Seite 2 von 5 ErsteErste 1234 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 16 bis 30 von 66

Thema: Der Wärmeeffekt beim Qi Gong

  1. #16
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Du hattest ja auch schon geschrieben, daß du Wärmeeffekte erst in den Handflächen gespürt hast, dann in den Füßen. Bei mir war auch dieser allgmeinere Effekt grad umgekehrt.
    Interessant das ist wohl nicht einheitlich.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  2. #17
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.519

    Standard

    Informiert euch mal ein wenig über die Inselrinde und das Cingulum, bzw. wie Interozeption stattfindet und wie und wo sie moduliert wird...

    Grüße

    Kanken

  3. #18
    gasts Gast

    Standard

    Zitat Zitat von T. Stoeppler Beitrag anzeigen
    Das ist ja auch schon mehrfach gemacht worden, allerdings ist bislang immer der direkte Zusammenhang mit dem Meridiansystem fraglich gewesen und so scharf abgegrenzt, wie man das vielleicht gelegentlich selbst wahrnimmt, ist es auf den Wärmebildern nie.
    Dann wäre es eine subjektive Wahrnehmung und erfüllt das von Dir eingeführte Kriterium "absolut objektiv fassbar" nicht.

  4. #19
    Registrierungsdatum
    31.08.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    20.068

    Standard

    In Studien werden auch oft schlicht subjektive Meinungen von Patienten zu ihren Beschwerden erfasst, und nicht ständig mit bildgebenden Verfahren 100% nachgewiesen.

    Dass die Meridiane auf Karten da liegen wo auch Blutgefässe und dergleichen verlaufen, sollte einem klar machen dass die nicht einfach willkürlich erfunden wurden. Ich frage mich nur wieso sich ein Sportler mehr für Meridiane interessieren soll, als er sich für die exakte Lage seiner Blutgefässe interessiert, ausser wenn er blutet. Interessant ist was "hinten rauskommt". Der Körper weiss schon ganz gut wo sein Blut und Co. langlaufen, und was er damit tun will.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  5. #20
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von simplicius Beitrag anzeigen
    Dann wäre es eine subjektive Wahrnehmung und erfüllt das von Dir eingeführte Kriterium "absolut objektiv fassbar" nicht.
    Die Wärmebildung beim Qi Gong ist objektiv und schon zig-fach gemessen worden, mit verschiedenen Erklärungsansätzen.

    Das auf die Meridiane zu beziehen - dazu gibt es meines Wissens nach aktuell nichts, was klar (auf eine Erwärmung bezogen) gemessen wurde. Ich lasse mich diesbezüglich aber auch gerne aktualisieren...

    Hast Du denn da vielleicht selbst was beizutragen?

    Interessant ist eben, wie unterschiedlich die Übungsansätze sind und trotzdem ist das Ergebnis ganz ähnlich - mit marginalen Unterschieden. Daher ist es schwierig, den genauen Regelkreis im Körper ausfindig zu machen.

    Beispielsweise benutzt das Qi Gong vom Typ "Wildgans" keinerlei Visualisierungen, die Tum-Mo Technik schon, während auch Leute in komplett stillem ZZ den gleichen Effekt bekommen. Manche aber gar nicht.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  6. #21
    carstenm Gast

    Standard

    @ kanken:
    Ich als Nicht-Mediziner wäre für (mindestens) einen ergänzenden Hinweis ausgesprochen dankbar. ;-)

  7. #22
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.519

    Standard

    Ein "Wärmegefühl" kann durch veränderte Wahrnehmung, erhöhte Durchblutung oder Muskelarbeit (die in erhöhter Durchblutung mündet), entstehen, oder durch alle Faktoren parallel.
    Die Insularegion ist eine der Schlüsselstellen dafür, da dort viele Informationen aus verschiedenen "Abteilungen" des Körpers integriert werden und unserem Bewußtsein zugänglich gemacht werden, diese Region kann man gezielt "trainieren" (u.a. gibt es Studien zur Achtsamkeitsmeditation dazu) und dort die Masse an grauer Substanz vermehren.

    Andersrum kann man über körperliche Übungen das andere Ende der Kette triggern (im Striatum) und so in der Insularegion erhöhte Aktivität bewirken (was wiederum in unser Bewußtsein weitergereicht wird). Die Art der körperlichen Übungen ist da jedoch wichtig, stumpfes Pumpen bringt da nichts, es muss im Striatum auch richtig verarbeitet werden können (daher ja soft und langsam).

    Das Thema ist ziemlich komplex und man muss tief in die Neurobiologie einsteigen, aber wenn man das verstanden hat, macht vieles auf einmal sehr viel Sinn, vor allem wenn man sich die Verbindungen zum vegetativen Nervensystem anschaut.

    In den letzten 5-8 Jahren hat sich in der Hirnforschung sehr viel getan und man kann sich mittlerweile sehr viele "Qiphänomene" erklären, wenn man denn das westliche Wissen hat und die körperlichen Erfahrungen was "Qi" angeht.

    Vor allem versteht man dann das "Energien" das falsche Bild sind, sondern das man die körperlichen Übungen mit konkreten Bildern kombinieren muss, so wie es früher auch gemacht wurde, es sei denn man war sehr sehr tief in der Gedankenwelt taoistischer Sekten verankert (was aber die wenigsten sind und waren), so dass diese Bilder einen konkreten körperlichen Bezug haben. Aber auch dort waren mit dem Bild des "Qi" konkrete Empfindungen verbunden (z.B. die Erklärung des Ying/Yang mit dem Reisbauern vor dem Berg und der Sonne).

    Grüße

    Kanken

  8. #23
    carstenm Gast

    Standard

    Danke!

  9. #24
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.519

    Standard

    Als Ergänzung zur Insula noch: Eine verbesserte Wahrnehmung von körpereigenen Vorgängen hat auch etwas mit der subjektiv empfundenen Zeit zu tun, daher läuft die Zeit gefühlt bei "Fight or Flight" auch langsamer ab, die Zeit wird "gedehnt" wenn Körpervorgänge intensiviert wahrgenommen werden. Genau das wird auch in der Insula verarbeitet und wenn man das trainiert kann man das auch in den KK nutzen.

    Grüße

    Kanken

  10. #25
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Ich lege mal einen Link dazu:

    Harvard Gazette: Meditation changes temperatures

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  11. #26
    pilger Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Als Ergänzung zur Insula noch: Eine verbesserte Wahrnehmung von körpereigenen Vorgängen hat auch etwas mit der subjektiv empfundenen Zeit zu tun, daher läuft die Zeit gefühlt bei "Fight or Flight" auch langsamer ab, die Zeit wird "gedehnt" wenn Körpervorgänge intensiviert wahrgenommen werden. Genau das wird auch in der Insula verarbeitet und wenn man das trainiert kann man das auch in den KK nutzen.

    Grüße

    Kanken
    Vielen Dank Kanken für deine sehr interessanten Beiträge!! Ich finde das klasse, dass sich die Medizin auch mit "Qi-Phänomenen" oder wie immer man es nennen möchte, beschäftigt.

    Eins ist mir aber im obigen Satz nicht ganz klar. Bei mir ist es gerade andersherum: Wenn ich z.B. über längere Zeit sitze oder stehe, wundere ich mich hinterher immer, wie schnell die Zeit vorbei gegangen ist. Mein "eigentliches Zeitgefühl" sagt mir, dass vielleicht 15 Minuten vorbei sind, wenn ich aber die Uhrzeit betrachte, merke ich, dass ich z.B. 45 Minuten gesessen habe.

    Aber vielleicht habe ich deinen Satz auch nur "falschherum" verstanden.

    Grüße
    Pilger

  12. #27
    Registrierungsdatum
    31.08.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    20.068

    Standard

    Pilger, ich habe beides. Manchmal sind wenige Minuten unheimlich lang, manchmal ist viel Zeit vergangen.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  13. #28
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.519

    Standard

    @Pilger
    Zeitwahrnehmung ist von vielen Faktoren abhängig, der Ort scheint jedoch die Inselrinde zu sein.

    Bei "Flowerlebnissen" vergeht die Zeit, wie von dir beschrieben, wie im Flug. Das hat etwas damit zu tun das sich unsere Aufmerksamkeit in einer Beschäftigung verliert. Etwas Ähnliches passiert bei der Meditation, da kann sich das Zeitgefühl sogar auflösen.

    Zeitwahrnehmung und Aufmerksamkeit (die vor allem im Nucleus accumbens, also den Basalganglien, sitzt) sind unterschiedliche Dinge, die jedoch miteinander eng verbunden sind.

    Bestimmte Bilder, auf die ich meine Aufmerksamkeit ja lenke, beeinflussen dann auch noch meine Zeitwahrnehmung und sogar mein Raum- und Ichgefühl.

    Diese Art der Übung ist also ein Training für die Inselrinde und den cingulären Kortex, er hypertrophiert. KK-mäßig wird es dann spannend wenn der Körper die Aufmerksamkeit und Introzeption durch den "Fight or Fligth" Modus boostert. Darin wird nämlich der orbitofrontale Kortex, das Cingulum und auch die Inselrinde übersteuert (u.a. durch das PAG und die Raphekerne).
    Was dann abläuft würde hier den Rahmen sprengen, aber eine trainierte Insula ist da dann wichtig, da sie auch in der emotionalen Bewertung eine Rolle spielt (die Insula projizierte in das emotionale Zentrum, die Amygdala). Je nachdem wie ich (unterbewußt) eine Situation bewerte reagiert mein Körper auch anders (Fight, Flight, oder Freeze).

    Das ganze ist ziemlich komplex und läßt sich hier nicht wirklich gut erklären. Das ist Stoff für eine ganze Vorlesungsreihe...

    Grüße

    Kanken

  14. #29
    Registrierungsdatum
    29.03.2004
    Ort
    Ruhrpott Rep.
    Beiträge
    2.958

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Als Ergänzung zur Insula noch: Eine verbesserte Wahrnehmung von körpereigenen Vorgängen hat auch etwas mit der subjektiv empfundenen Zeit zu tun, daher läuft die Zeit gefühlt bei "Fight or Flight" auch langsamer ab, die Zeit wird "gedehnt" wenn Körpervorgänge intensiviert wahrgenommen werden. Genau das wird auch in der Insula verarbeitet und wenn man das trainiert kann man das auch in den KK nutzen.

    Grüße

    Kanken
    Für die Zeit gibt es keinen eindeutigen "Ort" im Hirn.
    Die Amygdala ist ein Bereich, wo Empfindungen/Emotionen/Erregung wahrgenommen werden und diese in Verbindung mit den Emotionen usw "gespeichert" werden. Daher ist man versucht zu sagen, dass Zeitverlauf auch eine Gedächtnisleistung sein kann.

    Im Körper kann sich vieles Entspannen und Erweitern, aber auch Veränderungen im hormonellen System können zu Wärmeeffekten führen.
    Wo will man da nach einer "Ursache" suchen.


    @Pilger
    Je nachdem, welche Art von Meditation man eine Zeitlang übt,
    kann es sich direkt auf die Amygdala und Hippocampus auswirken. Daher auch eine Unterschiedliche Wahrnehmung der Zeit während des Stehens oder Sitzens. Man hat in Studien der letzten Jahren Hinweise darauf gefunden, dass sich Achtsamkeitsmeditationen (z.B. Atem) in 6-8 Wochen bereits auf Hippocampus und Amygdala auswirkt. Dazu gibt es interessante Publikationen von Ott, B. Hölzel und Leuten drumherum.

  15. #30
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.519

    Standard

    Es gibt gerade momentan neue Erkenntnisse wie und wo Zeit im Gehirn wahrgenommen wird (z.B. Wittmann et al), daher stimmt deine Aussage nur bis vor 1-2 Jahren. Allerdings wird in dem Bereich noch sehr viel geforscht. Die Insula kristallisiert sich jedoch immer mehr als entscheidend heraus.

    Grüße

    Kanken

Seite 2 von 5 ErsteErste 1234 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. aikidô und qi gong /nei gong
    Von carstenm im Forum Japanische Kampfkünste
    Antworten: 149
    Letzter Beitrag: 18-04-2014, 11:37
  2. aikidô und qi gong / nei gong
    Von どうして im Forum Japanische Kampfkünste
    Antworten: 111
    Letzter Beitrag: 15-03-2012, 13:38
  3. Qi Gong Workshop: Shaolin Qi Gong kostenlos kennenlernen
    Von qigongskater84 im Forum Eventforum Chinesische Kampf- und Bewegungskünste
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 30-04-2010, 11:14
  4. Muskeln anspannen beim Qi Gong ?
    Von TigerWarrior im Forum Taijiquan, Qigong-Neigong Tuishou, Baguazhang, Xingyiquan
    Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 18-01-2010, 10:39
  5. Keine Verletzungen mehr beim harten Qi gong
    Von Da Mo im Forum Kung Fu, Wushu, Kuoshu Sanda, Lei Tai
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 30-04-2007, 02:03

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •