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Thema: Homöopathie

  1. #2596
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Nochmal: Überlege dir mal, was die Tatsache bedeutet, dass solche Experimente in Ablauf und Messung in der Regel völlig ohne Bewusstsein ablaufen und erst hinterher jmd. mit Bewusstsein auf die Resultate schaut.
    Kürzlich wurde die berühmte Frage um den Zustand von Schrödingers Katze beantwortet:

    Wien (dpo) - Durch einen Zufallsfund wurde eine fast 100 Jahre alte wissenschaftliche Frage endgültig geklärt: Ist die Katze aus dem unter dem Namen "Schrödingers Katze" berühmt gewordenen Experiment tot oder lebendig? Das Tier war mit einer Giftampulle in einer Box eingesperrt, erst die Öffnung der Box hätte Klarheit bringen können. Archivare der Universität Wien haben die Box nun gefunden und die Frage beantwortet: Die Katze ist eindeutig tot.

    "Ziemlich lange schon, muss man sagen", teilt Archivar Ernst Bebner mit, der die Box in einem Keller der Universität entdeckte. "Die Giftampulle war sogar noch intakt, das Tier ist wohl leider verdurstet."


    https://www.der-postillon.com/2017/11/miau.html

  2. #2597
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  3. #2598
    Gast Gast

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    https://www.homoeopathie-online.info...ch-ueberlegen/

    Ein Interview mit Dr. Alexander Tournier, Mitbegründer und Direktor des Londoner Homeopathy Research Instituts (HRI) – In Paris aufgewachsen, war er nach dem Studium der Physik in Cambridge und Heidelberg u.a. zehn Jahre in der Krebsforschung in England tätig.

    Herr Tournier, ist die Homöopathie eine gut erforschte Methode?

    Im Verhältnis zur konventionellen Medizin ist die Homöopathie-Forschung ein relativ kleines Gebiet. Was viele nicht wissen ist, dass es in den Datenbanken Hunderte von Studien, auch placebokontrollierte, oder fast 2.000 aus dem Gebiet der Grundlagenforschung gibt. Viele Studien sind aber älter und entsprechen nicht mehr dem heutigem Standard. Wir brauchen mehr Forschung und mehr Unterstützung – die müsste es eigentlich geben, da laut WHO die Homöopathie die zweithäufigste medizinische Methode der Welt ist.

    Ist die Wirksamkeit der Homöopathie ausreichend belegt?

    Wir haben genügend Beweise, die für die Homöopathie sprechen, um weitere Forschung zu rechtfertigen – in Wissenschaftskreisen bedeutet diese Aussage viel! Beispiel klinische Forschung: Die aktuelle Übersichtsarbeit von Dr. Robert Mathie zeigt deutlich bei placebo-kontrollierten Studien, dass die Homöopathie dem Scheinmedikament überlegen ist.

    Warum ist Homöopathie aus Ihrer Sicht umstritten?

    Die Homöopathie scheint im Widerspruch zu den grundlegenden Annahmen der Physik, Chemie und Biologie zu stehen. Wieso wirkt eine hochverdünnte Substanz, in der nach heutigen Möglichkeiten kein Molekül des Ausgangsstoffs nachweisbar ist? Es gibt noch zu viele offene Fragen, und solange wir keinen besseren Einblick in den Wirkmechanismus haben, wird die Homöopathie umstritten bleiben. Jedoch rechtfertigt dies nicht die gut organisierten Lobby-Gruppen, die die Homöopathie angreifen. Sie sind in vielen Ländern bis in die Leitmedien und die Politik vernetzt und verbreiten sehr geschickt Falschaussagen: Homöopathie sei nicht besser als Placebo, positive Studien gebe es keine oder weitere Forschung sei nicht nötig. Interessant ist, dass die Angriffe mit der Beliebtheit der Homöopathie auch stärker werden.

    Warum ist es so schwer, eine allseits anerkannte Studie zur Homöopathie zu präsentieren?

    Wir haben qualitativ hochwertige Forschung in der Homöopathie, nur leider viel zu wenig. Studien müssen von unabhängigen Sachverständigen wiederholt werden, möglichst nicht nur einmal. Forschung kostet sehr viel Geld, und es gibt im Grunde keine öffentliche Förderung. Die Forschungsförderung für die gesamte Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) umfasst nur etwa 0,01 Prozent des gesamten medizinischen Forschungsbudgets in den EU-Ländern. Es fehlt aber auch an Wissenschaftlern, der Bereich ist derzeit zu umstritten, um die Karriere eines jungen Wissenschaftlers zu unterstützen.

    Aber wie funktioniert Homöopathie? Welche Forschung kann das enträtseln?

    Wir haben nur Hypothesen. Wir haben aber auch eine Reihe interessanter experimenteller Ergebnisse, die die Zahl der möglichen Theorien einschränken. Zum Beispiel deutet einiges darauf hin, dass elektromagnetische Effekte eine Rolle spielen. Auch versuchen wir gerade ein zuverlässiges, reproduzierbares System aufzubauen, das zeigt, dass sich homöopathische Verdünnungen von normalem Wasser unterscheiden. Andere Forscher testen die Wirkung von homöopathischen Mitteln auf das Verhalten von Mäusen. Andere untersuchen Biokristallisations- und Wassertropfenverdampfungsmethoden, und vieles mehr.

    Wie reagieren andere Physiker, Wissenschaftler auf Sie?

    Zum Glück bin ich promovierter Physiker und kann auf Augenhöhe mit den Kollegen diskutieren. Aber es ist ganz klar: die Homöopathie ist für die meisten Wissenschaftler indiskutabel – sei es aus Unwissenheit oder Angst. Wer über Homöopathie forscht, setzt seine Karriere aufs Spiel und die Rückkehr zur konventionellen Forschung ist quasi unmöglich.

  4. #2599
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Du sprichst ja im Prinzip von "getürkt", "gefälscht", "manipuliert" im Zusammenhang mit der Studie. Das sagt Linde aber nicht.
    Natürlich sagt er das so nicht. Würde er es sagen, könnte er sich auf eine Verleumdungsklage vom Lancet und Shang einstellen und sich sowieso beruflich gleich einsargen lassen.

  5. #2600
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    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Natürlich sagt er das so nicht. Würde er es sagen, könnte er sich auf eine Verleumdungsklage vom Lancet und Shang einstellen und sich sowieso beruflich gleich einsargen lassen.
    Schwere Anschuldigung. Wie viele Fälle gibt es denn, wo der Lancet eine Verleumdungsklage angestoßen hat? Ich kenne nicht einen Fall, aber sicher hast du da nähere Infos, sonst wäre das ja nur eine (weitere) völlig aus der Luft gegriffene Behauptung.


    Linde sagt übrigens nicht nur nicht, was du, dich auf ihn berufend behauptest, sondern er sagt das sogar explizit nicht. Das heißt, du hast nicht den geringsten Grund dich auf ihn zu beziehen, wenn du von "getürkt", "manipuliert" etc. sprichst. Er sagt das explizit nicht und es ist nicht nur falsch, dass du dich mit solchen Aussagen auf ihn beziehst, sondern es ist auch unredlich.

  6. #2601
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    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    https://www.homoeopathie-online.info...ch-ueberlegen/

    Ein Interview mit Dr. Alexander Tournier, Mitbegründer und Direktor des Londoner Homeopathy Research Instituts (HRI) – In Paris aufgewachsen, war er nach dem Studium der Physik in Cambridge und Heidelberg u.a. zehn Jahre in der Krebsforschung in England tätig.

    Herr Tournier, ist die Homöopathie eine gut erforschte Methode?

    Im Verhältnis zur konventionellen Medizin ist die Homöopathie-Forschung ein relativ kleines Gebiet. Was viele nicht wissen ist, dass es in den Datenbanken Hunderte von Studien, auch placebokontrollierte, oder fast 2.000 aus dem Gebiet der Grundlagenforschung gibt. Viele Studien sind aber älter und entsprechen nicht mehr dem heutigem Standard. Wir brauchen mehr Forschung und mehr Unterstützung – die müsste es eigentlich geben, da laut WHO die Homöopathie die zweithäufigste medizinische Methode der Welt ist.

    Ist die Wirksamkeit der Homöopathie ausreichend belegt?

    Wir haben genügend Beweise, die für die Homöopathie sprechen, um weitere Forschung zu rechtfertigen – in Wissenschaftskreisen bedeutet diese Aussage viel! Beispiel klinische Forschung: Die aktuelle Übersichtsarbeit von Dr. Robert Mathie zeigt deutlich bei placebo-kontrollierten Studien, dass die Homöopathie dem Scheinmedikament überlegen ist.

    Warum ist Homöopathie aus Ihrer Sicht umstritten?

    Die Homöopathie scheint im Widerspruch zu den grundlegenden Annahmen der Physik, Chemie und Biologie zu stehen. Wieso wirkt eine hochverdünnte Substanz, in der nach heutigen Möglichkeiten kein Molekül des Ausgangsstoffs nachweisbar ist? Es gibt noch zu viele offene Fragen, und solange wir keinen besseren Einblick in den Wirkmechanismus haben, wird die Homöopathie umstritten bleiben. Jedoch rechtfertigt dies nicht die gut organisierten Lobby-Gruppen, die die Homöopathie angreifen. Sie sind in vielen Ländern bis in die Leitmedien und die Politik vernetzt und verbreiten sehr geschickt Falschaussagen: Homöopathie sei nicht besser als Placebo, positive Studien gebe es keine oder weitere Forschung sei nicht nötig. Interessant ist, dass die Angriffe mit der Beliebtheit der Homöopathie auch stärker werden.

    Warum ist es so schwer, eine allseits anerkannte Studie zur Homöopathie zu präsentieren?

    Wir haben qualitativ hochwertige Forschung in der Homöopathie, nur leider viel zu wenig. Studien müssen von unabhängigen Sachverständigen wiederholt werden, möglichst nicht nur einmal. Forschung kostet sehr viel Geld, und es gibt im Grunde keine öffentliche Förderung. Die Forschungsförderung für die gesamte Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) umfasst nur etwa 0,01 Prozent des gesamten medizinischen Forschungsbudgets in den EU-Ländern. Es fehlt aber auch an Wissenschaftlern, der Bereich ist derzeit zu umstritten, um die Karriere eines jungen Wissenschaftlers zu unterstützen.

    Aber wie funktioniert Homöopathie? Welche Forschung kann das enträtseln?

    Wir haben nur Hypothesen. Wir haben aber auch eine Reihe interessanter experimenteller Ergebnisse, die die Zahl der möglichen Theorien einschränken. Zum Beispiel deutet einiges darauf hin, dass elektromagnetische Effekte eine Rolle spielen. Auch versuchen wir gerade ein zuverlässiges, reproduzierbares System aufzubauen, das zeigt, dass sich homöopathische Verdünnungen von normalem Wasser unterscheiden. Andere Forscher testen die Wirkung von homöopathischen Mitteln auf das Verhalten von Mäusen. Andere untersuchen Biokristallisations- und Wassertropfenverdampfungsmethoden, und vieles mehr.

    Wie reagieren andere Physiker, Wissenschaftler auf Sie?

    Zum Glück bin ich promovierter Physiker und kann auf Augenhöhe mit den Kollegen diskutieren. Aber es ist ganz klar: die Homöopathie ist für die meisten Wissenschaftler indiskutabel – sei es aus Unwissenheit oder Angst. Wer über Homöopathie forscht, setzt seine Karriere aufs Spiel und die Rückkehr zur konventionellen Forschung ist quasi unmöglich.
    Ist dir eigentlich klar, dass du fast die ganze Zeit die Neutralität anzweifelst, wenn Untersuchungen gegen die Homöopathie ausgehen, aber gleichzeitig eigentlich so ziemlich der einzige bist, der klar nicht neutrale Quellen verwendet, wie hier das HRI?
    Merkst du das eigentlich selber nicht?

    Mithin fnde ich einige Aussagen da völlig hanebüchen. Wer soll denn aus welchen Gründen Angst haben zur Homöopathie zu forschen? Kommt dann der Bumann? Die Wahrheit ist doch, wenn jmd. vor der Frage steht zu etwas zu forschen, warum sollte man Zeit und Mühe (SICH SELBST!) in eine abwegige Methode, wie die Homöopathie investieren, statt in etwas sinnvolleres? Und wer sich dazu entscheidet dazu zu forschen bekommt auch keine Probleme. Das einzige, was den Ruf da beschädigen kann ist, wenn man bei der Forschung Mist baut - vllt. sogar gezielt. Ansonsten lebt die Wissenschaft doch davon, dass bestehende Ergebnisse überprüft bzw. Tests wiederholt werden. Das ist bei der Homöopathie nicht anders.

    Die medizinische Fakultät der Uni Marburg hat sich zu exakt diesem Thema schon Mitte der 90er geäußert. Seit dem ist im Wesentlichen nix passiert, als dass sich das, was die sagten wiederholt bestätigt hat.
    Jetzt haben wir fast ein viertel Jahrhundert später und mittlerweile kann man sich natürlich fragen, siehe die Stellungnahme der Helmholtz-Gesellschaft, wie lange man da noch rumeiern will.

    Und man muss sich an der Stelle vllt. auch mal klarmachen, wie die moderne Homöopathiekritik zu stande gekommen ist. Anstoß der offenen Kritik war eigentlich die oben erwähnte Stellungnahme aus Marburg. Aber warum haben sich da mehrere Professoren überhaupt genötigt gesehen so ungewöhnlich deutlich zu werden.
    Der Grund war, dass zu dieser Zeit versucht wurde die Homöopathie als inhaltlichen Bestandteil des Medizinstudiums zu etablieren. Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld Stiftungsprofessuren eingerichtet. Man hat da sozusagen versucht durch die Hintertür offiziell zu werden. An wenigen Stellen hatte das auch etwas Erfolg, aber die meisten Unis sehen sich da doch der Neutralität verpflichtet, besonders, wenn es um die Ausbildung ihrer Studenten geht. Lustigerweise wurde genau dieser Standpunkt dem invasiven Vorgehen der Homöopathen zum Verhängnis und heute wird das vorgeworfen, was ihnen zum Verhängnis geworden ist. Diese Neutralität, die ins Gegenteil verkehrt - also als fehlende Neutralität von denen benutzt wird, die gescheitert sind, bei dem Versuch sich reinzukaufen.

    Solche Versuche laufen auch immernoch. Z.B. an der weiter oben erwähnten LMU, deren Kinderklinik sich mittlerweile klar gegen die Homöopathie positioniert. Es ist noch nicht so lange her, da liefen da Veranstaltungen für Studenten, die von Homöopathieherstellern finanziert wurden.
    Es wäre völlig undenkbar, dass z.B. Pfizer Lehrveranstaltungen für Studenten an deutschen Unis abhält.

    Die Sache mit Marburg hat dazu beigetragen, dass man sich bewusst wurde, dass das, womit man es hier zu tun hat nicht ungefährlich ist. Es wurde da vielen klar, dass ein wissenschaftlicher Standpunkt nicht zwingend selbstverständlich ist, sondern es durchaus nötig sein kann, diesen zu verteidigen, weil es Bestrebungen gibt hier zu unterwandern.

    Das haben damals dann 16 Professoren wie auch wissenschaftliche Gesellschaften, etwa
    - Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie,
    - Kommission für klinische Pharmakologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde,
    - Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie mit einer gemeinsamen Stellungnahme,
    - Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,
    - Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), des Dachverbandes aller medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften
    sowie von Gremien der verfaßten Ärzteschaft wie
    - Deutscher Ärztetag und
    - Wissenschaftlichen Beirats der Bundes*ärzte*kammer
    klar zum Ausdruck gebracht.

    In meinen Augen wiegt bereits das so schwer, dass es für die Homöopathen nicht zu entkräften ist. Seitdem kamen dann diverse Metaanalysen hinzu, weitere Institute und Fachgesellschaften (die ich hier im Thread bereits erwähnt habe). Gleichzeitig hat sich keine Theorie, wie konkret Homöopathie über den Placeboeffekt hinaus wirken sollte als belastbar erwiesen. Hinzu kommt, dass eine allgemeine Sensibilisierung für das Thema (Unwissenschaftlichkeit als Gefahr für Wissenschaft und im weiteren für Patientensicherheit) stattgefunden hat.

    U.A. aus diesem Grund kam es dann auch zu einer nicht ähnlich scharfen (und ungewohnt deutlichen) Stellungnahme der Arzneimittelkommission - auch in Richtung Politik) aus der ich kurz zitieren möchte:

    Die Arznei*mittel*kommission ist sich bewußt, daß "alternative" therapeutische Verfahren zahlreiche Anhänger in der Bevölkerung haben. Dies zeigen auch Umfragen, die aber eher den von vielfältigen Interessen beeinflußten Zeitgeist erkennen lassen als die medizinische Bedeutung dieser Verfahren beweisen. Die zunehmende Akzeptanz "alternativer" Heilmethoden in der Bevölkerung gleichzusetzen mit einer neu erworbenen Mündigkeit (3) würde bedeuten, die Popularität zur Bemessungsgrundlage der Mündigkeit zu machen.
    "Öffentliche Diskussion ist ein wichtiges Element gelingenden Lebens, aber sie ist weder die Quelle sittlicher Verpflichtung, noch ist Konsens ein Wahrheitsbeweis. (. . .) Auch wenn wir uns leichtfertig über das Falsche verständigen, dann bleibt es doch das Falsche." (4)
    Die Reflexion über Bedürfnisse am Markt, über die Gründe der Zuwendung zur "anderen" Medizin oder über das wahre Spektrum der Wünsche eines Kranken kommt oft zu kurz. Die Arznei*mittel*kommission, ein unabhängiges Gremium der verfaßten Ärzteschaft und daher der Vermittlung einer objektiv bestmöglichen Pharmakotherapie zum Wohle der Patienten verpflichtet, sieht im Grundsätzlichen Handlungsbedarf und Anlaß zur Kritik an Methoden, die sich einer wissenschaftlichen Analyse entziehen, aber gleichwohl dem Kranken als "gleichberechtigt" entgegentreten.

    ...

    Beispiel Homöopathie
    Die Homöopathie ist die heute am meisten verbreitete Behandlungsrichtung außerhalb der wissenschaftlichen Medizin. Auch wenn in ihre Konzepte und Erklärungen Aspekte moderner physikalischer Theorien, wie zum Beispiel der Quantentheorie, aufgenommen wurden, basiert sie auch heute noch auf den Vorstellungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts: auf dem Vitalismus (Krankheit und Heilung sind immaterielle Prozesse) und einer mit modernen biologischen Konzepten schwer kompatiblen Definition des Krankheitsbegriffs (Krankheiten sind Regulationsstörungen, wobei nicht zwischen Symptomen und Krankheit unterschieden wird). Nachprüfungen an Gesunden ergaben, daß homöopathische "Arzneimittel" die ihnen früher zugeschriebenen Symptome beziehungsweise Wirkungen ("Arzneimittelbilder") häufig gar nicht zeigen (23). Der mehrfach und kürzlich nochmals wiederholte Schlüsselversuch von Hahnemann mit Chinarinde war nicht zu reproduzieren (24).
    Das derzeitige Aufleben der Homöopathie im Umfeld anderer "naturgerechter" Behandlungsverfahren ist nicht ohne Beispiel in der Geschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die "Alternativmedizin" intensiv gefördert. In Berlin wurde ein Lehrauftrag für Homöopathie vergeben, in Stuttgart ein homöopathisches Krankenhaus, in Leipzig eine homöopathische Poliklinik gegründet (25-27). Das Rudolf-Heß-Krankenhaus in Dresden erhielt die Aufgabe, "Schul-" und Außenseitermedizin zu integrieren (26). Dort wurde unter anderem versucht, die Syphilis mit Saftfasten zu kurieren (28). Es sollte eine "Neue Deutsche Heilkunde" etabliert werden (26, 27, 29). Die vom Reichsgesundheitsamt verordnete Testung zahlreicher homöopathischer Verdünnungen verlief niederschmetternd, so daß die Homöopathen seinerzeit gegen die Fortführung der Untersuchungen beim Reichsgesundheitsführer intervenierten. Die Ergebnisse wurden bis heute nicht veröffentlicht (23, 26). Die homöopathische "Forschung" stagnierte nach 1945 über 40 Jahre.
    Sie bedient sich nunmehr bei der Deutung des Wirkungsmechanismus von bis zur Wirkstofffreiheit verdünnten homöopathischen Lösungen andernorts nicht reproduzierbarer Versuchsanordnungen (30) oder physikalischer Thesen von der "Einführung des Wassergedächtnisses" (30) bis hin zur Bemühung quantenphysikalischer Erklärungen (31-34). Alle derartigen Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus sind hier, wie auch in der wissenschaftlichen Medizin, nicht geeignet, die therapeutische Wirksamkeit zu belegen. !

    Link zur vollständigen Stellungnahme, da sehr lesenswert:

    https://www.aerzteblatt.de/archiv/10...Arzneitherapie

  7. #2602
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Schwere Anschuldigung. Wie viele Fälle gibt es denn, wo der Lancet eine Verleumdungsklage angestoßen hat? Ich kenne nicht einen Fall
    Bisher hat sich auch kein Wissenschaftler getraut, dem Lancet offen Manipulation zu unterstellen. Dass die das einfach auf sich sitzen lassen würden, ist wohl eher nicht zu erwarten.

    Das Wort "getürkt" habe übrigens ich noch nie verwendet.

    Dass der Lancet gerne tendenziöse Meinungsmache betreibt wird im BR-Bericht übrigens auch von einem weiteren Mediziner nahegelegt. Beim Lancet geht's ja offenbar ohnehin nicht immer seriös zu... Die Ente von Autismus und MMR-Impfungen kam auch aus dem Hause.

    https://www.der-arzneimittelbrief.de...px?J=2010&S=24

  8. #2603
    * Silverback Gast

    Standard

    blablabla.
    Auf viele Fragen wird überhaupt nicht konkret geantwortet, sondern nur ausweichend auf Nebenschauplätzen.
    Wischiwaschi-speech. Und das was im Linktext suggeriert wird ("studien-belegen-die-homoeopathie-ist-einem-placebo-deutlich-ueberlegen"), hab ich "in konkretam" ( ) nicht gefunden

  9. #2604
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Ist dir eigentlich klar, dass du fast die ganze Zeit die Neutralität anzweifelst, wenn Untersuchungen gegen die Homöopathie ausgehen, aber gleichzeitig eigentlich so ziemlich der einzige bist, der klar nicht neutrale Quellen verwendet, wie hier das HRI?
    Merkst du das eigentlich selber nicht?
    Linde oder die Macher der Berner Studie sind doch sogar Schulmediziner. Und nur weil der promovierte Physiker Tournier sich zur Homöopathie bekennt, ist seine Meinung automatisch irrelevant?

    Deine Quellen entstammen doch ausschließlich der klassischen Schulmedizin...wie bitte kommst Du zu der Annahme, dass Du auch nur annähernd "neutrale Quellen" in unserer Diskussion verwendest??

    Du akzeptierst doch nicht mal die Wirksamkeit der Homöopathie, wenn sie von Wissenschaftlern/ Schulmedizinern/ Nicht-Homöopathen festgestellt wird, erwartest aber, dass man umgekehrt deine Quellen als neutral akzeptiert, die rein schulmedizinischen Ursprungs sind...

    Das haben damals dann 16 Professoren wie auch wissenschaftliche Gesellschaften, etwa
    - Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie,
    - Kommission für klinische Pharmakologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde,
    - Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie mit einer gemeinsamen Stellungnahme,
    - Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,
    - Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), des Dachverbandes aller medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften
    sowie von Gremien der verfaßten Ärzteschaft wie
    - Deutscher Ärztetag und
    - Wissenschaftlichen Beirats der Bundes*ärzte*kammer
    klar zum Ausdruck gebracht.

    In meinen Augen wiegt bereits das so schwer, dass es für die Homöopathen nicht zu entkräften ist.
    *prust* Genauso könnte ich nun behaupten, die Aussagen eines Homöopathie-Gremiums würden so schwer wiegen, dass sie für Homöopathie-Gegner nicht zu entkräften sind.

  10. #2605
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen

    [U]Ein Interview mit Dr. Alexander Tournier, Mitbegründer und Direktor des Londoner Homeopathy Research Instituts (HRI) – In Paris aufgewachsen, war er nach dem Studium der Physik in Cambridge und Heidelberg u.a. zehn Jahre in der Krebsforschung in England tätig.
    Fettdruck macht ein Interview nicht Aussagekräftiger.

  11. #2606
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    Zitat Zitat von Damiano R. Beitrag anzeigen
    Linde oder die Macher der Berner Studie sind doch sogar Schulmediziner. Und nur weil der promovierte Physiker Tournier sich zur Homöopathie bekennt, ist seine Meinung automatisch irrelevant?

    Deine Quellen entstammen doch ausschließlich der klassischen Schulmedizin...wie bitte kommst Du zu der Annahme, dass Du auch nur annähernd "neutrale Quellen" in unserer Diskussion verwendest??

    Du akzeptierst doch nicht mal die Wirksamkeit der Homöopathie, wenn sie von Wissenschaftlern/ Schulmedizinern/ Nicht-Homöopathen festgestellt wird, erwartest aber, dass man umgekehrt deine Quellen als neutral akzeptiert, die rein schulmedizinischen Ursprungs sind...



    *prust* Genauso könnte ich nun behaupten, die Aussagen eines Homöopathie-Gremiums würden so schwer wiegen, dass sie für Homöopathie-Gegner nicht zu entkräften sind.

    Wie kommst du darauf, dass die Schulmedizin, um bei deinem Jargon zu bleiben nicht neutral wäre? Beantworte mir das mal.
    Und komm mir nicht wieder mit Pharmaindustrie oder was weiß ich! Die Homöopathiehersteller gehören im Prinzip der selben Industrie an und DIE haben natürlich ein gewichtiges Interesse daran, Teil der "Schulmedizin" zu sein.

    Die Schulmedizin hat nicht das geringste Interesse daran wirksame Methoden zu negieren. In dem Sinne ist sie neutral. Sie hat aber ein nachvollziehbares Interesse daran Scheinmethoden aus sich selbst herauszuhalten. Das gehört einfach zur Methode wissenschaftlich orientierter Medizin.
    Du denkst, dies sei eine Art Kampf auf Augenhöhe, bei der die einen eben auf der einen Seite stehen und die anderen auf der anderen Seite und dass, für welche Seite man sich entscheidet beliebig ist. Da irrst du dich aber.
    Alles, was der gesammelten Fachwelt in Fragen der Homöopathie entgegensteht sind Einzelmeinungen (und dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob diese von Schulmedizinern wie Linde vertreten werden, oder Physikern, wie dem anderen Typen da, den du verlinkt hast) und irgendwelchen klar Positionierten Instituten, wie das HRI, bei denen das "Research" eigentlich nur im Namen steht, weil es gut klingt.

    Und ich verstehe auch, dass für manche die Außenseitermeinung attraktiver ist, weil man sich dann im gerechten Kampf gegen eine Mehrheit wähnen kann und wer weiß, vllt. hat man am Ende des Tages sogar doch Recht. Bei der Homöopathie setzt man da aber auf das falsche Pferd und macht sich im wesentlichen selbst zum Brot. Und dann kommen halt auch nur Plattitüden, die man auch auf wiederholte Nachfrage nicht untermauern kann.

    Wer für die arme arme Homöopathie ist wird geächtet oder gar vor den Kadi gezerrt, dunkle, subversive Mächte machen es der Homöopathie gezielt schwer und Studien werden zu ihren Lasten getürkt. Hinter allem steht die Pharmaindustrie. Ich glaube, wenn die in den Vorstandsetagen der Homöopathiehersteller sowas lesen, dann kommen die nachts vor Lachen nicht in den Schlaf.

    Hevert muss in den USA auf ihre Produkte drucken, dass der Quatsch nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt. Wenn eine Frau Grams und andere das hier vertreten, was die selbst wo anders auf ihr Zeug drucken und damit nichts weiter als die Wahrheit sagen, dann wird versucht sie einzuschüchtern und mit juristischen Konsequenzen gedroht. Das ist die zuckersüße und arme unterdrückte Homöopathielobby. Hat übrigens nicht geholfen. Frau Grams vertritt genau das auch öffentlich weiter wie bisher.
    Die machen ihre Drohung nicht wahr. Wäre auch schön blöd, wenn ein Richter offiziell feststellen würde, dass man das so sagen darf und die ganze Sache in den Medien dann eine noch größere Runde macht.

    Was haben sich die Homöopathieanhänger gefreut. Jetzt wird juristisch zurückgeschlagen. Tja, war wohl nix.

    Und um das auch ganz klar zu sagen: Ich bin hier kein Verteidiger, der, wie du sie nennst "chemischen Pharmaindustrie". Für mich ist das alles eine Mischpoke, mit einem einzigen Unterschied.

    - die eine Seite stützt ihr Geschäft nicht ausschließlich auf Mogelpackungen und forscht ernsthaft. (die andere Seite ist die Homöopathie).

  12. #2607
    * Silverback Gast

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    Gerade auf YT einen netten Beitrag gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=7tEoehixGvk
    Nee wat is dat herrlich

    (bin bisher nur bis 17.48 gekommen (mehr tue ich mir auch nicht an, .... aber: Präzise ~ 17.48 ist einfach nur oberköstlich; Ansage: "Freunde der Sonne, setzt euch hin , ..." )

  13. #2608
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    Hab ich glaube ich schon 3 mal gepostet in dem thread... Sie bringt es auf den Punkt, aber egal welches Argument man bringt, es wird mit beliebigem blabla der H. Anhänger begegnet... Sinnlos hier zu "diskutieren"

  14. #2609
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Gerade auf YT einen netten Beitrag gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=7tEoehixGvk
    Nee wat is dat herrlich

    (bin bisher nur bis 17.48 gekommen (mehr tue ich mir auch nicht an, .... aber: Präzise ~ 17.48 ist einfach nur oberköstlich; Ansage: "Freunde der Sonne, setzt euch hin , ..." )
    Und das Traurige daran ist, dass sogar die "doofen" Amis und Großkapitalisten/Pharmamonster das direkt negieren mit der überprüften und nachgewiesenen Wirkung.
    Aber hey, Damiano weiß es besser als alle Wissenschaftler zusammen. Gibt es gegen Größenwahn nicht auch irgendwelche Globuli?
    The only easy day was yesterday!

  15. #2610
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    Gibts nix neues zur Mondlandung?
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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