Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Zeige Ergebnis 16 bis 21 von 21

Thema: Training des "post-conflict"

  1. #16
    Registrierungsdatum
    13.08.2007
    Beiträge
    161

    Standard

    Trainiert/ thematisiert jemand von Euch einen weiter gefassten "Post Conflict", bei dem es um die eventuellen psychologischen Folgen geht? Alles, was bisher genannt wurde spielt sich ja in unmittelbarer zeitlicher und räumlicher Nähe des eigentlichen Angriffs ab.
    Ich denke hier an Schuldgefühle (ja, das soll es geben, nicht alle haben "better judged by 12 than carried by 6" auf Brust und Rücken tätowiert und leben in der unerschütterlichen Sicherheit, nur das Notwendige getan zu haben), Zweifel, Angst vor Rache etc., etc..
    Um es gleich vorweg zu sagen, bei uns wird das im normalen Training nicht thematisiert, zu einem umfassenden Umgang mit dem Komplex Selbstverteidigung würde es meiner Meinung nach aber dazugehören. Die Frage ist halt auch immer, wie viel Zeit des wöchentlichen Trainings man wofür benutzen möchte.

  2. #17
    Registrierungsdatum
    01.08.2014
    Beiträge
    1.211

    Standard

    Zitat Zitat von Yogafrog Beitrag anzeigen
    Trainiert/ thematisiert jemand von Euch einen weiter gefassten "Post Conflict", bei dem es um die eventuellen psychologischen Folgen geht?
    JaNein – nicht direkt über die psychologischen Folgen. Sondern über das richtige Mindset zu der Notwehrhandlung. Dadurch werden die psychologischen Folgen auf jeden Fall gemildert oder kommen kaum auf.
    Wobei es meiner Meinung nach eher für einen Menschen spricht – wenn er sich nicht gut fühlt wenn er jemanden Schaden zufügen musste – darüber sprechen wir auch.

    Aber ganz klar – die psychologischen Folgen sind extrem individuell und gehören zuerst mal nicht in den Gruppenunterricht. Einige meiner Schüler mussten sich leider schon wehren und mit allen habe ich dazu Gespräche geführt, zuerst einzeln und dann auch (wenn sie das wollten) vor der Gruppe – für die Gruppe das die Gruppe aus den Erfahrungen profitieren kann.

    Alles darüber und wenn jemand echte Probleme mit sich und seinen Handlungen hat – muss über professionelle Hilfe geschehen.

    Da enden dann einfach die Möglichkeiten des Selbstverteidigungstrainings – genau wie man im regulären Training keinen Erste Hilfe Kurs machen wird, sondern dieses empfehlen kann oder auch selbst als Seminar veranstalten kann (mit Profis vom DRK usw.).

    Viele Grüße

    Heiko
    Geändert von Ununoctium (30-03-2015 um 14:55 Uhr)

  3. #18
    Registrierungsdatum
    13.06.2007
    Beiträge
    1.494

    Standard

    Zitat Zitat von Yogafrog Beitrag anzeigen
    Die Frage ist halt auch immer, wie viel Zeit des wöchentlichen Trainings man wofür benutzen möchte.
    Da schließe ich mich Unonocticum an.
    Nachdem was ich bisher hier im Forum sowie den beruflichen Hintergründen der hiesigen Mitglieder mitbekommen habe, wäre es für einen Lehrer im Bereich KS/KK/SV sinnvoll möglichst alles zu können oder einen Rat dafür zu haben.
    Die Juristen empfehlen juristische Grundlagen und Verfahrensweisen zu kennen, die Mediziner empfehlen entsprechende Kurse als Sanitäter durchlaufen zu haben, die Psychologen...klar... man sollte Psychologie studiert haben usw. usf.
    Realisierbar ist das wohl kaum für ein Leben, es sei denn man muss es hauptberuflich machen und hat einen Arbeitgeber der einen dafür bezahlt. Aber selbst die "Professionellen" die regelmäßig mit ernsthaften Fällen zu tun haben, kriegen oft bis selten keine entsprechende Ausbildung bzw. Fürsorge.
    Auch aufgrund des zeitlichen Rahmens, was man den Schülern in seinem Unterricht mitgeben will, sind all die Dinge (alleine zeitlich) nicht unterzubringen. Man könnte ein Vollzeitstudium draus machen; bliebe dann nur wenig Zeit für die Praxis.
    Ich denke, das muss jeder so gut er kann (ob Lehrer oder Schüler) mit den ihm/ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen auf eigene Hand bewältigen. Sollte der Lehrer (oder auch einer der Schüler) Mediziner/Psychologe/Jurist/o.ä. sein oder hat entsprechende enge Kontakte, hat man sicherlich einige Vorteile.
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  4. #19
    zeitvertreibi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Yogafrog Beitrag anzeigen
    Trainiert/ thematisiert jemand von Euch einen weiter gefassten "Post Conflict", bei dem es um die eventuellen psychologischen Folgen geht?
    Ja, wird thematisiert. Es ist von vornherein klar das es eben nicht um die eine "böse" SV-Situation geht nach der dann alles sofort wieder gut ist(Gewalterfahrungen können langfristig den Alltag verändern).

  5. #20
    Registrierungsdatum
    27.02.2014
    Beiträge
    3.561

    Standard

    Zitat Zitat von Nagare Beitrag anzeigen
    Aber selbst die "Professionellen" die regelmäßig mit ernsthaften Fällen zu tun haben, kriegen oft bis selten keine entsprechende Ausbildung bzw. Fürsorge.
    Och ... auch da hat sich was getan. Ein guter Bekannter ist Feuerwehrmann, deren Betreuung ist sogar recht gut.

    Wir sagen unseren Anwärtern in der Ausbildung ja schon, daß es Sachen gibt auf die wir sie nicht vorbereiten können. Jeder hat da seine Methode der Bewältigung. Wichtig ist halt sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Dabei wird man ja auch unterstützt.

  6. #21
    Registrierungsdatum
    13.06.2007
    Beiträge
    1.494

    Standard

    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Och ... auch da hat sich was getan. Ein guter Bekannter ist Feuerwehrmann, deren Betreuung ist sogar recht gut.

    Wir sagen unseren Anwärtern in der Ausbildung ja schon, daß es Sachen gibt auf die wir sie nicht vorbereiten können. Jeder hat da seine Methode der Bewältigung. Wichtig ist halt sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Dabei wird man ja auch unterstützt.
    Meines Wissens nach ist die Diskrepanz von Soll- und Ist-Zustand noch zu groß. Aber gut...wo ist das nicht so?!

    Nachdem was mir so untergekommen ist könnte ich es pauschalisierend(!) festhalten mit dem Satz:
    Je militärischer und spezieller die Tätigkeitsbereiche (bspw. Sonderbereiche) sind, umso mangelhafter die Versorgung bzw. Nachbereitung bzgl. psych. Belastungen.
    Aber das geht zu sehr OT.
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Das Gegenteil von "Schlaghemmung" - der "Wunsch" mal richtig "draufzuhauen"
    Von variable im Forum Selbstverteidigung & Anwendung
    Antworten: 177
    Letzter Beitrag: 04-05-2022, 07:22
  2. The Gracie Debate: "Online" vs. "Live" Training
    Von chris87 im Forum Videoclips Grappling
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 02-04-2014, 12:43
  3. Auf der Suche nach einer Kampfsportart (ausführlicher "First Post")
    Von Feder im Forum Anfängerfragen - Das Forum für Kampfkunst-Einsteiger
    Antworten: 11
    Letzter Beitrag: 27-10-2009, 23:55
  4. Fedor Emelianenko vs Mirko "Cro Cop" Filipovic (Pride Final Conflict 2004)
    Von Lars´n Roll im Forum Video-Clip Diskussionen zu MMA
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 23-02-2007, 06:51

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •