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Thema: International Smallsword Symposium 2014 - Reisebericht

  1. #1
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    Standard International Smallsword Symposium 2014 - Reisebericht

    Am Abend des 10.10.14 machten Darth Kreußler und ich uns auf den Weg ins Schöne Schottland, um am 6. International Smallsword Symposium teilzunehmen.

    Nachdem wir erfolgreich in unserem Hostel in der Innenstadt Edinburghs eingecheckt und gut geschlafen hatten, machten wir uns am Samstag morgen auf zum Academy Sports Centre.
    In der schönen Mehrfachturnhalle wurden "Die Deutschen" freundlich empfangen und auch bei der allgemeinen Begrüßungsansprache gleich allgemein vorgestellt, da außer uns alle Teilnehmer nach französischen und britischen Quellen trainierten.
    Das Feld der etwa 50 Teilnehmer war hauptsächlich britisch, es gab auber auch einige Teilnehmer aus USA, Holland, Norwegen, Südafrika und natürlich uns zwei aus Deutschland. Einige Gesichter waren uns auch schon von 1. und 2. International Sabre Symposium bekannt.

    Die angebotenen Trainingseinheiten boten entweder Einblicke in verschiedene Systeme (D. Angelo, Hope, Kreußler,...) oder Ansätze zum Training verschiedener fechterischer Fertigkeiten (Spitzenkontrolle, Wahrnehmungsschulung,...) und waren insgesamt auf einem guten, aber auch für Anfänger verständlichen Niveau.
    Da unsere Kreußler'sche Auslage und Fechtweise sich sehr deutlich von der französischen unterscheidet, brachte uns das einiges an Stöhnen und Kopfschüttlen unter den Teilnehmern an Darth Kreußlers Klasse ein. Insgesamt wurden unsere Inhalte als exotisch und "very interesting" aufgenommen.
    Das diese Fechtweise trotz ihrer Andersartigkeit aber sehr gut funktioniert, konnten wir am Sonntag Nachmittag bei einem kleinen Turnier unter Beweis stellen, bei dem Darth Kreußler den 4. Platz belegen konnte (es waren praktisch alle Teilnehmer des Seminars angetreten).

    Ich persönlich fand es sehr nett von Ian Macintyre, dem Organisator des Events und Leiter der Black Boar Swordsmanship School, dass er mich am Sonntag Morgen bat, als ihm vom Sabre Symposium bekannten "ISS Fitness Guy", das Warm Up zu übernehmen. Offenbar habe ich da inzwischen einen gewissen Ruf...

    Erwähnen will ich noch die sehr nette Stadtführung mit anschließendem Pubbesuch am Samstag abend, bei dem man sehr viele interessante Gespräche führen und gute Kontakte für weitere Fechtertreffen knüpfen konnte.

    Insgesamt eine wirklich nette und gut organisierte Veranstaltung, die ich sicherlich nächstes Jahr wieder besuchen werde und die dafür sorgt, dass mein Fechterjahr in Zukunft in "vor dem IS(abre)S" und "vor dem IS(mallsword)S" eingeteilt sein wird.

    Und ich hoffe natürlich nächstes Jahr mehr Deutsche dort zu sehen!
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    Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München

  2. #2
    Pinuti Gast

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    Danke für den Bericht
    Wollte dich ja eigentlich nächsten Montag bei Jo fragen, wie es denn so war... aber damit hätten wir das jetzt auch abgehandelt und können uns wieder den wichtigen Dingen wie Rum, Yoga und Nerd-Stuff widmen

    Mal im Ernst: Klingt nach ner gelungenen Veranstaltung. Gibts Fotos?

    Ach und: Haste mir was mitgebracht? :P

  3. #3
    timito Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jadetiger Beitrag anzeigen
    Ich persönlich fand es sehr nett von Ian Macintyre, dem Organisator des Events und Leiter der Black Boar Swordsmanship School, dass er mich am Sonntag Morgen bat, als ihm vom Sabre Symposium bekannten "ISS Fitness Guy", das Warm Up zu übernehmen. Offenbar habe ich da inzwischen einen gewissen Ruf...
    Zu recht
    Ich habe da so eine Vorahnung wie dein T-Shirt beim nächsten ISS aussehen könnte
    Ich schließe mich Pinuti an, danke für den schönen Bericht. Und Fotos oder Videos wären natürlich super. Macht aber auch so schon Lust euch vielleicht mal zu begleiten! Smallsword wäre mal ganz interessant und Schottland sowieso.

  4. #4
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    Fotos werden noch bei der Black Boar Swordsmanship School gesammelt und werden dann veröffentlicht. Ich verlinke das hier, sobald es was zu sehen gibt.

    Ich versuche, bis zum nächsten ISS irgendwo noch ein Fencerobics-Outfit herzubekommen

    @Pinuti
    Lonely Dog wird mir in Sachen funktionelles Fechtertraining sicher ein paar gute Impulse geben können
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  5. #5
    itto_ryu Gast

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    Zitat Zitat von timito Beitrag anzeigen
    Smallsword wäre mal ganz interessant und Schottland sowieso.



  6. #6
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    @itto_ryu
    Ich denke, du hast da eine falsche Vorstellung vom Smallsword. Bei dem Symposium geht es rein um klassisches Degenfechten des 19. Jahrhunderts. Linkhandwaffen oder gar Schilde waren da out
    Es wurde allerdings erstaunlich viel entwaffnet und gerungen...

    @all
    Die Regeln des Turniers am Sonntag wurden in den einzelnen Vorrundengruppen unabhängig durch Konsensentscheidung erstellt und waren absolut minimalistisch gehalten:
    - Normalerweise keine Einschränkung der Trefferfläche. Manchmal wurden auf Wunsch einzelner Fechter die Waffenhand und die Beine unterhalb des Knies ausgenommen;
    - Ringen war erlaubt bis zum Bruch des Gleichgewichts (es musste also kein voller Takedown ausgeführt werden). Abgebrochen wurde auch, sobald ein offensichtlicher Patt erreicht war.
    - Bei Doppeltreffer erhalten beide oder kein Fechter einen Punkt. Ein Nachstoß mit mindestens einem fechterischen Tempo Verzögerung nach einem Treffer der Gegenseite wurde nicht gegeben.
    - Eine Entwaffnung wurde als Punkt gegeben.
    - Knaufschläge zählten ebenso wie Treffer mit der Spitze
    - Klingenhiebe wurden nicht gezählt (es handelt sich ja um eine reine Stichwaffe)
    - Einsatz der linken Hand war uneingeschränkt erlaubt

    Darüber hinaus gab es keine Technikeinschränkungen, was das Spekturm der Stile und Aktionen sehr schön breit machte.
    So könnte man olympischen Sportdegen IMO wieder attraktiv machen!
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  7. #7
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    Zitat Zitat von Jadetiger Beitrag anzeigen
    @itto_ryu
    Ich denke, du hast da eine falsche Vorstellung vom Smallsword. Bei dem Symposium geht es rein um klassisches Degenfechten des 19. Jahrhunderts. Linkhandwaffen oder gar Schilde waren da out
    Es wurde allerdings erstaunlich viel entwaffnet und gerungen...
    wie langweilig, keine Dolche, Mäntel oder Sturmlaternen

  8. #8
    itto_ryu Gast

    Standard

    Naja Moment mal, das Smallsword ist ja ein lange eingesetzte Waffe, nicht nur 19. Jhd. Duellfechten, die Quellen aus dem späten 17. bis ins 18. Jhd. sind da auch sehr interessant. Abgesehen von Angelo´s Parierdolch- und Laternen-Kuriositätenkabinett, mag ich das Smallsword wie z.B. McBane es zeigt ganz gern: Bad-ass soldier rough-and-dirty-Raufdegen

    War also beim Smallsword-Symposium also kein Angelo, McBane oder Hope vertreten?

  9. #9
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    Zitat Zitat von itto_ryu Beitrag anzeigen
    Naja Moment mal, das Smallsword ist ja ein lange eingesetzte Waffe, nicht nur 19. Jhd. Duellfechten, die Quellen aus dem späten 17. bis ins 18. Jhd. sind da auch sehr interessant. Abgesehen von Angelo´s Parierdolch- und Laternen-Kuriositätenkabinett, mag ich das Smallsword wie z.B. McBane es zeigt ganz gern: Bad-ass soldier rough-and-dirty-Raufdegen

    War also beim Smallsword-Symposium also kein Angelo, McBane oder Hope vertreten?
    Wenn ich das richtig verstanden habe, waren vertreten:
    2x Kreußler (bzw. Kahn/Roux/Fehn)
    2x Hope
    ca. 46x "French Smallsword" (was anscheinend hauptsächlich Liancour, Girard und Angelo ist. Ich hab davon keine Ahnung.)

    Gefochten wurde zwar oft mit viel Linkhandeinsatz (vor allem Hope's "New Method" verlässt sich sehr darauf), aber bis auf ein einziges Gefecht immer ohne Zweitwaffe.

    Ich fand Hope's "New Method" sehr interessant, weil ich vorher noch nie eine Degenmethode gesehen habe, die grundsätzlich aus der verhangegen Auslage ficht. Das wär doch perfekt für die ganzen Christmänner hier im Forum
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  10. #10
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    Zitat Zitat von Jadetiger Beitrag anzeigen
    Ich fand Hope's "New Method" sehr interessant, weil ich vorher noch nie eine Degenmethode gesehen habe, die grundsätzlich aus der verhangegen Auslage ficht. Das wär doch perfekt für die ganzen Christmänner hier im Forum
    Nur dass der für das Stoßfechten die französische-Standartauslage wählt. Und auch wenn er nicht viel dazu zu sagen hat, auf die korrekte Stellung legt er viel Wert und reitet da nochmal drauf rum

  11. #11
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    Ich habe nicht geschrieben, dass Hope die Sache angeht wie Christmann. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass den Christmann-Säbelfechtern Hopes Methode sehr gefallen könnte.
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  12. #12
    itto_ryu Gast

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    Na klingt doch gut durchmischt, Hope und Liancour sind so spätes 17. Jhd. Angelo ca. Mitte 18. Jhd. Bei Hope muss man bedenken, dass er seine Fechtmethode im Laufe der Zeit abgewandelt bzw. stark vereinfacht hat, er war wohl mit einigen Apsekten der von ihm selbst anfänglich gelehrten französischen Schule z.T. unzufrieden. Seine "New Method" war ja zudem stärker vereinfacht, auch um abseits des Duells, welches Hope wohl später selbst als unmoralisch verpönte, sondern eher der "Selbstverteidigung". Hier finde ich Hope ebenso wie McBane interessant, zeigen beide doch auf, dass das Smallsword entgegen der häufigen Meinung eben nicht zwangsläufig "nur" Duellwaffe sein musste. McBane´s Werk liest sich halt einfach geil

  13. #13
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    Zitat Zitat von Jadetiger Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht geschrieben, dass Hope die Sache angeht wie Christmann. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass den Christmann-Säbelfechtern Hopes Methode sehr gefallen könnte.
    schon klar. Ich wollte auch nur erwähnen, dass Christmann sich auch über das Stoßfechten äußert.
    Er dürfte sich aber auch Gedanken gemacht haben, warum es sinnvoll ist aus verhangener Auslage auf Hieb und Stoß zu fechten und für das reine Stoßfechten eine andere Auslage zu wählen.
    Wie dem auch sein, neugierig bin ich geworden, werd ich mal einen Blick über die Meerenge riskieren (und wenn es nur wegen der Äxte ist )

  14. #14
    itto_ryu Gast

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    Zitat Zitat von Jadetiger Beitrag anzeigen
    - Klingenhiebe wurden nicht gezählt (es handelt sich ja um eine reine Stichwaffe)
    Ich verstehe, dass man im Stoßfecht-System durch diese Regelung bleiben wollte, aber prinzipiell ist ein schneller Schnitt mit bestimmten Typen des Smallswords ja nicht generell verkehrt, oder?

  15. #15
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    Es gab eine Einheit mit dem Spadroon, in der auch Hiebtechniken gezeigt wurden.
    Da es bei Smallswords/Degen aber auf das Modell ankommt, ob man damit überhaupt schneiden kann, ist es für ein Turnier sicher eine gute Konsensentscheidung, nur auf Stoß zu fechten.

    Mir kommt das sehr entgegen, weil in der klassischen deutschen Lehrtradition Stoß- und Hiebfechten meist streng getrennt gelehrt werden. Erst wenn der Schüler beides beherrscht, geht man zum "Rencontre" auf Hieb und Stoß über.
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