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Thema: Arzt weigert sich eine gebrochene Nase zu richten !?

  1. #1
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    Standard Arzt weigert sich eine gebrochene Nase zu richten !?

    Hallo zusammen,

    die meisten von euch kennen das: Ab und an, geht mal im Sparring ein Näschen kaputt. Heute ist es einem unserer Jungs passiert.
    Kurz nicht aufgepasst, der Schlag etwas härter als gedacht und zack war die Nase gebrochen.

    Der Bruch war direkt offensichtlich, so dass wir den Mann ins Krankenhaus gefahren haben. Und jetzt kommt die Härte:

    Zuerst wird er von einem Krankenhaus ins andere geschickt, weil man vor Ort nichts für ihn tun könne. Da denk ich mir schon: Was ist denn das für ein Krankenhaus, wo man um viertel vor Acht am Abend nichts bei einer gebrochenen Nase machen kann ??

    Im nächsten Krankenhaus, wird dann durch den Arzt geäußert, die Nase würde nicht gerichtet werden, da das ein "Verlustgeschäft" sei, dass auch HNO Ärzte nicht mehr machen würden. Wenn er (der Verletzte) diesen "kosmetischen Eingriff" unbedingt wolle, solle er ein anderes mal wiederkommen.

    Die Krankenhäuser seien auch nur unter der Woche tagsüber dazu verpflichtet Nasen zu richten.

    Ich habe so etwas in all den Jahren noch nie gehört und bin echt Fuchsteufelswild!

    Wem ist sowas schon mal passiert ? Hat jemand schon mal ähnliches erlebt ? Wer kommt aus dem Medizinwesen und kann ggf. etwas Licht da rein bringen ?

  2. #2
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    War es ein verschobener Bruch? (Da Du von einem "offensichtlichen Bruch" sprachst, gehe ich mal davon aus).
    Bei diesen wird m.W. normalerweise schon gerichtet, um eine künftige Beeinträchtigung der Nasenatmung zu vermeiden.
    Geändert von Klein-Heini (13-02-2015 um 23:52 Uhr)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Klein-Heini Beitrag anzeigen
    War es ein verschobener Bruch? (Da Du von einem "offensichtlichen Bruch" sprachst, gehe ich mal davon aus).
    Bei diesen wird m.W. normalerweise schon gerichtet, um eine künftige Beeinträchtigung der Nasenatmung zu vermeiden.
    Ja, der Bruch war schon leicht verschoben. Das war wirklich deutlich zu erkennen.
    Gerade deshalb wunder und ärgert mich das Verhalten des Arztes auch so dermaßen.

  4. #4
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    Frage ist, ob es eine "optische" Sache war oder eine die die Funktion eingeschränkt hat?

  5. #5
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Frage ist, ob es eine "optische" Sache war oder eine die die Funktion eingeschränkt hat?
    Funktionsbeeinträchtigung bemerkt man doch ohnehin erst später oder nicht ?
    Ich kenn das eigentlich nur so, dass verschobene Brüche automatisch und sofort gerichtet werden.

  6. #6
    alex-jannis Gast

    Standard

    Bei mir hat's vor einigen Wochen das erste mal richtig geschäppert.
    Weil ich länger anhaltende Sehprobleme hatte, sind wir dann ins KH.
    Die Nase wurde untersucht und geröntgt, aber mir wurde auch von Anfang an gesagt, dass zu dem Zeitpunkt nichts mehr gerichtet wird.
    Im Nachhinein war zum Glück nichts gerichtet werden.

  7. #7
    dermatze Gast

    Standard

    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    Ja, der Bruch war schon leicht verschoben. Das war wirklich deutlich zu erkennen.
    Gerade deshalb wunder und ärgert mich das Verhalten des Arztes auch so dermaßen.
    Dass einen das ärgert kann ich verstehen. Ich bin total gegen diese Dienstleistungsmetalität und gegen Patienten, die sich als König Kunde fühlen. Aber man kann sich einfach nicht vor den Patienten stellen und sagen, dass man etwas nicht mache, weil Verlustgeschäft... das ist kaum mehr als ein Handgriff.
    Überhaupt sollte das Ziel in der Medizin nicht sein Geld zu verdienen. Wenn es medizinische Gründe gibt, die dagegen sprechen, gut. Das ist etwas anderes.
    Man muss sich aber auch mal angucken, wie der Kostendruck in den Kliniken entsteht und das ist etwas, was ich jedem empfehlen würde, der in dem Bereich arbeitet (egal in welcher Funktion).

    Als ich den Threadtitel sah, dachte ich das sei so ein typischer "Jammerthread", in dem sich wieder einer beschwert, dass der Arzt nicht tut, wie man selber will. Deinen Ärger kann ich aber wirklich sehr gut verstehen. Mich ärgert es selber, wenn ich sowas höre.
    Geändert von dermatze (14-02-2015 um 08:58 Uhr)

  8. #8
    GlaucaB1 Gast

    Standard

    Es gab auch früher immer schon Ärzte, die eine gebrochene Nase mit "Hier nehmen sie den Eisbeutel und ansonsten gehört eine Boxernase halt zu einem Boxer" beantwortet haben und die Leute direkt nach Hause geschickt haben.

    Wenn es sich nicht um extrem übel verschobene Brüche handelt, kann ich das sogar ein Stück weit verstehen, es gibt ja auch ein OP-Risiko/ Risiko beim Richten.

    Die einen sagen so, die anderen sagen so.

  9. #9
    dermatze Gast

    Standard

    Zitat Zitat von GlaucaB1 Beitrag anzeigen
    Es gab auch früher immer schon Ärzte, die eine gebrochene Nase mit "Hier nehmen sie den Eisbeutel und ansonsten gehört eine Boxernase halt zu einem Boxer" beantwortet haben und die Leute direkt nach Hause geschickt haben.

    Wenn es sich nicht um extrem übel verschobene Brüche handelt, kann ich das sogar ein Stück weit verstehen, es gibt ja auch ein OP-Risiko/ Risiko beim Richten.

    Die einen sagen so, die anderen sagen so.

    Dennoch kann man sich nicht vor den Patienten stellen und sagen, dass man etwas nicht tue, weil es ein Minusgeschäft ist.
    Wenn man danach ginge, dann dürfte man zig kleine Operationen gar nicht mehr machen. Dann operieren wir nur noch Herzen und machen Transplantationen, TAVIs etc.
    An der Charite gibt es ein Programm, das heißt Charite - International. Da werden Leute operiert, häufig aus Krisengebieten, für die eine solche Operation die letzte Hoffnung ist. Und die sind sicher nicht krankenversichert... und das ist keine Prestigenummer. Im Fernsehen oder sonstiger Presse hört man nichts davon. Und auch andere Kliniken machen sowas. DAS sind Minusgeschäfte. Aber man kann die Existenz ja nicht auf den finanziellen Aspekt reduzieren.
    Und dann wird teilweise so viel Geld weggeschmissen. Aber 'nem Patienten sagen: "Nö, ist zwar nur ein Handgriff, aber ein Minusgeschäft für uns." ... sorry. Irgendwo hört es auf.

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von dermatze Beitrag anzeigen
    Dennoch kann man sich nicht vor den Patienten stellen und sagen, dass man etwas nicht tue, weil es ein Minusgeschäft ist.
    Wenn man danach ginge, dann dürfte man zig kleine Operationen gar nicht mehr machen. Dann operieren wir nur noch Herzen und machen Transplantationen, TAVIs etc.
    An der Charite gibt es ein Programm, das heißt Charite - International. Da werden Leute operiert, häufig aus Krisengebieten, für die eine solche Operation die letzte Hoffnung ist. Und die sind sicher nicht krankenversichert... und das ist keine Prestigenummer. Im Fernsehen oder sonstiger Presse hört man nichts davon. Und auch andere Kliniken machen sowas. DAS sind Minusgeschäfte. Aber man kann die Existenz ja nicht auf den finanziellen Aspekt reduzieren.
    Und dann wird teilweise so viel Geld weggeschmissen. Aber 'nem Patienten sagen: "Nö, ist zwar nur ein Handgriff, aber ein Minusgeschäft für uns." ... sorry. Irgendwo hört es auf.

    Vielleicht war mit Minus Geschäft einfach gemeint, dass das OP Risiko größer sei, als ein Erfolgserlebnis.
    Shinkyokushin. Mehr braucht man nicht.
    https://www.youtube.com/watch?v=MaVNpWZPpY8

    OSU

  11. #11
    dermatze Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dastin Beitrag anzeigen
    Vielleicht war mit Minus Geschäft einfach gemeint, dass das OP Risiko größer sei, als ein Erfolgserlebnis.
    Eine Risiko-Nutzen-Abwägung ist die Grundlage jeder Therapie. Der Schluss, zu dem man kommt ist medizinisch begründbar und sollte so auch begründet werden.
    Ich habe mich vorhin schon gefragt, wie doof man sein muss, um so eine Begründung zu bringen. Selbst wenn man kein Bock hat (nur mal angenommen) wird man einen medizinischen Grund finden können, mit dem man seine Meinung und damit seinen Entschluss rechtfertigen kann.
    Man redet hier von einem Handgriff. Das ist ja keine "OP". Da macht man maximal, wie bei einem luxierten Schulter- oder Hüftgelenk in der Ambulanz mal eben eine Kurznarkose (wenn überhaupt) und richtet das - also repositioniert.
    Geändert von dermatze (14-02-2015 um 10:59 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von dermatze Beitrag anzeigen
    Eine Risiko-Nutzen-Abwägung ist die Grundlage jeder Therapie. Der Schluss, zu dem man kommt ist medizinisch begründbar und sollte so auch begründet werden.
    Ich habe mich vorhin schon gefragt, wie doof man sein muss, um so eine Begründung zu bringen. Selbst wenn man kein Bock hat (nur mal angenommen) wird man einen medizinischen Grund finden können, mit dem man seine Meinung und damit seinen Entschluss rechtfertigen kann.
    Man redet hier von einem Handgriff. Das ist ja keine "OP". Da macht man maximal, wie bei einem luxierten Schulter- oder Hüftgelenk in der Ambulanz mal eben eine Kurznarkose (wenn überhaupt) und richtet das - also repositioniert.
    Eben so sehe ich das auch. Wenn man "Minusgeschäft" im medizinischen Sinn meint, dann muss man das als Arzt auch klarstellen und das ist da gestern nicht passiert. Der Arzt war einfach völlig desinteressiert. Ohne Witz: Wir hätten den Jungen im Club mit einem der Sanitäter die bei uns trainieren besser versorgen können.

    In meinen Augen ein echtes Armutszeugnis dass der Mann sich da selbst ausgestellt hat.
    Geändert von StaySafe (14-02-2015 um 11:10 Uhr) Grund: Satzbau und Ergänzung

  13. #13
    freakyboy Gast

    Standard

    Was für Risiken bestehen denn bei so einer Nasenkorrektur? Ich dachte immer da würde nur der Knochen wieder in die richtige Position gebracht werden? Was kann denn da großartig schief gehen? Außerdem dachte ich immer das wäre ne Sache von paar Minuten?

  14. #14
    dermatze Gast

    Standard

    Zitat Zitat von freakyboy Beitrag anzeigen
    Was für Risiken bestehen denn bei so einer Nasenkorrektur? Ich dachte immer da würde nur der Knochen wieder in die richtige Position gebracht werden? Was kann denn da großartig schief gehen? Außerdem dachte ich immer das wäre ne Sache von paar Minuten?
    Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Müsste ich nachlesen. Da gibt es einen Venenplexus, über den man schon ziemliche Blutungen auslösen kann. Sonst fällt mir da spontan auch nicht so viel ein.

  15. #15
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    Müsste ein Arzt nicht immer seine Dienstleistung vollbringen. Stichwort "Genfer Ärztegelöbnis"
    Shinkyokushin. Mehr braucht man nicht.
    https://www.youtube.com/watch?v=MaVNpWZPpY8

    OSU

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