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Thema: Ignorieren und Weglaufen als Strategien in der SV

  1. #16
    Ousi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Hier stellt sich mir die Frage: Warum?
    Warum sollte ich als Angegriffener die Situation so beenden, dass beide ihr Gesicht wahren? Wenn es vor irgendeiner Art von Schlagabtausch ist, dann ist es für mich eher das auch von dir beschriebene "aus dem Spiel aussteigen"
    Prefight, und ja im Grunde steht in meinem Post x-mal das Gleiche.
    Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
    Weitestgehend bin ich da auf deiner Seite. Allerdings funktioniert das Aussteigen aus dem Spiel nicht immer. Das mit der Dominanz klingt mir ein wenig nach Wegducken. Kann in dieser Form durchaus brauchbar sein, je nachdem welcher Art die Begegnung ist. Käme das Beispiel: "Hast ja recht." "Idiot"(<-Gedanke dazu) ungefähr hin?
    Ja mehr oder weniger, allerdings würde ich nicht weggucken wenn ich gerade verbal Schwäche zeige.
    Man ruft A (du hast Recht ---> Unterwerfung) und schaut trotzdem --> sagt B (da Blickkontakt gehalten keine Unterwerfung)

    Dies bezieht sich aber eigentlich nur auf Gruppen wo es einen Hauptakteur gibt. Man kommuniziert laut zur Gruppe und leise (= nicht von der Gruppe wahrgenommen) zum Hauptakteur. Damit muss man nur jemanden davon überzeugen, dass er nicht mit einem kämpfen will und nicht den ganzen Anhang.
    Zudem schafft man dazu eine Rückzugsmöglichkeit für den Hauptakteur bei welcher dieser sein Gesicht nicht verliert, somit sinkt die Chance für eine Auseinandersetzung.
    Aber das funktioniert logischerweise nur wenn man in der Lage ist beides zu bieten und auch genug überzeugend ist.

    Es ist also im Grunde ein Spiel mit der Wahrnehmung einer Gruppe und Einzelner.

  2. #17
    Registrierungsdatum
    29.07.2012
    Beiträge
    257

    Standard

    Weglaufen kann grundfalsch sein, wenn man sich noch in der Phase der "Anmache" befindet.
    Auf dem Nachhauseweg fiel ich in entgegenkommender Richtung mal einer Horde Nazi-Skins auf, die von den Türstehern einer Eckkneipe wg. ihrer Kleidung/ Haarpracht und aggressiven Verhaltens abgewiesen wurden, noch vor der Kneipe rumhingen und Opfer suchten, um ihren Frust abzulassen.

    Da sagte einer von denen, ich war schon nah genug um es hören zu können,:"...nehmen wir den Typ da, der da kommt".

    Ich machte mich in Gedanken auf einen Totschlag am Erstbesten bereit und setzte meinen Weg in deren Richtung fort. Kurz vor denen bog ich in aller Ruhe in meine Straße ab. Nichts passierte.

    Ich bin sicher, wäre ich weggelaufen angesichts dieser Situation, hätten die mich in irgendeiner Ecke zusammengetreten.
    Violence? Violence is for Assholes. Lemmy Kilmister,1995

  3. #18
    Power of will Gast

    Standard

    Ich habe vor nicht allzu langer zeit versucht durch Deeskalation einen Halbstarken aus meiner Schulklasse zu besänftigen der es auf mich abgesehen hatte.
    Ich habe ihm die Gelegenheit gegeben sein Gesicht zu wahren und mich sehr fair verhalten.
    Letztenendes ist es dann doch eskaliert und ich habe mich in verhältnismäßiger Art und Weise zur Wehr gesetzt. Als ich seinen Angriff beendet hatte war ich fast schon enttäuscht nicht härter hingelangt zu haben besonders nachdem was danach war.

    Er hatte aufgrund seines gekränkten stolzes und seiner Adrenalinspiegels das Bedürfnis mich vor der Klasse zusammen zuschreien und zu beleidigen. Ich bewahrte weiterhin Ruhe und erinnerte mich daran wie aufgeregt ich nach meiner ersten ernst zunehmenden Auseinandersetzung war. Ich hatte gewonnen er verloren obwohl er mich angriff, für mich war die Sache gelaufen und für ihn auch, das gab ich ihm auch mit Blicken zu verstehen. Als ich sehr milde seine Anfeindungen zurückwies.

    Das Ergebnis war das ich sowohl von der Lehrerin was auf den Deckel bekam als auch das man von nun an dachte das man mit mir machen kann worauf man Lust hat.
    Er erzählte die Kommenden Tage und Wochen weiterhin Mist über mich unter anderem das ich Amoklaufen wolle.
    Sein munteres Gehetze hörte erst auf als ich seinem Niveau ein Stück weit entgegen gekommen bin und den Schwachköpfen langsam klar wurde was da wirklich gelaufen war.

    Meine Moral aus dieser Geschichte ist das ich mich demnächst auf das Niveau des Aggressors bewegen werde, da infantiles pubertäres Balzgehabe die einzige Sprache war die das Umfeld verstanden hat. Ich hätte mir einiges an Ärger und viel unnötigen belastenden Mist sparen können.

  4. #19
    Registrierungsdatum
    17.02.2008
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    35
    Beiträge
    455

    Standard

    Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.

    Wenn du wegläufst und jemand dich verfolgt, dann hast du evt. Vorteile.
    Derjenige verfolgt dich ja. Und wenn er dich verfolgt, kannst du weitere Optionen aussuchen:

    1. Waffe wie z.B. Stühle suchen falls er auch ne Waffe hat.

    2. Du kannst das Gelände aussuchen und ihm eine Falle stellen und eins rüberbraten.

    3. Machst während der Verfolgung eine drehung und gibts dem Typen hinter einer Ecke.

    Es gäbe sicher noch mehr Möglichkeiten. Wieso sollte ich stehen bleiben und in einer evt. unvorteilhaften Postion, die der Gegner ausgesucht hat bleiben?

    Ich würde die Option weglaufen immer wählen, wenn es möglich wäre. Wer das nicht kann, lernt mal schön zu Laufen/Joggen an. Es ist nicht nur sehr gesund, sondern fördert deine Beine, Reflexe, Koordination und Ausweichchance beim Angriffen, Ausdauer und Geschwindigkeit.

    Es ist nie verkehrt Laufen zu trainieren. Das machen ja sowieso fast alle Kampfkünstler.

    Ich würde höchstens nicht weglaufen wenn etwas zu beschützen gilt. Nehmlich deine Familie oder einen liebenvollen Menschen. Das ist die Situation indem du der Held sein kannst. Es ist auch selbstlos, wenn man sich für andere opfert. Ich denke jeder Richter würde es verstehen. Ich meine selbst wenn nicht, eine Familie oder einen guten Freund kann man nicht ersetzen. Denke das würde jedem klar sein.

    Leute sch*** einfach auf Ego und Ehre.

    Mein 50 Cents

  5. #20
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    Ich habe ihm die Gelegenheit gegeben sein Gesicht zu wahren und mich sehr fair verhalten.
    das hat er wohl absolut nicht verstanden.
    Ich versuche meinen Schülern klar zu machen, dass bei Kämpfen auch Zuschauer und Erzähler eine Rolle spielen. Da hilft passendes Reden meistens ganz gut, aber das wird im KK kaum trainiert.

  6. #21
    Kokotzu Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Superho Beitrag anzeigen
    Es ist nie verkehrt Laufen zu trainieren. Das machen ja sowieso fast alle Kampfkünstler.
    Wobei ich als Marathonläufer feststellen muss dass einem diese Ausdauer im Kampfsport wenig bringt, da ist mehr Sprintqualität gefragt. Auch beim Weglaufen sind die ersten 100 m wichtiger als der zwanzigste Kilometer. Schade eigentlich.

  7. #22
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    Zitat Zitat von Kokotzu Beitrag anzeigen
    Wobei ich als Marathonläufer feststellen muss dass einem diese Ausdauer im Kampfsport wenig bringt, da ist mehr Sprintqualität gefragt.
    Da bin ich anderer Meinung. Ausdauer ist enorm wichtig, wenn du beim Weglaufen noch vorhast deinem Verfolger eins auf die Rübe zu ziehen. Ich lass immer alle optionen offen.

  8. #23
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Superho Beitrag anzeigen
    Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.

    Mein 50 Cents
    Wo opfert man bitte schön seine Ehre ?
    Sich mit Idioten und schlagwütigen Deppen prügeln hat keine.
    Sich aus pubertärem Stolz heraus zu kloppen eben so wenig.
    Wo beschädigt man sein Ego, dadurch das man mit Hirn handelt was dem anderem offensichtlich fehlt ?
    Gut es kann passieren das einen die Aussenwelt dann für schwach hält, blos die sollen mal den Druck aushalten, dann wissen sie was Stärke wirklich ist, nämlich nicht jeden Kram mit zu machen.

    Ich selber war nie ein guter Läufer, daher weiche / wich ich wenn es geht weit im Voraus aus. Ich brauche so eine Kindergarten nicht.
    Allerdings wenn dann immer noch nicht Ruhe ist, wird es unangenehm.
    Nicht wegen der "Ehre" dem ""Ego" oder sonstigen Kleinigkeiten, ich hasse es wenn jemand probiert mich zu schlagen. Ausser im Dojo mit einem Shinai....( Natürlich gibt es auch da die Retour )
    Geändert von KAJIHEI (21-04-2015 um 11:31 Uhr)

  9. #24
    Pharao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von m.l.l. Beitrag anzeigen
    Frage aus dem Thread: http://www.kampfkunst-board.info/for...9/#post3311168





    1. Ignorieren finde ich bedingt gut:

    Provokationen und Einladungen zu Gewaltspielchen sollte man ausschlagen, wenn einem nicht danach ist. Ignorieren kann aber eine starke Gegenprovokation darstellen, das muss man in der Situation abwägen - eine bestimmte, nicht aggressive Erwiderung (Absage) kann da die bessere Wahl sein.

    Das Prinzip dabei ist das von Kernspecht genannte: man muss den Mut haben, als Verlierer und Angsthase dazustehen.

    2. Weglaufen finde ich nur sehr bedingt gut:

    Gut vielleicht bei hoher Bedrohung und einmaliger Sache, bspw. einer Gewalt versprechenden Konfrontation in einer femden Stadt. (Weitere Selbstverständlichkeiten wie die schlechten Chancen, vor einer Schusswaffe weglaufen zu können, außen vor gelassen.)

    Schlecht aber mit Sicherheit in der Schule. Wohin willst Du laufen? Und morgen ist schon wieder der nächste Schultag mit den selben Mitschülern.

    Ohne philosophisch werden zu wollen. Hat mal jemand die positive Erfahrung gemacht, im Leben vor etwas weglaufen zu können? Wenn ja, erbitte ich Tipps.

    Disclaimer aus aktuellem Anlass: finde das Video und die Schulaktion gut.
    Weglaufen ist die erste Option. Wenn der Gegner dann nachsetzt wird gekämpft, sofern er mir keine andere Wahl lässt! Aber wenn er sich besinnt, ist Ruhe im Schacht.

  10. #25
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Superho Beitrag anzeigen
    Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.
    Naja, lieber 5 Minuten feige als ein ganzes Leben tot.

  11. #26
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Bero Beitrag anzeigen
    Naja, lieber 5 Minuten feige als ein ganzes Leben tot.
    Wo ist da die Feigheit einem sinnlosem Gefecht auszuweichen ???

  12. #27
    Cillura Gast

    Standard

    Naja, die Vorstellung vom Tod ist nicht so das Problem ... dann ist man alle irdischen Probleme los. Viel schlimmer stelle ich es mir vor, gar Monate im Krankenhaus wegen eines Idioten zu liegen und fast tot zu sein und danach nur noch eingeschränkt leben zu können. Sorry, darauf hätte ich gar keinen Bock und würde nen kleinen Sprint einer Auseinandersetzung jeder Zeit vorziehen. Das ist nicht feige, sondern klug. Immerhin hat Mensch ja auch Verantwortung und Aufgaben.

  13. #28
    Pharao Gast

    Standard

    Ich finde den Satz ein >>ganzez Leben<< lang >>Tod<<, irgendwie paradox.

  14. #29
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    weißt du, wie bequem ein Rollstuhl ist?
    möchtest du dein restliches Leben lang auf Klo gehoben werden wollen und jemanden brauchen, der deine Windeln wechselt?

  15. #30
    Registrierungsdatum
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    455

    Standard

    Zitat Zitat von Helmut Gensler Beitrag anzeigen
    weißt du, wie bequem ein Rollstuhl ist?
    möchtest du dein restliches Leben lang auf Klo gehoben werden wollen und jemanden brauchen, der deine Windeln wechselt?
    Naja ich sage das mal so. Der Mensch kann sich immer entscheiden. Da sollte man sich fragen wie z.B. ob es mir wert ist mein Leben zu riskieren für jemanden oder für eine Sache. Der Mensch hat immer die Wahl. Er ist Herr über sein Schicksal.

    Wenn er sich bereit dazu erklärt sein Leben zu riskieren, sollte er auch wirklich alle seine Fäghigkeiten einsetzten um aus der Sache heile rauszukommen oder zumindest Schaden an sich selber möglichst zu gering zu halten, wenn es die Sache für ihm wert ist.

    Ihr kennt ja sicher den Spruch "Wer bremst verliert".

    Das mit dem halbherzigen geben kenne ich zu gut.

    In Filmen kennt sicherlich die meisten das Held immer zuletzt stirbt. xD
    Geändert von Superho (22-04-2015 um 09:36 Uhr)

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