Fast 12% aller Menschen in Deutschland werden mindestens 1 x in Ihrem Leben gestalkt. 80% der Opfer, so die Studie des Zentralinstitutes für seelische Gesundheit aus Darmstadt, sind Frauen. Die Täter sind zumeist männlich.
Stalking bezeichnet das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und seine Lebensgestaltung nachhaltig beeinträchtigt werden.
Stalker kann der ExPartner, ein Freund, ein Arbeits-kollege, der Nachbar oder ein völlig Unbekannter sein. Meist hat das Opfer den Stalker zuvor abgewiesen.Dieser verlangt nun nach noch mehr Aufmerksamkeit und bedrängt sein Opfer zunehmend stärker um eine (neue) Beziehung. Das Opfer bleibt meist bei der Ablehnung, wodurch das Verhalten des Sattlers in Hass und Psychoterror umschlagen kann. Zur Terrorisierung gehören Telefon- anrufe zu Hause, im Büro oder aufs Handy zu allen Tages- und Nachtzeiten, SMS´e, eMails, Postings in sozialen Netzwerken, sogar Briefe bis hin zu “Geschenken”.
Ob Liebeswahn oder Rache, die Motive sind vielfältig. Leider besteht dabei auch immer die Gefahr körperlicher oder sexueller An- und Übergriffe. Die physischen und vor allem die psychischen Auswirkungen des Stalking sind für die Opfer oft erheblich und führen nicht selten zu schweren Traumata.
Wie Ihr Euch am besten gegen Stalking wehrt, welche rechtlichen Mittel es gibt und was Du im Umgang mit dem Täter unbedingt beachten solltest, erfährst Du in den 10 Tipps unserer 2-teiligen Serie über Stalking bei uns im Blog Selbstverteidigung und Gewaltprävention für Frauen – "Wehr Dich!"
Hier die ersten 2 Tipps:
1.)Klarheit
Machen Sie dem Stalker sofort und unmissverständlich klar, dass Sie jetzt und in Zukunft keinerlei Kontakt wünschen. Lassen Sie sich in keiner Weise auf ein „klärendes Gespräch“ oder Ähnliches ein. Ignorieren Sie den Stalker völlig. Jede Ihrer Reaktionen lassen ihn hoffen und sich nur umso intensiver um Sie bemühen. Gehen Sie also auf keinen Versuch des Täters ein, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Bleiben Sie – auch wenn es schwer fällt – konsequent! Oberstes Ziel muss sein, dass der Stalker das Interesse an Ihnen verliert. Hierzu muss ihre ablehnende Haltung unmißverständlich und klar sein.
2.) Öffentlichkeit
Informieren Sie Ihr gesamtes Umfeld wie Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn, wenn Sie Opfer eines Stalkers geworden sind oder glauben zu werden. Verschaffen Sie sich durch diese Gespräche auch eine Bestätigung (oder Widerlegung) Ihrer Vermutung und damit Klarheit. Nichts ist so unangenehm, wie die Ungewißheit. Bei einer akuten Bedrohung (z. B . wenn der Stalker Sie verfolgt, Sie körperlich oder sexuell belästigt oder angreift) alarmieren Sie in jedem Fall die Polizei über den Notruf 110 und machen Sie, sofern Sie sich in der Öffentlichkeit befinden, auch andere Personen auf Ihre Situation aufmerksam. Öffentlichkeit kann Sie schützen!