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Thema: Dich mach ich fertig !

  1. #1
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    Standard Dich mach ich fertig !

    ... oder: Das Eckventil des Grauens !

    Ich dachte mir ich erzähle mal wieder einen Schwank aus meinem Alltag. Wer mich nicht leiden kann oder gänzlich humorbefreit ist, braucht jetzt nicht mehr weiter zu lesen. Danke !

    Sonntag, der 12.04.2015:

    Nach der Kontrolle der Fenster, der Thermostate und einiger weiterer Sachen in der oberen Wohnung komme ich abschließend in die Küche.

    Ich drehe den Wasserhahn auf und stelle fest, daß seitlich am Hahn, also am Ansatz zur Spüle, Wasser austritt. Hmh denke ich mir, da werde ich wohl einen neuen Hahn kaufen müssen. Ist ja keine große Sache.
    Ich stelle den Hahn ab und beschließe mich in den kommenden Tagen um die Sache zu kümmern.

    Das Grauen nimmt seinen Lauf ....

  2. #2
    freakyboy Gast

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    Oh ja

  3. #3
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    Montag, der 13.04.2015:

    Ich habe mich gerade umgezogen und will mich auf den Heimweg machen, als mich ein verstörender Anruf erreicht.

    " Da läuft Wasser aus dem Hahn, ich habe einen Stöpsel reingemacht und jetzt ist die Spüle fast voll mit Wasser ! "

    Ich erwidere:" Dann mach mal den Schrank auf unter der Spüle, da sind zwei Eckventile. Die drehst du zu ! " " Ja geht nicht, daß Ding dreht durch ! "

    Ich beeile mich.

    Zuhause angekommen eile ich sofort zur " Baustelle ". Tatsächlich, die Eckventile haben sich verabschiedet. Beide kaputt. Gut, die Küche und die Installation wurden vor gut 14 Jahren gemacht, da kann soetwas mal kaputt gehen. " Kein Problem ! " denke ich noch so ... . Dann kaufe ich eben einen neuen Wasserhahn und zwei neue Eckventile.
    Schnell noch ein Wurstbrot verdrückt und auf in den Baumarkt ...

    Hier gibt es ja alles ! Ich meine die haben echt alles !

    Zement ... Blumen ... Parkettabschleifmaschinen von der Größe des Emslandes und natürlich auch eine Sanitärabteilung.

    Da stehe ich jetzt und bin ehrlich gesagt erschlagen. Einen Fachverkäufer finde ich nirgends, doch glücklicherweise hilft mir ein Heimwerker und zeigt mir die richtigen Eckventile. Ich will erst einmal die austauschen, bevor ich an den Hahn rangehe. Außerdem habe ich auch gar nicht genügend Geld mit. Ab nach Hause.

    Das Problem ist, daß die Tür unter der Spüle nur etwa 60 cm hoch und vielleicht 40 cm breit ist. Ausbauen ? Aber wo hat mein Bruder den Akkuschrauber hingeschlürt ? Außerdem sitzt der Abfluß im Wege, ich komme gar nicht richtig an die Ventile ran.
    Ach ... ich laß den Stöpsel einfach drin und mache das Morgen.
    Geändert von Willi von der Heide (17-05-2015 um 21:27 Uhr)

  4. #4
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    Dienstag der 14.04.2015:

    Spätschicht ! Ich habe also Zeit heute.

    Ich schaue mir nach dem Frühstück die neue Baustelle an und erschrecke etwas . Die Spüle ist voll mit Wasser ! Dummerweise habe ich jetzt nicht die Zeit, ich wollte was anderes machen. Egal ! Muß warten.

    Also Wasser abschöpfen und erst einmal den Eimer wohin stellen. Gesagt getan.

    Ich schaue nach einer Stunde wieder ... die Spüle ist schon wieder voll ! Ich muß reagieren ! Ich drehe das Wasser ab.
    Danach mache ich mich daran den Abfluß abzubauen. Eine komische verschnörkelte Konstruktion wie ich finde.
    Nachdem ich den Abfluß abgebaut habe will ich mir das alles mal genauer anschauen.

    Ich zwänge mich also liegend und mit dem Kopf voran durch die Luke. Natürlich sehe ich nichts. Also wieder raus und nach der " Grubenlampe " ( eigentlich eine Stirnlampe ) gesucht.
    Jetzt schaue ich mir den ganzen Sarrotti mal an. Oh jeh !
    Die Leitungen von den Eckventilen laufen nach oben zum Wasserhahn. Die sehen auch so aus als ob man die neu machen müßte.
    Ich überlege ... wie wäre es die Spüle rauszunehmen. Die ist aber fest verschraubt. Ich laße sie da wo sie ist.

    Ich mache provisorisch etwas Klebeband um den Hahn, stelle den Eimer unter den Abfluß und stelle das Wasser wieder an. Ich muß zur Arbeit.
    Geändert von Willi von der Heide (17-05-2015 um 21:40 Uhr)

  5. #5
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    Mittwoch der 15.04.2015:

    Der Eimer ist nicht ganz voll. Daß Klebeband hat also etwas gebracht.

    Ich stelle wieder das Wasser ab und hole erst einmal Werkzeug aus der Werkstatt. Wär doch gelacht !
    Ich fange an mit der Pumpenzange an den Eckventilen zu drehen. Donnerwetter sitzen die fest. Kein Wunder denke ich mir, die sitzen da ja auch seit 14 Jahren. Das arbeiten in dem kleinen Raum ist die reinste Tortur !
    Es stinkt bestialisch aus dem Abflußrohr - eine Abdeckkappe ? Na wer denkt denn an soetwas.

    Ich habe eine halbe Umdrehung am ersten Ventil geschafft. Donnerwetter sitzen die fest.

    Mittlerweile finden sich die ersten Zuschauer ein. Klar, ist ja auch interessant anderen bei der Arbeit zuzuschauen. Die erste Umdrehung ist geschafft ! Donnerwetter was sitzen die Dinger fest. Klar, die haben ja auch " Hilti " und Rüdiger installiert. Das muß ja halten. Schließlich sind die vom Fach.

    Das Publikum greift zunehmend ins Geschehen ein und gibt kluge Kommentare ab. " Schaffst du es ? " " Ja natürlich " sage ich mit hochrotem Kopf. " Ruf doch wen an ! " " Wen soll ich den anrufen - einen Installateur ? " " Ja, zum Beispiel ! "

    Mir schießen die typischen Sätze deutscher Handwerker ins Gedächtnis:

    " Daß macht ihnen keiner ! "
    " Dafür kommt keiner raus ! "
    " Kann ich nicht machen und wenn dann nicht für eine kleine Marie ! "
    " Da kriege ich keine Teile für ! "

    Danke ! Da habe ich keine Lust drauf. Und dann viel der Satz mit dem ich nicht gerechnet hatte !
    " Du drehst doch in die richtige Richtung ? " " Ja natürlich ! " schreit es aus der Folterkammer. " Ich bin doch nicht .... "
    Natürlich bin ich blöd ! Ich drehe die ganze Zeit in die falsche Richtung und knalle die Dinger noch mehr an. Einmal vorher richtig nachdenken.

    Ich beschließe eine Pause zu machen. Das Publikum wendet sich anderen Tätigkeiten zu. Mit neuer Luft und Kraft drehe ich die Ventile in die andere Richtung. Und siehe da ! So fest sitzen die gar nicht. Gut daß niemand meinen Fehler bemerkt. Das Glück ist manchmal mit den Dummen.
    Von einem Kollegen weiß ich, daß man die Eckventile mit Hanf umwickelt. Das habe ich nicht, nur Teflonband. Ich wickle das Teflonband zweimal rum und drehe sie wieder rein. Noch die Leitungen angeschloßen und das Wasser wieder angestellt. Alles läuft ! Die Ventile sind dicht.

    Ich stehe da wie ein strahlender Held, der den ersten Etappensieg gegen die Ventile gewonnen hat. Denkste ...
    Geändert von Willi von der Heide (17-05-2015 um 21:57 Uhr)

  6. #6
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    Donnerstag, der 16.04.2015:

    Ich besichtige die Baustelle.

    Wasser steht auf den Fliesen ! Wo kommt das denn her ? Ach, daß ist bestimmt aus dem Eimer geschwappt. Also flugs zum Aufnehmer gegriffen und aufgewischt.

    Ich schaue eine halbe Stunde später wieder nach dem rechten. Das Wasser ist wieder da ! Wo kommt das her ? Ich öffne die Tür unter der Spüle. Da hat sich eine Wasserlache gebildet - aber woher ? Ich erfühle Feuchtigkeit an den Eckventilen ! Aber die sind doch dicht ? Des Rätsels Lösung ! Das Wasser ist durch einen Spalt an den Tür auf den Boden gelaufen und dann die Fugen der Fliesen entlang und sammelte sich auf dem Boden.

    Her mit dem Telefon und einen kundigen Heimwerker angerufen. " Ja " sagt der. " Wie oft hast du das Teflonband denn drum gewickelt ? " " Zweimal " sage ich. " " Dann kann das auch nicht dicht sein. Daß muß man fünfmal drum wickeln ! ".

    Wasser abgestellt - Abfluß ausgebaut - Eckventile abgeschraubt - neues Teflonband drum, diesmal fünfmal - wieder drauf geschraubt - Wasser an. Hält !

    Bleiben noch die Leitungen und der verflixte Hahn ... Es kam der Freitag.
    Geändert von Willi von der Heide (17-05-2015 um 22:07 Uhr)

  7. #7
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    Freitag, der 17.04.2015:

    Ich habe alle Sachen besorgt, die ich benötige. Die Eckventile sind dicht und es kommt absolut kein Wasser mehr raus.

    Das Werkzeug liegt bereit, ich habe meine Lampe auf dem Kopf und los geht es !

    Wasser abstellen - Abfluß ausgebaut - und rein in die Folterkammer. Das Werkzeug laße ich mir auf den Bauch legen und mit den Armen in Vorhalte löse ich die Schrauben. Irre ! Manche haben soetwas als Beruf ! Andere wiederum als Hobby !
    Ich mache das aus purer Sparsamkeit !

    Ich zwänge mich wieder heraus und befehle " Wasser marsch ! " Wie sollte es anders sein ... eine Schraube ist nicht richtig dicht und ein feiner dünner Wasserstrahl schießt mir direkt ins Gesicht. Das Publikum ist schlicht und ergreifend begeistert - besser als Fernsehen ! So beginnen steile Youtube-Karrieren denke ich mir und krieche in die Folterkammer.
    Ich schaffe es, auch die letzte Schraube fest zu drehen. Alles ist dicht !

    Ich setzte den Abfluß rein und mache alles sauber. Ich bin doch einigermaßen stolz auf das erreichte. Ich habe den Kampf mit der Sanitärinstallation aufgenommen und letzten Endes gesiegt.

    Sonntag, der 17.05.2015:

    Unter der Spüle hat sich eine kleine Pfütze gebildet ... Woher kommt das Wasser denn jetzt ?

    P.S.:

    Für die Fachleute, ja ich weiß daß man das Ding Mischbatterie nennt.
    Geändert von Willi von der Heide (17-05-2015 um 22:21 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Natürlich bin ich blöd ! Ich drehe die ganze Zeit in die falsche Richtung und knalle die Dinger noch mehr an. Einmal vorher richtig nachdenken.
    Rechte Hand* Regel: wenn der Daumen in die Richtung zeigt, in die die Schraube (oder Mutter) sich bewegen soll, dann zeigen die Finger die Drehrichtung. Ausser beim Linksgewinde - da ist es natürlich genau andersrum

    * das ist das Ding, wo der Daumen links ist

  9. #9
    Kokotzu Gast

    Standard

    Oder die a-z Regel: der Bogen vom a wie auf dreht auf, der Bogen vom (geschwungenen) z dreht zu. Aber wenn Willi nach kurzem Nachdenken drauf kam dass er in die falsche Richtung gedreht hat war nicht die Unkenntnis der Regeln schuld sondern ihre Nicht-Anwendung. Und bei verdreht-beengten Bedingungen gerne auch ihre Falschanwendung.

  10. #10
    DerUnkurze Gast

    Standard

    Juhu

    Seit langem mal wieder ein Willi

  11. #11
    Registrierungsdatum
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    588

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    Ah ja, das Spiel mit dem Wasserhahn, in meinem Fall bei der Waschmaschine, der komplett verkalkt war und kein wasser mehr raus lassen hat, hatte ich auch diese Woche.
    In meinem Fall war das nicht so ein Riesentamtam, aber zumindest habe ich gleich in der richtigen Richtung aufgedreht.
    In /dev/null no one can hear the kernel panic!
    We all know Linux is great...it does infinite loops in 5 seconds.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Unter der Spüle hat sich eine kleine Pfütze gebildet ... Woher kommt das Wasser denn jetzt ?

    P.S.:

    Für die Fachleute, ja ich weiß daß man das Ding Mischbatterie nennt.
    Heute ist schon Mittwoch... Willi, ich mach mir Sorgen

  13. #13
    DerUnkurze Gast

    Standard

    Vl sollten wir einen Rettungstaucher losschicken

  14. #14
    Taumler Gast

    Standard

    "Be like water my friend"

    Hoffentlich ist er noch nicht weggeschwemmt

  15. #15
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    NRW
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    Standard

    Kleiner Tipp: vorher Ersatzteile, Werkzeug, Dichtmittel und Rostlöser (WD40 oder Black Magic S411 von Förch) besorgen und parat legen, Wasser zentral abstellen, und dann erst anfangen. Immer wenn ich das nicht mache, gibt es ne Katastrophe.

    Und bei komplizierteren Einbauten ne Skizze machen was man wie ausgebaut hat, an den umgekehrten Weg kann ich mich sonst schon gelegentlich nicht mehr erinnern ...
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

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