Zitat von
Seemann
Wirklich interessant finde ich an dem Artikel die Aussage eines CDU - Politikers. Ich zitiere:
"Von den Wissenschaftlern höre ich, es sei doch bewiesen, dass homöopathische Präparate nicht funktionieren. Von den Homöopathen höre ich, es sei doch bewiesen, dass sie funktionieren. Das belegt den Forschungsbedarf" - Seidenrath, CSU.
Und an der Stelle wird es verrückt, finde ich. Natürlich sagen die Homöopathen, dass Homöopathie wirkt. Was sollen die auch sonst sagen. Was aus dem Artikel nicht hervorgeht, in diesem Falle war das eine einzelne Person, die, sich auf drei wirkliche Schrottstudien beziehend und diese auch an die CSU weiterreichend, dahingehend geäußert hat, dass Homöopathie doch wirke. Auf dieser Grundlage wurde in Bayern eine 400.000€ - Studie in Auftrag gegeben. Da sieht man, wie wild das ist. Es reicht eine einzige Person an der richtigen Position, die dem wissenschaftlichen Konsens widerspricht (Seidenrath räumt ja selber ein, er höre von den Wissenschaftlern, Homöopathie wirke nicht - siehe Zitat) um einen Politiker zu der irren Schlussfolgerung kommen zu lassen, Zitat: "Das belegt den Forschungsbedarf" - Seidenrath.
Das heißt also, nur eine Person müsste Seidenrath gegenüber behaupten, die Erde sei flach, und er würde daraus einen Forschungsbedarf ableiten.
Wenn man das so sieht, dann kann man den wissenschaftlichen Betrieb eigentlich einstellen, denn so kommt man nicht weiter. Wenn es im Zweifelsfall sowieso egal ist, was die Wissenschaft sagt, sobald auch nur ein Hansel widerspricht, selbst bei klar erkennbaren eigenen Interessen, dann kann man es gleich ganz lassen.