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Thema: Was aus dem BJJ ist gut für Judo?

  1. #1
    wiesenwurz Gast

    Standard Was aus dem BJJ ist gut für Judo?

    Natürlich alles.

    Ne ernsthaft. Also es gab ja ein paar Diskussionen welche Würfe etc. aus dem Judo für BJJ gut sind, aber soweit ich mich erinnere gab es den Umkehrschluss nicht wirklich.

    Also anders gefragt:

    Wenn ihr einen Crashkurs für einen Judo in Sachen BJJ geben würdet, was aber gleichzeitig auch für seinen Wettkampf zumindest relevant wäre (Was z.b. Anklelocks nicht wären), was wäre das?


    (ich hoffe das Thema gabs noch nicht - kann mich zumindest nicht erinnern)

  2. #2
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    Standard

    Also ich habe von beidem sehr wenig bis keine Ahnung aber als ich mal Judoka beim Rollen zugucken konnte hatte ich den Eindruck dass da sehr wenig auf die Positionierung geachtet wurde. Für mich wirkte es so als hätten die halt "einfach versucht was zu machen" BJJ erscheint mir da strukturierter.
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  3. #3
    MMAMatze Gast

    Standard

    Die Wettkampfregeln beim Judo sind so ausgelegt das Ringer oder BJJler kaum eine Chance haben. Hier ist warum:

    1.: im Stand: Man darf nicht unterhalb der Gürtellinie greifen.
    im BJJ werden nach meiner Erfahrung im Stand zu 80% Beinangriffe gelehrt. Die Fallen beim Judo alle weg.
    2.: Boden: Man hat nur begrenzt Zeit am Boden bis der Ref einen wieder hinstellt. Das spricht gegen das BJJ System, in dem man systematisch seinen Gegner kontrolliert und sich Schrit für Schritt der Submission nähert, ohne sich beeilen zu müssen.

    Deswegen gibt es da in meinen Augen nicht allzuviel was ein Judoka von einem BJJler lernen kann.

  4. #4
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    Also ich wüsste nicht, was ich einem Judoka für einen Wettkampf nach Judoregeln beibringen könnte.

  5. #5
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    Das Schiff geht m.E. tiefer.

    Auf den ersten Blick (technisch) haben meine Vorredner sicher nicht Unrecht.
    Es gibt aber einen wesentlichen Aspekt, warum ich z.B. behaupte, BJJ macht mein Judo jeden Tag besser:
    Der Zugang, die Methodik und Didaktik des BJJ sind eine komplett andere, als in den meisten Judoschulen hierzulande.
    Wenn man sich als Judoka die Zeit nimmt, etwas tiefer einzusteigen, stellt man fest, daß sich das Konzept des BJJ hervorragend auch im Standup-Game des Judo wiederfindet. Es geht um das Verständnis von Positionierungen, Übergängen, etc. Auch im Stand gilt: Position before Submission, wobei hier statt Submission der Wurf stehen kann.
    - O.k., mit nem Crashkurs ist da natürlich -ehrlicher Weise- nix zu holen....

    Viele Judoka auf dem Beginner-Level werden mit "Techniken" überhäuft, welche sie "schulmässig" erlernen sollen. Dann stellt man sie auf die Matte und sagt: jetzt wende das mal an.
    -Die Vorgehensweise im BJJ ist exakt andersherum.
    Es kostet zwar richtig Zeit und Energie, führt aber zu bemerkenswerten Ergebnisssen, wenn man das Lernen des Judo auch für den Standbereich an die Didaktik und Methodik, welche im BJJ üblich ist, anpasst.

    Insofern kann man als Judoka eine Menge vom BJJ lernen.

    Und dann stellt sich auch noch die Frage: Reden wir denn ausschließlich vom "Judo" nach IJF-Reglement?
    -Wenn man nämlich nicht gerade im Wettkampfsystem des kastrierten Sportjudo unterwegs ist, zwingt einen ja keiner zu solcherlei Regeln im Randori.
    Geändert von Hug n' Roll (22-05-2015 um 20:16 Uhr)
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    Chris Haeuter

  6. #6
    Gast Gast

    Standard

    mir hilft bjj, meine judo-würfe besser zu verstehen.
    die würfe des judo sind meiner meinung nach dafür entwickelt worden, einen gegner zu werfen, der unbedingt im stand bleiben will.
    trainiert man als judoka nun bjj, ändert sich die eigene perspektive.
    man beginnt, über die würfe ganz neu nachzudenken und sie an gegner anzupassen, die sowieso in den boden wollen ... ein spannender prozeß, in dessen verlauf ich jeden tag sehr viel lerne.

    nachsatz:
    für den "normalen" djb-vereins-judoka, dessen fokus auf dem wettkampf nach eju/ijf-regeln liegt, bringt bjj wenig bis keine vorteile. die gründe dafür wurden ja hier bereits genannt ...
    Geändert von Gast (22-05-2015 um 13:05 Uhr)

  7. #7
    Quickkick Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    für den "normalen" djb-vereins-judoka, dessen fokus auf dem wettkampf nach eju/ijf-regeln liegt, bringt bjj wenig bis keine vorteile. die gründe dafür wurden ja hier bereits genannt ...
    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Also ich wüsste nicht, was ich einem Judoka für einen Wettkampf nach Judoregeln beibringen könnte.
    Ich widerspreche ungern Leuten, die im Judo und im BJJ anerkannte Größen sind; trotzdem sehen das vor allem die US- und die brasilianischen Judoleute scheinbar anders.
    Hier bspw. haben sich einige Flavio Almeida an Bord geholt, um ihr Judo-Groundgame zu verbessern.
    https://www.youtube.com/watch?v=1dt-HYmMLOU
    Flavio Almeida weist selber darauf hin, dass Flavio Canto (BRA) sicher nicht zufällig einer der besten Judo Ne-Waza-Spezialisten ist.
    Travis Stevens ist auch ein Beispiel; der in beiden "Welten" zuhause ist. Hier bspw. zeigt er ein Beispiel; wie er seine BJJ-Skills in einer typischen Judo Ne-Waza-Situation nutzen kann.
    https://www.youtube.com/watch?v=xKHGPQPMPM0
    Jimmy Pedro scheint auch mehr und mehr zwischen den beiden Welten unterwegs zu sein.

  8. #8
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    Sicher.
    Aber die Frage war ja nicht, was Spitzenleute en Detail verbessern können, sondern was im "Crashkurs" aus dem BJJ (wohl auch eher technisch gemeint) dem durchschnittlichen Judo- Kämpfer im Judo weiterhilft.

    Und man muß mit Blick auf das IJF-Regelwerk nüchtern sagen:
    Es gibt da eigentlich keinen Raum für ein regelrechtes "groundgame" (welches man verbessern könnte). Heutzutage reicht es nämlich faktisch aus, einige reine Defensiv-Skills draufzuschaffen, um die extrem begrenzte Zeit am Boden zu überleben. Die Party geht ja eh im Stand weiter....
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  9. #9
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    Standard

    Ohne Frage können BJJler Judo Leuten was am Boden beibringen.

    Die Frage ist nur, bringt das was, bei den jetzigen Wettkampfregeln?

    Das langsame Positionsspiel des BJJ am Boden, wird im Judo durch die Regeln unterbunden.

    Ich denke ein Judoka der BJJ macht, kann im BJJ Wettkampf mehr von seinem Judo einsetzen, als er das BJJ in seinem Judo Wettkampf einsetzen kann....

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Ich denke ein Judoka der BJJ macht, kann im BJJ Wettkampf mehr von seinem Judo einsetzen, als er das BJJ in seinem Judo Wettkampf einsetzen kann....
    Was den Wettkampf angeht: Auf den Punkt gebracht.
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  11. #11
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    Standard

    Nur auf das bezogen. Judo mit BJJ kombiniert funtioniert mit freien Grappling Regeln sehr gut. Braucht man sich einfach nur mal Dave Camarillo anschauen.....

  12. #12
    Droom Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MMAMatze Beitrag anzeigen
    1.: im Stand: Man darf nicht unterhalb der Gürtellinie greifen.
    im BJJ werden nach meiner Erfahrung im Stand zu 80% Beinangriffe gelehrt. Die Fallen beim Judo alle weg.
    .
    Sicher? Der Kata-Guruma ist doch nen Judowurf bei dem das Bein (also unterm Gürtel) gegriffen wird.

  13. #13
    Gast Gast

    Standard

    ja sicher ist er das.
    und?
    die (inzwischen nicht mehr ganz so neuen) wettkampfregeln des sportjudo besagen trotzdem, daß nicht mehr unterhalb des gürtels gegriffen werden darf.
    damit fällt - neben anderen würfen - auch der kata-guruma als wettkampftechnik weg.

  14. #14
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    Te guruma, Ryu ashi dori, Kata ashi dori, .....
    - die Reihe der etablierten Judowürfe, welche mal eben durch die Regeländerungen im Wettkampf verboten wurden, ist gar nicht mal so kurz.
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    Chris Haeuter

  15. #15
    Gast Gast

    Standard

    sukui-nage nicht zu vergessen ... war in der gokyo ebenso drin wie kata-guruma ... also eine "klassische" judotechnik.

    ich versuch mal, zusammenzufassen, was an "klassischen" würfen so wegfällt:

    kata-guruma
    sukui-nage
    ryo-ashi-dori / morote-gari
    kuchiki-daoshi
    kata-ashi-dori
    kibisu-gaeshi

    ich glaub nicht, daß das schon das ende der "verbesserungen" sein wird, die man dem judo angedeihen läßt.
    leider erahne ich beim bjj eine ähnliche entwicklung ... ich hoffe, daß ich mich irre, denn eigentlich sollte die ibjjf ja aus dem debakel des judo etwas gelernt haben ...

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