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Thema: Gewalthandhabung im Rettungsdienst

  1. #1
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    Standard Gewalthandhabung im Rettungsdienst

    Ich unterrichte seit fünf Jahren Einsatztaktik der First Responder für besondere Schadenlagen mit Bezug zu Amok und Terrorismus an einer öffentlichen Einrichtung des Bundes. Über diese Arbeit bin ich in Kontakt mit einer großen Nachfrage der Hilfsorganisationen betreffs Eigensicherung und Selbstverteidigung gekommen und das Vitamin B dieser sehr bekannten Behörde hat dazu geführt, dass sich lokal viele Rettungsdienste an mich gewendet haben. Tatsächlich hat das eine mit dem anderen nicht viel gemein, aber zufällig denke ich, dass ich diesen Arbeitsbereich hervorragend abbilden kann.

    Zusammengefasst haben wir dann gemeinsam mit dem Lehr-Rettungsassistent der Malteser in Neuss ein Kursdesign entworfen und mit der Staffel der hauptamtlichen RD'ler vor Ort eine Betaversion getestet. Der Kurs kam ganz hervorragend an und wir durften uns initial über tolle Lagefeedbacks aus dem Dienstalltag freuen.

    Die ehrenamtlichen Retter der Malteser in Bonn haben dann vor kurzem innerhalb ihrer Vorbereitung auf Rhein in Flammen auch angeklopft und bei diesem Kurs sind dann folgende Bilder entstanden:



    Das konkrete Angebot für Hilfsorganisationen findet man inklusive einer Kurzbeschreibung und
    einem Verlaufsplan zum Download auf dieser Internetseite: Tobias Brodala präsentiert: PGh RD

  2. #2
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    Standard Super Idee...

    das schlägt bestimmt gut ein.

    Aber ich habe doch im ersten Anfall GewaltHANDLUNGEN im RD gelsesen - und dann ist das Programm ja auch noch "minimal invasiv"-
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  3. #3
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    Ich verstehe den Begriff der "minimal invasiven Vorbereitung" nicht. Kannst Du mir das erklären wie das gemeint ist? Inwiefern ist das "minimal"?
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Nagare Beitrag anzeigen
    Ich verstehe den Begriff der "minimal invasiven Vorbereitung" nicht. Kannst Du mir das erklären wie das gemeint ist? Inwiefern ist das "minimal"?
    Ein wichtiges Motto des Kurses ist, dass sich die primäre Aufgabe der RD'ler nicht durch das Training verändern darf. Auf der Webseite steht dazu "Sie sind notfallmedizinischer Spezialist und dieser Kurs soll das nicht verändern. Deswegen lernen Sie hier kein neues Nahkampfkonzept oder komplizierte Deeskalationstechniken." Das meine ich mit minimal-invasiv.

    Eine Truppe Malteser im Rhein-Sieg-Kreis hatten neulich jemanden mit ganz explizitem Kampfkunsthintergrund da, der im Rahmen eines Deeskalationstrainings ne ganze Menge handlungsalgorithmen überschreiben wollte, indem er für jedes denkbare Problem sensibilisiert hat. Das darf nicht sein, finde ich. Man verhindert sonst schnell mal die Effektivität sonder Einsatzkräfte.

    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    das schlägt bestimmt gut ein.

    Aber ich habe doch im ersten Anfall GewaltHANDLUNGEN im RD gelsesen - und dann ist das Programm ja auch noch "minimal invasiv"-
    :-D Ein kleines bisschen ist das auch beabsichtigt gewesen. Wenn in ner Wache irgendwas mit Gewalt und rotem RD draufsteht, guckt man schneller mal hin. Derzeit spielt das zwar noch nicht so die Rolle, weil wir z.B. die Kameraden in Neuss einfach komplett durchschlugen dürfen, aber es gibt durchaus HiOrgs, die z.B. nur ihre Ehrenämtler beschulen wollen. Und anders als in Neuss kriegen die das ggf. nicht in Form einer Weiterbildung bescheinigt und nehmen entsprechend nach eigener Motivationslage teil.
    Geändert von Brodala (28-10-2015 um 12:37 Uhr) Grund: Algorithmen statt Logarithmen :-)

  5. #5
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    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    weil wir z.B. die Kameraden in Neuss einfach komplett durchschlugen dürfen,


    EY - manchmal gehts aber echt mit dir durch ...
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  6. #6
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    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    Ein wichtiges Motto des Kurses ist, dass sich die primäre Aufgabe der RD'ler nicht durch das Training verändern darf.
    Ok, ich verstehe. Auch wenn ich den Begriff etwas irritierend gewählt finde, ist der Gedanke dahinter absolut richtig

    Jupp, das mit der anderen "Truppe" habe ich auch mitbekommen.

    Haben die Malteser irgendwo auf ihrer Homepage nen Bericht/Artikel o.ä. zu dem Kurs?
    Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.

  7. #7
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    @Nagare: Auf ihrer Facebookseite. Malteser Neuss & Bonn.

    @meisterin: das ist diese dumme iMac Autokorrektur. Ich bin beinahe normal...

  8. #8
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    Gute Zielgruppe. Ist wahrscheinlich auch minimal-invasiv für das Zeitkonto des jeweiligen Referenten. Großer Pool mit begrenztem LG-Ziel.
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  9. #9
    hans-charles Gast

    Standard

    Hallo Brodala,

    Du schreibst:


    [QUOTE]
    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    Ich unterrichte seit fünf Jahren Einsatztaktik der First Responder für besondere Schadenlagen mit Bezug zu Amok und Terrorismus an einer öffentlichen Einrichtung des Bundes. Über diese Arbeit bin ich in Kontakt mit einer großen Nachfrage der Hilfsorganisationen betreffs Eigensicherung und Selbstverteidigung gekommen und das Vitamin B dieser sehr bekannten Behörde hat dazu geführt, dass sich lokal viele Rettungsdienste an mich gewendet haben. Tatsächlich hat das eine mit dem anderen nicht viel gemein, aber zufällig denke ich, dass ich diesen Arbeitsbereich hervorragend abbilden kann.
    Wenn der Rettungsdienst, der Menschen helfen will und soll sich mit Selbstverteidigung während seiner Tätigkeit beschäftigen muß, dann ist etwas falsch.
    Haben wir schon Verhältnisse wie in den USA, wo im Krankenhaus extra Sicherheitsmitarbeiter sind?

    Hoffentlich noch lange nicht.


  10. #10
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    Grüß dich.

    Zitat Zitat von hans-charles Beitrag anzeigen
    Wenn der Rettungsdienst, der Menschen helfen will und soll sich mit Selbstverteidigung während seiner Tätigkeit beschäftigen muß, dann ist etwas falsch.
    Du, ich geb dir vollkommen Recht. Deswegen ist Gewalt grundsätzlich immer ne Straftat. Niemand sollte jemand anderem wehtun dürfen. Aber ich kann da nix machen, ne?

    Zitat Zitat von hans-charles Beitrag anzeigen
    Haben wir schon Verhältnisse wie in den USA, wo im Krankenhaus extra Sicherheitsmitarbeiter sind?
    Diese Frage kann ich dir direkt beantworten: Haben wir nicht. So ein Glück, wa?

    Liebe Grüße
    T

  11. #11
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    Zitat Zitat von hans-charles Beitrag anzeigen
    Wenn der Rettungsdienst, der Menschen helfen will und soll sich mit Selbstverteidigung während seiner Tätigkeit beschäftigen muß, dann ist etwas falsch.
    Natürlich läuft das was falsch. Gewalt im Einsatz ist aber für Feuerwehr und Rettung schon lange nichts ungewöhnliches mehr.

    Das kann man versuchen zu ignorieren, man kann drüber schimpfen und sich entsetzt geben, oder man setzt an den neuen Bedürfnissen an und versucht den Einsatzkräften zu helfen.


    Zitat Zitat von hans-charles Beitrag anzeigen
    Haben wir schon Verhältnisse wie in den USA, wo im Krankenhaus extra Sicherheitsmitarbeiter sind?

    Hoffentlich noch lange nicht.
    Zitat Zitat von Brodala Beitrag anzeigen
    Diese Frage kann ich dir direkt beantworten: Haben wir nicht. So ein Glück, wa?
    Mit Sicherheit noch nicht bundesweit. Wir haben aber durchaus Krankenhäuser mit Sicherheitsleuten und eine Vielzahl von Krankenhäusern die aktuell darüber nachdenkt sich Sicherheitsmitarbeiter ins Haus zu holen.

    Auch die Nachfrage nach Beschulungen und SV Trainings für Pfleger nimmt nach und nach zu.

  12. #12
    Terao Gast

    Standard

    Das kann man versuchen zu ignorieren, man kann drüber schimpfen und sich entsetzt geben, oder man setzt an den neuen Bedürfnissen an und versucht den Einsatzkräften zu helfen.
    Ist das tatsächlich ein neues Bedürfnis? Oder gibts dafür halt nur mittlerweile Angebote?

  13. #13
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    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    Auch die Nachfrage nach Beschulungen und SV Trainings für Pfleger nimmt nach und nach zu.
    Absolut. Ich will hier noch mal drauf hinweisen: Ich habe nicht einfach Rettungsdienste angeschrieben, dass ich da unbedingt mal nen Kurs machen will. Ich suggeriere hier keine Gefahr. Man ist auf mich zugekommen. Das mit dem Vitamin B aus der Behörde hab ich ja erwähnt.

  14. #14
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    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Ist das tatsächlich ein neues Bedürfnis? Oder gibts dafür halt nur mittlerweile Angebote?
    Mit Sicherheit beides. Wobei es immer mal nen Unterschied gibt, inwieweit eine Bedrohung nur empfunden wird und inwieweit sie tatsächloch vorliegt.

    In meinem Fall habe ich - und das ist mir mega wichtig - niemandem zu einem Kurs mit mir geraten.

  15. #15
    Terao Gast

    Standard

    Ich finds ja komisch, dass das nicht die Polizei macht. Denn mit denen werden sie doch häufig am Ort des Geschehens kooperieren müssen. Kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, dass die dann der polizeilichen Arbeit im Weg stehen, oder deren Taktiken nicht kennen.

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