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Thema: Der Phisoloph,der phisoloph...

  1. #61
    Magni Gast

    Standard

    Also ich fände es erschreckend,wenn alles determiniert wäre.Dann könnte man sich das ganze prozedere auch sparen....

    Geändert von Magni (17-06-2015 um 06:46 Uhr)

  2. #62
    Ousi Gast

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    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    1.) Eine Beschreibung beeinflusst direkt nur den Beschreibenden. Der Einfluss auf das Beschriebene ist höchstens indirket, wenn der Beschreibende aufgrund der Beschreibung sein Verhalten gegenüber dem Beschriebenen verändert.


    2.) Ein Beobachter, der ausschließlich aus Teilen besteht, deren Verhalten vollständig determiniert ist, hat keine Möglichkeit, das festgelegte Verhalten seiner Bestandteile zu ändern.
    Wenn der Zustand des Bewusstseins streng von dem physikalischen Zustand seines Trägers (z.B. Gehirn) abhängt und der Zustand des Systems (Gehirn + Umwelt) zu einem Zeitpunkt t2 von dem Zustand des Systems (Gehirn + Umwelt) zum Zeitpunkt t1, wie soll dann das Bewusstsein in das Verhalten des Systems eingreifen?

    3.) Nein, Du sprachst, von mir zitiert, von dem "Anschein [....]: alles hat ein behebendes Mittelchen."
    Dieser Anschein erweckt weder Psychotherapie noch Psychiatrie bei mir, daher habe ich diesen Eindruck nicht.
    (Ich schließe natürlich nicht aus, dass dieser Anschein bei den Freunden schlichthirniger Grobbetrachtungen, die dem blinden Expertenglauben huldigen, erweckt wird.)
    1.
    Nein, nach deiner Aussage wäre die ganze Wissenschaft wertlos, und nicht zur Beurteilung eines Ereignisses geeignet/relevant.

    2.
    Das "ich" kann also nicht in die aktive Handlung eingreifen? Auf was ich eigentlich hinauswollte, gibt es ein ich - oder ist es nur Illusion?
    Es ist eigentlich ein ziemliches Paradoxon imho.
    Btw es wäre eine Folge des Integrals von f(U,G) von t1 nach t2 , aber ja das ist das Paradoxe an der Sache.

    Wirklich überprüfen kann man dies nur indem man: Zwei Induvidien A und B erschafft, die genau gleich sind und genau das gleiche Erfahren (Umwelt), wenn das Leben der Beiden exakt gleich ist, gäbe es keinen freien Willen, nur Durchführbarkeit?

    3.
    Dir ist schon klar das man Medikamente nach dem Muster xyz könnnte helfen verschreibt, guckt und dann je nach Resultat das Medikament ändert, und dabei je nachdem komplett andere Mechnismen anpasst oder ändert. Das hat weniger mit der Kompetenz der Fachleute als mit dem insgesamt halt noch nicht umfassenden Wissen über das Hirn zu tun.

    Ein Beispiel: man hat endeckt hat das man seit über 50 Jahren ein Medikament gegen Blutdruck verschreibt welches die Emotionsstärke von Erinnerungen abschwächen kann. Mit dem Patent wird jemand sofern es wirklich funktioniert sehr reich werden.
    Das meinte ich mit ein Mittelchen für alles, es wird halt gern relativ schnell etwas verschrieben in der Hoffnung auf Besserung, wobei das früher genau gleich (wenn nicht schlimmer) war.
    Die Frage ist nun inwiefern eine Krankheit tatsächlich ein chemischer Defekt ist, oder eine Folge von Erlebnissen/Erfahrungen und Einstellung. Es wird idR immer erst eine chemische Lösung angestrebt und dann werden Gegenstrategien und Verhaltensweisen trainiert, Ursachensuche wird kaum betrieben (das ist kein Kritikpunkt, nur eine Feststellung, die Ergebnisse sprechen für sich).
    Summasumarum, auch die Psychologie/Psychiatrie ist nur "Symptombekämpfung" (respektive bekämpfung von Verhaltensmechanismen welche die Symptome auslösen).

    Zitat Zitat von Magni Beitrag anzeigen
    Also ich fände es erschreckend,wenn alles determiniert wäre.Dann könnte man sich das ganze prozedere auch sparen....
    Hat das einen Einfluss auf dich, was du geniesst oder dich erfreut und was nicht? Liebe ist rein chemisch betrachtet nur ein Änderung der Hirnchemie, trotzdem ist sie schön. Was ist es für einen für Belang weshalb man ist solange man ist und es geniessen kann?

    Diese Fragen nach dem sind nur wegen der Herausforderung interessant, ihre Bedeutung für einen selbst ist nur so gross wie man selbst "wählt" (ja das läuft wieder 180° gegen determiniert...).
    Geändert von Ousi (17-06-2015 um 10:10 Uhr)

  3. #63
    liebestatthiebe Gast

    Standard Immanuel Kant und Karma Theorie = absolut vereinbar!

    wenn ma n von der theorie des karmas überzheugt ist, dann wird man quasi zu gutem verhalten "gezwungen".

    Jede Ursache hat eine Wirkung - Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt /zum Erzeuger zurückkehrt.Die Wirkung entspricht der Ursache in Qualität und Quantität. Gleiches muss Gleiches erzeugen. Aktion = Reaktion. (zitiert von puramaryam.de/karmawas)
    Daher: karma ist ein sehr guter moralischer kompass! sich immer die frage beim tun und handeln stellen: würde ich so gerne behandelt werden wollen? ERinnert an kants kategorischen imperativ:
    Er war der Meinung, eine Handlung, welche dem Moralgesetz (welches eine Pflicht sein sollte) folgt, ist auch eine Handlung, welche rechtschaffen ist. Eine eigennützige Handlung konnte nach seiner Meinung also nicht rechtschaffen sein.
    Man könnte nun einen weiteren seiner Grundsätze etwa so formulieren:
    Handle so, dass du den Mitmenschen nie als bloßes Mittel benutzt, sondern immer auch als Selbstzweck achtest. (zitiert von Schulzeux.de/kant)
    Aber sicherlich: es fällt verdammt schwer, sich nicht von negativen emotionen affektiv verleiten zu lassen. Dennoch ein vorzüglicher kompass - und karma spornt in diesem zsuammenhang ja auch dazu an, denn nach diser theorie kommt alles wie ein pingpongball zu einem zurück.

  4. #64
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    Zitat Zitat von liebestatthiebe Beitrag anzeigen
    wenn ma n von der theorie des karmas überzheugt ist...
    sorry, aber was karma angeht, liegst du grundlegend falsch und übernimmst freie interpretationen aus des esoterik ecke, bzw. gewisser "minderheitenpositionen" aus ganz bestimmten hinduistischen "minderheitsreligionen" (hinduismus ist keine religion, sondern eine sammelbezeichnung zahlreicher "indischer" religionen von shaktismus über shivaismus bis hin zu neueren "reformbewegungen" mit gewissen grundsätzlichen gemeinsamkeiten).
    karma ist im hinduistischen "original" immer an dharma gebunden, also an das vorgegebene "pflichtverhalten" der jeweiligen sozialen gruppe, der du im hinduismus per geburt angehörst. bist du in eine kaste geboren, die der kshatriya varna zugerechnet wird, ist es deine pflicht, u.a. auch andere menschen im krieg zu töten - in erfüllung deiner gesellschaftlichen vorbestimmung per geburt. das wäre eine "dharma-gemäße" gute tat, die dein karma quasi einfärbt. wärest du als kshatriya "aus prinzip" pazifist, wäre das ein vertoß gegen dharma und würde sich negativ auf dein karma auswirken.
    eigentlich KANN kein nicht-hindu karma haben, da dharma per definitionem eine rein hinduistische angelegenheit ist.

    ist nicht bös gemeint, aber als ethnologe kann ich die ganzen "freien interpretationen" zur zusammenbastlung eigener religionen einfach nicht mehr hören.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  5. #65
    KAJIHEI Gast

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    ambasaal
    Ich halte mich kurz :

  6. #66
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    karma ist im hinduistischen "original" immer an dharma gebunden, also an das vorgegebene "pflichtverhalten" der jeweiligen sozialen gruppe, der du im hinduismus per geburt angehörst. bist du in eine kaste geboren, die der kshatriya varna zugerechnet wird, ist es deine pflicht, u.a. auch andere menschen im krieg zu töten - in erfüllung deiner gesellschaftlichen vorbestimmung per geburt. das wäre eine "dharma-gemäße" gute tat, die dein karma quasi einfärbt. wärest du als kshatriya "aus prinzip" pazifist, wäre das ein vertoß gegen dharma und würde sich negativ auf dein karma auswirken.


    .
    wird oft übersehen. danke

    PS: was im prinzip die kernausage der "Bhagavad Gita" ist.
    Geändert von Cam67 (14-08-2015 um 13:27 Uhr)

  7. #67
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    sorry, aber was karma angeht, liegst du grundlegend falsch und übernimmst freie interpretationen aus des esoterik ecke, bzw. gewisser "minderheitenpositionen" aus ganz bestimmten hinduistischen "minderheitsreligionen" (hinduismus ist keine religion, sondern eine sammelbezeichnung zahlreicher "indischer" religionen von shaktismus über shivaismus bis hin zu neueren "reformbewegungen" mit gewissen grundsätzlichen gemeinsamkeiten).
    karma ist im hinduistischen "original" immer an dharma gebunden, also an das vorgegebene "pflichtverhalten" der jeweiligen sozialen gruppe, der du im hinduismus per geburt angehörst. bist du in eine kaste geboren, die der kshatriya varna zugerechnet wird, ist es deine pflicht, u.a. auch andere menschen im krieg zu töten - in erfüllung deiner gesellschaftlichen vorbestimmung per geburt. das wäre eine "dharma-gemäße" gute tat, die dein karma quasi einfärbt. wärest du als kshatriya "aus prinzip" pazifist, wäre das ein vertoß gegen dharma und würde sich negativ auf dein karma auswirken.
    eigentlich KANN kein nicht-hindu karma haben, da dharma per definitionem eine rein hinduistische angelegenheit ist.

    ist nicht bös gemeint, aber als ethnologe kann ich die ganzen "freien interpretationen" zur zusammenbastlung eigener religionen einfach nicht mehr hören.
    nun als Kshatriya kannst aber auch nicht alles und jeden ermeucheln, der dir nicht gefällt und ist auch an recht strengen Regulatorien gebunden.
    In /dev/null no one can hear the kernel panic!
    We all know Linux is great...it does infinite loops in 5 seconds.

  8. #68
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    eigentlich KANN kein nicht-hindu karma haben, da dharma per definitionem eine rein hinduistische angelegenheit ist.
    Die Hindu glauben an eine Metaphysik die nur auf diejenigen beschränkt ist, die dran glauben?
    Da wüsste ich einen einfachen Ausweg aus dem Samsara: Religion wechseln

  9. #69
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    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    Die Hindu glauben an eine Metaphysik die nur auf diejenigen beschränkt ist, die dran glauben?
    Da wüsste ich einen einfachen Ausweg aus dem Samsara: Religion wechseln
    Afaik nein.
    In /dev/null no one can hear the kernel panic!
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  10. #70
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    das es ein gewisses "pflichtverhalten" für jeden einzelnen gibt , um dem gewählten weg der seele nicht im wege zu stehen, wurde uns auch gelehrt, in indien, aber nicht daß das dharmaprinzip ausschließlich an kastenstrukturen gebunden wäre.

    sonst würde auch die belehrungen und religiöse zeremonien hinduistischer lehrer an/mit nichthindus , eben zum thema karma , keinen sinn machen.
    es gab auch immer wieder lehrer die die kastenstrukur entweder ablehnten oder bei belehrungen ignorierten, weil eben, auch nach hinduistischer sicht, auch universelle gesetze , physische wie spirituelle, sich ändern, entsprechend den jeweilgen weltzeitaltern.

  11. #71
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    Zitat Zitat von devzero Beitrag anzeigen
    nun als Kshatriya kannst aber auch nicht alles und jeden ermeucheln, der dir nicht gefällt und ist auch an recht strengen Regulatorien gebunden.
    stimmt. was anderes hat auch keiner behauptet.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    das es ein gewisses "pflichtverhalten" für jeden einzelnen gibt , um dem gewählten weg der seele nicht im wege zu stehen, wurde uns auch gelehrt, in indien, aber nicht daß das dharmaprinzip ausschließlich an kastenstrukturen gebunden wäre.

    sonst würde auch die belehrungen und religiöse zeremonien hinduistischer lehrer an/mit nichthindus , eben zum thema karma , keinen sinn machen.
    es gab auch immer wieder lehrer die die kastenstrukur entweder ablehnten oder bei belehrungen ignorierten, weil eben, auch nach hinduistischer sicht, auch universelle gesetze , physische wie spirituelle, sich ändern, entsprechend den jeweilgen weltzeitaltern.
    stimmt auch.
    a) christliche, muslimische, jüdische ethik kennt das auch.
    b) wie gesagt: es gibt DEN hinduismus gar nicht. radikaler shaktismus und bestimmte shivaitische strömungen zb. und insbesondere moderne strömungen/sekten der bhakti-bewegung (hare krishna zb.) halten gar nichts von kastenstrukturen (die bhakti-bewegung ist in seiner variante in der hindu-reformbewegung des 19.jh. hauptausgangspunkt der nach westen importierten glaubensformen indiens). eine andere frage ist der tatsächliche widerspruch zwischen deren religiöser vorstellung und der gesellschaftlichen wirklichkeit in indien, die auf einzelne strömungen keine rücksicht nimmt. du lehnst das kastensystem ab? gut, dann bist du eben teil einer speziellen "kasten ablehnenden kaste", eines stammes oder sonstwie definierten gruppe, die sozial entsprechend als außerhalb der varna ordnung betrachtet wird und damit als gruppe "ganz unten", während die individuen innerhalb der gruppe keine unterschiede zwischen sich machen und sogar "außenstehende", also nicht hineingeborene, wie zb. westler, aufnehmen. westler haben ja per definitionem keine kaste und damit auch keine varna, in der sie als gruppe verortet werden könnten. woanders, als in die strömungen, die sich im kontext der reformbewegung nach westen geöffnet haben und die eben das kastensystem als solches ablehnen/religiös ignorieren, könnten die ja gar nicht "rein". selbstbild und fremdbild (das der dominanten kräfte im sozialsystem) stimmen oft nicht überein - auch hierzulande nicht.
    dharma hat tatsächlich nicht nur mit dem ganzen kastenkram zu tun und beinhaltet natürlich auch "generelles".
    es ist alles VIEL komplizierter, als hierzulande leichtfertig gedacht und zt. verkauft wird - auch von indern, die sich angewöhnt haben in der kommunikation mit westlern ebenfalls zb. jati (kaste) und varna quasi gleichzusetzen. genaugenommen ist ja "brahmane" zb. keine kastenbezeichnung, sondern varna, eine soziale klassifikation, in der verschiedene kasten mit brahmanen-STATUS subsumiert werden. eine jati wären zb. die gaud saraswat brahmins oder die mahar. erstere sind innerhalb der varna klassifikation "brahmanen" (zeigen sie schon durch den namenszusatz an), letztere sind eine kaste, die GAR NICHT in den varna verortet werden. sie sind varnalos, nicht kastenlos, wie hierzulande immer wieder falsch gesagt wird.
    usw. usf.
    hatte in indien viel mit varnalosen ehemals nomadisch lebenden stämmen ("indian gypsies") zu tun. das ist sehr kompliziert. in einigen bundesländern werden zb. die banjara als stamm, in anderen als "rückständige kaste" und in wieder anderen als "gelistete kaste" behördlich kategorisiert (wichtig für sstaatliche förderprogramme usw.). tatsächlich sind sie historisch aber teil der rajputen (heute als bekannteste kshatriya kaste, sehr weit "oben"), der im laufe der geschichte varna-mäßig abgestiegen ist. sie selbst halten sich für besonders "edel" - eben wg. der verbindung mit den rajputen. interessiert alle anderen aber nicht. die mahar der konkan-küste waren übrigens auch in einer bestimmten historischen phase als soldaten-kaste tätig. deshalb sehen sie sich selbst auch als kshatriya - interessiert ansonsten dort aber auch niemanden. und schon ist da wieder ein komplizierender faktor: regionale eigenheiten. eine kaste, die einen varna-status in einem bestimmten teil indiens hat, hat ihn manchmal in einem anderen teil nicht. es gibt also zb. nicht nur DIE mahar, sondern die mahar von x, die von y, die von z usw. usf. (obwohl... so weit ich weiß, sind sie überall "unten")
    äh... führt jetzt alles zu weit.
    ich will nur sagen: vorsicht, gerade in indien ist nichts so, wie es auf den ersten westlichen blick zu sein scheint.

    ich bin nie spezialist für religionsethnologie gewesen. will mich in dem bereich jetzt nicht allzu weit aus dem fenster lehnen. aber ein bischen was weiß ich darüber zwangsweise schon - bezogen auf den teil, der für sozialanthropologie und historische ethnologie relevant ist...
    Geändert von amasbaal (14-08-2015 um 20:14 Uhr)
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  12. #72
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    ...

    @l.s.h. lass es Dich bloß nicht verdrießen, wir lieben Dich trotzdem,
    halt auf eine etwas rauhere Art

    gruß hafis
    Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch. (Descartes)
    Life is complex. It has real and imaginary components. (Rich Rosen)

  13. #73
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    Zitat Zitat von Hafis Beitrag anzeigen
    ...

    @l.s.h. lass es Dich bloß nicht verdrießen, wir lieben Dich trotzdem,
    halt auf eine etwas rauhere Art

    gruß hafis
    ja, definitiv.
    hier ist ein KAMPFkunst-board, da werden auch schlachten dieser art SPORTLICH ausgetragen. dient alles dem erkenntnisgewinn.
    und dem user will ich gar nix böses. mir geht es um "prinzipielles".
    deshalb wiederhole ich gerne, was ich u.a. im vorstellungsthread gepostet hab:
    herzlich (!) willkommen
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  14. #74
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    stimmt auch.
    a) christliche, muslimische, jüdische ethik kennt das auch.
    b) wie gesagt: es gibt DEN hinduismus gar nicht...
    ui, das war nicht als angriff gedacht. nur das die priester dort es uns ein wenig anders verklickerten ^^ und lebten.

    trotzdem danke für den interessanten text. und ja der hinduismus hat strömungen en masse. wobei auch hier vieles nur scheinbar zu sein scheint. zumindest wurde uns öfter mal (so nebenbei) vermittelt das die unterschiede einfach nur spezielle zuwendung zu den verschiedenen attributen gottes sind. was die trinität ja schon nahe legt.

    hoffe der tag war unverdrießlich

  15. #75
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ui, das war nicht als angriff gedacht. nur das die priester dort es uns ein wenig anders verklickerten ^^ und lebten.

    trotzdem danke für den interessanten text. und ja der hinduismus hat strömungen en masse. wobei auch hier vieles nur scheinbar zu sein scheint. zumindest wurde uns öfter mal (so nebenbei) vermittelt das die unterschiede einfach nur spezielle zuwendung zu den verschiedenen attributen gottes sind. was die trinität ja schon nahe legt.

    hoffe der tag war unverdrießlich
    klar, wenn es diese "strömung" ist. ist ne "moderne" variante, die vereinenden effekt haben sollte. eben die reformbewegung aus dem 19.jh. ziel: ein land, ein staat, eine religion. hängt eng mit dem antikolonialen nationalismus zusammen. indien als einheit musste ja erst "erfunden" werden. gab es vorher nicht.
    wo warst du denn? irgendwo in nem dorf oder in einem ashram mit vielen europäern?
    klassischer shivaismus ist zb. in vielen ausprägungen monotheistisch .
    im "volksglauben" ist es hingegen oft kunterbunt mit einem im zentrum der verehrung stehendem familiengott, den manche brahmanen als "aspekt" unterordnen wollen. für die einen ist bumika die "erd- und fruchtbarkeitsgöttingöttin", für die anderen ein aspekt DER devi als weibliche "aspektzuordnung" von shiva und für shaktisten eine variante der shakti als rein energetische kraft, die die handlung der männlichen gottheiten/aspekte erst ermöglicht und die sich in den verschiedenen gestalten der devi manifestiert, bhairava wiederum ist für manche ein eigenständiger gott , für die anderen nur eine der erscheinungsformen von shiva. in goa und maharashtra (konkanküste eben) hat bhairava als solcher zb. zahlreiche eigene tempel. in einigen anderen tempeln ist er nur eine der shiva beigesellten kleineren statuen, also ihm klar unter- und zugeordnet). man darf moderne brahmanistische interpretation nicht mit volksglauben verwechseln. zudem gilt fast überall die konkrete gottheit des tempels als physisch anwesend. kaum bis gar keine abstraktion. das ist eher ein "intellektuellending" mit dem "alles nur aspekte". viel zu abstrakt für den bauern von nebenan und den tempelpriestern seines kleinen dorftempels. der hinduismus wird halt zunehmend von den "dominanten kräften im diskurs" sozusagen philosophiesiert.
    aber zugegeben: die "alles in einem (oder 3) variante" wird immer mehr standard, fällt unter das stichwort "brahmanisierung" der indischen gesellschaft und betrifft viele weitere bereiche. zerstört die lokalen kulturen und die vielfältige buntheit. gibt inzwischen dazu aber auch wieder "gegenbewegungen". nicht jeder shaktist sieht zb. ein, warum denn nun keine ziege mehr geopfert und gegessen werden soll und warum man überhaupt vegatarisch sein muss (gilt selbst für andere strömungen und bestimmte brahmanenkasten. die gaud saraswats essen zb. fisch und in einigen fällen hühnchen, obwohl sich das heutzutage für brahmanen nicht gehört). zudem muss man brahmin (priester) und brahmane (varna) unterscheiden. priester haben auch zb. die mahar. das sind aber keine brahmanen. in einigen gegenden und bis vor einiger zeit in ganz indien, hatten sie nicht mal zugang zu den großen offiziellen tempeln der priester der brahmanen varna. das lief dann meist unter heiligen bäumen oder am strand ab, wo kleine improvisierte opferstellen für die rituale hergrerichtet wurden/werden. es ist dann auch nicht verwunderlich, dass die position vieler brahmanen kasten innerhalb der brahmanen varna umstritten ist. die chitpavans (weiß nicht, ob ichs korrekt geschrieben hab) können die gaud saraswats zb. in der konkan region gar nicht ab. die seien zu "unrein" in lebenswandel und religiöser auffassung (die arbeiten sogar auf ihren EIGENEN feldern und sind nur zt. im priesterberuf tätig!)
    du wirst zu jeder position bzgl. hinduismus in indien eine gegenposition finden. genau das will ich eigentlich zum ausdruck bringen, nicht, dass deine erfahrung "unwahr" wäre. diese "linie" ist mir ja durchaus bekannt und - wie gesagt - sie wird im mittelständisch wachsenden modernen indien immer beliebter.
    das ist nicht anders, als mit den "glaubenskämpfen" zwischen den stilen einiger kks... kämpfen tun sie alle - irgendwie

    der tag "ging so". langweilig halt, wenn man nicht "mobil" ist, mit der verletzung.
    deshalb so viel geschwafel .

    will mich auch nicht weiter in religiöse dinge einmischen (religiöse, nicht philosophische - das gilt es auch auseinanderzuhalten). ist ohnehin nicht meine baustelle. sieht man ja: ich komm immer sozialanthropologisch und historisch um die ecke. glaubensinhalte AN SICH interessieren mich nicht.
    was jemand glaubt (im religiösen sinne) kann und will ich niemandem vorschreiben. wohl aber hab ich so meine ansicht über die gründe, warum eine bestimmte religion sich so entwickelt hat, wie sie es getan hat und über kontexte und auswirkungen auf den gesamten "kulturellen komplex", wenn religiöse strömungen sich so oder so entwickeln.
    blablabla. schluss jetzt.

    edit: weil ich drauf hingewiesen wurde und weil es durchaus wichtig ist: das karma konzept im buddhismus weicht natürlich von dem "des" hinduismus zt. erheblich ab (streitfrage in der forschung: ist buddhismus eine besondere form des hinduismus, da "hinduismus" gemeinhin als "gesamtheit der autochtonen religionen indiens" definiert wird? eigentlich ja nicht, denn die abweichungen sind recht deutlich... andererseits sind ja auch monotheismus, polytheismus, trinität, so ne art von "hindu-gnostik", ja sogar atheistische strömungen, die sich eher als philosophien betrachten - der budhismus geht in diese richtung - usw. usf. meilenweit voneinander entfernt... hm... wie gesagt: alles vieeeel komplizierter, als oft gedacht). in der historischen zunft ist dementsprechend von hindu-budhistischen reichen die rede, wenn es um indonesien geht...
    wer ahnung vom buddhismus hat, kann ja den karma-entwurf, den ich in frage gestellt habe evtl. doch noch retten. hab ich gar nix gegen.

    bhairava:

    (man beachte den hund, das enorm "unreine" tier!)
    shiva:


    wie man anhand der bildsymboliken/zugeordneten symbolischen gegenständen sehen kann: zt. sehr verschieden.
    der dreizack und die schlange verweisen dann allerdings auf eine verbindung, die im laufe der geschichte aus einem eigenständigen gott, eine shiva form werden ließ - für die "brahmanischen" interpretationen bestimmter formen des shivaismus. im volksglauben wird er zt. auch heute noch als eigener gott verehrt (regional ist das verschieden stark).

    von bhumika gibt es keine bilder. sie wird in gestalt von ameisenhügeln an den rändern der felder verehrt.

    zu ehren bhairavas werden in nepal zb. massenhaft ziegen geköpft. solche "unzivilisierten" und "rückständigen" blutopfer sind vielen brahmanen in indien ein graus. das ginge in der modernen trinitätslinie gar nicht!
    ich hatte dazu an anderer stelle mal ein vid gepostet. verlink ich jetzt aber besser nicht, weil das vegetariern ziemlich übel mitgespielt hatte. die empörten hätten lieber ihren veganen hinduismus präsentiert gehabt und kein massaker zu ehren der gottheit sehen wollen.

    bemerke gerade, dass der "hinduismus-ausflug" eigentlich ot ist....

    @cam67: du merkst, ich hab viel zu viel zeit und viel zu wenig möglichkeiten, was "vernünftiges" zu tun.

    so, und nun endgültig der letzte satz: ich behaupte nicht, alles fehlerfrei wiedergegeben zu haben. ist alles "aus dem kopf", wie gesagt für mich früher ein thema am rande, und meine ethnologische tätigkeit liegt nun auch schon fast 15 jahre zurück...
    Geändert von amasbaal (14-08-2015 um 23:49 Uhr) Grund: einige kleine veränderungen zwecks "genauigkeit"...
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