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Thema: Ju Jutsu und Polizei

  1. #61
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    Geändert von bilbo (20-05-2015 um 13:45 Uhr)

  2. #62
    Bero Gast

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    Zitat Zitat von macmeier Beitrag anzeigen
    Dann ist noch die Verletzungsgefahr des Trainers. Wenn ich mich als Gegner sperre und winde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass mir ein Gelenk durch geht und ich übel verletzt werde.
    Auch ein wichtiger Punkt, bei Hebeln kann viel kaputt gehen und das gilt gerade wenn man die Techniken nur rudimentär beherrscht.

    Ich kenne einige Ausbilder bei Polizei/Justiz die diesen Bereich mit ihren Leuten nur ungern trainieren, weil es immer wieder zu Verletzungen kommt.
    Einem wurde gerade erst von seinen Aspiranten der Arm ausgekugelt und das ist bei leibe kein Einzelfall.

    Sowas passiert halt, wenn man den Kram nur alle paar Monate ein bisschen trainiert.

    Ein weiterer Aspekt, wenn die Kollegen denn dann doch privat was machen, darf auch nicht vergessen werden: ein Einsatz ist mit dem Dojo oder dem Ring nicht zu vergleichen. Es ist ja schön, wenn man normales JuJutsu, Kickboxen, Aikido oder sonst was macht. Der Unterschied zum realen Leben ist aber gewaltig (Ich glaube zum Beispiel, dass viele, die die Fence-Technik von Geoff Thompson verinnerlicht und drauf haben, besser Karten haben, eine Auseinandersetzung zu überstehen, als der gemeine Kampfkünstler). Hier wird oftmals eine Wehrfähigkeit suggeriert, die in Wirklichkeit gar nicht gegeben ist.
    Nun ja, zum einen gibt es ja gerade in den Hybridsystemen entsprechende Trainingsmethoden die zumindest ein realitätsnahes Training ermöglichen.
    Zum andern glaube ich auch, dass es besser ist irgendetwas in der Richtung zu praktizieren als gar nix.

  3. #63
    Phönixauge Gast

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    Zitat Zitat von macmeier Beitrag anzeigen
    Ich möchte auch gerne - losgelöst vom JuJutsu - meinen Senf zum Thema dazu geben. ...edit
    Schön oder eben nicht schön, dass du mir die Problematik wieder einmal mehr bestätigst...
    Geändert von jkdberlin (21-05-2015 um 10:04 Uhr)

  4. #64
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    Geändert von bilbo (20-05-2015 um 13:45 Uhr)

  5. #65
    Bero Gast

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    Zitat Zitat von macmeier Beitrag anzeigen
    Das ist genau der Grund, warum ich vom Aikido zum Alpha gewechselt habe. Das ist ein ganz anderer Ansatz, der für meine Zwecke einfach passt. Aikido ist toll, um bis ins hohe Alter gesund und fit zu bleiben - zum Kämpfen ist Alpha besser.
    Das kann man glaube ich auch so allgemein nicht sagen, Aikido steht ja (manchmal auch zu unrecht) an erster Stelle für das "Kunst" in Kampfkunst.

    Doch gerade Wettkampfsysteme wie Judo, BJJ, Boxen, MT, MMA und was weiß ich schulen viele Attribute und Fähigkeiten um sich körperlich durchsetzen zu können, auch wenn nicht unbedingt die Techniken der Systeme genutzt werden.

    Reichert man das dann noch mit explizitem SV-/Szenario-/Zugriffstraining an und trainiert regelmäßig (ganz wichtig), hat man schon ne sehr gute Basis.
    Ist zumindest meine Meinung.

    Tja aber mit dem Wort "regelmäßig" bzw. durchgehend (einmal im Jahr ist auch regelmäßig) sind wir ja schon wieder bei den Themen Zeit und Eigeninitiative angelangt.

  6. #66
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    Geändert von bilbo (20-05-2015 um 13:50 Uhr)

  7. #67
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    Wenn ich überlege, bei uns muss man 12 mal im Jahr für 90 min am sogenannten wSV Training teilnehmen.
    Und die meisten Kollegen wollen dann da lieber Fußball oder Volleyball spielen.
    So reduziert es sich meist auf eine Handvoll Kollegen, die immer zum Einsatz kommen, wenn es knallen könnte.

  8. #68
    TeamGreen Gast

    Standard

    Ich glaube (inzwischen), daß es gar nicht entscheidend ist, was für ein System bei der Polizei trainiert wird... solange es nur darum geht, den Mitarbeitern die paar Pflichtstunden angedeihen zu lassen, die der jeweilige Erlass vorsieht, ist das alles bloß Flickschusterei, egal ob da nun Avci oder JJ oder AZT oder sonst was draufsteht.

    Mir hat das letztendlich den Spaß an der Trainertätigkeit verdorben. Jedes Mal wieder mit denselben Leuten beim kleinen Einmaleins anzufangen, ist auf Dauer langweilig.

    Es hat allerdings nicht nur mit dem Stundenansatz allein zu tun, sondern auch mit der bei uns herrschenden "Unternehmenskultur". Wenn man an der ganzen Sache nachhaltig was ändern wollte, müsste man im Grunde dafür sorgen, daß Training von praktischen Kampffähigkeiten zu einem festen Bestandteil des Berufsbildes wird. Dazu bräuchte es aber andere Führungskräfte und vor allem eine andere Art der Personalauswahl und Ausbildung.

  9. #69
    TeamGreen Gast

    Standard

    Dann ist noch die Verletzungsgefahr des Trainers. Wenn ich mich als Gegner sperre und winde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass mir ein Gelenk durch geht und ich übel verletzt werde. Man kann dieses Training auch schlecht mit einem Schutzanzug üben, wie es in der reinen Selbstverteidigung immer mehr Praxis wird. Wie dosiert man also seine Gegenwehr so richtig, dass die Kollegen hinreichend gefordert werden, man selbst als Trainer sich aber nicht verletzt ?
    Hm. Komischerweise schaffen es diverse grapplende Systeme, mit voller Gegenwehr unter Einbeziehung von Hebeln zu sparren... auch mit Anfängern.

  10. #70
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von TeamGreen Beitrag anzeigen
    Hm. Komischerweise schaffen es diverse grapplende Systeme, mit voller Gegenwehr unter Einbeziehung von Hebeln zu sparren... auch mit Anfängern.
    Ja aber nicht von 0 auf 100 und unter ganz anderen Voraussetzungen, dass kann man nicht vergleichen.

    Wenn jemand alle paar Monate mal Hebel/FAT übt und dann mit einem renitenten "Gegner" konfrontiert wird, muss man sich nicht wundern wenn der was kaputt macht.

    In den Grappling-Systemen werden die Leute Stück für Stück an die Materie herangeführt und das immer unter der Devise für den Partner verantwortlich zu sein.
    Man hört beim Grappling auf wenn der andere tappt, bei Einsatztraining ist die Trennlinie da eine ganz andere.

  11. #71
    TeamGreen Gast

    Standard

    Kann ich so nicht bestätigen. Wenn wir mal Verletzungen im Training hatten, waren das in aller Regel Schlagwirkung beim Boxen oder Verletzungen durch Fallen/Stolpern. Die üblichen Bänder- und Gelenksverletzungen (die ich noch gut aus meiner eigenen Ausbildung kenne) hatten wir eigentlich nicht.

    Wir haben aber auch wohlweislich keine Dönekens wie Hebel im Stand (am besten noch gegen kleine Gelenke) oder verhebelte Würfe gemacht, sondern uns auf Dinge beschränkt, die man - auch mit Anfängern - im Sparring machen kann.

  12. #72
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von TeamGreen Beitrag anzeigen
    Wir haben aber auch wohlweislich keine Dönekens wie Hebel im Stand (am besten noch gegen kleine Gelenke) oder verhebelte Würfe gemacht, sondern uns auf Dinge beschränkt, die man - auch mit Anfängern - im Sparring machen kann.
    Das Beispiel mit dem ausgekugeltem Arm war ein doppelseitiger Kreuzfesselgriff am Boden, also auch nix wildes.

    Allerdings ist es jetzt wohl auch nicht so, dass da nach jedem Training der Krankenwagen vorfährt, Gott bewahre.

    Allerdings, wenn ich mit absoluten Anfängern (und das sind die meisten eben) mit höherer Intensität arbeiten will, ist die Verletzungsgefahr natürlich größer.

  13. #73
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    Geändert von bilbo (20-05-2015 um 13:51 Uhr)

  14. #74
    ~Wolf´s Den~ Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Ich sehe das ganze etwas zweischneidiger.
    Als ein Behörden-SV-Zugriffs-Sicherungs-System habe ich doch ganz andere Ansprüche, als ein ziviles SV System.
    Richtig.

    Bevor man sich Gedanken über ein System macht, muss man erstmal definieren, was ein Schutzpolizist oder Kriminaler tatsächlich benötigt.

    Welche Bedrohungslagen gibt es? Wie darf darauf reagiert werden? Welcher Besonderheit sind vorhanden, z. B. Transporttechniken nach Festnahmen, Zusammenwirken mit Kolleginnen und Kollegen sowie anderen Einsatzkräften.

    Die Polizei ist generell gehalten auf eine Bedrohung mit dem mildesten zur Verfügung stehenden Gewaltmittel zu reagieren, welches aber noch effizient genug sein muss, um die Bedrohung zu beseitigen. Mit "Beseitigung" ist in diesem Kontext "festnehmen" zu verstehen, während der Privatmann darunter möglicherweise "erfolgreiche Flucht" und der Militarist "festnehmen oder töten" versteht.

    Die Anforderungen können also unterschiedlicher nicht sein.

    Deshalb hat man wohl mit Ju Jutsu ein sehr umfangreiches, vielschichtiges System gewählt, dass alle Eventualitäten mit spezifischen Techniken bedenkt.

    Polizei - möglichst unversehrtes Festnehmen und Transport von Straftätern
    Privatperson - Abwehren, Befreien, überraschendes Zuschlagen und Flüchten
    Militär - Festnahme von Fahnenflüchtigen, Festnahme von Hochwertzielen zur Befragung oder Überstellung an ein internationales Tribunal, Töten im Kampfeinsatz

    Natürlich kann man nicht das ganze System mit einem marginalen Anteil an Dienstsport beherrschen. Daher muss man eben immer wieder das Drillen was man am Häufigsten benötigt.

    Wenn ein Polizist mehr kann als er muss oder als ihm vermittelt wird, dann liegt das an privatem Interesse über den Job hinaus.

  15. #75
    ~Wolf´s Den~ Gast

    Standard

    Jetzt mal ehrlich und eine Frage an die Polizisten in diesem Forum.

    Wieviele Ordnungshüter in Eurer Behörde trauen sich mit dem Erlernten eine 1:1-Begegnung mit einem entschlossenen Täter zu?

    Ich glaube das sind nicht so viele wie man gemeinhin denkt.

    Dass liegt aber auch daran, dass bei der Polizei ganz andere Strategien zum Einsatz kommen. Da ist es eher eine Seltenheit, dass man sich mit dem Täter alleine in einer dunklen Gasse wiederfindet und zeigen muss, was man kann.

    Oft geht es um Gruppentaktiken und eine möglichst schonende Festnahme des Täters aus Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit.

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