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Thema: In Zeiten abnehmenden Hirns ...

  1. #1
    Gast Gast

    Standard In Zeiten abnehmenden Hirns ...

    Gehört das hier in dieses Unterforum?
    Ist eine allgemeine, zunehmende Verblödung ein philosophisches Problem?

    Ich denke ...
    Ja.

    Verschwörungstheoretiker, Pseudoskeptiker und Aufklärung im Internet-Zeitalter @ gwup | die skeptiker

    Ausgerechnet das “Reise”-Ressort der FAZ skizziert treffend, wie Verschwörungstheorien entstehen.

    Es beginnt mit einer Durchsage am Frankfurter Flughafen:

    Sturm auf Teneriffa, wir können nicht landen, also ist es wenig sinnvoll, überhaupt loszufliegen. Wir warten jetzt erst einmal bis acht Uhr, dann sehen wir weiter, sagt die freundliche Dame am Gate und bittet um Entschuldigung [...]

    Der erste Reflex der Reisegruppe: Es kann sich nur um von oberster Stelle verordnete Desinformation handeln, man muss sich also unabhängig informieren und tut das auch sofort mittels Smartphone.

    „Die saache des nur middm Wedder“, ist man sich kurz darauf einig, „des is nur bissi wolgisch da, die erzähle uns erschendwas.“

    Sturm? Pah! Die Damen lassen sich nicht so leicht auf den Arm nehmen! Die durchschauen die Lage vollkommen.

    „Da is was midde Maschien“, ist man sich einig, denn der Schwager schafft ja auch beim Flughafen, und der sagt auch immer, die sagen das nur, wegen der Beruhigung, und der Schwager ist selbstverständlich absolut vertrauenswürdig, während diese Schlitzohren von der Fluggesellschaft einen nur auf den Arm nehmen und vermutlich übelste Umstände verschleiern wollen.”
    Das lässt sich mühelos auf Pegida, Ken Jebsen, Jürgen Elsässer und Co. übertragen, denen die Kollegen vom FAZ-Feuilleton “stupide ideologische Sinnsuche” und “predigthafte Monologe” zuschreiben.

  2. #2
    Gast Gast

    Standard

    Ich finde das durchaus sehr erschreckend ...
    "Das Internet mit seinen Echokammern und Filterblasen ist hervorragend als Nährboden für Pseudoskepsis und Verschwörungstheorien geeignet. Das Netz kann für den geneigten Nutzer wie eine semipermeable Membran wirken, die nur passende Informationen durchlässt.

    Aber natürlich greift es viel zu kurz, hier alles aufs Netz und die doofen User zu schieben”,

    schreibt der SPON-Kolumnist Sascha Lobo.

    "Denn die Blüte der Pseudoskepsis ist keine digitale, sondern eine gesellschaftliche.”
    so isses!


    Und damit sind wir wieder bei unseren wartenden Teneriffa-Fans auf dem Frankfurter Flughafen:

    "Sturm fällt also aus, da ist sich das unabhängig informierte Damengrüppchen sicher. Die Damen haben sich bestens in ihrem Theoriegebäude eingerichtet, und nichts kann sie daraus befreien. Da sitzen sie also und haben recht.”

    Lobo nennt dieses typische Verhaltensmuster von Konspirologen “tiefe Selbstgerechtigkeit” und “schiefe Pseudoskepsis”:

    "Es handelt sich um hoch gebildete und tendenziell wohlhabende Bürger. Um Leute also, die Pegida ausgelacht haben, weil die wider jede Statistik wegen ihrer Bauchgefühle demonstriert haben. Und fünf Minuten später stillen sie ihren pseudoskeptischen Durst mit informiertem Wasser, das bei Vollmond an Bachblüten vorbeigetragen wurde [...]

    Die Begeisterung, mit der Esoteriker den aktuellen Stand der Wissenschaft aggressiv ignorieren, ist aus demselben Holz gedrechselt: aus der Pseudoskepsis [...]

    Also dem Wunsch, kritisch zu sein, den man aber bei der nächsten Gelegenheit aufgibt, die sich gut anfühlt.

    Der Mechanismus, nach dem Impfgegner jede wissenschaftliche Studie als “von der Pharmaindustrie gekauft” verteufeln, wenn sie ihnen nicht in den Kram passt, ist derselbe wie bei den “Lügenpresse”-Schreiern.

    Selektive Skepsis ist Pseudoskepsis.”

  3. #3
    AlphaFight Gast

    Standard

    Wichtig auch: auf alle Fälle Sätze mit "Fakt ist" und "Wie allgemein begannt" einzuleiten. Auch wenn es Dinge sind, die man eigentlich gar nicht wissen KANN.

    Aber wenn man nur mit dem argumentieren kann, was man tatsächlich weiß (bzw. was einem von den Medien als gesichert präsentiert wird), dann stellt man schnell fest, dass man zu den meisten Themen eigentlich gar keine Meinung haben kann, da einfach grundlegende Informationen fehlen.

    Aber wer traut sich dann schon zu sagen: Ich weiß es nicht und ich bilde mir deshalb vorerst keine Meinung... ? Soviel Mut haben die wenigsten.

  4. #4
    Gast Gast

    Standard



    wo kämen wir denn da hin, wenn alle, die nichts wissen, einfach mal die klappe halten würden?
    nee ... so geht das ja nun auch nicht.
    hausfrauen auf facebook wissen prinzipiell mehr als fachleute und experten - egal zu welchem thema.

    Verschwörungstheorien, Praxis und magisches Denken @ gwup | die skeptiker

    Interessantes Interview in der aktuellen NEON-Ausgabe (3/2015):


    Der Soziologie-Professor Armin Pfahl-Traughber erklärt zum Thema Verschwörungstheorien:

    Ideologien sind immer dann erfolgreich, wenn sie gesellschaftliche Grundbedürfnisse befriedigen. Sie geben der Welt eine Ordnung. Die Anhänger haben das Gefühl, dass sie auf der Seite des Guten stehen.

    Verschwörungsauffassungen haben eine ganz ähnliche Funktion. Es geht zentral um die Reduzierung von Komplexität.

    Man sucht eine einfache Erklärung für dramatische Ereignisse. Das ist eine ganz natürliche Reaktion, die man gut an sich selbst beobachten kann.

    Man verschläft, weil der Wecker nicht klingelt, die Kaffeemaschine geht kaputt, der Bus fällt aus, und schließlich erwischt einen der Chef, wie man zu spät ins Büro kommt. Dann sagt man: “Es hat sich alles gegen mich verschworen.”

    Der Mensch sucht nach Kausalitäten, Stringenz und einer verantwortlichen Partei.”
    NEON: Aber in einer globalen Welt gibt es natürlich keine einfachen Erklärungen. Alles hängt mit allem zusammen.

    Politische Großereignisse sind mitunter so komplex, dass man sie nicht mehr erkären kann. Verschwörungsauffassungen helfen uns, diesen beunruhigenden Gedanken zu verdrängen.

    Die ersten systematischen Verschwörungsbücher entstanden bereits nach der Französischen Revolution, ein epochales Ereignis, das eine ganze Gesellschaftsordnung zerstörte.

    Viele Revolutionsverlierer haben damals Gründe und Schuldige für die Katastrophe gesucht.

    Statt das eigene politische Lager zu hinterfragen oder die Lage differenziert zu analysieren, entwickelten sie Verschwörungsauffassungen. Plötzlich waren die bösen Freimaurer für die Revolution verantwortlich.”

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    NEON: Ist es sehr arrogant, wenn ich sage: Verschwörungstheorien sind was für Trottel, die gerne in einer einfachen Welt leben würden? Können Bildung und Erziehung gegen solche Ideen nicht helfen?

    Historisch gesehen nicht. In der Folge der Französischen Revolution entwickelten auch hochgebildete Leute Verschwörungsauffassungen.

    Auch im 20. Jahrhundert existiert dieses Phänomen: Der Industriemagnat Henry Ford zum Beispiel war ein fanatischer Judenhasser und vermutete hinter allem und jedem eine jüdische Verschwörung.

    Ford war ein sehr intelligenter Mann. Nur weil man eine hohe Bildung hat, ist man nicht automatisch in der Lage, gesellschaftliche Entwicklungen differenziert zu betrachten.

    Das ist auch eine Einstellungs- und Mentalitätsfrage.”
    ... also eine frage, über wie viel emotionale intelligenz man verfügt, wie empathisch man ist und wie realitätsorientiert.

  6. #6
    Gast Gast

    Standard

    manchmal kann man sich nur noch in die satire retten ...

    Aufatmen: Bundesregierung stellt Chemtrail-Programm ein @ gwup | die skeptiker

    Das war’s also:

    Die Bundesregierung hat heute angekündigt, das umstrittene Chemtrail-Programm zur Vergiftung der Bevölkerung nach 19 Jahren zum Monatsende einzustellen.

    Grund seien gestiegene Kosten und mangelnde Effizienz der oft stundenlang am Himmel sichtbaren Chemikalienstreifen, so Bundespressesprecher Steffen Seibert.

    “Die Regierung würde nicht so weit gehen, das Programm als Fehlschlag zu bezeichnen, aber die erwünschten Auswirkungen sind nicht in dem Maße eingetreten, das erwartet wurde”, erklärte Seibert.

    So seien die deutschen Bürger selbst nach jahrelanger Chemtrail-Ausbringung noch einigermaßen fruchtbar, die Ackerböden nicht wie erhofft in fatalem Maß mit Barium belastet und die Temperaturen in Deutschland nicht gesunken.

    Insgesamt seien giftige Chemikalien im Wert von rund 310 Milliarden Euro versprüht worden.”


    Der Postillon: Zu teuer und ineffizient: Regierung stellt umstrittenes Chemtrail-Programm ein

    "Die Regierung würde nicht so weit gehen, das Programm als Fehlschlag zu bezeichnen, aber die erwünschten Auswirkungen sind nicht in dem Maße eingetreten, das erwartet wurde", erklärte Seibert. So seien die deutschen Bürger selbst nach jahrelanger Chemtrail-Ausbringung noch einigermaßen fruchtbar, die Ackerböden nicht wie erhofft in fatalem Maß mit Barium belastet und die Temperaturen in Deutschland nicht gesunken. Insgesamt seien giftige Chemikalien im Wert von rund 310 Milliarden Euro versprüht worden.
    Schätzungsweise 80 Prozent der giftigen Chemikalien wurden aufs Meer oder in Nachbarländer geweht.
    Mit der Einstellung des Programms kommt die Regierung den langjährigen Forderungen des Bundesrechnungshofs nach, der Chemtrails immer wieder als unrentabel kritisiert hatte. Bei seiner Einführung im Jahr 1996 unter Helmut Kohl hatte der Plan, Chemikalien mithilfe von Verkehrsflugzeugen großflächig in der Atmosphäre zu verteilen, noch als richtungsweisend gegolten. In den letzten Jahren wurde das Konzept aber immer stärker in Zweifel gezogen und als unnötige Verschwendung von Steuergeldern angesehen.
    Die Illuminaten, die US-amerikanische Geheimregierung und das Weltjudentum haben inzwischen das Auslaufen aller Abkommen über Chemtrails in Deutschland bestätigt.
    Die Bundesregierung hat inzwischen angekündigt, sich anstelle der bisherigen Chemtrail-Maßnahmen in Zukunft auf weniger kostspielige Alternativen zur Vergiftung der Bevölkerung wie Impfungen oder die Kontaminierung von Lebensmitteln zu konzentrieren.
    Bis zum Ende des Monats wird es noch dauern, bis die letzten im Keller des Umweltministeriums gelagerten Giftvorräte aufgebraucht sind. Danach werden über Deutschland fliegende Verkehrsflugzeuge zum ersten Mal seit fast zwei Jahrzehnten nur noch herkömmliche kondensierte Abgase am Himmel hinterlassen.

    blöd nur, daß das von etlichen wohl gar nicht als satire erkannt werden wird ...

  7. #7
    ShenYi Gast

    Standard

    Alles Lüge!! Alles Lüge!! Ich musste heute im Büro niesen.
    Das kann gar nicht sein, dass die die Chemtrails abgestellt haben. Das wissen doch alle, dass man ab den radioaktiven-giftigen-Chemiedingsdasubstanzen niesen muss.

  8. #8
    ShenYi Gast

    Standard

    Der hier ist ganz gut, da kannst Du Dich stundenlang amüsieren:

    Offizielle Webpräsenz des Verdeckten Vermittlers: NEU HIER?

  9. #9
    Akinsore Gast

    Standard

    Aber Pegida hat doch nichts mit Verschwörung zu tun ?!?!? Das waren einfach nur fehlgeleitete Aktivisten.

  10. #10
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Zitat Zitat von Wessel88 Beitrag anzeigen
    Aber Pegida hat doch nichts mit Verschwörung zu tun ?!?!? Das waren einfach nur fehlgeleitete Aktivisten.
    "stupide ideologische Sinnsuche” und “predigthafte Monologe” trifft es doch ganz gut als Beschreibung von da oben.

    Ansonsten hat das schimpfen auf "die da oben, denen das Volk egal ist" und "die Lügenpresse", beiden unterstellt man ja finsterste Machenschaften, bei PEGIDA durchaus etwas von Verschwörungstheorien.

  11. #11
    KAJIHEI Gast

    Standard

    Bei der argumentativen Hirnlosigkeit die PEGIDA zur Schau stellt erinnern mich die Märsche eher an einen Zombiewalk.

  12. #12
    Droom Gast

    Standard

    Ob man jetzt der "Lügenpresse" oder den "Wahrheitskämpfern" seinen Glauben schenkt, es bleibt nun mal im Endeffekt immer nur beim Glauben und nicht wird auch bei tiefster Überzeugung kein Wissen.

    Jedoch sind Meinungen wie A*schlöcher, jeder hat eins und um sich einzugestehen das man keine Ahnung hat bräuchte man ein deutlich kleineres Ego und spürbahr weniger Geltungsdrang.

    Meiner Ansicht nach entsteht auch ganz viel an Verschöwungstheorie durch den Rückgang an Religion. Menschen brauchen anscheinend ein einfaches "Gut-Böse-Weltbild" das die ganze Welt simpel erklärt und einen selbst immer auf der Seite der Guten stehen lässt.
    Es ist auch interessant wie ausgeprägt der Missionierungsdrang der "erleuchteten" ist um die Umwelt aufzuklären und wie schnell sie emotional oder aggressiv werden weil jemand eine andere Weltsicht bzw einen anderen Glauben hat.
    Jeder braucht ein Ziel und Inhalt im Leben und wenn man da ansonsten größere Lücken hat, warum diese dann nicht mit "dem Kampf gegen das Böse" füllen?

  13. #13
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AlphaFight Beitrag anzeigen
    (bzw. was einem von den Medien als gesichert präsentiert wird)
    bedeutet dies, dass du meinst, dass von den medien (zb auch "lügenpresse") informationen (bewusst) als gesichert präsentiert werden, obwohl sie es nicht sind?

    falls ja, stellt dies dann nicht auch wieder eine verschwörungstheorie dar?


    gruss

  14. #14
    Florett Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    Gehört das hier in dieses Unterforum?
    Ist eine allgemeine, zunehmende Verblödung ein philosophisches Problem?
    Ich denke ...
    Ja. ...
    Warum erst auf andere schieben, wenn gleich gutes liegt so nah

    .

  15. #15
    Ronin13 Gast

    Standard

    Ich denke folgender Artikel passt ganz gut - es werden und wurden in allen Zeiten Falschinformationen gestreut, um wahre Absichten zu verschleiern:

    Umkämpfte Meinungsfront im Internet | Telepolis

    Was könnte das für einen selber bedeuten? Weiter unvoreingenommen offen zu sein, kritisch zu sein, sich nicht nur bei den gleichen Quellen zu informieren, über den Tellerrand schauen auch wenn es weh tun könnte, etc.

    Ich finde dass viele Leute sehr komische Meinungen haben, sei es nun durch politische, religiöse, oder was auch immer für welche Ideologien verschuldet.

    Die mitunter einberufenen "Hetzjagden" und das sich lustig machen gegenüber solchen "Spinnern", um sich selber zu profilieren und unliebsame Meinungen mundtot zu machen finde ich aber auch ganz schön armselig.

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