Der Gedanke, dass jemandem, der Gewalt unterrichtet entsprechende Praxiserfahrungen helfen ist wohl richtig, man sollte sich aber vor dem Umkehrschluss hüten.
Es gibt viele Leute, die sich (auch erfolgreich) geprügelt haben, auch in der KK-Szene und trotzdem miese Lehrer sind und eigentlich nicht wirklich Ahnung vom Tuten und Blasen haben.
Jemandem mal auf die Backen gehaun zu haben ist keine Qualifikation in sich. Ansonsten könnte man einfach viele Leute zur Resozialisierung aus der JVA holen und sagen "So, ab jetzt wirst Du seriös, schluss mit Deinem alten Leben, Du bringst jetzt Leuten SV bei."
Ich hab das auch schon life gesehen. Da steht halt dann ein großer, kräftiger Kerl, der sich schon seit frühester Jugend geprügelt, oder sonst woher das entsprechende Mindset hat und der Unterricht ist dann trotzdem 1:1 der gleiche wie bei Ute. Kneipenschlägereien formen noch lange keinen KK-Trainer.
Dann schreiben die Schüler hier im KKB "Ja, aber bei uns ist das aber ganz anders, weil unser Trainer ist Türsteher/Polizist/Fremdenlegionär". Glückwunsch. Haste aber nix von, der ist nämlich nicht dabei und hält Händchen, wenn Dir einer die vorlaute Nase verbiegen will.
Hallo Rambat - danke für den Kommentar.
Wenn man SELBST bereits Erfahrung damit hat merkt man SOFORT ob der
jeweilige Lehrer das hat oder nicht.
Meine beiden wichtigsten Lehrer in der EWTO
1. Klaus Hennrich, REICHLICH Erfahrung - und was wurde da im Training gefetzt
2. Heinrich Pfaff, gem. eigener Aussage KEINERLEI ERFAHRUNG ( damit ) und
genau so war das Training: technisch sehr hochwertig, praktisch .. für'n Popo
Grüße
BUJUN
Nachtrag: viele Leute gehen in KS/KK weil sie ganz einfach Angst vor Gewalt haben.
Machen dann im KS/KK "Karriere" und werden Lehrer.
Haben immer noch Angst und verstecken sich hinter ihrem Lehrer-Status und
schreien laut rum sie würden "SV" beibringen können - kommen die entsprechenden
ängstlichen Schüler ... und weiter geht's ....
1. den Umgang mit der eigenen Angst kann man lernen
2. es wäre nett ( aber wohl unmöglich ) wenn man mal "SV" definieren könnte !!!
3. meine Erläuterung zu "SV" gleich hier: SV = EIGENER GEWALTSAMENR GEGEN-ANGRIFF !!!!! ( sonst nix )
Hab auch schon ähnliche erlebt und weißt du was, ich glaube auch tatsächlich das die Typen sich mit dem Blödsinn hätten verteidigen können.
Da greift doch wieder die alte Weisheit, dass das System eh nur zweitrangig ist, solange Physis und Mindsetting stimmen.
Diese beiden Attribute sind allerdings wesentlich schwieriger zu vermitteln als der Technikkram.
Ich habe damals ja schon in dem verlinkten Thread geschrieben, das ich es persönlich sehr wichtig finde, das die Techniken/Prinzipien/Methoden an sich schon entsprechend real bewährt haben.
Das der Trainer sie auch schon selbst im Ernstfall angewendet hat ist zwar wünschenswert aber doch erstmal zweitrangig.
Das Problem ist ja, das ich durch einen Trainer mit einschlägiger (hihi) Erfahrung ja nicht automatisch weiß, wie sich echte Gewalt anfühlt, bis ich es selbst erlebt/durchlebt habe.
Das Optimum sind didaktisch/technisch gute Trainer mit realer Gewalterfahrung aber wenn ich mir eins aussuchen müsste, wäre mir persönlich der didaktisch/technisch gute Trainer lieber.
@ Bero
Alles o.k.
.....
Das Problem mit der "SV" ist nicht nur den erfahrenen "guten" Lehrer zu
finden - da durfte ich eine ganze Menge davon kennen lernen
Dieser Lehrer MUSS in der Lage sein, den wirklich intressierten und bereiten
Schüler Stück für Stück an's Ziel zu bringen - dass der Schüler SOFORT und
ohne jegliches Nachdenken und / oder Zögern los legt wenn's denn sein muß.
So - jetzt finde mal Schüler die nicht nach dem ersten Treffer jammernd vor
Selbstmitleid auf der Stelle weinend zusammen brechen - und dann beleidigt
kündigen weil ihnen jemand IM KS/KK ( !!!!! - wie sind die denn da rein geraten ? )
"Aua macht".
Je exotischer die Anbieter werden desto schlechter wird die Qalität -
da geht's fast nur noch um Graduierungen und theoretische "Überlegenheit"
ohne Versuche das mal zu testen.
KK/KS OHNE SPARRING ?? - kann man gleich "Dart-Weltmeister" werden wobei
man da ggfls. lernen kann den Anderen mittels Dart zu pieksen
Hab gerade c/o kkb in die WKF - WM reingeguckt ... schöner SPORT ...
im Vergleich ganz unter sich ... - nicht mehr / nicht weniger
"Mehr schein als sein" war die Eingangsfrage - wo soll das Problem sein ?
Probetraining - o.k.
ZUGUCKEN und genau hinsehen wie die was machen und ob das den
eigenen Eindruck erweckt die könnten sich bei Bedarf auch gegen den
ominösen Straßen-Bösewicht behaupten - - - und das schnell !
Langen die im Training auch hin oder machen die mehr oder weniger alles
"in die Luft" ( da sofort raus und niemehr hingehen ! ) ?
Grüße
BUJUN
@ Brentano
Du hast die Frage aufgeworfen, daher
liest du hier noch mit ?
warst du beim Probetraining ?
wenn ja - welchen Eindruck hast du da bekommen ?
Danke !
Grüße
BUJUN
Da wäre dann allerdings noch die Frage, ob es jetzt dafür jetzt zwangläufig nötig ist, dass der Lehrer sich selbst auch schon (außerhalb des Trainings) geprügelt hat?
Ich würde sagen nein, auch jemand ohne „reale Gewalterfahrung“ kann in seinem Training praxisorientiert arbeiten.
Mir ist wichtig, dass die Sachen die man zeigt sich real bewährt haben und das sie auf Erfahrungen/Beobachtungen „echter“ Gewalt fußen. (Also keine „Kopfgeburten“ sind)
Das man dann im Training nicht an einem entsprechenden Praxisteil (Sparring/Randori/Szenarios/etc.) vorbeikommt, sollte sich eigentlich von selbst verstehen, alles andere ist Trockenschwimmen.
Wie schon geschrieben ein wirklich guter Trainer der auch schon real unter „Feuer“ stand ist sicher das Optimum, doch auch nur in dieser Konstellation, trifft nur eins von beidem zu würde ich dem guten Trainer den Vorzug geben.
Denn reale Gewalterfahrung alleine macht noch keinen guten Trainer und fehlende keinen schlechten, ist zumindest meine Meinung.
Ich habe schon so einige Referenten/Trainer mit wirklicher ordentlicher Hauererfahrung erlebt, die totalen Blödsinn verzapft haben und wieder rum andere, die wirklich Top waren aber die nun einmal das „Pech“ hatten, dass ihnen noch nie jemand ans Leder wollte.
Das ist auch der Grund, warum ich der kommerziellen Kampfkunst (bei Kampfsport sieht es etwas anders aus) äußerst skeptisch gegenüber stehe.So - jetzt finde mal Schüler die nicht nach dem ersten Treffer jammernd vor
Selbstmitleid auf der Stelle weinend zusammen brechen - und dann beleidigt
kündigen weil ihnen jemand IM KS/KK ( !!!!! - wie sind die denn da rein geraten ? )
"Aua macht".
Wenn für mich jeder Schüler bares Geld bedeutet auf das ich ja auch angewiesen bin, dann ist die Versuchung mit Sicherheit sehr groß, sich dem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ an zu nähren.
Ich schraube die Intensität also so weit runter, dass sich das Gros wohl fühlt und sein wir doch mal ehrlich, dieses besteht nicht aus den „Kloppern“.
Ich trainiere in einem Sportverein E.V., mir ist es egal wie viele Leute in´s Training kommen, so lange es nicht zu wenig oder auch zu viel werden.
Wenn da einer sagt: „Ne das ist nix für mich, ist mir zu intensiv.“, kein Problem, such dir was Passenderes.
Dadurch bekommen wir eh keinen Cent mehr oder weniger, wenn man mal von dem Kopfbeitrag der Sparte absieht aber die macht den Kohl eh nicht Fett.
Man hat aber auch leicht reden, wenn man nicht drauf angewiesen ist.
Wenn da gerade ein Teil meiner Miete/Stromrechnung/Gehalt/etc. durch die Tür spaziert, sieht die Sache schon mal anders aus.
Hallo Leute,
was ist denn „Selbstverteidigung“? Die Forderung, dass jemand, der SV unterrichtet, in x Situationen zuvor SV angewendet hat, ist ebenso unsinnig wie die Forderung, dass ein Ausbilder in der BW schon in x Kriegen gewesen sein müsste. Es ist ja nicht so, dass die Anforderungen an SV unbekannt seien.
Richtig aber ist die Forderung, dass jemand, der ausbildet, das versteht, was er unterrichtet, beherrscht und anwenden kann und dass das System für den Zweck geeignet ist.
Die Ausbildung zur SV beinhaltet doch nichts anderes, als man im Survival auch tut, sich „denkbaren Situationen gegenüber“ vorzubereiten. Das heißt, man greift Erfahrungen von zig-tausend Menschen aus solchen Situationen auf und weiß(„“) aus diesen Erfahrungen, was passieren KANN. Diese Erfahrungen liefern das Trainingsmaterial. Ansonsten ist die Vorbereitung auf den Ernstfall immer ein wenig Hypothese.
Willi von der Heide schreibt völlig richtig: Im Ernstfall steht man alleine auf weiter Flur. Und wer sich in diesem Augenblick nicht auf sich selbst verlassen will oder kann, auf das, was er gelernt hat, hat das Wichtigste schon einmal vergeigt. Keine KK der Welt nimmt dir die SV ab, es gibt dir lediglich Ratschläge. Sie zu befolgen ist deine Sache.
Erfahrung des Ausbilders in Schlägereien und in realer Selbstverteidigung macht auch kein System besser. Ein System ist nämlich, wie es ist. Der Ausbilder hat die Aufgabe, das Systemverhalten zu schulen, so gut, wie er es kann, mit dem Ziel, den Schüler <in diesem Verhalten> zu schulen.
Daher ist die Frage, ob das System tatsächlich darauf vorbereitet, sich in ernsthaften Situationen besser zu verhalten als ohne diese Ausbildung, weniger eine Frage des Ausbilders, sondern zunächst eine Frage des Systems. Der Ausbilder ist nichts Anderes, als der Transporteur des Systems. Ist er als Ausbilder gut, lernt der Schüler das Systemverhalten gut anzuwenden. Ist der Ausbilder schlecht, lernt der Schüler da Systemverhalten schlecht anzuwenden. An dieser Stelle ist der Ausbilder tatsächlich entscheiden, in der Frage, ob „sein“ Training im Vermitteln des Systems zielorientiert ist oder sich in Spielereien verliert.
Gruß, WT-Herb
@ Bero
SV-Trainer mit "Echt-Erfahrung" sind sicher die große Ausnahme.
Die machen "fast" das Stil-/Verbandsübliche - nur "anders".
Päng-päng rufen oder die Kugel abschießen - und gucken ob man trifft ...
Welche von den unendlichen Techniken / Praktiken usw. tatsächlich funktioniert
muss ohnehin JEDER für sich selbst rausfinden.
Es bleibt nur: dort wo möglichst realitätsnah trainiert, gelehrt und gelernt wird
kann man notwendige Fertigkeiten und vor allem die notwendige "geistige
Festigkeit" lernen, üben, verbessern.
Grüße
BUJUN
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