Ausgerechnet das “Reise”-Ressort der FAZ skizziert treffend, wie Verschwörungstheorien entstehen.
Es beginnt mit einer Durchsage am Frankfurter Flughafen:
Sturm auf Teneriffa, wir können nicht landen, also ist es wenig sinnvoll, überhaupt loszufliegen. Wir warten jetzt erst einmal bis acht Uhr, dann sehen wir weiter, sagt die freundliche Dame am Gate und bittet um Entschuldigung [...]
Der erste Reflex der Reisegruppe: Es kann sich nur um von oberster Stelle verordnete Desinformation handeln, man muss sich also unabhängig informieren und tut das auch sofort mittels Smartphone.
„Die saache des nur middm Wedder“, ist man sich kurz darauf einig, „des is nur bissi wolgisch da, die erzähle uns erschendwas.“
Sturm? Pah! Die Damen lassen sich nicht so leicht auf den Arm nehmen! Die durchschauen die Lage vollkommen.
„Da is was midde Maschien“, ist man sich einig, denn der Schwager schafft ja auch beim Flughafen, und der sagt auch immer, die sagen das nur, wegen der Beruhigung, und der Schwager ist selbstverständlich absolut vertrauenswürdig, während diese Schlitzohren von der Fluggesellschaft einen nur auf den Arm nehmen und vermutlich übelste Umstände verschleiern wollen.”