Hallo,
Kojō-Ryū gehört zu den kleinsten und sicherlich auch unbekanntesten Karate-Strömungen. Kojō ist der Familienname der okinawanischen Familie, in der sie zusammengestellt und tradiert wurde. Vor der Namensanpassung wurde der Name Kogusuku ausgesprochen. Er bedeutet „Seefestung“. Obwohl Kojō-Ryū aus Okinawa stammt, befindet sich die heute wohl einzige „öffentliche“ Übungsstätte dieser Tradition in der japanischen Präfektur Tottori im Süden der Insel Honshū. Sie wird nicht mehr von einem Mitglied des Kojō-Klans geleitet, sondern von S. Hayashi.
D. Kojō (1837–1917) unterrichtete kurze Zeit G. Funakoshi (1868–1957). K. Kojō (1849–1925) war ein prominenter Nörgler am Karate von A. Itosu (1831–1915) (vgl. mein Shōtōkan Band I, S. 24).
In dem verlinkten Film sind unbewaffnete Solo-Kata und Solo-Kata mit dem Jō (ca. 1,20 m langer Stock) sowie verschiedene Erklärungen zum Kumite des Kojō-Ryū ohne Waffen und mit Jō zu sehen. Die ersten drei von S. Hayashi vorgeführten Kata kommen via C. Chibana (1885–1969) von A. Itosu (Naihanchi). Des Weiteren sind Kata wie „Weißer Drache“, „Weißer Tiger“ oder „Weißer Kranich“ zu sehen:
http://www.okinawabbtv.com/culture/k...details43.html
S. Hayashi meint übrigens, dass Sanchin für Verkrampfung sorge, und deshalb im Kojō-Ryū Naihanchi als grundlegende Kata trainiert werde.
Grüße,
Henning Wittwer