Zitat von
kanken
Ach wie herrlich wie hier wieder alle Vorurteile und Halbwissen in einen Topf geworfen werden, man kräftig umrührt und dann zu einem Ergebnis kommt.
Es gibt bei solchen Betrachtungsweisen eben kein Schwarz und Weiß, sondern sehr viele Graustufen.
Studien und Statistiken sind, wenn man ein wenig in medizinischer Forschung involviert ist, längst nicht alle so toll. Es werden zig Medikamente zurückgerufen, eingeschränkt, bzw. negativ in Kosten und Nutzen bewertet und das teilweise nach Jahrzehnten.
Sicher, es gibt Medikamente die definitv helfen, aber auch sehr sehr viele die es nur in „Studien“ tun, deren mathematische Validität einem jeden Statistiker Tränen in die Augen treiben (aber dennoch gerne vorgelegt werden, da Ärzte in der Regel keine Ahnung von Statistik haben…). Was wurden Beta- Blocker früher gehypt, senken Mortalität, Morbidität von allen möglichen Krankheiten (KHK, Myokardinfarkt…), senken den Blutdruck. Was sind sie heute? Auf einem mehr als freien Fall. Schon damals gab es große Studien in den USA zu Sotalol bei denen in einer Doppel-Blind-Studie festgestellt wurde das nur die Zuwendung vom Arzt einen Effekt auf den Blutdruck hat und nicht das Sotalol, dennoch wurde es fleißig weiter verschrieben. Heute sind Beta-Blocker in der Blutdruckbehandlung fast obsolet.
Solche Beispiele gibt es sehr viele in der Medizin.
Sind deswegen alle modernen Medikamente schlecht? Quatsch.
Heilung ist immer ein hochkomplexer Vorgang der von sehr sehr vielen Faktoren abhängig ist, vor allem wenn eine Krankheit eine chronische Komponente hat. Akut- und Notfallmedizin ist das Eine, aber bei weitem nicht alles.´
Die Psyche, das Zwischenmenschliche, die Compliance, all diese Faktoren spielen oft eine genau so große Rolle bei der Behandlung wie ein Medikament. Der Patient ist immer ein Gesamtpaket (es sei denn er liegt intubiert und beatmet auf einer ITS).
Homöopathie und Akupunktur können helfen, ebenso andere alternative Methoden. Es ist egal warum sie helfen, so lange sie es tun und ihn dabei nicht zusätzlich gefährden und da bringt es nichts sie zu verteufeln oder ihnen die Wirksamkeit in klinischen Studien abzusprechen.
Manchen Menschen hilft es auch gegen Brustschmerz wenn man ihnen nur den Brustkorb aufsägt und dann wieder zunäht und ihnen erzählt man hätte ihnen einen Bypass gelegt (dann doch lieber etwas weniger „invasives“)…
Grüße
Kanken