Das Schiff geht m.E. tiefer.
Auf den ersten Blick (technisch) haben meine Vorredner sicher nicht Unrecht.
Es gibt aber einen wesentlichen Aspekt, warum ich z.B. behaupte, BJJ macht mein Judo jeden Tag besser:
Der Zugang, die Methodik und Didaktik des BJJ sind eine komplett andere, als in den meisten Judoschulen hierzulande.
Wenn man sich als Judoka die Zeit nimmt, etwas tiefer einzusteigen, stellt man fest, daß sich das Konzept des BJJ hervorragend auch im Standup-Game des Judo wiederfindet. Es geht um das Verständnis von Positionierungen, Übergängen, etc. Auch im Stand gilt: Position before Submission, wobei hier statt Submission der Wurf stehen kann.
- O.k., mit nem Crashkurs ist da natürlich -ehrlicher Weise- nix zu holen....
Viele Judoka auf dem Beginner-Level werden mit "Techniken" überhäuft, welche sie "schulmässig" erlernen sollen. Dann stellt man sie auf die Matte und sagt: jetzt wende das mal an.
-Die Vorgehensweise im BJJ ist exakt andersherum.
Es kostet zwar richtig Zeit und Energie, führt aber zu bemerkenswerten Ergebnisssen, wenn man das Lernen des Judo auch für den Standbereich an die Didaktik und Methodik, welche im BJJ üblich ist, anpasst.
Insofern kann man als Judoka eine Menge vom BJJ lernen.
Und dann stellt sich auch noch die Frage: Reden wir denn ausschließlich vom "Judo" nach IJF-Reglement?
-Wenn man nämlich nicht gerade im Wettkampfsystem des kastrierten Sportjudo unterwegs ist, zwingt einen ja keiner zu solcherlei Regeln im Randori.
Geändert von Hug n' Roll (22-05-2015 um 20:16 Uhr)
"It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
Chris Haeuter