Was haltet ihr davon?
Kennt jemand den Stil?
Was haltet ihr davon?
Kennt jemand den Stil?
Is zwar nur wiki, sollte aber als Anhaltspunkt helfen:
Yu Chenghui - Wikipedia, the free encyclopedia
Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.
Sieht mehr oder weniger ok aus, die Ausführung hapert sicher an seinem Alter, Verletzungen und in letzter Zeit seltenem Training. Das Schwert zappelt wieder mal bedenklich, wird sicher unglaublich authentisch gefertigt und korrekt gewichtet sein. Solche komischen "Tanzeinlagen" sieht man öfter in Formen. Ob die Elemente in genau dieser Form und Abfolge eine einzelne Form darstellen, lasse ich dahingestellt. Die sind nicht in Stein gemeisselt, da hat sich quasi jeder mal im Laufe der Zeit was einfallen lassen.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Hm, aus dem Tang Lang kenne ich das chinesische Zweihandschwert. Ein bis zwei Techniken kamen mir auch bekannt vor, mehr aber auch nicht. Ich finde aber auf die Schnelle kein Vergleichsvideo.
Laut Wikipedia sind seine Zweihandtechniken ja auch eher von ihm "wiederentdeckt" worden, weiß nicht was davon zu halten ist.
Ich hab zwar keine Ahnung, wie historisch die Techniken in diesem Video wirklich sind - aber es scheint sich um ein Projekt zu handeln, bei dem Techniken aus einem alten militärischen Handbuch rekonstruiert werden...
Vielleicht hilft es ja trotzdem weiter...
Geändert von Dunio (10-02-2015 um 11:11 Uhr)
Bei allen Rekonstruktionen muss man sich eben darauf gefasst machen, dass es alles falsch sein könnte. Für das lange gerade Schwert sollte man sich zum Vergleich immer die nächstbesten "ähnlichen" Waffen ansehen, das wäre z.B. das Miao Dao.
Hier von Mike Martello - eine ganz ausgezeichnete Form:
https://www.youtube.com/watch?v=P4Q27znmM2Y
Man kann jetzt auch mal das lange Schwert in der Liechtenauer Tradition zum Vergleich ranziehen, dann kann man doch recht schnell sagen, welche Bewegungen direkt in die Kampfpraxis gehören und welche nicht. Die Bewegungen, die keinen Kontext in der Kampfanwendung haben sind entweder:
-Trainingsübungen fürs Bodywork
-Ein Qi Gong Element
-Ein Artefakt, von dem keiner mehr weiss was es eigentlich sein soll.
Gruss, Thomas
Erschrickstu gern / keyn fechten lern
Bei dem einen oder anderen Element sollte man in Betracht ziehen, dass es sich gegen Reiter wendet, oder einen Speer mit dem einen jemand angreift.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Also Bewegungen gegen Langwaffen sind recht klar, gegen Berittene gibt's da mit dem langen Schwert wenig Möglichkeiten für direkte Angriffe. Man kann dem Pferd in die Beine säbeln oder den Reiter mit einem geraden Stich attackieren, letzteres hat eine eher mässige Erfolgsschance. Bei Techniken wie dem "waist cut" muss man von ungerüsteten Gegnern ausgehen; selbst bei einem normalen Lederpanzer, Gambeson oder sowas wie ein Linothorax ist ein langes Schwert da nicht mehr ausreichend.
Gruss, Thomas
Geändert von T. Stoeppler (12-02-2015 um 16:46 Uhr)
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Die müssen ja nicht sonderlich "vielversprechend" sein, es können auch Notfallexits sein wenn sonst nix mehr geht. Besser als "das gilt nich!!!" rufen und hinlegen. Ich meine so komische Aktionen wie hoch über Kopf weit nach oben stechen, die einzige Aktion die mir da einfällt ist wenn man einem Reiter begegnet der fast steht und man sitzt im Gras, aufstehen und hinein, vielleicht trifft man ja früher. Im Wald gibt es ja auch Bäume als Deckung, da ist ein Reiter auch nicht schnell.
Das hier:
Geändert von Klaus (12-02-2015 um 18:10 Uhr)
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Oha, das kommt davon, wenn das Wissen nur aus Theoretischen Quellen kommt.
Solche Techniken nutzt man, um zB einen Schnitt nach oben auszuführen (durch den gesamten Körper des Gegners) und danach die Klinge mit ihrem Eigengewicht wieder fallen zu lassen für den nächsten Cut (chin. Pi).
Aber auch wenn man so ein Bild als Stich interpretieren wollte, sollte man nicht auf die Spitze, also das Ende der Bewegung, schauen, sondern vielmehr drüber nachdenken, wie die Technik davor aussah: will heissen - wenn der Ausübende dieser Technik vorher zB mit eingekauertem Körper und enganliegender Waffe in diese Position auf dem Bild "explodiert" ist, dann ist der Stich zB denkbar sehr kraftvoll durch Körper oder Hals/Kopf des Gegners gedrungen.
Wie gesagt, wenn man mit solchen Waffen in der Hand öfters als nur einmal im Jahr trainiert, und dann auch noch authentisch, wird das alles wesentlich klarer ...
www.zhenwu.de
Ja Klaus, das halte ich auch für gerade noch denkbar. Kann ja auch mal klappen
Mit einem Gewehr +Bajonett gibt es z.B. einen einhändigen, sehr hohen horizontalen Stich - in der Hoffnung der Reiter spiesst sich daran durch seine Eigengeschwindigkeit dran auf.
In die Position auf dem Bild kommt man eben mit einem Hieb von unten, einem Stich oder einem Hieb mit der kurzen Schneide; wobei letzteres bei Säbelklingen nicht gängig ist (gibt's aber auch ab und an).
Gruss, Thomas
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Manchmal hilft es, wenn man sich einfach mal ansieht wie die Körpermechanik aussieht, und die Winkel. Entweder der Gegner dem der Mann da "durch den Körper schneiden" will ist zwischen 3 und 5 Meter gross, oder es geht um was anderes. Auch die Bewegung in der Form von Yu Chenghui um die es ging ist ein Stich direkt vor dem Körper nach oben, weit über Kopf. Das einzige was da sein könnte wäre ein Reiter oder eine Lanze, wobei mir so eine Bewegung gegen eine zum Kopf gestochene Lanze nicht wirklich intuitiv vorkommt. Könnte aber eine Vorbereitung sein um dann nach vorne zu laufen und von oben zu schlagen.
Zum Glück werden wir aller Voraussicht nach nie das Problem bekommen, das ausprobieren zu müssen. Insofern sind Ideen was das "sein könnte" eher theoretischer Natur. Es ist für mich nur selbstverständlich, beim Ausbaldowern von Möglichkeiten auch die faktische Bewegung zu sehen, und völlig unmögliche Möglichkeiten schlicht auszuschliessen.
Geändert von Klaus (13-02-2015 um 10:53 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Der Vorteil bei authentischen japanischen und chinesischen Linien ist eben das mancher genau weiß warum welche Bewgung gemacht wird. Diese Leute Teilen dieses Wissen jedoch in der Regel nicht in einem großen Kreis.
Grüße
Kanken
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