind. "Wellen" werden "neutralisiert" in dem einmal kräftig durchgelüftet wird - ist klar.

    Und der Dame wäre auch zuzutrauen dann bei statistischen Fragen zu "interessanten" Interpretationen zu kommen.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  3. #2193
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    .
    Komplexe Sachverhalte haben es eben in sich, dass sie, eben, komplex sind.
    So wie die Biotensoren, die über Hautkonrakt Frequenzen auf Nachkommastellen messen können.
    Die Frequenz wird dann auf der Stirn angezeigt.

  4. #2194
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Was hat denn Aussagekraft zur Wirksamkeit der Homöopathie?
    Für mich ganz persönlich: primär meine eigene Beobachtung an mir und anderen über 26 Jahre hinweg. Zu dem finde ich die repräsentative Studie durch Befragung der homöopathisch behandelten Schulmedizinern sehr aussagekräftig - und dort schneidet die Methode hervorragend ab.

    Zur Erinnerung: Ich glaubte selbst gar nicht an Homöopathie, im Gegenteil. Die Homöopathie hat mich rein praktisch durch einen signifikanten. unmittelbaren Heilerfolg überzeugt und mich von einem schlimmen Leiden befreit, das die Schulmedizin nicht heilen konnte. Einen Placebo-Effekt irgendeiner Art kann ich aus gleich mehreren Gründen definitiv ausschließen. Wie auch immer, die Homöopathie wirkt und das kann ich nach so langer Zeit sehr gut einschätzen.

    Ja, Homöopathie wirkt nicht immer und nicht bei jedem... aber bei Millionen Menschen hilft sie nebenwirkungsfrei seit Jahrhunderten und ist damit ein Segen. Warum einige hier nun meinen, Homöopathie-Anwender verhöhnen und mit billiger Polemik überziehen zu müssen, bleibt mir absolut schleierhaft.

    Ich gehöre zu den Menschen, bei denen Homöopathie sehr gut wirkt. Ich möchte nicht bekehrt werden. Wer Homöopathie nicht mag, soll einen Bogen darum machen, aber bitte nicht angesichts millionenfacher Kollateralschäden durch die Schulmedizin, der sanften Homöopathie eine Allgemeingefährdung andichten.

    Ich würde die Homöopathie übrigens auch anwenden, wenn sie ganz allein nur bei mir und meinem Umfeld wirkt. Und wenn die Homöopathie auf immer genauso ein Mysterium bleibt, wie unsere Existenz und das Universum selbst... ich bin froh, dass es sie gibt.

  5. #2195
    Registrierungsdatum
    04.12.2013
    Beiträge
    6.477

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Die Frequenz wird dann auf der Stirn angezeigt.
    Mit wie viel Nachkommastellen?

    Eins der Hauptprobleme / Kritikpunkte ist ja nun mal auch, dass sich Globuli-Verfechter gern einer möglichste verschwurbelten Sprache bedienen um ihrem Tun einen (pseudo-)wissenschaftlichen Anstrich zu geben ohne eigentlich wirklich eine Ahnung zu haben von was sie da eigentlich reden. Mag für den Laien zwar im ersten Moment beeindruckend wirken, doch wenn man mal einen Blick hinter die ganzen Worthülsen wirft stellt man sehr schnell fest, dass das nicht mal mehr Zucker überbleibt, sondern nur heiße Luft.

    "Biotensor" klingt doch gleich viel eindrucksvoller und wissenschaftlicher als "Wünschelrute".


    Wer also auf der nächsten lahmen Geburtstagsfeier mal so richtig auf die Ka**e hauen möchte kann sich ja folgende Sätze zu eigen machen:


    "Die Initialisierung eines Teils vom wiederum 365,2-ten Teil der Bewegung unseres Rotationsellipsoiden um eine gigantische, dichte Wasserstoff-/Heliumwolke beinhaltet im Sprechinstrument ein Edelmetall." (Morgenstund hat Gold im Mund)


    "Mentale Imagination besitzt die Abilität durch Kontinentaldrift kausierte Gesteinsformationen in ihrer lokalen Position zu transferieren." (Der Glaube kann Berge versetzen - oder auch Wellen?)


    "Die Expansion der interranen Tuberosa steht in inverser Proportionalität zur intellektuellen Kapazität des kultivierenden Agronoms." (Die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln)


    "Unter Einsatz immenser, jedoch bis zum Moment der Aktualisierung des Impulses latenter Energien löste sich die amphibielle Kreatur von ihrem habituellen Standort und verschwand, einer in erster Näherung parabolischen Bahnkurve folgend, in den mehr oder minder transparenten Räumen ihrer Existenz." (Ein Frosch sprang ins Wasser)



    "Populanten von transparenten Domizilen sollen mit fester Materie keine transzendenten Bewegungen durchführen!" (Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen)


    "Wer eine nicht für sich selbst bestimmte, quaderförmige Ausschachtung in der Pedosphäre vornimmt, wird sich deren Sohlbereich unter Einfluss der Gravitation nähern. (Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein)
    Geändert von Little Green Dragon (13-09-2019 um 08:46 Uhr)
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  6. #2196
    * Silverback Gast

    Standard

    Einfach nur herrlich, made my day. DANKE.

  7. #2197
    Registrierungsdatum
    11.08.2016
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    661

    Standard

    Zitat Zitat von * silverback Beitrag anzeigen
    einfach nur herrlich, made my day. Danke.
    +1

  8. #2198
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...
    "Die Expansion der interranen Tuberosa steht in inverser Proportionalität zur intellektuellen Kapazität des kultivierenden Agronoms." (Die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln)
    Nachtrag: Diesen Satz hatte ich auch mal irgendwo irgendwann so übersetzt gesehen: Das agrikulturelle Bruttosoziaprodukt der non-urbanen Population verhält sich reziprok invers zu deren perzentilen Intelligenzquotieten. (IMHO auch für eine pseudo-intellektuelle Diskussion was hergebend ).

  9. #2199
    Registrierungsdatum
    31.08.2019
    Beiträge
    270

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    nach dem, was ich bisher gsehen habe, gibt es wenig Studien, die die Gütekriterien für Homöopathie UND gleichzeitig die Gütekriterien für evidence based medicine erfüllen.

    Hier muss ich mal nachfragen. Unter "Gütekriterien" für EBM kann ich mir etwas vorstellen, aber was sind Gütekriterien für Homöopathie im Zusammenhang mit Studien?
    Und was ist es denn konkret, was du bisher in dem Zusammenhang gesehen hast?

    Ein sinnvoller Weg wäre wohl, Nachlässe von Homöopathen zu sammeln und statistisch aufzuarbeiten. Das wäre immerhin sehr nah an der klinischen Realität. Aber halt auch sehr aufwendig, und entsprechend teuer.
    Wenn ich dich richtig verstehe - und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, oder ob du dich selber verstehst - schlägst du damit eine Sammlung von case reports vor... eigentlich wären es sogar "reverse engineerte" case reports. DABEI käme in der Tat nichts Vernünftiges raus.
    Im Gegensatz dazu verstehe ich die Kritik an der gängigeren Art des wissenschaftlichen Herangehens an die Homöopathie nicht.

    Beispiel: Man nimmt 2 Gruppen von Patienten. Die eine Gruppe bekommt Placebos, die andere Gruppe wird von Homöopathen nach deren eigenen Vorstellungen dessen behandelt, was in der Homöopathie lege artis ist. Weder Behandler noch Patienten wissen, wer mit Placebos behandelt wird und wer mit Homöopathie. Und bestenfalls wissen es auch die Untersucher zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht. Und dann schaut man, was dabei herauskommt.

    Die Kritk der Homöopathieverfechter sieht ja in der Regel so aus, dass die Homöopathie durch den wissenschaftlichen Rahmen ihrer Untersuchung gewissermaßen nicht sie selbst sein könne und daher versagt. Aber das ist völliger Unfug.

    Die Homöopathen, die ich kenne, haben alle einen Hintergrund entweder in Medizin oder in Naturwissenschaft. Also mit universitärem Doktortitel und so. Was also Leute sind, die schon mal was von Statistik gehört haben und damit umgehen können sollten.

    Die Annahme "die verstehen alle nichts von Statistik" steht auf eher wackligen Füssen.
    Nein, sie steht nicht auf wackligen Füßen, weil völlig unerheblich ist, was für einen Background die haben, die du kennst. Vllt verkehrst du ja in sehr elitären Kreisen, in denen alle Uniabsolventen sind. Das sagt aber nichts über die Allgemeinheit aus.
    Außerdem, wie dir gesagt wurde schützt ein Studium nicht zwingend vor Verblendung. Es ist manchmal schockierend, wie spurenlos ein, von der Allgemeinheit mitfinanziertes Studium an manchen vorübergehen kann.
    Hinzu kommt, wir sind als Menschen keine rationalen Wesen. Unsere Welt als Menschen reduziert sich nicht auf Fakten und Homöopathie ist nicht nur Therapiemethode, sondern auch, oder zum Teil Weltanschauung.

    Wenn das so ist, kannst du eigentlich die ganze medizinische Literatur zum Thema Therapien in die Mülltonne werfen. Findest du das nicht ein wenig übertrieben?
    Auch hier die Frage, was aan medizinischer Literatur du denn (und wie gut) kennst, um dir solch eine Beurteilung erlauben zu können.


    ja, und? Seit wann ist es böse, schlecht oder verboten, durch eine gute Geschäftsidee Geld zu machen?
    Aus ethischer Sicht würde ich in Frage stellen, ob es wirklich eine "gute" Geschäftsidee ist. Und es ist richtig, dass die Homöopathie an den Kosten im Gesundheitswesen nur einen kleinen Teil ausmachen. Da hast du ja recht.
    Da man Homöopathie aber eigentlich als Scheintherapie sehen muss (auch wenn du es nicht gerne hören magst und gerne anderer Meinung sein darfst), ist es da z.B. legitim, wenn die Zuzahlungen für Medikamente z.B. gegen Asthma steigen, während erwiesenermaßen wirkungslose Homöopathika gegen Asthma von den Kassen (mit)bezahlt werden?
    Ist es wirklich okay, wenn Menschen mit ernsthaften Erkrankungen sich gegen wirksame Therapiemethoden stellen und auf die Homöopathie vertrauen, die mit wirksamen (oder dir zu liebe wirksameren) Therapiemethoden in Konkurrenz steht?
    Auf den ersten Blick ist es die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Jetzt kommt das große Aber: Ist es noch eine freie Entscheidung, wenn diese Mündigkeit im Prinzip durch Fehlinformationen unterminiert ist? Man kommt nicht mit dem Glauben an die Wirksamkeit der Homöopathie zur Welt, sondern diese wird einem eingeredet und man redet sie sich zum Teil selbst ein.

    Menschen haben Ängste und Unsicherheiten. Speziell wenn sie krank sind oder an Schmerzen leiden.

    So gesehen, sind alle, die in irgend einer Form medizinisch oder therapeutisch tätig sind, diesem Risiko ausgesetzt, eine Therapie nur des Umsatzes willen vorzuschlagen (oder auch aufzudrängen, zu drohen, einzuschüchtern...), und nicht im Interesse des Patienten.

    Wieso ausgerechnet Homöopathen stärker von diesem Problem betroffen sein sollten, als andere Richtungen, müsste noch erklärt werden.
    Ich hoffe, dies im oberen Abschnitt erklärt zu haben - jedenfalls ansatzweise.

    Ausserdem gilt: kritiklos einfach zu sagen, Schulmedizin ist gut und nur gut, alles andere ist schlecht und nur schlecht - zeugt auch nicht grad von eigenständigem Denken oder Verständnis irgendwelcher Zusammenhänge.

    Stimmt. Allerdings sagt das ja auch keiner hier.

  10. #2200
    Registrierungsdatum
    04.12.2013
    Beiträge
    6.477

    Standard

    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Warum einige hier nun meinen, Homöopathie-Anwender verhöhnen und mit billiger Polemik überziehen zu müssen, bleibt mir absolut schleierhaft.
    Vielleicht weil Du hier selektiv liest oder nur selektiv Aussagen wahrnimmst?

    Nicht der Anwender und seine (subjektiv) empfundene Linderung sind primär Gegenstand der Kritik, sondern die Erklärungsversuche zur vermeintlichen Wirkungsweise von Zuckerkugeln ohne Wirkstoff und der falschen Behauptung, dass die Wirksamkeit von Globuli die über den Placeboeffekt hinaus gehen würde ja angeblich längst wissenschaftlich nachgewiesen wäre (und Nein - jetzt bitte nicht wieder mit dem BR Beitrag um die Ecke kommen).


    Das sich jeder das reinpfeifen kann was er für richtig hält wurde ja mehr als einmal deutlich zum Ausdruck gebracht. Wenn es demjenigen dann auch noch hilft - umso besser, vollkommen losgelöst ob da aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten jetzt tatsächlich irgendwas wirken kann oder nicht. Nur geht es über "Mir hat es geholfen..." nun mal aus den hier zigfach dargelegten Gründen nicht hinaus. Und entsprechende anekdotische Erfahrungsberichte sind nun mal kein anerkannter Standard wenn es um verifizierbare Nachweise geht.

    Wenn man sich das bspw. das Vorgehen der Fa. Hevert anschaut:

    Die geforderte Unterlassungserklärung hat Fr. Grams m.W. bis heute nicht abgegeben. Hier wäre es jetzt also Sache der Firma Hevert - sofern sie denn tatsächlich der Meinung ist, dass die Aussagen von Fr. Grams juristisch angreifbar wären und hier nicht nur kritische Stimmen über ein Drohszenario unterdrückt werden sollen - das ganze vor die Gerichte zu bringen. Einen derartigen Schritt hat Hevert bislang nicht vollzogen (und wird dies meiner Meinung nach auch nicht tun).

    Dann wäre es die Aufgabe der Gerichtsbarkeit festzustellen, ob - nach derzeit gängigen Standards und Methoden - die Aussage das Globuli nicht über den Placeboeffekt hinaus wirken im justiziablen Sinne falsch ist oder nicht. Das Ergebnis zu dem der Richter kommen würde ist dabei vorhersehbar, gerade deswegen wird die Fa. Hevert hier mit Sicherheit die ganze Geschichte nie vor ein Gericht bringen.

    Denn wenn man erst "Im Namen des Volkes..." schwarz auf weiß in der Akte stehen hat, dass - Stand heute - eben ein wie auch immer gearteter Mehrwert von Globuli gegenüber Placebos nicht belegbar ist hätten die damit ein veritables Eigentor geschossen.

    Persönlich glaube ich zwar nicht, dass so ein Urteil überzeugte Globuli-Befürworter in irgendeiner Weise abschreckt - aber gerade für die "breite Masse" und eben auch für die Frage ob Krankenkassen auch zukünftig hier die Kosten für derartige Präparate übernehmen wäre das für den Hersteller ein potentieller Umsatzverlust.


    Umgekehrt würde sich es das Unternehmen - sofern es sich seiner Sache wirklich sich ist - wohl kaum nehmen lassen hier ein Urteil zu seinen Gunsten zu erwirken um dann damit "hausieren" zu gehen.

    Insofern zeigt allein schon die Untätigkeit der Fa. Hevert das Dilemma der Homöopathie: Mehr als Anekdoten hat man nicht wirklich zu bieten.


    Ansonsten noch ein Artikel aus dem Spiegel der die ganze Sache gut zusammenfasst:

    https://www.spiegel.de/kultur/gesell...a-1286056.html
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  11. #2201
    Registrierungsdatum
    31.08.2019
    Beiträge
    270

    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Wenn man sich das bspw. das Vorgehen der Fa. Hevert anschaut:

    Die geforderte Unterlassungserklärung hat Fr. Grams m.W. bis heute nicht abgegeben. Hier wäre es jetzt also Sache der Firma Hevert - sofern sie denn tatsächlich der Meinung ist, dass die Aussagen von Fr. Grams juristisch angreifbar wären und hier nicht nur kritische Stimmen über ein Drohszenario unterdrückt werden sollen - das ganze vor die Gerichte zu bringen. Einen derartigen Schritt hat Hevert bislang nicht vollzogen (und wird dies meiner Meinung nach auch nicht tun).

    Dann wäre es die Aufgabe der Gerichtsbarkeit festzustellen, ob - nach derzeit gängigen Standards und Methoden - die Aussage das Globuli nicht über den Placeboeffekt hinaus wirken im justiziablen Sinne falsch ist oder nicht. Das Ergebnis zu dem der Richter kommen würde ist dabei vorhersehbar, gerade deswegen wird die Fa. Hevert hier mit Sicherheit die ganze Geschichte nie vor ein Gericht bringen.
    Ist nicht unterschrieben und Hevert wird da auch nix tun. Ist für die sowieso ein PR - Fiasko. Vor Gericht müssten die sonst erklären, warum sie hier etwas abmahnen wollen, was sie in anderen Ländern selbst auf ihre Verpackungen drucken.

  12. #2202
    Registrierungsdatum
    22.07.2004
    Beiträge
    13.240

    Standard

    Die Gläubigen kann man eh nicht mehr erreichen, die werden nur lesen was ihnen passt.
    Potentielle Neukunden oder Leute die denken, dass globuli irgendwas mit Naturheilkunde zu tun hätte, bei denen setzt oft der Verstand ein, wenn sie wissen wie die Hergestellt werden und wirken sollen.
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
    http://www.thaiboxen-bingen.de Facebook

  13. #2203
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Die Homöopathen, die ich kenne, haben alle einen Hintergrund entweder in Medizin oder in Naturwissenschaft. Also mit universitärem Doktortitel und so. Was also Leute sind, die schon mal was von Statistik gehört haben und damit umgehen können sollten.

    Die Annahme "die verstehen alle nichts von Statistik" steht auf eher wackligen Füssen.
    Ein vertieftes Studium statisticher Methoden die über Mittelwert und Median hinausgehen, sparen sich an der Uni die Meisten, dass ist nämlich nicht so ohne, da gibt es immer nur ein paar die das wirklich draufhaben.
    Zudem, die meisten Homöopathen sind ja wohl die gerade mal nen Heilpraktikerschein (für den man natürlich viel lernen muss, aber keine Statistischen Methoden beherrschen muss) in der Tasche haben.

  14. #2204
    Registrierungsdatum
    05.03.2017
    Beiträge
    3.869

    Standard

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Hier muss ich mal nachfragen. Unter "Gütekriterien" für EBM kann ich mir etwas vorstellen, aber was sind Gütekriterien für Homöopathie im Zusammenhang mit Studien?

    Bekannt ist zum Besipeil die Meta-Analyse von Lancet, die das "Ende der Homöopathie" ausrief:
    https://www.thelancet.com/journals/l...177-2/fulltext

    und hier eine ausführliche Antwort von homöopathischer SEite:
    http://www.homoeopathie.at/downloads...cet-studie.pdf




    Wenn ich dich richtig verstehe - und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, oder ob du dich selber verstehst - schlägst du damit eine Sammlung von case reports vor... eigentlich wären es sogar "reverse engineerte" case reports. DABEI käme in der Tat nichts Vernünftiges raus.
    Einzelfallstudien aus der klinischen Praxis sind doch gängig und sinnvoll. Warum sollte da nichts Vernünftiges rauskommen? Speziell wenn man Zugang zu vielen Einzelfallbetrachtungen hat?


    Beispiel: Man nimmt 2 Gruppen von Patienten. Die eine Gruppe bekommt Placebos, die andere Gruppe wird von Homöopathen nach deren eigenen Vorstellungen dessen behandelt, was in der Homöopathie lege artis ist. Weder Behandler noch Patienten wissen, wer mit Placebos behandelt wird und wer mit Homöopathie. Und bestenfalls wissen es auch die Untersucher zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht. Und dann schaut man, was dabei herauskommt.
    könnte man so machen, in der Tat.

    Bei gewissen Studien, wurde allerdings schon im Voraus festgelegt, welches Mittel der Homöopath gefälligst zu verwenden habe. Was in der klinischen Praxis nicht so geschieht, da wählt der Homöopath aus allen Mitteln, die zur Verfügung stehen. Sowohl was die Grundsubstanz angeht, aber auch die gewählte Potenzierung.




    Die Kritk der Homöopathieverfechter sieht ja in der Regel so aus, dass die Homöopathie durch den wissenschaftlichen Rahmen ihrer Untersuchung gewissermaßen nicht sie selbst sein könne und daher versagt. Aber das ist völliger Unfug.
    Dass schlechtes Studiendesign Resultate verzerren kann, oder zu falschen Implikationen führen kann, ist keineswegs Unfug. Wenn auch leider immer wieder mal die real existierende Situation. und das nicht nur im Kontext Homöopathie, sondern immer und überall.


    Nein, sie steht nicht auf wackligen Füßen, weil völlig unerheblich ist, was für einen Background die haben, die du kennst. Vllt verkehrst du ja in sehr elitären Kreisen, in denen alle Uniabsolventen sind.
    Welche Ausbildung jemand hat, soll irrelevant sein?

    Sprich, wenn du das nächste Mal eine OP brauchst, tut's auch der Metzger aus dem Dorfladen, der hat schliesslich Ahnung von der Anatomie der Säugetiere? - na viel Spass denn!

    und nein, ich verkehre keineswegs nur in elitären Kreisen; meine völlig nicht repräsentative Studienlage ergibt allerdings, dass ich zwei ausgebildete Homöopathen kenne, eine davon ist von Haus aus Schulmedizinerin (Allgemeinärtzin), der andere hat als Erstes Chemiker (Chemiestudium an der Uni) gelernt. Gerade der Chemiker hätte sein Studium nicht abschliessen können, ohne über wissenschaftlich korrektes Arbeiten Bescheid zu wissen.



    Das sagt aber nichts über die Allgemeinheit aus.
    Wir reden ja nicht von der Allgemeinheit, sondern von ausgebildeten Homöopathen, und deren Backgrounds.



    Außerdem, wie dir gesagt wurde schützt ein Studium nicht zwingend vor Verblendung. Es ist manchmal schockierend, wie spurenlos ein, von der Allgemeinheit mitfinanziertes Studium an manchen vorübergehen kann.
    jupp, aber auch das gilt längst nicht nur für jene, die der Homöopathie positiv gegenüber stehen.

    Hinzu kommt, wir sind als Menschen keine rationalen Wesen. Unsere Welt als Menschen reduziert sich nicht auf Fakten und Homöopathie ist nicht nur Therapiemethode, sondern auch, oder zum Teil Weltanschauung.
    sicher, jeder Mensch braucht eine Weltanschauung - eine Idee dazu, was die Welt im Innersten zusammenhält, und eine Idee davon, was ein gutes, sinnvolles, gesundes Leben ausmacht. Jeder Mensch braucht Werte.

    Auch wenn das heute bei gewissen Leuten anscheinend als unanständig gilt, Werte und eine Weltanschauung zu haben.



    Auch hier die Frage, was aan medizinischer Literatur du denn (und wie gut) kennst, um dir solch eine Beurteilung erlauben zu können.
    Die Detals medizinischer Literatur interessieren mich nicht genug, um mich darin zu vergraben; aber ich kenne die menschliche Natur, um zu wissen, dass niemand gefeit ist vor Eitelkeit, Bias, dem Wunsch nach Finanzierung eines Projekts, etc.


    Aus ethischer Sicht würde ich in Frage stellen, ob es wirklich eine "gute" Geschäftsidee ist.
    Sicher - wer kommt denn dabei wie zu Schaden?

    die Homöopathen haben ethische Richtlinien:
    https://www.homoeopathie-zertifikat....%2012_2013.pdf

    wozu auch gehört, hinzuweisen, wenn es Massnahmen erfordert, die Homöopathen selbst nicht durchführen können. zB eine Operation. und die Leute entsprechend weiter zu verweisen.

    Da man Homöopathie aber eigentlich als Scheintherapie sehen muss (auch wenn du es nicht gerne hören magst und gerne anderer Meinung sein darfst), ist es da z.B. legitim, wenn die Zuzahlungen für Medikamente z.B. gegen Asthma steigen, während erwiesenermaßen wirkungslose Homöopathika gegen Asthma von den Kassen (mit)bezahlt werden?
    Die Krankenkassen müssten doch eigentlich alle Zahlen und Informationen haben, um zu bestimmen, was wie viel kostet und was etwas bewirkt. Grosse Mengen an verfügbaren Daten haben die auch.

    oder nicht?


    Ist es wirklich okay, wenn Menschen mit ernsthaften Erkrankungen sich gegen wirksame Therapiemethoden stellen und auf die Homöopathie vertrauen, die mit wirksamen (oder dir zu liebe wirksameren) Therapiemethoden in Konkurrenz steht?
    Wenn es denn in der Schulmedizin gegen alles eine wirksame Therapie gäbe, das wäre ja schön....

    Aber wie Damiano erzählte: der war erst wegen einer Beschwerde in schulmedizinischer Behandlung, offenbar nicht nur einmal, sondern über längere Zeit - wobei keiner seiner Ärzte eine wirksame Behandlung geben konnte. Der Homöopath konnte das aber.

    Vo ndaher hat in Bezug auf diese Beschwerde, bei diesem Menschen, die Homöopathie das bessere Ergebnis erzielt - welchen Grund könnte er denn haben, auf diese Wirksamkeit nur aus ideologischen Gründen zu verzichten?

    und ja, die Schulmedizin hatte ihre Chance, aber nichts daraus gemacht.

    Ich gebe dir vollkommen recht: tu was wirkt.



    Auf den ersten Blick ist es die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Jetzt kommt das große Aber: Ist es noch eine freie Entscheidung, wenn diese Mündigkeit im Prinzip durch Fehlinformationen unterminiert ist? Man kommt nicht mit dem Glauben an die Wirksamkeit der Homöopathie zur Welt, sondern diese wird einem eingeredet und man redet sie sich zum Teil selbst ein.
    Es ist auch auf den zweiten, dritten, fünften und hunderdsten Blick immer noch die freie Entscheidung jedes Menschen.

    Es stehen zur Homöopathie weiss Gott genug Informationen zur Verfügung, man kann das Organon kaufen und lesen (die Hahnemann'schen Tiraden gegen die Schulmediziner seiner Zeit sind durchaus unterhaltsam), es wird informiert über die Art, wie Medikamente hergestellt werden, wie eine Therapie funktioniert.

    Sprich, genaue und klare Information ist vorhanden.

    Wobei die meisten Leute die Homöopathie nicht glauben, weil ihnen etwas eingeredet wird - sondern weil sie eben Beschwerden los werden, die andere Ärzte oder Therapeuten nicht erfolgreich behandeln konnten. Warum auch immer das dann funktioniert, hauptsache, es tut es.
    unorthodox

  15. #2205
    Registrierungsdatum
    05.03.2017
    Beiträge
    3.869

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ein vertieftes Studium statisticher Methoden die über Mittelwert und Median hinausgehen, sparen sich an der Uni die Meisten, dass ist nämlich nicht so ohne, da gibt es immer nur ein paar die das wirklich draufhaben.
    in dem Fall muss man vermuten, dass auch Forscher, die nicht in Homöopathie sondern andern Bereichen forschen, das auch nicht immer so präzise im Kopf haben, wie sie sollten?

    Zudem, die meisten Homöopathen sind ja wohl die gerade mal nen Heilpraktikerschein (für den man natürlich viel lernen muss, aber keine Statistischen Methoden beherrschen muss) in der Tasche haben.
    Die meisten Homöopathen sehen ihre Aufgabe darin, Menschen zu behandeln, und nicht darin, Studien zu schreiben.

    So wie sich auch der handelsübliche Schulmediziner auf Forschungen verlässt, die andere (hoffentlich korrekt und sachgemäss) erstellt haben.
    unorthodox

Seite 147 von 221 ErsteErste ... 4797137145146147148149157197 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 3 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 3)

Ähnliche Themen

  1. Online-Petition "Homöopathie"
    Von Sven K. im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 07-03-2014, 13:40
  2. Homöopathie und Bänderriss
    Von geschepper_getoese im Forum Gesundheit, Heilmethoden und Medizin
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 09-06-2006, 10:21
  3. Nutzlose Homöopathie
    Von Franz im Forum Gesundheit, Heilmethoden und Medizin
    Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 16-09-2005, 14:09

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •